Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Fleschor_Max: ich bin beeindruckt und auch ein bißchen berührt von Deinem vorletzten Post... Der erklärt mir auch manches.
 
:) Anstrengend war ich schon immer.
Ich könnte jetzt auch ne große Liste machen mit richtig schönen Dingen, wohl auch mehr als die meisten anderen Menschen in meinem Alter. Das gleicht sich ziemlich aus. Als ich noch ein Küken war und schon wie der Hahn über die Wiese stolzierte, hab ich immer gesagt, Lebenserfahrung kommt von Erfahren und nicht automatisch mit den Jahren.
 
Aber Deine Erfahrungen sind ja nun gleich mal recht heftig und substantiell... Du hast Dich dennoch davon nicht umwerfen lassen und das Beste daraus gemacht. Chapeau!!!


PS: Zu den Ursachen von Leid kann ich noch eine hinzufügen: Stolz.
 
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Egal. Nur soviel- ein Krankenhaus funzt genauso wie der eigene Haushalt. Man kann net mehr ausgeben als man einnimmt. Und wenn der Geldgeber- in diesem Falle die Kasse- net mehr Geld hergibt, dann kann man zwar bockig reagieren. Verändern wird sich dadurch aber nix.

Wer ist denn der eigentliche Geldgeber??? Das sind doch wiedermal WIR mit unseren Beiträgen! Nach meinem Dafürhalten müssen gescheite Statistiken her, wohin wieviel Geld im Moloch Gesundheitswesen eigentlich fließt. Und das schnellstmöglich.
 
Dass ich das überlebt habe, hab ich natürlich mit Buddhismus begründet. Aber am Ende ist es wohl ne Frage von Resilenz, Widerstandsfähigkeit. Es gibt etliche Dinge im Leben auf die ich stolz bin, Taten, aber auf so angeborene Dinge wie Resilenz oder Intelligenz kann man sich nichts einbilden. Diese angeborene Eigenschaft hat mich dazu gebracht mich umzusehen nach ner Methode der Selbst-Therapie wie sie der Theravada-Buddhismus bietet.
Hätte ich eine andere Veranlagung gehabt, wäre ich jetzt ganz woanders, und das wäre genauso wenig meine Schuld, wie dieses Überleben mein Verdienst ist. Aber die Pflegekräfte auf der Station würden sich dann das Maul über den Druffi/Alki zerreissen und Urteile fällen, ohne zu wissen, wie ich dahin gelangt wäre.
 
Für mich ist es swieso immer die Frage, was man aus allem macht, was einem widerfährt. Und das hat nach meiner Auffasssung sehr viel mit der Persönlichkeit zu tun.Ja, Resilienz, Widerstandsfähigkeit. Und Mut und Beharrungsvermögen.
Das einfachste ist immer: Jammern und die Hände in den Schoß legen. Warten, bis von außen Hilfe kommt.
Habe mal irgendwo gelesen und das hat mir gefallen: wenn man hilfreiche Hände sucht, findet man sie immer am Ende seiner Arme. Wir können und müssen uns manchmal selber aus der Misere befreien, in der wir stecken. Womit wir wieder beim Thema wären: Grenzen setzen und einhalten (lassen). Wenn diese überschritten werden, handeln.
 
Für mich ist es swieso immer die Frage, was man aus allem macht, was einem widerfährt. Und das hat nach meiner Auffasssung sehr viel mit der Persönlichkeit zu tun.
Welche ja angeboren und anerzogen ist, und kein eigener Verdienst. Kein Grund sich was drauf einzubilden.
Man muss immer aufpassen, dass man niemanden verurteilt, der sowas nicht so gut übersteht, weil er nicht so viel Glück mit angeborenen und anerzogenen Eigenschaften hatte. Ich bekomme immer Wut, wenn über Alkoholiker oder Drogenabhängige abschätzig geurteilt wird.

Und genauso gings ja früher oft mit den Leuten die an Erschöpfungszuständen litten, die waren dann einfach nicht belastbar genug. Man übersieht halt, dass große Belastbarkeit kein eigener Verdienst ist. Erst seitdem es richtig viele mit diesen Zuständen sind, wird darüber nicht mehr geurteilt. Über Alkis und Druffis zerfetzt man sich aber das Maul, obwohl gerade die Pflege die Berufsgruppe mit der höchsten Medikamentenabhängigkeit ist. Ob ich mir Benzos reinpfeife oder Opioide, ich kann da keinen Unterschied sehen.
 
