BPA und CDU gegen Abitur zur Zulassung zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

Ach Elisabeth... Glaubst Du ernsthaft, Pflegekräfte stehen in Zukunft nur noch mit der Checkliste/ Skala am Bett und pflegen danach?


In vielen anderen Ländern, die mit der Pflege gegenüber Deutschland um einiges weiter sind, werden diese Instrumente genutzt und trotzdem dürfen die Pflegenden Ihre Intuition und Erfahrung weiter nutzen!

Nur wie willst Du unsere Erfolge in der Pflege messbar und vorallem vergleichbar machen?

Checklisten und Skalen helfen die Erfolge der Maßnahmen zu überprüfen, Fehler zu finden und den Pflegeprozeß auch etwas besser zu strukturieren.
Vorallem erlauben sie eine objektive Erfassung der Situation- in einem Team sind nunmal nicht alle gleich erfahren.

Wie gesagt: Checklisten und Skalen sind Instrumente- man muss wissen wie und wann sie funktionieren, und wann sie zu gebrauchen sind.

Als ich nach der Ausbildung von dem kleinen Wald-und Wiesenkrankenhaus in eine große chirurgische Fachklinik wechselte, war ich sehr erfreut über das Schmerzkonzept. Denn da gab es endlich wirklich ein Schmerzkonzept- anhand der nun allseits bekannten Schmerzskala gab es je nach Wert verschiedene Handlungsanweisungen an uns Pflegekräfte- wir mussten nicht jedes Mal den Arzt anfunken, sondern durften tatsächlich selber die jeweiligen passenden Schmerzmittel je nach Wert auf der Skala dem Pat. verabreichen. Das entlastete beide Seiten, und der Patient wurde schnell schmerzfrei.
Im Ausbildungskrankenhaus waren die Patienten es nur nach Gutdünken des Arztes, oder diensthabenden Schwester.

Unsere Erfahrung und Intuition kam deshalb trotzdem nicht zu kurz- im Gegenteil.

Man darf wirklich nicht den Fehler machen, Checklisten und Skalen als eine Art "Anleitung" zu sehen.
 
@die_Waldfee:
Hast du eine Ausbildung zur GuK gemacht?
Ich muss nämlich sagen: in meinem Kurs war ich trotz Abis und 18 Jahren nicht unbedingt reifer als einige 16- oder 17-jährige. Ich denke nicht, dass man nur aufgrund seines Alters mehr Reife mitbringt.
Ich gebe auch zu bedenken, dass Abiturienten meistens aus einem relativ (!?) guten Elternhaus kommen und nicht zwangsläufig mit sämtlichen Problemen konfrontiert werden. Das behütete Aufwachsen bis zum 18. Lebensjähr würde ich also nicht zwangsläufig mit Reife gleichsetzen.
Dem gegenüber steht der Real- oder Hauptschüler, der sich schon früh durchbeissen musste und der mit problemen gross wird, ja, sogar darin aufwächst.
Ich hatte einige 16-jährige dabei, die topfit, emotional intelligent und relativ reif waren.
Ich finde es von dem her absolut ok, dass auch 16-jährige diesen Beruf erlernen dürfen. Hier wird ja auch durch individuelle Auswahl selektiert, was ich sehr klug finde.

@Elisabeth:
Als GuK stehste am Anfang da und brauchst nen Handlungsablauf für schwierige Situationen. Daran kann man sich orientieren und kritische Situationen können so gelöst werden.
Mit der Zeit braucht man aber keine Standarts mehr, da erfasst man die Situation im Augenblick. Und dann handelt man nach gewissen Normen (z.B. darf man ja keine aktive Sterbehilfe leisten), aber trotzdem soweit möglich nach dem Wunsche des Pat. Mit der Zeit kann man dadurch individuell handeln und gute Pflegequalität bringen Durch erfassen und entsprechende Massnahmen einleiten.
Und das sollte in meinen Augen die GuK können aber auch die Bachelor, wenn sie den Pflegenden etwas beibringen soll.
 
