Als Auszubildender alleine Patienten aufsuchen?

Hallo Anne,

ich sehe, so unterschiedlicher Meinung sind wir doch nicht!:lol1:
Danke für deinen letzten Beitrag!

Grüßle Manu
 
hallo
ich bin im Moment auch in der ambulanten Pflege im Einsatz. In der ersten Woche sind wir immer zu zweit zu den Patienten gegangen. Da ich in der zweiten Woche die gleiche Tour mitgefahren bin, haben wir uns bei einigen Patienten geteilt. Es ist gut, dass ich kommende Woche nochmal die Tour mitfahre. Es gibt auch Patienten in dieser Tour, die etwas "gegen" Schüler haben, das wurde mir dann bevor man zum Patienten geht dann gesagt. Der Einsatz macht mir aber sehr viel Spaß!

LG Anna
 
]bin bin jetzt fertig mit der Ausbildung und hatte vor ca eineinhalb Jahren auch einen Einsatz in der ambulanten Krankenpflege. Die ersten drei Wochen bin ich mit einer Examinierten mitgefahren um die Pat. und die Fahrstrecke kennenzulernen. Anschließend sollt ich die Pat. alleine versorgen, sprich eigenverantwortlich die Tour zu fahren. Kannte zwar die Pat. mittlerweile gut die auch nicht sehr pflegeaufwändig waren, hatte trotzdem am Anfang ein mulmiges Gefühl... Von der Schule durften wir eigentlich nicht alleine fahren, hab mich aber dafür entschieden die Touren alleine zu fahren.
 
Hallo,
ich bin jetzt mit meinem 7-wöchigen Einsatz in der ambulanten Pflege fertig und muss mal einige Erfahrungen loswerden.
Da ich vorher schon 5 Wochen dort eingesetzt war, fuhr ich ab der 2. Woche allein.
Meine Anleiterin hat mich öfters darauf angesprochen und als ich beim ersten Mal sagte "Nein, das trau ich mir noch nicht zu" sagte sie, ob das denn nicht interessant sei, ich würde das doch bestimmt schaffen. Also sagte ich ja:emba:
Hatte vor der ersten Tour total die Angst. Hab übrigens Grund- sowie Behandlungspflege selbständig durchgeführt. Mit der Zeit fand ich es aber echt gut, dass ich alleine fahren konnte und durfte.
In diesen sieben Wochen habe ich eine Menge über Organisation, Verantwortung und Selbstständigkeit gelernt.
Das Problem war, dass zur Zeit akuter Schwesternmangel herrschte, weil zwei Schwestern psychisch krank geworden sind. (weiß nicht genau ob Burnout- man sprach nicht darüber)
Gefühlte hundert mal habe ich gehört: Die Schwestern müssen Stunden abbauen und deswegen müssen die Schüler mehr machen. Unser Stationsleiter sagte das so oft, dass es mir schon zum Hals heraus kam. Da ich jede zweite Woche neben dem Frühdienst auch den Abenddienst gefahren bin, kannte ich die Abendtour natürlich ziemlich gut.
Mit jeder weiteren Woche wurden mir mehr Patienten übertragen. Ich habe ja nichts dagegen, wenn eine Schwester und ich uns den Dienst teilen, aber ich fühle mich schon sehr ausgenutzt, wenn die Schwestern nur 5 Patienten abfährt und ich 10 oder 11.
Also das ist echt nicht mehr schön. In einer Woche hatten die Schwester und ich uns den Abenddienst einigermaßen "gerecht" aufgeteilt.
Als der Stationsleiter erfuhr, dass sie drei Patienten macht, die ich auch machen könnte, hat er sie angerufen und ihr gesagt, ich solle die Patienten auch noch machen. Und die Schwester hat mich dann informiert.
Das Problem war, dass ich mit dem Mann einer Patientin überhaupt nicht zurecht kam, weil er alle Schüler generell als unqualifiziert betrachtete und uns das auch spüren ließ. Ich hatte total Angst, zu ihm zu fahren. Hab dann der Schwester am Telefon gesagt, dass ich das nicht machen möchte. Für sie war das auch voll in Ordnung, nur dem Stationsleiter gar nicht, dem ich das ja am nächsten Tag mitteilen wollte. Er war ganz schön sauer, dass wir nicht nach seinen "Anweisungen" gehandelt hatten.
Ich bat ihn, dass er mich doch bitte informieren solle, wenn ich noch mehr Pat. anfahren soll. Da meinte er, das sei nicht seine Pflicht sondern die der Schwester. Aber wie, bitteschön, soll ich ihm sagen, das ich das nicht möchte, wenn er mich gar nicht informiert??
Bin dann die letzten drei Wochen mit ihm gefahren. Wenn die Schwestern Fehler machten, flippte er im Auto regelmäßig aus. Dabei fielen Wörte wie: doofe Weiber, Sumpfkuh (hatte ich vorher auch noch nicht gehört;)) usw.
Bin ich froh, dass der Einsatz zu Ende ist!
Abschließendes Fazit: ein total anstrengender Einsatz (auch wegen den Teildiensten) aus dem ich aber sehr viel für mich selbst mitnehmen konnte.

