Elisabeth, ich verwechsle da gar nichts. Meine Meinung ist nur einfach, dass Krankenschwestern die schon 10 oder mehr Jahre in ihrem Beruf arbeiten oder gar die Stationsleitung einfach viel mehr eigenverantwortlich arbeiten können und müssen - weil sie einfach alles kennen was mit dem Alltag zusammen hängt, was passiert wenn... usw.
Als Auszubildende/r muss man einfach erstmal den ganzen Alltag auf der Station und in den Aufgaben kennenlernen. Man muss lernen mit den Patienten richtig umzugehen, auf sie einzugehen und muss lernen sich auf jeden neuen Patienten richtig einzustellen. Und man muss die ganzen Aufgaben kennenlernen, die "nebenbei" noch anfallen.
Ich habe durch mein langes Praktikum einen sehr guten Einblick in die ganze Sache bekommen und möchte das keinesfalls mehr missen!
In dieser Zeit habe ich auch gelernt wie schwer man sich anfangs tut, dass es aber auch viel weniger anstrengend ist, wenn man mit 100%iger Freude dabei ist und wie die Patienten reagieren, wenn man sich angemessen verhält. Ich habe es geliebt, wie ich als "nur Praktikantin" von den Patienten trotzdem vollkommen angenommen wurde, genauso wie von den "Kollegen", die mich wie eine vollwertige Krankenschwester behandelt haben. Die alle hinter mir und meiner Arbeit standen - mir wurde immer mehr zugetraut, ich durfte immer mehr "einfach erledigen", egal ob ich es selbst gesehen habe, ob es mir aufgetragen wurde oder ob der Patient danach verlangt hat. Sobald ich den Alltag gut im Blick hatte (speziell auf dieser Station), durfte ich Aufgaben erledigen, die als Praktikant normaler Weise gar nicht ausgeführt werden dürfen, einfach weil ich mit Freunde immer Neues gelernt habe, neugierig war, den "perfekten Umgang mit den Patienten" hatte (Zitat einer Schwester! nicht meine Worte) und sehr verantwortungsbewusst war - was für mich ganz selbstverständlich ist, besonders in einem solchen Beruf.
Das hat nichts mit verwechseln zu tun, Elisabeth, sondern als Auszubildende/r muss man sich in seiner neuen Aufgabe eben erstmal zurecht finden und den vollkommen neuen Alltag (schließlich hat man meistens noch keine Ausbildung gemacht, vorher) erstmal realisieren - das ist etwas, das ich auch noch nicht geschafft habe: mir ist zwar bewusst was demnächst auf mich zukommt, aber ich versuche noch ganz verzweifelt einen Vergleich mit etwas zu finden. Es gibt aber keinen! Denn das ist nicht mehr Schule oder einfach ein Praktikum, sondern ich steige ins Berufsleben ein und das geht einfach noch nicht in meinen Kopf rein so richtig!
Eigenverantwortlich bedeutet für mich auch mehr, die Dinge, die Aufgaben und die Patienten sowie deren Wünsche und Probleme zu sehen und dementsprechend zu handeln.
Dass ich als Auszubildende noch viele Anweisungen entgegennehmen muss, ist wohl vollkommen normal. Das ist die Zeit des Lernens und der Fragen - so eine Chance bekommt man später nicht mehr.
Was ist falsch daran?