Pflege beruht doch auf Erfahrungswissen, ist evidencebasiert- oder?

Elisabeth
 
@die_Waldfee:
Hast du eine Ausbildung zur GuK gemacht?
Ich muss nämlich sagen: in meinem Kurs war ich trotz Abis und 18 Jahren nicht unbedingt reifer als einige 16- oder 17-jährige. Ich denke nicht, dass man nur aufgrund seines Alters mehr Reife mitbringt.
Ich gebe auch zu bedenken, dass Abiturienten meistens aus einem relativ (!?) guten Elternhaus kommen und nicht zwangsläufig mit sämtlichen Problemen konfrontiert werden. Das behütete Aufwachsen bis zum 18. Lebensjähr würde ich also nicht zwangsläufig mit Reife gleichsetzen.
Dem gegenüber steht der Real- oder Hauptschüler, der sich schon früh durchbeissen musste und der mit problemen gross wird, ja, sogar darin aufwächst.
Ich hatte einige 16-jährige dabei, die topfit, emotional intelligent und relativ reif waren.
Ich finde es von dem her absolut ok, dass auch 16-jährige diesen Beruf erlernen dürfen. Hier wird ja auch durch individuelle Auswahl selektiert, was ich sehr klug finde.

Ich habe ja nicht verlangt, dass 16-jährige diesen Beruf nicht erlernen dürfen/sollen. Ich denke nur, dass 16 kein einfaches Alter ist und wenn ich so an meine Zeit zurückdenke in dem Alter und auch an Klassenkameraden sehe ich durchaus einen Unterschied von 16 auf 18 Jahre Lebenszeit.

Ich habe die Ausbildung zur GuK nicht gemacht. Mein Weg war Mittlere Reife, dann zwei Jahre FOS (sozialer Zweig) bis zum Fachabitur.

Das mit dem behüteten Elternhaus von Abiturienten finde ich ein wenig klischeehaft.
Es mag schon solche geben, ich kenne allerdings auch genügend die sich - und jetzt kommts - bis zum Abitur genauso durchbeißen mussten.
Selbst wenn es so ist: Was spricht dagegen aus gutem Elternhaus zu kommen und nicht "sämtliche Probleme" erlebt zu haben? Ein funktionierendes Familienleben finde ich eigentlich eher förderlich für eine gewisse emotionale Intelligenz und der Fähigkeit mit Konflikten umzugehen. Wenn es mir nicht vorgelebt wird kann ich es (grade als Kind und Teenager) in meinen Augen auch nur schwer erlernen.


Problematisch sehe ich auf dem klassischen Weg zum Abitur eher den Mangel bzw. das Fehlen von Praktika.

Dennoch ist es so, dass ein gewisser Fleiß und vor allem Durchhaltevermögen dazugehört bis zum Abi weiter zu machen. Denn soweit ich weiß können die Eltern noch so sorgenfrei sein (wobei es auch in "gut situierten" Familien oft genug Probleme gibt), lernen und Prüfungen schreiben konnten sie - soweit ich weiß - noch nie für ihre Kinder.
 
Wie jetzt? Nur Abiturienten wachsen behütet auf? Das würde ja bedeuten, dass alle anderen Kinder vernachlässigt werden. Über die Brücke würde ich net gehen wollen.

Elisabeth
 
@elisabeth:
Ich würde sagen: zuerst beruht die Pflege auf Theoriewissen. Die generelle Pflege nach Standart.
Die Individuelle Pflege ist aber eher Erfahrungssache, das würde ich auch so sehen. Die ist also schon evidenzbasiert, das kann man so sehen.
Aber eben, zur Analyse dessen muss einfach die Erfahrung mit vielen Gruppen vorhanden sein, Praxis also.
Umgedreht fünktioniert es eben auch nicht, wenn ich die Erfahrung habe und keine Analyse meiner Tätigkeit stattfindet in meinem Gehirn. :-)