Elekttive Kolo kann man auf einen anderen Tag verschieben. wenn sie mit GI Blutung kommen dann wird das natürlich berürksichtigt. ...
Du darfst als Schwester alleine entscheiden, ob du vorbereitest oder nicht? Schlussendlich entscheidet ja der Stationsarzt. Oder warum besprichst du das mit ihm? Was machst du, wenn er auf die Vorbereitung besteht? Net jeder ärztliche Kollege ist bekanntlich bereit mit dem Pflegepersonal zu kooperieren.

Da bin ich nicht so sicher. Warum reagieren Geschwister dann recht unterschiedlich auf ein unsd dasselbe Problem? Und warum entwickeln sich Kinder manchmal konträr zu ihren Eltern?
Die genetische Veranlagung ist vorhanden. Epigenetische Einflüsse sind zuständig, ob eine Erkrankung ausbricht oder nicht. Das ist bei somatischen und psychischen Erkrankungen wohl gleich.

Elisabeth
 
Da bin ich nicht so sicher. Warum reagieren Geschwister dann recht unterschiedlich auf ein unsd dasselbe Problem? Und warum entwickeln sich Kinder manchmal konträr zu ihren Eltern?
Angeboren und anerzogen. Geschwister haben nicht die gleichen Gene, solange es nicht eineige Zwillinge sind, und sie werden auch von den Eltern nicht vollkommen gleich behandelt.

Das ist Stand der Wissenschaft, dass du an der Entwicklung deiner Persönlichkeit keinen Anteil hast.
 
Du darfst als Schwester alleine entscheiden, ob du vorbereitest oder nicht? Schlussendlich entscheidet ja der Stationsarzt. Oder warum besprichst du das mit ihm? Was machst du, wenn er auf die Vorbereitung besteht?
Der kann ja gerne drauf bestehen, aber da muss doch jeder lernen nein zu sagen. Wo ist das Problem? Wenn ich andere Sachen noch machen muss. Ich kann mich nicht zerteilen, und der Doc kann gar nicht einschätzen, wo ich sonst noch Arbeit habe, die wichtiger ist. Dafür ist die Überlastungsanzeige doch da, dass ich ohne Probleme nein sagen kann, ohne dass es als Arbeitsverweigerung ausgelegt wird.
Und das klappt auch ohne Überlastungsanzeige, weil man gute eingearbeitete Pflegekräfte heute nicht wegen solcher Prioritätensetzung rauswirft. Die Ärzte haben beim Management heutzutage auch nicht mehr den Stand wie früher.

Probier es mal, einfach mal stur beim nein bleiben, auch wenn er explodiert. Beim nächsten Mal fragt er dich dann ob du Zeit hast, weil er merkt, auf die Art und Weise bekommt er deine Mithilfe vllt. eher.
Net jeder ärztliche Kollege ist bekanntlich bereit mit dem Pflegepersonal zu kooperieren.
Nee, es gibt noch zuviele Pflegepersonen die glauben, was der Arzt sagt ist Gesetz und sie müssten sofort alles stehen und liegen lassen und kuschen, wenn der ne Anweisung macht.
 
Das finde ich gelinde gesagt schwierig. In D kann das ganz schnell nach hinten los gehen. Du hast nun mal per Gesetz keine Entscheidungsgewalt über Diagnostik und Therapie. Und wer hier gänzlich vergessen wird, ist der Patient. Auch wenn der im ganzen Getriebe eigentlich nur Mittel zum Zweck ist. Auch er hat Bedürfnisse.

Für mich stelle sich dann eher die Frage: was lasse ich noch alles weg. Essentiell wichtig sind bekanntlich nur lebenserhaltende Maßnahmen. Würde bedeuten, man kann auf eine ganze Menge verzichten- vor allem auf peripheren Stationen. Da wird bekanntlich nicht so viel reanimiert.

Hart bleiben musst trotzdem. Und das dürfte den meisten Pflegekräften sehr schwer fallen. Vor allem wenn es um so "wichtige" Sachen wie die Grundpflege und die Dokumentation geht.

