Krankenschwester, Krankenpfleger: wo seht ihr euch in 5-10 Jahren?

Ist doch schon beantwortet:

Denke mir halt, wenn ich schon vor bzw. in der Ausbildung weiß, keinen Platz zu bekommen, die Alternative die Erwachsenenpflege wäre und die nicht in Frage kommt, würde ich mir das mit der Ausbildung noch mal überlegen. Da würde ich meinen Traum noch mal überdenken, wenn die negativen Seiten den positiven überwiegen (auf die hier aufgezählten bezogen).

Gruß,
Lin
 
Ähm, ich hatte dich eigentlich mit meinem Zitat in Schutz nehmen wollen ;)
 
Sorry, Mißverständnis :mrgreen:

Gruß,
Lin
 
Nun ja, aber es ist doch immer wieder entwürdigend zu sehen, dass Privatpat. bevorzugt behandelt werden, eine teilweise umfassendere Diagnostik erhalten, und dass Ärzte sich mehr ins Zeug legen.
Kannte einen Chefarzt, der in einem Zimmer, wo ein P-Pat. und ein gesetzl. Versicherter lagen, kein Wort an den Normalen richtete, ihn regelrecht übersah. So etwas gehört sich nicht!

Das von Dir beschriebene Chefarztverhalten ist inakzeptabel !
Deswegen sollte man - wo immer möglich - Privatpatienten zusammenlegen.

Andererseits gibts diese Situation nicht nur im Krankenhaus mit Privatpatienten.
Beim Wechsel der Winterreifen in einem Reifengeschäft stand ich vor einer Box und mußte zur Seite fahren und warten, weil ein Porschefahrer vorgezogen wurde. Begründung: "Sie (damit war ich gemeint) lagern hier ihre Winterreifen nicht ein. Sie (damit war wieder ich gemeint) haben keine vier neuen Porschefelgen und neue Winterreifen für einen Porsche bestellt - Sie (...) dürfen sich ihre Reifen auch gerne woanders aufziehen lassen. Am günstigsten ist es jedoch, wenn Sie (...) hier warten, weil wir hier weit und breit am preiswertesten sind ....
 
Hallo,

seit 1999 bin ich examinierter KP. Was sich bis heute alles geändert hat, ist schon enorm.
Auf meiner Orthopädischen Station zähle ich schon zum "alten Eisen". Und das, obwohl ich erst seit ca. vier Jahren dort beschäftigt bin. Ich beobachte eine riesen Fluktuation, die kein Ende findet.
Vorgestern konnte ich nicht einmal meine Patienten adäquat versorgen, da ich mit einer Praktikantin, die die meiste Zeit kurz vor dem heulen ist, einer komplett unmotivierten KPH, vor der ich eigentlich die Patienten schützen müsste und einer Aushilfe, die den Ablauf auf dieser Station kaum kennt, Dienst hatte. Wenn ich aus dem Pat. Zimmer rauskam, dann wurde ich oft von allen umzingelt und mit irgendwelchen Fragen bombadiert. Auch alle anderen Funktionen kamen auf mich zu, weil ich der einzige war, der die Antwort auf deren Fragen hatte. Dies war leider keine Eintagsfliege.
Ist das die Zukunft? Habe ich dafür eine Ausbildung zur Pain Nurse absolviert und erst vor kurzem eine Weiterbildung für Leitungsfunktionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens über den DBFK abgeschlossen?
Sicher gibt es Bachelor/ Mastersabschlüsse oder sonstiges, aber wer gibt mir die Sicherheit, nicht wie oben genannt, weiter arbeiten zu müssen? Bisher konnte ich meine zusätzlichen Qualifikationen kaum nützen. Im Gegenteil. Statt das ich entlastet werde, damit ich den MA mein erworbenes Wissen weitergeben kann, muss ich meine Arbeit unverändert weiterführen und werde zusätzlich mit Projekten und anderen Dingen beauftragt, ohne das sich etwas ändert.
Es gibt einen netten Spruch: "Bilde deine Zukunft". Dazu muss sich aber noch einiges ändern.

Liebe Grüße
Bernardo
 
Bisher konnte ich meine zusätzlichen Qualifikationen kaum nützen. Im Gegenteil. Statt das ich entlastet werde, damit ich den MA mein erworbenes Wissen weitergeben kann, muss ich meine Arbeit unverändert weiterführen und werde zusätzlich mit Projekten und anderen Dingen beauftragt, ohne das sich etwas ändert.
Es gibt einen netten Spruch: "Bilde deine Zukunft". Dazu muss sich aber noch einiges ändern.

Liebe Grüße
Bernardo

So sieht's aus! 100%ige Zustimmung
 
5 bis 10 Jahre! mhhh ....... da muß ich sagen ka wo ich dann bin, ich hoffe zwar noch da wo ich jetzt arbeite aber dafür möche ich zur Zeit meine Hand nicht in feuer legen. Das arbeiten im Krankenhaus hat sich leider in den letzten 15 Jahren sehr stark verändert. Und das ist schade, oftmals wird nur noch eine art "Vitalepflege"! ermöglicht, weil immer mehr am Personal gespart wird.

