Blut abnehmen als Unterkursschüler?

Bin jetzet mal neugierig: wo siehst du denn die Hauptaufgabe einer examinierten GuK? Wieviel sollte KrPflG § 3 Absatz 2 Punkt 1 ausmachen? Ist der Bereich wichtiger als Punkt 2? Sollte eine Pflegekraft überhaupt eigenverantwortlich handeln dürfen oder doch besser nur im Rahmen der Mitwirkung?

Elisabeth

Hä?!
Sorry, aber "was willste denn nu damit beweisen?" find ich eine sehr passende Frage Oo
 
Vielleicht, dass die wenigsten wissen, was den Beruf wirklich ausmachen sollte.
Ich hab noch keinen Doc erlebt, der Pflegetätigkeiten wie eine Pflegebedarf erheben und entsprechende Maßnahmen planen usw. getätigt hat. Und hier meine ich nicht das Ausfüllen von Skalen und das Ansetzen von Drehbuchstandards. Ich habe noch keinen Doc erlebt, der sich mit Pflegekonzepten auskennt und diese auch adäquat aktiv anwenden kann. Stichwort: BasStim, Kinästhetik.

Welchen Wert PFLEGE im Rahmen der Genesung hat, und damit ist nicht Füttern, Waschen, Trockenlegen gemeint, ist der eigene Berufsgruppe nicht mal ansatzweise bekannt. PFLEGE gibt sich lieber mit "Dressur"Tätigkeiten zufrieden... oder anders: ist gerne Mädchen für Alles. Bloß keine Verantwortung übernehmen für eine eigenständige individuelle Pflegeplanung.

Elisabeth

PS Übrigens-das Ärzte net zurande kommen mit ihrer Zeit hängt zu 99% mit ihrer mangelnden Organisationsfähigkeit zusammen. Wenn du dich mal bemühst und Statistiken checkst, wird dir aufallen, dass die Anzahl der Ärzte zunimmt und im gleichen Maße Pflegestellen abgebaut werden und das bei steigenden Fallzahlen, ergo einer Erhöhung des pflegerischen Arbeitsaufwandes.
 
Welchen Wert PFLEGE im Rahmen der Genesung hat, und damit ist nicht Füttern, Waschen, Trockenlegen gemeint, ist der eigene Berufsgruppe nicht mal ansatzweise bekannt. PFLEGE gibt sich lieber mit "Dressur"Tätigkeiten zufrieden... oder anders: ist gerne Mädchen für Alles. Bloß keine Verantwortung übernehmen für eine eigenständige individuelle Pflegeplanung.
Vielleicht, dass die wenigsten wissen, was den Beruf wirklich ausmachen sollte.
Hmm, wenn doch der Großteil der Pflege dies nicht weiß ... wer sagt denn, dass das wie du es siehst, richtig ist?? Du - nehme ich an.

Wenn 10% behaupten: "Das und das, das ist Pflege - da wollen wir hin" und aber 90% sagen, "Nee, das habe ich gelernt, das will ich bleiben, DAS ist pflege" (ich will nicht konkret werden, a) dauert das zu lange und b) weißt du was ich meine), dann liegt es doch nahe, dass die sgn Emanzipation der Pflege garnicht das Ziel ist/sein sollte ...
 
Du hast es erfasst. Der Punkt 1 ist eigentlich gar net erwünscht von 90% der Pflegekräfte und solte demzufolge net Inhalt der GuK-Ausbildung sein. Grundpflege kann problemlos nach der Devise: es war so, es ist so, es wird ... an Hilfskräfte delegiert werden.

Man sollte mehr Wert auf Punkt 2 legen und da den Empfehlungen des Jurusten folgen.

