Hallo,
ich bin jetzt mit meinem 7-wöchigen Einsatz in der ambulanten Pflege fertig und muss mal einige Erfahrungen loswerden.
Da ich vorher schon 5 Wochen dort eingesetzt war, fuhr ich ab der 2. Woche allein.
Meine Anleiterin hat mich öfters darauf angesprochen und als ich beim ersten Mal sagte "Nein, das trau ich mir noch nicht zu" sagte sie, ob das denn nicht interessant sei, ich würde das doch bestimmt schaffen. Also sagte ich ja
Hatte vor der ersten Tour total die Angst. Hab übrigens Grund- sowie Behandlungspflege selbständig durchgeführt. Mit der Zeit fand ich es aber echt gut, dass ich alleine fahren konnte und durfte.
In diesen sieben Wochen habe ich eine Menge über Organisation, Verantwortung und Selbstständigkeit gelernt.
Das Problem war, dass zur Zeit akuter Schwesternmangel herrschte, weil zwei Schwestern psychisch krank geworden sind. (weiß nicht genau ob Burnout- man sprach nicht darüber)
Gefühlte hundert mal habe ich gehört: Die Schwestern müssen Stunden abbauen und deswegen müssen die Schüler mehr machen. Unser Stationsleiter sagte das so oft, dass es mir schon zum Hals heraus kam. Da ich jede zweite Woche neben dem Frühdienst auch den Abenddienst gefahren bin, kannte ich die Abendtour natürlich ziemlich gut.
Mit jeder weiteren Woche wurden mir mehr Patienten übertragen. Ich habe ja nichts dagegen, wenn eine Schwester und ich uns den Dienst teilen, aber ich fühle mich schon sehr ausgenutzt, wenn die Schwestern nur 5 Patienten abfährt und ich 10 oder 11.
Also das ist echt nicht mehr schön. In einer Woche hatten die Schwester und ich uns den Abenddienst einigermaßen "gerecht" aufgeteilt.
Als der Stationsleiter erfuhr, dass sie drei Patienten macht, die ich auch machen könnte, hat er sie angerufen und ihr gesagt, ich solle die Patienten auch noch machen. Und die Schwester hat mich dann informiert.
Das Problem war, dass ich mit dem Mann einer Patientin überhaupt nicht zurecht kam, weil er alle Schüler generell als unqualifiziert betrachtete und uns das auch spüren ließ. Ich hatte total Angst, zu ihm zu fahren. Hab dann der Schwester am Telefon gesagt, dass ich das nicht machen möchte. Für sie war das auch voll in Ordnung, nur dem Stationsleiter gar nicht, dem ich das ja am nächsten Tag mitteilen wollte. Er war ganz schön sauer, dass wir nicht nach seinen "Anweisungen" gehandelt hatten.
Ich bat ihn, dass er mich doch bitte informieren solle, wenn ich noch mehr Pat. anfahren soll. Da meinte er, das sei nicht seine Pflicht sondern die der Schwester. Aber wie, bitteschön, soll ich ihm sagen, das ich das nicht möchte, wenn er mich gar nicht informiert??
Bin dann die letzten drei Wochen mit ihm gefahren. Wenn die Schwestern Fehler machten, flippte er im Auto regelmäßig aus. Dabei fielen Wörte wie: doofe Weiber, Sumpfkuh (hatte ich vorher auch noch nicht gehört
) usw.
Bin ich froh, dass der Einsatz zu Ende ist!
Abschließendes Fazit: ein total anstrengender Einsatz (auch wegen den Teildiensten) aus dem ich aber sehr viel für mich selbst mitnehmen konnte.
Tut mir Leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, wollte einfach nur mal alles aufschreiben
Liebe Grüße Flop