Elisabeth
 
Das finde ich gelinde gesagt schwierig. In D kann das ganz schnell nach hinten los gehen. Du hast nun mal per Gesetz keine Entscheidungsgewalt über Diagnostik und Therapie.
Man kann es sich auch unnötig schwer machen. Natürlich darf ich nicht entscheiden ob die Kolo angeordnet wird, aber ich kann entscheiden, ob ich persönlich die Zeit habe dem Doc zu helfen.
Und glaub mir, wenn er keinen findet, der die Vorbereitung macht, dann wird er natürlich entscheiden ob die Diagnostik durchgeführt werden kann. Wie wird er entscheiden?
Und wer hier gänzlich vergessen wird, ist der Patient. Auch wenn der im ganzen Getriebe eigentlich nur Mittel zum Zweck ist. Auch er hat Bedürfnisse.
Wegen einem Patienten mit einer verschiebbaren Kolo vernachlässigst du lieber eine größere Anzahl von Patienten die nicht aufsschiebbae Medikament z.B. brauchen und begründest das noch mit dem Patientenwohl?
Hart bleiben musst trotzdem. Und das dürfte den meisten Pflegekräften sehr schwer fallen.
Vor allem wenn Ihnen so Sachen eingeredet werden, wie du es gerade versuchst. Nach dem Motto "was der Arzt sagt ist Gesetz". Meine Güte, mit euch haben die Ärzte echt leichtes Spiel.
Vor allem wenn es um so "wichtige" Sachen wie die Grundpflege und die Dokumentation geht.
Eine Intimpflege bei einem Patienten mit Blasenkatheter ist sicher wichtiger als eine verschiebbare Kolo. Und das nur als ein Beispiel, wo selbst Grundpflege von der Priorität höher sein kann.

Was soll da nach hinten losgehen? Es wird überall händeringend Pflegepersonal gesucht, was soll einem passieren?! Du baust ein Drohszenario auf, was am Ende genau dazu führt, dass die Leute sich überlasten und in den Burn-Out kommen. Mit deinen Reden übst du Druck aus, merkst du das nicht?
 
Welche ja angeboren und anerzogen ist, und kein eigener Verdienst. Kein Grund sich was drauf einzubilden.
Man muss immer aufpassen, dass man niemanden verurteilt, der sowas nicht so gut übersteht, weil er nicht so viel Glück mit angeborenen und anerzogenen Eigenschaften hatte. Ich bekomme immer Wut, wenn über Alkoholiker oder Drogenabhängige abschätzig geurteilt wird.

Und genauso gings ja früher oft mit den Leuten die an Erschöpfungszuständen litten, die waren dann einfach nicht belastbar genug. Man übersieht halt, dass große Belastbarkeit kein eigener Verdienst ist. Erst seitdem es richtig viele mit diesen Zuständen sind, wird darüber nicht mehr geurteilt. Über Alkis und Druffis zerfetzt man sich aber das Maul, obwohl gerade die Pflege die Berufsgruppe mit der höchsten Medikamentenabhängigkeit ist. Ob ich mir Benzos reinpfeife oder Opioide, ich kann da keinen Unterschied sehen.

Ich danke dir für diesen Post und den vorhergegangenen
 
Da bin ich nicht so sicher. Warum reagieren Geschwister dann recht unterschiedlich auf ein unsd dasselbe Problem? Und warum entwickeln sich Kinder manchmal konträr zu ihren Eltern?

Anderer Genmix und andere Eltern - lach bitte nicht!
Ich wurde als Älteste definitiv anders erzogen als meine 4 Jahre jüngere Schwester.
Meine Eltern hatten sich nämlich weiterentwickelt, wie auch die Verwandtschaft, Bekannten und die Gesellschaft.
Wenn ich mich heute mit meiner Schwester über unsere Erziehung, unser Leben mit den Eltern unterhalte, erkenne ich vieles nicht wieder.
Sie, übrigens auch psychisch erkrankt ( wie auch viel Verwandtschaft mütterlicherseits), hat ganz andere Erlebnisse, Erfahrungen, auch was Zuwendung bestrifft gemacht
 
Was wichtig ist im Rahmen der Therapie, entscheidet in D nicht die Pflegekraft. Sie hat sich den Anweisungen des Arztes unter zu ordnen. Das mag dir passen oder nicht. Ob eine Kolo verschiebbar ist oder nicht, kann nur der Arzt beurteilen. Deine persönliche Erfahrung ist hier nicht relevant.

Und ja- in D ist das, was der Arzt sagt Gesetz. Du darfst/kannst/sollst intervenieren, wenn dem Pat. Schaden droht. Das ist aber auch schon alles. Wir sollten hier keine Empfehlungen geben, die- im ungünstigsten Falle- den Kollegen Probleme bis hin zur Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung führen kann. Was in deinem Haus möglich ist, sieht in anderen Häusern ev. ganz anders aus. Deine exponierte Position hat nicht jede Fachkraft.