Muss also alles definitiv Hand in Hand gehen, das ganze Zusammenspiel. Und auch, wenn evidenzbasiert gearbeitet wird, heisst das ja auch noch lange nicht, dass ich- nur weil ich 100x die Erfahrung in der selben Situation gemacht habe- auf jeden dieses Raster stülpen kann.
Und ich sehe da auch eine ganz grosse Herausforderung, wenn z.B. die Praxis ihre Erfahrungen immer an die Theorie weitergibt, dass die Theorie dass dann tatsächlich das Gesamtbild richtig analysiert.
Bsp: Haste ne brummige Schwester, die knallt jedem den Kaffee hin. Kommt sie zu den Theoretikern: Ihre Aussage: "Die Patienten motzen immer über den Kaffee"
Haste ne nette Schwester, die bringt freundlich den Kaffee, Pat. sind zufrieden. Ihre Aussage: "Patienten sind i.d.R. sehr umgänglich, dankbar und freuen sich über das geleistete".
Und da frage ich mich, wenn ich nur in der Theorie bin: Bin ich in der Lage, ALLE nötigen Faktoren zu analysieren, die hier reinspielen?
Ich denke, eigentlich kann ich da nur mich selbst reflektieren und analysieren, denn bei allem anderen muss ich mich auf das vor der Pflege gesagte konzentrieren und habe nicht die Gesamtsituation vor mir.
Ich weiss nicht, kann ich nüchtern-sachliche, analytische Pflege machen, wenn ich nicht just in der Situation dabei war??? :ccol1:
 
Gut- also iwr gehen davon aus, dass professionelle Pflege nur mit Theoriewissen möglich ist. Und dieses Wissen muss individuell angepasst werden. Man muss also theoretisches Wissen in der Praxis umsetzen können. Korrekt?

Zu deinem Beispiel- wieviel wert wird denn in der aktuellen Ausbildung auf den psychologischen Aspekt im Vergleich zum medizinischen Unterricht gelegt? Ist es nicht so, dass das allgemeine Interesse sich mehr am klinischen Unterrucht orientiert?

Ich hab hier im Forum vor einigen Wochen versucht, allgemeines Hintergrundswissen zum Thema Pneumonieprophylaxe zu bekommen. Im Rahmen einer Weiterbildung wollte ich net zu tief in die Materie einsteigen und dachte, Azubis könnten mir hier helfen. Leider war es net möglich losgelöst von einem Fall nur auf der theoretischen seite zu bleiben. Das lässt mich vermuten, dass man das notwendige Hintergrundwissen net mit dem Schwerpunkt vermittelt, der nötig wäre. Man scheint eher darauf abzuzielen, dass der Youngster in der Praxis schon slber seine Erfahrungen gemäß Trial and Error machen wird.

Da stellt sich für mich die Frage: sind wir- analog zu den Ärzten- überhaupt in Der lage zu diagnostizieren und anhand von Symptomen ein Pflegeproblem zu definieren und passende Maßnahmen einzuleiten?

Elisabeth
 

Halloooooooooooo!!!!!!!!!!!?????????????


Wird hier schon wieder ein thread vergewaltigt in gewohnter Elisabeth manier???

Was hat das jetzt alles damit zu tun, das angeblich BPA und CDU gegen Abitur sind?
 
renje: Einfach garnichts. Zudem es mich zeitweise auch nervt, wenn hier wieder Alles in Frage gestellt wird. Denkanstösse geben: Ja gut und schön, aber leider wird hier grundsätzlich an unserer Berufsgruppe gezweifelt und das ist allerdings niemals der richtige Weg und den aktuellen und immer wiederkehrenden Problemen der Pflege nicht wirklich dienlich.

Die Pflege hat derzeit eine wahnsinnige Macht, die sie immer mehr versucht auch adäquat zu nutzen. Ob das Alles in dem ganzen Privatisierungs- Wahnsinn auch etwas bewirkt? Keine Ahnung....aber versuchen kann man es ja. Ich bin Gründungsmitglied eines Berufsverbandes und somit weiß ich durchaus, dass es alleine mit einer Gründung nicht getan ist. Es ist viel harte Lobbyarbeit, die aber getan werden muss.
 