Deshalb kann ich es leider nicht genau sagen wo ich in 10 Jahren stecke!!
wir werden sehen, ich hoffe diese seite exestiert so lange und wir werden und in 5 Jahren und in 10 Jahren nochmal darüber auslassen und sehen wer noch den Kopf in der Klinik hinhält und wer das Handtuch geschmissen hat.
 
Ich freue mich über alle Kollegen, die noch Ideale haben, aber wenn ich daran denke, dass ich noch mehr als 30 Jahre in diesem Beruf weiterarbeiten muss, wird mir schlecht. Deshalb bemühe auch ich mich um eine Neuorientierntierung. Immerhin werde ich mit diesem Beruf neben dem Studium Geld verdienen können.
 
Man kann es so sehen, dass weitere 30 Jahre in dem Beruf aus gegenwärtiger Sicht völlig unerträglich sind. Gott sei Dank muß ich nicht mehr soooo lange.

Leider dauern richtig durchgreifende Neuentwicklungen immer ca. 20 Jahre.
Das läßt sich bei Bedarf fundiert belegen.

Das ungünstigste am Pflegeberuf ist, dass es zur vergleichsweise
verschwindend geringen Anzahl von Krankenhausärzten so ist, dass eine sehr große Anzahl von Krankenhauspflegenden immer noch nicht ausreichend berufspolitisch organisiert ist.
Ärzte haben es begriffen - sie haben einen eigenen Tarifvertrag.
Pflegende müssen endlich begreifen, dass sie auch einen Mitgliedsbeitrag für einen Berufsverband bezahlen müssen, wenn die Pflege die Bedeutung erlangen möchte, die sie hat.

Nun muß man allerdings sagen, dass der Zusammenschluß von Berufsverbänden im Deutschen Pflegerat schon ein grundsätzlicher Fortschritt ist - auch, wenn es unglaublich lange gedauert hat !

War es kürzlich in Schweden oder in Norwegen, wo die Gewerkschaften die Krankenpflegekräfte landesweit öffentlich aufgerufen haben, alle zeitgleich ihr Arbeitsverhältnis zu kündigen, so dass das gesamte Gesundheitssystem zusammengebrochen wäre ? So macht man erfolgreiche Tarifpolitik.

Verbesserungen für Pflegende in Krankenhäusern kommen bis auf Weiteres immer nur mit der Unterstützung der Chefärzte zustande: erst, wenn die OP´s einen Mangel an OP-Pflegekräften verzeichnen und nicht mehr wie gewohnt operiert werden kann oder die Intensivstationen wegen Pflegekräftemangel nicht mehr voll belegt werden können (Bettensperrungen), dann stehen sofort die Chefärzte voll hinter der Pflege: weil sie sonst arbeitsmäßig existenziell zurückschrauben müßten. Und das ist für einen Chirurgen so, als ob man ihm säckeweise frischen Zement in die OP´s kippt.
Ein Pflegekräftemangel auf den Allgemeinstationen regt da so schnell nicht auf: man hat gesehen, dass da auch mit Hilfskräften Einiges kompensiert werden kann.

Eine Menungsbildung - wo steht die Pflege in 10 Jahren ist nicht leicht - sehr viele Faktoren spielen mit.
Würden sich nicht Kolleginnen und Kollegen doch ein Stück in ihrer Arbeit behindert und zurückgesetzt fühlen, wenn Bachelors (Primary Nurses ...?!)
die pflegerische Arbeit festlegen, was für den Rest Assistententätigkeit beinhaltet ?
Wächst mit den Bachelors eine völlig neue Geration Pflegender heran, die z.B. primär Prozesse und Fallkostensteuerung am Laptop managen und die über 20 Jahren gesetzlich vorgeschriebene Pflegeplanung mittels intelligenten EDV-Bausteinen realisieren ?
Viele Frage mehr...
 
Wächst mit den Bachelors eine völlig neue Geration Pflegender heran, die z.B. primär Prozesse und Fallkostensteuerung am Laptop managen und die über 20 Jahren gesetzlich vorgeschriebene Pflegeplanung mittels intelligenten EDV-Bausteinen realisieren ?

Haben wir schon (diese "intelligenten" EDV-Bausteine)- funktioniert auch nicht besser als früher :mrgreen:
Der einzige Vorteil: die obrigen Herren und Damen tun sich mit dem Kontrollieren leichter.

Gruß,
Lin
 
Hallo Krankenpfleger!

Sorry, dass ich kurz offtopic bin.
Ist schwierig so zu erklären. Ich versuchs mal. Probiere einen kurzen Überblick zu machen, sonst wird es ziemlich lang.

Also Pflegeplanung:
Wir haben zu jeder unserer OP's "fertige" Bausteine: z.B. RPE, TURP/B/TULP, CPE, NE, usw.
Dann noch allgemeine: red. AZ, ..., zu jedem ATL, und Prophylaxen (Decu, Thrombose, Venflon, Pneumonie,....)