Elisabeth
 
Tut mir leid Elisabeth, aber ich finde dich in deiner MEinung sehr festgefahren.
Jeder, der die Ausbildung zur GuK macht, ist sich spätestens nach der Probezeit im Klaren darüber was genau er da eigentlich macht.
Aber der ersten Minute ist es ein anstrengender Job.
Und, wer die Pflege nicht als wichtig erachtet ist falsch in dem BEruf und hätte Medizin studieren sollen.
Dennoch ist es meiner Meinung nach ebenso wichtig ein, in vielen Bereichen, schnelles System zu haben. Eine gute Organisation, eine flüssige Zusammenarbeit zwischen Arzt und Pflegekraft.
Das gehört mich auch dazu einen Pat. gemäß deines Paragraphen zu pflegen.
Ich möchte, dass er nicht lange auf Untersuchungsergebnisse warten muss, ich möchte, dass er nicht lange in der Ambulanz im Ungewissen auf der Liege rumliegt.

So ein bisschen reden wir auch aneinander vorbei.
Aber wie Maniac schon sagte, jeder fasst wohl den inhalt dieses Berufes etwas anders auf.

Achja und zu der Besetzung.
Also auf Station sind wir im Spätdienst 2 Pflegekräfte und ein Arzt der noch für eine weitere Station zuständig ist.
In der Ambulanz sind wir im Spätdienst (bis 20.00uhr) vier Pflegekräfte (+Praktikant) und ein Arzt+ einen Bereitschaftsarzt.
Also ich finde bei dieser Besetzung nicht grade, dass die Ärzte sich falsch organisieren, sondern auch einen sehr ätzenden Beruf haben.
Genauso wie wir.
 
Wann setzte bei mir der Sinneswandel ein? Ich hab in der FS-Ausbildung eine intensive Informationsvermittlung bezüglich medizinischer Inhalte erlebt. Konnte auch gar net anders sein, weil fast ausschließlich ärztliche Dozenten.

Mit diesem Wissen kamst zurück auf die Station ... und konntest auf einmal ärztl Entscheidungen hinterfragen. Docs fanden das net so gut. Du musstest Tätigkeiten durchführen, von denen du wusstest, dass die eigentlich net mehr State of Art sind. Auch ein Fachbereichswechsel brachte da keine Veränderung.

Ich hab dann irgendwann angefangen mich für pflegerelevante Themen zu interessieren. Fing mit Basstim und Kinästhetik an und wurde dann immer breiter. Effekt: ich kam immer mehr in den Bereich des eigenverantwortlichen Handelns. man hatte plötzlich eine ganz andere Ebene, wenn man mit dem Doc diskutierte. Und was ich besonders interessant fand: Docs interessieren sich für wissenschaftliche Pflegeerkenntnisse.

Ich erinner mich noch sehr gut an einen Doc, der meinte, die Prophylaxen ansetzen zu müssen. Er hats nie wieder getan nachdem ich ihn gefragt habe, ob er es gut finden würde, wenn ich ihm vorschreiben würde, was er in seiner Therapie zu tun und zu lassen hätte. sein Argument war übrigens: Pflegekräfte wüssten ja sonst net, was sie zu tun hätten. *grmpf*

Pflege ist spannend. Es ist eine eigenständige Profession... wenn man sie denn als solche betrachten will.

Blut abnehmen- warum nicht? Wenn ich Zeit dazu haben. Ich werde z.B. zugunsten des Blut abnehmens net auf ein basales Angebot verzichten wollen. Und das wurde von den Docs auch so akzeptiert.

Professionelle Pflege unterscheidet sich gravierend von Füttern, Waschen, trocken legen und das Aufzuzeigen sollte eigentlich Aufgabe der Pflege sein.

90% sehen es anders. Das ist der Lauf der Zeit. man sollte dann aber so ehrlich sein und dazu stehen: weg von pflegerelevanten Tätigkeiten hin zu ärztl. Tätigkeiten... und das mit aller Konsequenz. Kein eigenverantwortliches Handeln mehr sondern nur noch Mitarbeit nach ärztl Anordnung. Abschaffung der speziellen pflegeorientierten Studiengänge wie Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften.

Elisabeth
 
Hm, verstehe deinen Werde- und Gedankengang.
Jeden triffts hoffentlich irgendwann einmal zu wissen was genau er eigentlich in der Pflege möchte.
Daran erkent man auch, wie individuell die Pflege gesehen wird. und m.E. auch gesehen werden kann, darf und sollte.