:boxen:Peace, Leute :smoking:

Und das mit der Pneumonieprophylaxe könnt ich auch nicht völlig losgelöst von der Person beantworten. Es gibt Standarts, ja, aber ich mach ja nicht dieselbe Pneumonieprophylaxe bei einem bettlägerigen wie bei einem selbstständigen.
In meiner Ausbildung (Modellprojekt) gab`s sehr viel Psychoblabla übrigens. Das fachliche und die Zusammenhänge erarbeitet bzw. versteht man erst später.

Und ganz allgemein mal für alle, die denken, Abiturienten hätten`s s schwer und wären reifer, weil sie sich auch durchbeissen mussten ne interessanter Bericht:
1) In meinem Jahrgang gab`s sehr wenige Scheidungskinder, alle meine Freunde hatten beider Elternteile. Es gab auch nur ein Migrantenkind dabei (von 60- was en Zufall- wo waren die nur?...) und wer glaubt`s: KEIN Harz-IV-Kind...
. 8O
ERGO: Ich ging mit 95% gut situierten, weissen Mittelklasslern oder in wenigeren Fällen auch Akademikerkids zur Schule!!!

2) Hier mal ne Studie (http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_171.pdf) :

- 14,6 % der Kinder von Eltern ohne Bildungsabschluss bleiben ebenfalls ohne Bildungsabschluss. Der
Hauptschulabschluss ist in dieser Gruppe mit 44,1 % am verbreitetsten
- 36,6 % der Kinder von Eltern mit Hauptschulabschluss schaffen ebenfalls einen Hauptschulabschluss.
Nur 24,5 % erwerben die Fachhochschulreife oder das Abitur.
- 43,3 % der Kinder von Eltern mit Realschulabschluss machen ebenfalls einen Realschulabschluss, aber
nur 15,4 % einen Hauptschulabschluss. 41,3 % erwerben die Fachhochschulreife oder das Abitur.
- 67,1 % der Kinder von Eltern mit Abitur erwerben gleichfalls ein Abitur
:king:

Für mich lässt sich aus all dem o.g. der evtl. unberechtigte Schluss ziehen, dass Abiturienten keinesfalls reifer, klüger oder sonstwas sind, sondern ganz einfach das Abitur machen, weil von vielen Eltern mehr Leistungsdruck ausgeübt wird. Sie haben auch keinesfalls mehr Kontakt mit schwierigen Themen wie Tod, Sterben usw., wenn dies für eine Reife spricht. Wobei ich da auch genug Akademiker kenne, die sich nie mit dem Thema konfrontiert sehen.
Durchhaltevermögen kann von Eltern direkt und indirekt forciert werden, auch die Lehrer kennen die Eltern, die regelmässig auf der Matte stehen und mit dem Anwalt drohen bei einer schlechten Leistung oder Gefahr der Rückstufen ihres Filius.:besserwisser:
Auch bei waldfee, weiss ich nicht, ob die Eltern indirekt unterstützt haben (z.B. dass diese während des Fachabis weiter bei ihnen wohnen durfte und sie sie auf die Art unterstützt haben). Falls dem nicht so ist, dann ziehe ich den Hut, wenn all das OHNE jegliche elterliche Unterstützung das Fachabi geschafft wurde. Das spricht für einen ziemlichen Reifegrad.

Bei allem anderen muss ich sagen, das ich finde, dass Real- und Hauptschüler eher in den sozialen Brennpunkten und konfliktträchtigen Milieus aufwachsen und dadurch mit 16 meist genauso reif für den Job sind wie ein Abiturient mit 18. Hat für mich nichts mit Klichees zu tun, sondern mit Fakten, mehr gibt`s in der o.g. homepage und im ganzen Internet dazu zu lesen, wer`s nicht glaubt..