Zur Intimpflege- eine aufsteigende Infektion verhinderst du nicht, wenn du in deiner Schicht keine Intimreinigung vornehmen kannst. Solange du auf den Abfluss achtest dürfte es reichen.

Elisabeth
 
Was wichtig ist im Rahmen der Therapie, entscheidet in D nicht die Pflegekraft. Sie hat sich den Anweisungen des Arztes unter zu ordnen.
Doch nicht wenn ich eine Überlastungsanzeige schreibe und schreibe, dass ich ihm nicht mehr helfen kann. Der Arzt hat doch allgemeines Direktionsrecht mehr über mich, sondern nur in Bezug auf medizinische Belange. Er kann nicht über meine Zeit verfügen, sondern kann nur in der Zeit die ich ihm zur Verfügung stehe, mir sagen wie ich medizinische Tätigkeiten durchzuführen habe.
Und ja- in D ist das, was der Arzt sagt Gesetz.
Das war vllt. vor 30Jahren so, dass der Arzt ein allgemeines Weisungsrecht hatte, heutzutage ist das nicht mehr so. S.o.
Wir sollten hier keine Empfehlungen geben, die- im ungünstigsten Falle- den Kollegen Probleme bis hin zur Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung führen kann. Was in deinem Haus möglich ist, sieht in anderen Häusern ev. ganz anders aus. Deine exponierte Position hat nicht jede Fachkraft.
Lieber ne Abmahnung, die ich nicht kommen sehe, wenn eine Überlastungsanzeige vorliegt, als einen Burn-Out oder?

Und deine Rede ist genau die Einstellung zum direkt zum burn-out führt. Es allen Recht machen, den Patienten und den Ärzten, und das auch noch als Gesetz bezeichnen. Dann ist es deiner Meinung nach ja unausweichlich, dass man überlastet wird?!
Zur Intimpflege- eine aufsteigende Infektion verhinderst du nicht, wenn du in deiner Schicht keine Intimreinigung vornehmen kannst. Solange du auf den Abfluss achtest dürfte es reichen.
Achso, Intimpflege senkt nicht das Risiko für Katheterassoziierte Infektionen? Willst du mich gerade verarschen? Hast du noch nie einen Patienten an einer solchen Infektion mit folgender Sepsis sterben sehen?! An einer um einen Tag verschobenen Kolo stirbt man nicht so leicht.
 
Ich finde ihr macht es euch zu leicht mit euren Argumenten. Sicher kann man Arbeiten liegen lassen, abblocken, Prioritäten setzen. Aber letztendlich heißt das, dass man vioel Kraft und eine starke Persönlichkeit benötigt, um mit den daraus resultierenden Problemen klar zu kommen. Das alles kann ich aber nicht mehr, wenn ich chon auf dem Weg zum Burnout bin. Solch eine Erkrankung baut sich sehr langsam auf. Darüber gehen durchaus mehrere Jahre ins Land.

Natürlich sollte man grundsätzlich immer darauf achten, dass eine "Burnout-Prophylaxe" betrieben wird. Da wir aber mittlerweile mit den Problemen aufgrund einer fehlenden Burnout-Prophylaxe zu kämpfen haben, hat hier im Prinzip ein Frontwechsel stattgefunden. Die die kämpfen müssen können nicht mehr.

In diesem Stadium helfen auch keine Supervisionen mehr. Ich brauche eine meßbare Entlastung, aber genau die gibts ja nicht wirklich.

Zudem sehe ich hier auch etliche arbeitsrechtliche Probleme. Einiges kann als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden. Und das erzeugt nur noch mehr Streß. Die diversen Einrichtungen haben einen Versorgungsauftrag. Da ist genau definiert, was gemacht werden soll. Man kann nicht einfach beschliessen, das plötzlich reihenweise z.B. die Grundwäsche runtergefahren wird. Die Kostenträger können hier mit dem Argument des Betruges kommen, weil Leistungen bezahlt werden, die aber nicht stattfinden.

Ich finde es interessant zu lesen, was Kräuterfrau für Möglichkeiten auf der Arbeit hat. Das ist aber keine Selbstverständlichkeit. Sie kann froh sein in so einer Einrichtung zu arbeiten. Aber ichd enke auch, sie versteht garnicht, was für ein Druck teilweise in anderen Einrichtungen besteht.
 