Wenn wir in den Baustein einer OP reingehen, z.B. TURP/B/TULP, dann ist die nächste Seite eben wieder in die ATL (in denen Maßnahmen gesetzt werden)gegliedert, hier Körperpflege, Ausscheidung, Sicherheit (OP-Nachsorge), Prophylaxen: Venflon und Thrombose.
Klickt man hier auf einen Punkt, kann man aus den vorgegebenen Pflegediagnosen, Ziele, Maßnahmen usw. auswählen. Es können überall auch Punkte dazu frei eingefügt werden. Dann muss man nur noch die Evaluierungstage setzen und fertig. Dadurch haben wir gleich unseren Durchführungsplan.

Zusätzlich machen wir dann noch die Anamnese, Bradenskala, den Lagerungsplan, Wundmanagement, Entlassungsbericht, Pflegebericht (auch mit Textbausteinen) und was sonst noch alles gibt über den PC/Laptop.

Ich hoffe, man kennt sich aus und ich hab nix wichtiges vergessen. :mrgreen:

Gruß,
Lin
 
Hallo!

Ganz herzlichen Dank ! Das hört sich ganz danach an, als ob wir in Deutschland dieser Entwicklung hinterherlaufen. Wie heißen die Programme: sofern bekannt.

Können sich mal Krankenpflegekräfte aus Deutschland melden, die mit vergleichbaren Programme haben und sagen, wie diese heißen ?
Da bin ich sehr gespannt.
 
Hallo!

Unser Programm heißt SAP (Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung). Ist aber nicht sehr gut (hat mir mal ein Programmierer gesagt ;-)).

Gruß,
Lin
 
Hallo!
Es gibt Diplompflegewirtinnen, die zu einer Krankenschwesternvergütung am Bett arbeiten.
Es gibt auch Ärzte, die Taxi fahren.
Aber ist das der Sinn des Studiums ?

Wenn der Sinn des Studiums in diesem Bereich ist viel Geld hinterher zu verdienen, dann ist das Studium eine Zeit, die man besser nutzen kann.
 
Wenn der Sinn des Studiums in diesem Bereich ist viel Geld hinterher zu verdienen, dann ist das Studium eine Zeit, die man besser nutzen kann.


So ein Studium kostet ja auch einiges. Das sollte sich schon rechnen, oder?
 
jupp SAP haben wir !!! ich finds nicht so gut aber es ist bestimmt schöööön teuer gewesen :streit:
 
Na, na,na ! Es darf Jeder in Deutschland soviel lernen und arbeiten, dass er sich privat versichern kann.
Bitte keine Diskriminierungen, denn Privatpatienten bringen dem Krankenhaus pro Fall mindestens das 2,3 fache bis 3,5 fache eines gesetzlich Versicherten.
Und Dein Gehalt enthält Bestandteile davon.

Ich diskriminiere keine Privatpatienten! Sondern ich zweifle nur unser Gesunheitssystem an.
Bei uns im Haus werden alle Patienten gleich behandelt!
Für mich sind alle Menschen gleich.
 
Ich diskriminiere keine Privatpatienten! Sondern ich zweifle nur unser Gesunheitssystem an.
Bei uns im Haus werden alle Patienten gleich behandelt!
Für mich sind alle Menschen gleich.

Das ist falsch, dass im Krankenhaus immer alle Patienten gleich behandelt werden. Das trifft in Deutschland in der Regel nur für die Behandlung zu, wenn es um Notfälle geht.

Ein Privatpatient kann die persönliche Leistungserbringung durch Chefarzt wählen und sieht ein Mal pro Tag den Chefarzt. Damit gibt es schon eine Ungleichbehandlung: jeden Tag überall.

Nachfolgendes bitte humorvoll sehen.
Wenn die Patienten die krankenpflegerische Leistung wählen dürften, würde sich dann evtl. so anhören: "Sie benötigen einen Dauerkatheter. Also - das kann jetzt unsere Unterkursschülerin machen, die es lernen muß. Sie könnten allerdings auch eine Kollegin (Krankenschwester) oder die Stationsschwester mit der größten Erfahrung wählen, aber das kostet dann wie folgt ...

Noch ist es aber nicht so weit ....:)
 
Mein Traumberuf ist es nicht mehr. Da man die Patienten nicht mehr so versorgen kann wie man möchte, wenig Gespräche führen kann viele Gegeneiander arbeiten und sobald man was falsch machen würde kommt es in die Personalakte( z.B. wenn die Pat- Zimmer nicht ordentlich hinterlassen( auch wenns stressig war) wurden, die Pflegesets nicht erneuert wurden usw) die Stationsleitung geht immer durch die Zimmer und kontrolliert.Denn kommt noch hinzu , dass man schon mit Überstunden eingeplant wird , wenig Personal da ist und schlecht bezahlt wird. --> Ganz ehrlich, wo ist das ein Traum? Ich werde dieses Jahr auf jedenfall noch eine 2 Ausbildung machen. Ich bin so nicht mehr glüclich im Beruf.
 

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