Tut mir Leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, wollte einfach nur mal alles aufschreiben :)

Liebe Grüße Flop
 
Hallo Flop,

hast du eigentlich die Schule darüber informiert, wie der Einsatz dort gelaufen ist?

lg
Narde
 
Hey Flop
Ich hoffe Du hast Deine Schulleitung informiert. Schüler dürfen grundsätzlich nicht allein fahren. Allerdings scheint das bei einigen ambulanten Pflegediensten immer noch nicht angekommen zu sein.
 
Hab ich gemacht.
Über den Stationsleiter haben sich schon einige beschwert. Aber er streitet die Vorfälle ab, wenn er darauf angesprochen wird. WIr sollen das jetzt alles schriftlich festhalten und der Schulleitung geben. Wenn es zu einem Gespräch kommt- was hoffentlich bald passiert- haben sie dann etwas schriftliches gegen ihn in der Hand.
Das wir alleine fahren ist übrigens so mit der Schule abgesprochen. Ich wusste auch nicht, dass wir Schüler alleine keine Behandlungspflege durchführen dürfen. Der Schulleiter wörtlich: Sie dürfen alleine fahren, aber Sie müssen nicht, es kann Sie keiner zwingen.
Der soll sich mal die Sprüche anhören, die kommen, wenn man nicht alleine fahren will.
Aber na ja, die Schule ist jedenfalls informiert.
Grüße Flop
 
Ich versuch's mal in diesem Thread.

Habe ich das richtig verstanden, dass es absolut untersagt ist, dass ein Schüler eine Tour fährt? (9 -10 Pat. Behandlungs- sowie Grundpflege)?
Ich bin jetzt im Mittelkurs und habe schon den Aufstand geprobt, weil sie mich nach 7 Tagen "Einarbeitung" (ha-ha) alleine losschicken wollten. Auch meine Schule hat sich eingeschalten. Jetzt meinten sie, dass ich maximal noch diese Woche mitfahre und dann alleine los muss, da sei sowieso schon mehr als angedacht.
Das ist doch nicht rechtens, oder? ._.
 
Du darfst auf keinen Fall eine Tour alleine machen. Was wir gemacht haben nach etwa 2 Wochen Einarbeitung, dass mir die Schwester ihre Handynummer gegeben hat und mich dann abgesetzt hat und zu einem anderen Patienten gegangen ist und dann mich wieder abgeholt hat. Die Patienten waren aber in der Nähe, sodass sie im Notfall hätte gleich kommen können. Aber ich hätte nie eine eigene Tour übernommen. Immerhin hast du dann die Durchführungsverantwortung, d.h. wenn was passiert, bist du mit schuld.
 
Du darfst als Schülerin keine Tour alleine übernehmen.
Schau mal hier:
http://www.krankenschwester.de/foru...enpflege-hause/13897-darf-schueler-alles.html

Dort wurde das Thema schon einmal besprochen.

Habe ich das richtig verstanden, dass Deine Schule nun auch verlangt, Du sollst alleine losziehen?!