Von dem her sehe ich Abi absolut nicht als muss in diesem Beruf. Und da ich bereits von Studenten sinngemäss hören musste: „naja, und dann hab ich mich mit dem unterhalten, und der hatte ja nur ne Ausbildung“, dann wundert mich nichts mehr, und an dem Punkt können wir grad weiterdiskutieren:
Ist jetzt der vielleicht 25-jährige Student reifer, oder die Franzi von Real, die den Beruf unbedingt mit allem Ehrgeiz ausüben will, bei der die Eltern sich in der Fabrik den Hintern abrackern und die früh lernen musste, sich das Essen selbst zu machen, wenn sie von der Schule heim kam?
Alter und Reife gehen in meinen Augen von all dem her absolut nicht zwangsläufig konform.



 
PS.: Aber Abi ist ne gute Sache in dem Beruf, weil man nach wie vor alle Möglichkeiten z.B. eines Studiums hat und dadurch tendentiell eher den Beruf ausübt, weil man es WOLLTE und nicht, weil man keine andere Wahl hatte. Und das wiederum macht evtl. zufriedener und vielleicht auch selbstbewusster.
 
Also irgendwie gefallen mir diese Klischees nicht. Richtig, ich habe Fachabi (und ja, ich habe noch bei meinen Eltern gewohnt und bin trotzdem jedes Wochenende arbeiten gegangen, meine Eltern haben übrigens kein Abi) gemacht.

Das setzt allerdings auch einen Realschulabschluss voraus. Ich weiß nicht, ob es womöglich daran liegt, dass ich im tiefsten Oberbayern auf dem Land aufgewachsen bin, aber auf der Realschule konnte ich nicht mehr oder weniger "soziale Brennpunkte" etc. als anderswo feststellen (zwei Jahre Gymnasium hab ich übrigens auch hinter mir). Übrigens gibt es auch Realschulen an denen Anwälte zum Elternsprechtag kommen.

Mit meiner Äußerung dass Abiturienten unter Umständen reifer sind als Real- und Hauptschüler bezog ich mich also lediglich auf das Alter. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein 16-jähriger mit gleichem sozialen Umfeld nicht unbedingt reifer ist als ein 18-jähriger Abiturient, nur weil er auf eine andere Schule ging.
 
nach allem hin und her
-sind Abiturienten nicht die besseren PK, den Anspruch hat man doch auch gar nicht, ist man sich bewusst, dass ein höherer theoretischer Anteil auch Auswirkungen hat auf die Zeit direkt nach dem Studium, wegen des geringeren Anteils der bis dahin erlernten praktischen Fähigkeiten - logisch oder?
Der Anteil von PK mit abgeschlossenem pflegewissenschaftlichem Studium - ist doch eh noch viel zu gering, aufgrund von Personalmix wird der Anteil auch nirgends und niemals bei 100% sein; das formulierte Ziel in D 10-20% eines Jahrgangs;
2009, lt. DPR Studie: 0,3% aller Pflegenden in D haben ein abgeschlossenes Studium in Pflegewissenschaften
- Jugendliche sind möglicherweise besser auf die Härten des Berufs vorbereitet, wenn sie nicht Abi gemacht haben
wie halt überall - schwarz-weiß denken hülft - nix
wobei ich einem 16 Jährigen trotzdem nicht gerne die Last aufbürde, von der er, zumeist, bis dahin, sehr wenig Ahnung hat
mindestens 2 Jahre mehr - dürften doch was ausmachen.

vlt. noch mal der Einwurf, dass mit 12 Jahren Schulbildung nicht zwangsläufig das Abi gemeint ist, gibt auch zig andere Wege
hat man auf dem direkten Weg sein Abi gemacht - hat man's vermutlich leichter

vlt. eins zu den Standards - der Berufsanfänger braucht sie eher als Orientierung, mit der Zeit rückt das doch sehr in den Hintergrund
keiner stellt den Azubi hin - so da hast deinen Koffer voll , lies ihn dir durch, merk dir alles und schickt dann den Azubi los, allein.
Nach 3 Jahren hab ich ein Grundgerüst. Nicht mehr nicht weniger.