Burnout ist keine Erkrankung, stormrider. Also KEINE Krankheit, sondern ein Problem bei der Bewältigung des Lebens!
 
Zudem sehe ich hier auch etliche arbeitsrechtliche Probleme. Einiges kann als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden. Und das erzeugt nur noch mehr Streß. Die diversen Einrichtungen haben einen Versorgungsauftrag. Da ist genau definiert, was gemacht werden soll. Man kann nicht einfach beschliessen, das plötzlich reihenweise z.B. die Grundwäsche runtergefahren wird. Die Kostenträger können hier mit dem Argument des Betruges kommen, weil Leistungen bezahlt werden, die aber nicht stattfinden.
Achso, und wenn der Arbeitgeber dir soviel Arbeit gibt, dass man nicht alles schaffen kann in 8h was machst du dann? Bist du dann verantwortlich wenn Dinge liegenbleiben?

Was interessiert dich der Versorgungsauftrag des KKH, du bist angestellt um 8h lang deine Patienten zu versorgen. Du musst dabei nicht rennen, du darfst auch mal nen Schluck Wasser dabei trinken, und was man in den 8h nicht schafft, bleibt halt liegen. Das ist doch nicht meine Schuld, wenn Dinge liegenbleiben aufgrund zuwenig Personal.

Dafür schreib ich ne Überlastungsanzeige und sage was nicht mehr erledigt werden kann, und wenn der Leitung meine Prioritäten nicht passen, soll sie mir ne andere Liste geben und dann soll Sie halt entscheiden was wichtiger ist. Fakt ist, wenn man nicht bereit ist, gezielt Dinge liegen zu lassen, wenn die Zeit nicht reicht, dann wird man zum Opfer.

Wieso Arbeitsverweigerung? Ich hab jede Menge Arbeit. Wenn jetzt einer kommt und sagt: in den nächsten 15min muss Pat. X essen und Patient Y ins CT und Patient Z zur Angiographie, dann muss ich mindestens zwei der Dinge ablehnen. Wieso sollte das Arbeitsverweigerung sein, ich mache halt eine andere Tätigkeit die mir aufgetragen wurde in dieser Zeit.
Wenn ich sage, ich kann jetzt nicht füttern, weil ich die CT-Fahrt machen muss, ist das doch auch keine Arbeitsverweigerung. Wo kämen wir da hin?!

Ich kann doch selbst meine Prioritäten setzen. Der Arzt kann vllt. entscheiden, dass ein CT nötig ist, aber der kann mir persönlich nicht in meinen Zeitablauf reinquatschen. Und mal ehrlich, es sind soviele Patienten im Krankenhaus unterernährt, gerade die die langsam essen, das finde ich wichtiger als ein verschiebbares CT. Und wenn das die Leitung anders sieht, na dann bekommt der Patient halt kein Essen, das muss sie dann verantworten. Denkst du das ist Arbeitsverweigerung?

Wer versucht dann alles zu schaffen, oder zumindest zwei der drei Sache zu schaffen, ist für mich der typische Burn-Out-Kandidat. Euch kann man zuballern mit Arbeit und ihr denkt noch es wäre Verweigerung wenn ihr sagt: "ich hab nur zwei Hände". Ihr setzt euch selbst unter Druck, indem ihr Drohszenarien aufbaut, die gar nicht existieren.
Selbst jetzt, wo man praktisch überall nen Job bekommt, lasst ihr euch einschüchtern. *Kopfschüttelnd*

Hat denn das je eine Leitung zu euch gesagt, dass sowas Arbeitsverweigerung ist, wenn Dinge liegen bleiben, wenn man sie nicht schafft?!

EDIT: Den Druck macht ihr euch gegenseitig. Den machst du mit deinen Ansprachen von Arbeitsverweigerung und Elisabeth. Ich wette das Wort hat noch niemals eine Leitung dir gegenüber in den Mund genommen. Der Druck existiert nur in eurer Phantasie.
Und wenn eure Leitung euch wirklich so einen Druck machen, warum bleibt ihr da? Lieber die Gesundheit riskieren als ne Veränderung wagen?

Wenn man im Burn-Out ist, ist es zu spät, aber solche Drohszenarien wie ihr sie hier aufbaut, bringen die Leute erst ins Burn-Out.
 

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