Die Schulleitung meinte, dass ich vielleicht dann nächste Woche soweit bin eine Tour zu übernehmen... Aber ich glaube ich bin da einfach nie bereit dafür.

Ich würde das auch gerne irgendwie mit dem Krankenpflegegesetz untermauern, aber ich finde den passenden Paragraphen dazu nicht.


Das mit dem Absetzen und wieder Einsammeln hab ich schon am 3. Tag gemacht... :|
 
Bei uns fahren die Schüler an den 3.Lehrjahr auch alleine die Touren. Allerdings muss ich sagen, finde ich es teilweise recht haarsträubend, was da so toleriert wird. Ich hatte eine neue Schülerin ( also 1. Jahr angefangen) dann mal in meiner Tour mit und diese ging dann wie selbstverständlich an die Medikamente und wollte diese stellen, da hab ich aber Augen bekommen. Also das will ich nicht, können Kollegen das ja halten wie sie wollen, aber bei mir stellt ein Schüler im 1.Jahre keine Tabletten wie selbstverständlich. Ich hatte den Eindruck, sie macht das bei Kollegen regelmäßig und unbeaufsichtigt.
 
Da hab ich vor ein paar Wochen von einer Schwester auch nen Rüffel für gekriegt.. Die Tage und Wochen davor habe ich es jeden Dienst gemacht. Natürlich war jemand in der Nähe, den ich fragen konnte, aber prinzipiell war es ok wenn ich gesagt habe "Ich bin mir 100% sicher" und es bei Nachfrage auch nachweisen konnte.
Nur die BTM's durfte und wollte ich nicht alleine stellen.

Bei oben genannter Schwester durfte ich dann auf einmal nicht mal mehr Novalgin geben, obwohl es als Bedarfsmedi mit exakter Dosis usw aufgeschrieben war und ich die Pat. gut kannte.

Bin im 1. Lehrjahr.
lg
 
Schüler im 1. LJ haben nichts an Medis verloren!!!!! (Zumindest bei uns im Haus - und das unterstütze ich auch)
 
Dann soll das aber auch von allen so gehandhabt werden. Und nicht mal so und mal so. Der Dumme ist schließlich immer der Schüler. Als ich im letzten Einsatz im Frühdienst nicht von selbst draufgekommen bin Medis zu kontrollieren (mit Aufsichtsperson daneben) wurde ich erst mal ganz verwundert angekuckt.
Dass ich dann nach 2 Monaten angeschnauzt werde wenn ich genau das tun will was ich auch die Wochen vorher getan hab, finde ich nicht in Ordnung.
Ich meine ich kann doch nicht hellsehen bei wem ich nun was genau darf...
Übrigens durften die meisten aus meinem Kurs das auf ihren Stationen, also Medis verteilen.
Ich hab das auch noch mal in der Schule nachgefragt woraufhin ich von meinem Praxisbetreuer die Antwort bekam: "Prinzipiell gibt es keine Tätigkeit die Ihnen als Schülerin nicht erlaubt ist, solange Sie mind. einmal angeleitet wurden und sich in der Lage sehen es richtig zu machen (dies auch kontrolliert wurde) und die volle Verantwortung dafür zu übernehmen"

So viel zum Stand der Schule.
lg
 
Bei uns herrscht die Regel: Schüler dürfen nur das, was in der Schule durchgenommen wurde (Unterstütz ich auch sehr)

Und "Anschnauzen" muss man sich von niemandem lassen. Einfach sachlich klarstellen dass du das nicht darfst und du noch Azubi bist.
 
Und "Anschnauzen" muss man sich von niemandem lassen. Einfach sachlich klarstellen dass du das nicht darfst und du noch Azubi bist.
Lustige Vorstellung. Kleiner Realitätscheck: Ich hab als Praktikant ohne jede Ausbildung und oft auch ohne Einweisung Medis gerichtet, Infusionen vorbereitet und ab/um/angehängt, wochenlang völlig alleine Durchgänge gemacht (inklusive Ganzkörperpflege, Stomaversorgung, Katheterpflege, Medikamentengabe, BZ, RR etc...), Visiten ausgearbeitet, Wundversorgung und Dekubituspflege gemacht, etc. pp.
Ich hab mich dann mal bei einer Patientin mit Adopositas per magna (BMI > 90...), Alkoholentzugsdelir, abszediertem Stoma, üblem Intertrigo und Dekubitus (Grad III) mit der ich ehrlich gesagt (schon körperlich) überfordert war und zwei Kolleginnen erfolglos um Hilfe gebeten hatte geweigert die Pflege weiter komplett alleine zu machen. Durfte am nächsten Tag bei der PDL antanzen wegen 'Arbeitsverweigerung'.
 