Für mich heisst das aber nicht
Kein eigenverantwortliches Handeln mehr sondern nur noch Mitarbeit nach ärztl Anordnung. Abschaffung der speziellen pflegeorientierten Studiengänge wie Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften.

Denn wenn ich keine Zeit habe, wenn ich etwas nicht vertreten kann, was der Arzt mir delegieren möchte, dann verneine ich. Nachwievor. Aber, dafür muss ich wissen worum es geht. Dafür muss ich alle Handlungsstränge kennen. Auch die eines Arztes. Interdisziplinäres Arbeiten. Und m.E. fällt darunter auch die BE.

:)
 
Ich weiß nicht wie man darauf kommt andere User so anzureden und dann auch noch solch eine themenfremde Diskussion anzuzetteln, nur weil jemand gefragt hat ob die Blutabnahme nun offiziell auf dem Lehrplan steht oder eben nicht.
Es wäre mir nicht bekannt, damit jemanden beleidigt zu haben? Nur weil jemand der sich zu etwas Besserem berufen fühlt der Meinung ist, diese Arbeit wäre minderwertig oder könnte auch von einem dressierten Affen ausgeführt werden, heißt das nicht, dass Andere das genauso sehen.
Aber eben solche "dressierten Affen" scheinen mir auch schon häufiger Blut genommen zu haben, den Schmerzen nach zu urteilen. Ich finde es eine Kunst, Blut schmerzfrei und ohne zusammenklappende Patienten abzunehmen - dass man weiß was wie genau zu tun ist, damit es am leichtesten geht usw.
Mich persönlich interessiert das eben. Meine Frage war aber eine ganz andere.

Und wenn mir jemand erzählen will, ich möchte keine Verantwortung übernehmen, dann möchte ich sagen: wer mich nicht kennt, soll solche Äußerungen bitte einfach unterlassen. Ich nehme mir auch nicht die Unverschämtheit heraus, hier Andere ohne Grund dumm hinzustellen.
Aber Elisabeth, wenn du schon so viel darüber weißt, dass du uns alle belehren kannst, dann müsste dir auch bekannt sein, dass es in Pflegeberufen nicht "füttern" sondern "Essen eingeben" heißt...

Ich sehe den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin als einen mit eben sehr viel Verantwortung, denn die meiste Zeit sind die Ärzte eben nicht da. Die Schwestern sind auf sich alleine gestellt und haben das, so wie ich das mitbekommen habe, auch immer sehr gut gelöst.
Dank meines 10-wöchigen Einblicks ist mir schon ein riesen Teil der Arbeit bewusst geworden, vor allem auch, weil wir gezwungen waren, uns für den Unterricht in der FOS, der auf das Praktikum folgte, genauestens über ALLE Bereiche dieser Arbeit zu informieren. Dank vieler Gespräche habe ich so also den Rest, den ich nicht praktisch kennengelernt habe, gut mitbekommen.
Für mich gehört eben alles dazu, vom Waschen über spritzen, Medikamenteneingabe, kleinere Untersuchungen, Essenseingabe, seelischer Beistand, Begleitung zu Untersuchungen und OPs, Assistenz bei Untersuchungen, Fachwissen (für Patientenfragen und eigenes Interesse), Dokumentation und Austausch der Kollegen untereinander. Dazu noch viele weitere "Kleinigkeiten", die einem vielleicht nicht sofort dazu einfallen, aber trotzdem wichtiger und automatischer Bestandteil sind...Transport von Medikamenten, Bestellungen, Auffüllen von Schränken und Verbandswagen, Reinigung/Desinfektion, Hilfestellung für Patienten (Aufnahme/Entlassung/zwischendurch/Besorgungen), Aufnahmeuntersuchungen, Rundgang usw. usw. - wo fehlt da die Verantwortung?
 
Warum hast du all das , was du da oben auflistest als deine Tätigkeiten, durchgeführt? Weil man es dir gesagt hat, in welcher Form auch immer? Oder weil du nach pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen den Bedarf erhoben, mit dem Patienten Ziele ausgemacht und dann die Maßnahmen geplant und ausgeführt hast, die DU für richtig hälst, um eben diese Ziele zu erreichen? Ich denke das meint Elisabeth mit Eingenverantwortung - nicht, sich irgendwo für den zu Pflegenden verantwortlich zu fühlen, sondern eben, eigenverantwortlich zu planen und zu handeln.