Man handelt zusammen, redet drüber, auch noch später. Bin ich mit meinem Latein am End - dann frag ich jemanden, gibt immer jmd. der mehr Erfahrung, mehr Fachwissen hat. Sobald man sich auf's Ross stellt - kann man runterbollern.
Wissen wo man steht - was man kann und was weniger - DAFÜR arbeiten wir doch im Team, in der Gruppe.
Ein Team in dem ein riesiger Pool an Wissen steckt, warum wird das eigentlich ständig runtergezogen, als ob das nix wert wäre, versteh's nicht.
Manchmal mehr neben- als miteinander, gut, aber selten ganz allein.
Zu guter letzt haben wir unsere nicht zur Station gehörenden Spezialisten - Wunden, Stoma, Inko, Diabetes, Anus praeter....................

Der Arzt macht's auch nicht anders. Weiß er nicht weiter - guckt er in ein schlaues Buch, recherchiert im www, befragt er einen Kollegen der gleichen Fachrichtung, reicht das nicht - zückt er einen Konsilschein. Im Hintergrund - immer der OA der notfalls auch nachts mal angerufen wird, wenn's blöd läuft hat der auch anzutanzen. Wozu hat man denn den Rufdienst?
Um alle Eventualitäten abzuklappern kommt 1x die Woche der CA und gibt seinen Senf dazu.
Auch bei der Diagnostik - Diagnose x - erst mal Schema F: Diagnostik A, B, C. Reicht das nicht, dann klappert man noch die DD ab, also Diagnostik D, E, F.
Also ist es richtig - ich hab meine Kollegen, der Arzt seine.
Alle zusammen bilden das Stationsteam - gut.
Man redet MITEINANDER - zum Wohl vom Patienten - das wär jedenfalls das angestrebte Ziel (...)

WER ist denn ein Pflegeexperte, WAS macht einen Pflegeexperten aus
dazu, gern eine Buchempfehlung
Verlag Hans Huber - Fachverlag für Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Pflege, Gesundheit
Kosten sind überschaubar, 20€

ich werd mich hüten, hier konkrete Beispiele zu nennen
eins nur - bei der Basalen Stimulation - woher weiß ich da VORHER worauf der Mensch anspricht, welche die richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt ist ? Meine persönliche Befindlichkeit - ups - spielt auch noch eine Rolle.

@waldfee, grad läuft iwie das richtige Lied im Radio - Metallica ....forever trust in WHO you are and NOTHING else matters
glaub an Dich, immer, alles andere - pupsegal:bussis:
 
1) Das sind Statistiken, keine Klichees. Deshalb hab ich`s ja mit Quellen belegt und dazugeschrieben, man könne sich doch im Internet belesen, wenn man`s nicht glaubt. Aber Statistiken als Klischee zu bezeichnen, machste ja auch im Studium nich so, oder?... :eek1:

2) Und das mit dem GLEICHEN Umfeld mit dem Alter die Erfahrung steigt, da hast du Recht. ABER: eben nur bei gleichem Umfeld. Und wie aus der o.g. Statistik zu entnehmen ist, ändert das Umfeld auch mit der Schulform. Aber das konnte ich aus erster Aussage so nicht herausfiltern, und deshalb auch die Fakten, vor allem, damit der Leser/ Schreiber das alles reflektiert, und die Standpunkte von verschiedenen Seiten überprüft, bevor er sich eine Meinung bildet. Bei zweiter Aussage hast du`s dann ja auch nochmal differenzierter geschrieben (gleiches Umfeld-unterschiedliches Alter-> unterschiedlichen Erfahrungen, da stimme ich mit dir überein, WENN das so möglich wäre)