So schlimm wars bei mir nicht, hab immer Hilfe bekommen wenn ich welche gebraucht hab. (also zumindest wenn personal da war..) Meine Station war super, ich durfte eig fast alles machen, wenn oben beschriebenes erfüllt war. Hab aber von den Kollegen auch gesagt bekommen dass die das nicht bei jedem machen, aber da ich in deren augen ne gute schülerin bin (und auch schon Erfahrung durch die abgebrochene Ausbildung in meinem Heimatland hatte), hatte ich recht große freiheiten.

Ich hätte z.B. auch einen BDK legen können, aber da ich es nur 2 mal beobachtet hatte, hab ich mich persönlich nicht sicher genug gefühlt. IDEM für i.m. spritzen.
Aber naja, das war ja auch erst mein 1. Einsatz in einem deutschen KH. Zu Hause durfte ich im KH von der Schule aus nichts außer Vitalzeichen kontrollieren, i.c. spritzen, Betten machen u. waschen. Nicht mal BZ messen. Das war ätzend und langweilig.
 
Bei uns herrscht die Regel: Schüler dürfen nur das, was in der Schule durchgenommen wurde (Unterstütz ich auch sehr)

Und "Anschnauzen" muss man sich von niemandem lassen. Einfach sachlich klarstellen dass du das nicht darfst und du noch Azubi bist.

in der theorie sehr löblich, in der praxis leider nicht immer umzusetzen.
im KH in meinem heimatland hat das super funktioniert, da warn aber auch im spätdienst fast immer ca 3-4 examinierte und 2 schüler im dienst. da hab ich aber auch rein gar nichts gelernt.

in unserem haus ist momentan umbau, um im endeffekt mehr stationen als vorher zu betreiben ohne neue pflegekräfte einzustellen. daraus resultiert dass ständig leute von einer station auf die nächste geschickt werden und so kommts durchaus vor dass 1 examinierter mit 1 schüler mehr als 30 patienten hat. (ich weiß das ist leider eher normal als ausnahme)
ich hatte echt glück, hab für den ersten einsatz ne station mit nur 15-20 patienten und konnte dadurch wirklich viel lernen.

ich würde aber auch nicht so weit gehen und irgendwas tun wobei ich mich nicht sicher fühle :)
 
Bei uns herrscht die Regel: Schüler dürfen nur das, was in der Schule durchgenommen wurde (Unterstütz ich auch sehr)

Und "Anschnauzen" muss man sich von niemandem lassen. Einfach sachlich klarstellen dass du das nicht darfst und du noch Azubi bist.

Gleiches gilt bei uns im KH auch. Afaik ist das ganze auch gesetzlich vorgegeben. Ich persönlich ziehe das auch so durch. Da riskiere ich lieber ne schlechte Note oder dämliche Diskussionen als eine Gerichtsverhandlung. Hatte gerade vorhin im Spätdienst wieder so einen Fall.
Sollte einem präfinalem Patient (Palliativstation) Melneurin (Saft) verabreichen, Patient reagierte weder auf Ansprache noch auf Berührung und hatte schon lange Atempausen, evtl. wars ne Cheyne-Stokes-Atmung.
Ich konnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren das er die Flüssigkeit höchstwahrscheinlich aspirieren wird.
Bin dann raus und habs der Schwester gesagt, die hatn dummes Gesicht gemacht und gemeint "die Atempausen hatte er schon vorhin".
War mir aber ziemlich egal.
Wenn mal was schief geht sind nämlich alle drann. Sowohl die deligierende PK als auch der Azubi (Stichwort Durchführungsverantwortung).
 

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