Du bist also der Meinung, dass Pflege mit dem Fliegen eines Flugzeuges gleichzusetzen ist. Wie lange dauert die Ausbildung des Piloten?
Fliegen ist ähnlich komplex wie die Pflege, es Bedarf Hintergrundwissen und viel theoretischer Ausbildung.
Zum Flugkapitän dauert es je nach Airline einige Jahre und Flugstunden, die Grundausbildung selber zum normalen (Co-)Piloten bei der Lufthansa um die 2 Jahre ohne Urlaub. Dann ist er aber nur unter dem Kommando des Kapitäns!
Nein, dafür sind sie net entwickelt worden. Sie werden in D nur dafür mißbraucht. Der ursprüngliche Gedanke war die vereinfachte Dokumenatation.
Würdest du dich von einem Arzt behandeln lassen, der erst mal eine Checkliste ausfüllt? Ich möchte einen Arzt, der auch ohne Checkliste diagnostizieren kann. Bisher hatte ich Glück. Checklisten wurden lediglich zur schnellen Doku genutzt. Wollen mal hoffen, dass sich das net ändert.
Und diese Fortbildungen finden dann am Pat./Bew. statt. Dort wird unter Aufsicht geübt bis es sitzt. Oder?
Aber ist der pflegerische Alltag, die Umsetzung des Pflegeprozesses net individuell an der Station und dem Pat. ausgerichtet? Was macht GuK wenn sie nach der Ausbildung in einem Fachbereich anfängt, den sie in der Ausbildung net absolviert hat? Reichen ihr da ihre praktischen Erfahrungen oder nutzt sie ihre methodischem Kompetenzen?
Na dann bin ich ja beruhigt, dann klappts bei uns im Heim ja fast wie es sein sollte: alle 3 Monate bei der Evaluation der Pflegeplanung nutze ich die Skala, hake sie ab, hefte sie ein und formuliere mein Ergebnis und meine Maßnahme, die ich in den 3 Monaten tägl. nach meinem Wissen her eigentlich automatisch umgesetzt haben sollte.
Bei der Evaluation habe ich tatsächlich mehrmals Dinge gefunden, die eigentlich schon längst behoben sein sollten: Gewichtsverlust mehr als 10% aber keine Maßnahme, und keinem ist trotz regelmäßigen Wiegens aufgefallen bis ich es eben bei der Evaluation anhand des Gebrauchs der Checkliste gefunden habe.
Frage: Wie machst Du es z.B bei einem Patienten, der plötzlich hängenden Mundwinkel, lallende, verwaschene Sprache hat?
"Hilfe, Hilfe, Arzt, was hat der, was mach ich jetzt?!"
Das geht doch im Kopf bei uns so ab:
-hängender Mundwinkel? Check Müdigkeit negativ
-lallende Sprache- Alkohol? Negativ Unterzucker? Test, dann Check: negativ
-weiterer Test: "Drücken sie mal meine Hand... und nun die andere..." Check rechte Körperseite kraftlos
Abgleich mit Wissen im Kopf: vermutlich Schlaganfall
Die Checkliste im Flugzeug hat hauptsächlich den Sinn: sie soll dazu dienen, das wichtige Abläufe nicht vergessen werden, die später zum Absturz führen könnte. Oder bei technischen Probelme die Ursache zu finden, und zu lösen bzw. zu umgehen.
Die Checkliste in der Pflege hat daher nicht nur die Dokumentation als Grund, sondern auch zum Sichergehen, das die Pflegekraft nix vergessen hat, was im Stationstrubel und im Alltagstrott untergeht.
Nur ohne Hintergrundwissen sind die ganzen Checklisten nutzlos, und wenn man die Fachngeriffe nicht kennt, bzw. deren Bedeutung, dann kann ich auch die Checkliste nicht verstehen und umsetzen.
Um nochmals auf das Beispiels des Fliegens zurück zukommen: wenn der Pilot nicht versteht, was dies oder jenes auf seiner Checkliste bedeutet, wird der Flug nicht immer gut ausgehen....
Und diese Fortbildungen finden dann am Pat./Bew. statt. Dort wird unter Aufsicht geübt bis es sitzt. Oder?
Klar, natürlich! Und wenn der Patient es nicht überlebt, gibt es halt eben einen neuen!
Im Ernst: Erst Theorie als Auffrischung und Aktualisierung des in der Ausbilung bereits gelernten (Anatomie, Schluckstörung, Trachealkanülentypen, Stomatypen, Indikationen...), dann evtl. Trockenübung, dann zeigen, dann den Aspiranten unter Aufsicht machen lassen, und wenn gut, darf er es alleine.
Auf was willst Du hinaus? Gewisse Dinge lassen sich numal nicht im Selbststudium erlernen und erüben.
Aber ist der pflegerische Alltag, die Umsetzung des Pflegeprozesses net individuell an der Station und dem Pat. ausgerichtet? Was macht GuK wenn sie nach der Ausbildung in einem Fachbereich anfängt, den sie in der Ausbildung net absolviert hat? Reichen ihr da ihre praktischen Erfahrungen oder nutzt sie ihre methodischem Kompetenzen?
Ich meinte damit, zu lernen, wie man z.B. als verantwortliche Kraft eine Schicht organisiert, auf Zwischenfälle reagiert, mit Angehörigen umgeht, kurzfristige Personalausfälle umgeht- kurz alles, was nicht in der Theorie gelernt werden kann, und ganz einfach nur mit "Paxis" umschrieben werden kann.
Etwas, was ja z.B. bereits im Medizinstudium zu kurz kommt, und von uns aber auch den Ärzten teilweise bemängelt wird.