Ach ja, bei Patienten in der Größe, die ich so pflege, heißt es durchaus füttern... Kommt immer auf den Beobachtungsstandpunkt an.
 
Ach ja, bei Patienten in der Größe, die ich so pflege, heißt es durchaus füttern... Kommt immer auf den Beobachtungsstandpunkt an.

Bei der Neonatologie mag es mit Füttern passen, aber ich denke KrankeSchwester89 meint eher die älteren Patienten.
Auch wenn ich mich jetzt an dem Wort aufhäng.. das ganze heisst Essen eingeben, Essen verabreichen oder sonstwas in die Richtung. Aber nicht füttern, egal wie viel Hilfe der Patient benötigt. Hat in meinen Augen was mit Respekt zu tun, da geb ich KrankeSchwester89 recht.
 
Der Laie sagt füttern und wenn ich schreibe: Füttern, waschen, trocken legen- dann meine ich Laienpflege. Die Tätigkeit wird da net aufgewertet weils ne ausgebildet GuK macht. Es bleibt immer noch das Füttern- so wie es der Laie beschreibt.

Ich gebe übrigens kein essen ein- ich reiche es an.

Elisabeth
 
Wir müssen leider Blut abnehmen. Sehr ärgerlich, denn anstatt Türme von Monovetten zu befüllen, würde ich lieber mehr Zeit in die Pflege investieren.Unsere Schüler müssen auch einen "Blutabnahmeschein" machen. Der Stationsarzt muss gegenzeichnen. Wann dieser Schein gemacht wird von den Schülern, weiß ich leider nicht genau. Kümmern Schule und PA sich drum.
 
Vielen Dank Schwester Rabiata :mrgreen: (cooler Name), die Info klingt gut. Ich werde also mal in der Pflegeschule nachfragen. Schaden kanns ja nicht. Danke dir.

Julien: Naja, klar kann ich als Praktikantin nicht rumhüpfen und so tun als ob ich eine examinierte Krankenschwester wäre, die alles kann, alles weiß und alles alleine durchführen kann.
Eigenverantwortlich arbeiten kann man unterschiedlich auslegen. Ich sehe es als eigenverantwortliches Arbeiten, wenn man eben weiß was zu tun ist und das ausführt ohne dass ständig jemand an einem kleben muss, der dir sagt was du noch machen musst, obwohl dus genau weißt.
Es ist klar dass du als Praktikantin oder ganz am Anfang der Ausbildung nicht alles machen DARFST und da auch noch weniger Ahnung hast (bzw. im Praktikum ja noch gar keine Ahnung).

Trotzdem ist mir unklar wie man von der einfachen Frage ob man als Gesundheits- und Krankenpflegerin nun Blut abnehmen darf oder nicht auf sowas kommt :mrgreen:
 
Trotzdem ist mir unklar wie man von der einfachen Frage ob man als Gesundheits- und Krankenpflegerin nun Blut abnehmen darf oder nicht auf sowas kommt :mrgreen:

Weil die Blutabnahme ein rotes Tuch für uns ist. :x

Lange vor meiner Zeit war es selbstverständlich, dass Pflegekräfte Blut abnahmen und jede Menge anderer ärztlicher Hilfstätigkeiten noch dazu. Darauf merken die Ärzte, dass die Pflegekräfte nicht nur brav solche Tätigkeiten ausführten, sondern sie auch zunehmend hinterfragten und mitdachten. Denkende Menschen sind unbequem. Also wurde die Blutabnahme zur ärztlichen Tätigkeit, und jeder, der sich daran versuchte, beging eine Kompetenzüberschreitung und bekam Ärger.