3) Mag sein, dass es daher kommt, dass du in Bayern gross geworden bist und auf dem Land. Grossstädte in Bayern wie z.B. München haben vermutlich nicht dasselbe Migrantenproblem wie Frankfurt oder mal von Mannheim ganz zu schweigen. München (und auch BaWü) ist eben schon noch mal was separates in DE. Es ist ein eigenes Kapitel der BRD und Freistaat und eben einfach nochmal anders als Hessen, NRW, Berlin usw. Aber diese Brennpunkte mit Problemmilieus existieren definitiv, das weiss ich von FfM und MA. :(
 
1) Das sind Statistiken, keine Klichees. Deshalb hab ich`s ja mit Quellen belegt und dazugeschrieben, man könne sich doch im Internet belesen, wenn man`s nicht glaubt. Aber Statistiken als Klischee zu bezeichnen, machste ja auch im Studium nich so, oder?... :eek1:

2) Und das mit dem GLEICHEN Umfeld mit dem Alter die Erfahrung steigt, da hast du Recht. ABER: eben nur bei gleichem Umfeld. Und wie aus der o.g. Statistik zu entnehmen ist, ändert das Umfeld auch mit der Schulform. Aber das konnte ich aus erster Aussage so nicht herausfiltern, und deshalb auch die Fakten, vor allem, damit der Leser/ Schreiber das alles reflektiert, und die Standpunkte von verschiedenen Seiten überprüft, bevor er sich eine Meinung bildet. Bei zweiter Aussage hast du`s dann ja auch nochmal differenzierter geschrieben (gleiches Umfeld-unterschiedliches Alter-> unterschiedlichen Erfahrungen, da stimme ich mit dir überein, WENN das so möglich wäre)

3) Mag sein, dass es daher kommt, dass du in Bayern gross geworden bist und auf dem Land. Grossstädte in Bayern wie z.B. München haben vermutlich nicht dasselbe Migrantenproblem wie Frankfurt oder mal von Mannheim ganz zu schweigen. München (und auch BaWü) ist eben schon noch mal was separates in DE. Es ist ein eigenes Kapitel der BRD und Freistaat und eben einfach nochmal anders als Hessen, NRW, Berlin usw. Aber diese Brennpunkte mit Problemmilieus existieren definitiv, das weiss ich von FfM und MA. :(


Ein klein wenig muss ich jetzt lachen! Sorry....

Mannheim gehört im Übrigen zu Ba-Wü...;-) hihi

München hat die gleichen Probleme, wie andere große Städte in Deutschland. Nur weil München zum Freistaat gehört, heißt dies leider nicht immer und überall, dass man sich dort unbehelligt bewegen kann.

Es gibt im übrigen auch noch einen zweiten Freistaat in Deutschland!
 
Werter Renje- es geht um Inhalte der Ausbildungen. Braucht es eine akademische Ausbildung- ja oder nein. Da sei es wohl gestattet mit Hilfe von Forumsthreads nachzuweisen, dass es ein gravierendes Problem in der aktuellen Ausbildung gibt. Die Inhalte der Ausbildung sind einfach dermaßen überdimensioniert, so dass ein Azubi zwangsläufig sein Heil in Skalen und Standards suchen muss um überhaupt halbwegs professionell arbeiten zu können.

Damit mache ich weder den Lehrern noch den Azubis einen Vorwurf. Das Problem liegt auch net am Alter der Azubis. Es liegt in einer Fehlentwicklung, die in anderen Ebenen beschlossen wird. Vielleicht mag man sich aus Tradition auch net von alten Hüten trennen. Man kann in D net die Inhalte vermitteln wollen, die in anderen Ländern auf ganz anderen Grundlagen vermittelt werden- bis hin zur längeren Ausbildungszeit und aufeinander aufbauenden Ausbildungsbausteinen. Es wird übrigens nur in der Presse von einem Abitur gesprochen. Mag daran liegen, dass ein Journalist seinen Beruf mit Abitur und Hochsculstudium erwirbt und sich gar nicht vorstellen kann, dass es auch andere Wege gibt, die 12 Jahre schulische Ausbildung beinhalten können. *grübel* Hatte Waldfee net so einen Weg gewählt?