Inzwischen ist das Gesundheitssystem in einer finanziellen Notlage, und eine der Einsparmöglichkeiten besteht darin, einfache ärztliche Hilfstätigkeiten auf andere, billigere Kräfte zu übertragen. Ergo wird vielerorts gefordert, die Pflegekräfte sollten Blut abnehmen. Oft genug neben ihrer übrigen Arbeit, die auch nicht zu knapp ist.

Das Netteste ist, dass die gleichen Interessenvertreter, die vor etlichen Jahren der Pflege die Blutentnahme verboten haben, sie ihr jetzt wieder schmackhaft machen wollen, mit dem fadenscheinigen Argument, dadurch würde unsere pflegerische Tätigkeit aufgewertet. Auf deutsch: Wir sollen uns noch darüber freuen, zusätzlich zur übrigen Arbeit und ohne Stellenausgleich einen Deppenjob auf's Auge gedrückt zu bekommen.

Dummerweise hat zumindest ein Teil der Pflegekräfte immer noch nicht das Denken verlernt und ärgert sich über diese Argumentation. Meiner Meinung nach auch zu Recht - aber Du als Noch-nicht-Azubi konntest das alles nicht wissen.:troesten:
 
Na du hasts dann wenigstens mal aufgeklärt, Claudia, was hier los ist :)

Nein, das wusste ich wirklich nicht. Woher auch. Und als ich damals im Praktikum im Krankenhaus nachgefragt habe, fand das auch niemand schlimm - also wusste ich nichts davon.

Beleidigen wollte ich damit sicher niemanden! Wusste ja nicht dass es für euch schon fast eine Art Bestrafung ist.
Mir persönlich ging es nur darum, ich erkläre es lieber nochmal, denn ich will hier eigentlich keinen Streit, das zu wissen, denn ich bin einfach begeistert von der Blutabnahme. Warum weiß ich auch nicht :mrgreen: Und ohne weiteren bösartigen Hintergründe, möchte ich das einfach nur können und würde es gerne ausführen dürfen - und da ihr ja auch euren Grund habt, verstehe ich das natürlich auch und finde es ist die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er das gut findet und machen möchte oder eben nicht.

Danke dass du das mal aufgeklärt hast!

Liebe Grüße, der begeisterte Schwestern-Vampir :wink:
 
Es ist eben nicht die Entscheidung jedes Einzelnen. Es geht um die Profession Pflege als Ganzes. Wie sehen wir uns als Beruf? Was genau sind unsere Aufgaben? Wer bestimmt, was wir durchführen dürfen und was nicht? Bisher emtscheiden das ausschließlich Berufsfremde.

Stell Dir vor, der öffentliche Dienst möchte die Müllmänner einsparen. Also sagt er den Straßenkehrern, sie sollen bei ihre Arbeit jetzt gleich noch den Müll mit einsammeln, natürlich ohne das mehr Leute eingestellt werden. Und sie sollen sich doch bitte darüber freuen, dass sie jetzt die großen Tonnen über die Straße rollen dürfen, so ein Ding sei doch wesentlich imposanter als ein Besen.

Würden die Straßenkehrer "Hurra" schreien?
 
Mir persönlich ging es nur darum, ich erkläre es lieber nochmal, denn ich will hier eigentlich keinen Streit, das zu wissen, denn ich bin einfach begeistert von der Blutabnahme.
Was begeistert dich so an der Blutentnahme?

Wir sehen es tagtäglich, wenn Ärzte nicht für die BE zuständig sind, schnellen diese sehr nach oben, egal ob man dem abgenommenen Wert nun besondere Beachtung schenkt oder nicht.

Wir sehen es umgekehrt, in der PJ freien Zeit, da müssen die Ärzte die BE selber durchführen, gehen diese sehr stark zurück? Warum wohl...
 
Moin, moin!

Um mal zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Natürlich « darf » ein Schüler das Blutabnehmen lernen. Bei uns war damals die Venenpunktion eine normale Unterrichtseinheit und konnte dann praktisch – wie beispielsweise das Legen einen Dks oder einer Magensonde – geübt werden. Genauso konnte die Blutabnahme im Rahmen der praktischen Prüfung, wie auch andere Teile der Behandlungspflege, vorkommen.

Ich war damals zu Beginn der Ausbildung ein strikter Gegner der Blutabnahme, weil dies meiner Meinung nach nicht zur Pflege gehörte. Relativ schnell habe ich meine eigene Haltung hinterfragt – warum war ich eigentlich so sicher, dass die Blutabnahme nicht zur Pflege gehörte, während ich ohne Skrupel s.c. Injektionen verteilte ohne mir jemals die Frage zu stellen, was denn die s.c. Injektion grundsätzlich von der Blutabnahme unterscheidet, so dass diese von den Kollege ohne weitere Vorbehalte zur Pflege gerechnet werden konnte. Der simple Fakt, dass die eine Handlung in den Stellenplan eingerechnet war und die andere nicht, konnte schließlich nicht darüber entscheiden, was Pflege ist und was nicht.Ich habe dann noch während meiner Ausbildung angefangen, mich privat sehr intensiv mit Pflegemodellen zu befassen, um so das eigentliche Wesen der Pflege zu erkennen. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass der Kontext einer Intervention entscheidet, ob diese pflegerischer Natur oder nicht. Sind im Rahmen eine Handlung Prozess, Ganzheitlichkeit und Beziehungsaufnahme zu erkennen?

Legt man die als Maßstab zugrunde wird deutlich, dass eine Maßnahme nicht als solches per se pflegerische ist. So kann beispielsweise die Ganzkörperwaschung eine pflegerische Handlung sein, muss aber nicht. Bei einer um fünf Uhr morgens durchgeführten Hau-Ruck Waschung ist weder etwas von Prozess noch von Ganzheitlichkeit oder gar Beziehung zu sehen. Die Maßnahme reduziert sich auf einen simplen technischen Ablauf, der ohne besondere Ausbildung von jedem durchgeführt werden kann (was ja wohl auch der tatsächlichen Situation auf Station entspricht). Eine Blutabnahmne, um zum Thema zurückzukommen, kann bei dieser Sichtweise eine pflegerische Maßnahme sein, muss es aber nicht. Wenn beispielsweise die Pflegekraft vom Patienten gefragt wird, warum sie denn bei ihm Blut abnehme und diese dann nur antwortet: „Keine Ahnung, das war eben angeordnet, fragen Sie doch den Arzt“, dann reduziert sich das ganze zu einem sehr simplen technischen Ablauf, der ohne besondere Ausbildung nach einige Übung von jedem ausgeführt werden kann (meinetwegen auch von dem vielzitierten Affen...). Kann die Pflegekraft jedoch fachlich antworten, den Grund der Abnahme so erklären, das dies der Patient auch versteht, erkennt sie, dass diese Frage unter Umständen vielleicht nur ein Vehikel ist, um Angst vor einen Untersuchungsergebnis zu transportieren, findet die Blutabnahme vielleicht im Rahmen eines komplexer pflegerischen Beratungsprogramm zum Umgang mit Antikoagulanzien statt, dann kann aus eine Blutabnahme eine pflegerische Handlung werden. Der Kontext bestimmt als die Natur einer Intervention.


Gruß Hartwig
 
Claudia, was ich mit dem Satz meinte war nur: Es ist die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er sich für so eine Aufgabe - unabhängig von euren Gründen die du geschildert hast - interessiert und begeistert oder nicht. Ist ja genau wie mit den einzelnen Berufen: Der eine interessiert sich für Technik, der Andere für Menschen. Das allein finde ich nicht verwerflich.

Was nicht heißt dass ich euch nicht verstehe. Die Aufgabe an sich, also das Blut abnehmen finde ich weiterhin trotz allem interessant, weil es für mich dabei nur um diese Aufgabe um diesen Vorgang geht.
 
Ich kann dich gut verstehen-Kranke Schwester..Ich möchte es auch gern lernen :knockin:
Ist doch schön, dass wir uns dafür begeistern können auch, wenns nicht unsere strikte Aufgabe ist!

Hatte hier mal ne ähnliche Frage gestellt und auch kein Verständnis bekommen..Als hätte man gefragt, wie man Patienten am besten bestrafen kann:mrgreen:

Mich interessierts jedenfalls auch!!!
 

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