In meinen Augen muss man anfangen sich zu entscheiden: einfache Pflege oder hochprofessionelle Pflege. Dieses Wischiwaschi führt nur zu einem langsamen aber sicheren Qualitätsverlust. Denn net jeder lernt nach der Ausbildung so weiter, dass es zu einem Experten wird.

Elisabeth
 
*Peinlich, peinlich* Da schäm ich mich grad schon dafür, der "kleine" Faux-pas mit MA *dickes Schäm*.
Ich komme aus Hessen, falls das als Entschuldigung zählt :knockin:.

Und mein Bruder wohnt in München, der hat gesagt, dass Ausländer die pöbeln da 1,2,3 aus der Strassenbahn geworfen werden...

Und nach dem 2. Freistaat frag MICH lieber nicht. Nachdem ich mich fertiggeschämt hab, geh ich wohl mal danach googlen... :mryellow:
 
@Baum: Was hat dieser Thread mit den Migranten zu tun? Was für ein Wunder, manche kommen mit dem Abitur hierher. Und manche beabsichtigen sogar die Pflegewissenschaft zu studieren, um weiter professionell in der Patientenpflege arbeiten zu können.

Die Anforderungen, die sich an eine zukünftige PROFESSIONELLE Pflegefachkraft stellen, sind mit einem Realschulabschluss nicht zu bewerkstelligen. Die vertikale Durchlässigkeit sollte vorhanden sein. Aber die primären Tätigkeiten: Pflegeprozessverantwortung ( Erhebung der Pflegeanamnese, Analyse der gewonnenen Daten, Erstellung der Pflegeplanung, Evaluation der Pflegeplanung, sowie die Pflegeinterventionen in besonderes komplexen Pflegesituationen ) sollten einer Kraft mit akademischen Abschluss vorbehalten sein.
 
Werter Renje- es geht um Inhalte der Ausbildungen. Braucht es eine akademische Ausbildung- ja oder nein. Da sei es wohl gestattet mit Hilfe von Forumsthreads nachzuweisen, dass es ein gravierendes Problem in der aktuellen Ausbildung gibt. Die Inhalte der Ausbildung sind einfach dermaßen überdimensioniert, so dass ein Azubi zwangsläufig sein Heil in Skalen und Standards suchen muss um überhaupt halbwegs professionell arbeiten zu können.

Du willst anhand von Forenthreads nachweisen, das wir ein gravierendes Problem in der Ausbildung haben?
Hälst Du das Forum hier (eines von einigen in Deutschland) wirklich für so repräsentativ?

Es stimmt das die Ausbildung nicht mehr ausreichend ist, wenn man bedenkt was die Pflege alles leisten sollte (und damit meine ich das, was wir von uns fordern!)- das muss man aber nicht dadurch beweisen, das man ständig die immergleichen Fragen stellt.
Und auch nicht wenn man irgendwelche Threads hier im Forum dafür zur Hand nimmt, um irgendeine Frage zu beweisen- da frage ich mich schon, ob Du nicht einfach nur ein Troll bist:gruebel:

Nebenbei: In anderen Länder in Europa gilt das Nichtnutzen von Standards und Skalen vermutlich sogar als unprofessionell- aber solange Du naiverweise glaubst, das man mit der Skala/ Standard/Checkliste in der Hand Menschen pflegt, wird man Dir das auch nie beibringen können!

Mit allem anderen gehe ich konform mit Dir, auch wenn es in Deutschland vermutlich noch ein weiter Weg sein wird. Habe kürzlich das Ergebnis einer Umfrage gelesen, in der die Bürger gefragt wurden ob man die Pflegeausbildung verlängern sollte bzw. akademisieren, oder so lassen wie bisher.

Die Mehrheit war leider für letzteres!

Siehe hier: Akademische Gesundheitsberufe: Ein Bachelor für die Pflege - Wissen - Tagesspiegel
Aktuell heute: 25% für eine universitäre Ausbildung
60% dagegen!
 

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