Zukunft: Krankenpflege in 10 Jahren

Kann ich nicht beurteilen - kenne deren Ausbildung nicht - das geht doch rein gesetzlich schon nicht oder?

Also bei uns an der Klinik gibt es die auch auf Station - die machen die ganze Dokumentation "drumherum".
 
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Hallo, ich sehe es so:

Pflege wird zerfleddert, auf einzelne Handlungen reduziert.

Eine ganzheitliche Pflege, wird erst zerstückelt und dann soll sie wieder per Dokumentation (professionel) zusammen gefügt werden.
Dabei gehen einige Dinge unter.

Bsp:
Grundpflege = Helferin
Medikamnetengabe = Krankenschwester
Essensausgabe = Helferin
Dokumentation = Alle und keiner ;-)

Mache ich die Grundpflege erkenne ich ggf. am Körper Veränderungen, ich weiß, das dieser Mensch eine Zahnprotese trägt (ist für die Nahrungsaufnahme von Wichtigkeit etc.), zusätzlich führe ich Gespräche mit diesem Menschen und ich erfahre mehr von ihm (Rollenverhalten, wie sieht es zu Hause aus mit Hilfe etc.). usw.

Fehlt jetzt nur eine kleine Dokumentation zum Bsp.: die Protese sitzt nicht richtig, wundere ich mich warum der Pat. sein Essen (Brötchen) nicht isst (wenn mir das überhaupt bekannt gegeben wird, weil der Pat. von jemand anderes sein Essen gebracht bekommt usw..

Das ganze mal Pat.anzahlmäßig mit anderen Bsp. = Pflege heute.
 
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Es ist doch jedem unbenommen sich nicht an der Professionellen Pflege zu orientieren. Man kann sich doch mit dem Helferniveau + ärztl Hilfstätigkeiten zufrieden geben. Er sollte sich dann aber auch mit einem entsprechenden Gehalt zufrieden geben.

Dein Beispiel mit der falsch sitzenden Prothese bekommt jeder pflegende Angehörige mit- und das ganz ohne jegliche Grundausbildung. Selbst die Wahrnehmung des Rollenverständnisses lässt sich nicht als Vorbehaltsaufgabe von Pflegekräften festlegen. Zumal dieses Thema ja bekanntlich in der Ausbildung so kaum vermittelt wurde.

Was der Pflege aber weitestgehend fehlt: die Fähigkeit zur Anleitung, Beratung und Begleitung.
- Du kannst nun mal keine Risikoerkennung delegieren, wenn du selber es nur mit Hilfe von Checklisten erkennen kannst.
- Du kannst niemanden individeull beraten, wenn du selber nur anch detaillierten Standards arbeiten kannst. Diese können niemals alle Unwegbarkeiten abbilden. Dafür ist die menschliche Spezies einfach zu facettenreich.
- Du kannst nun mal niemanden begleiten, wenn du selber Probleme hast mit deinem eigenen Rollenverständnis.

Das Primary-Nurse-System soll/sollte seit einigen Jahren auch in D eingeführt werden. Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Solange alle alles machen unabhängig von der Ausbildung kann das nix werden. Hinzu kommt die mangelnde Bereitschaft Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen.

Wie sieht Pflege in D in 10 Jahren aus? So wie heute auch. Warum sollte sich da was ändern. Die Traditionen kann man nicht ausrotten. Selbst alles schönreden hilft da nix. Im Alltag werden Pflegemodelle nicht gelebt. Die finden sich lediglich in den Papieren bei denen man nach dem Sytem "gejammert, angekreuzt, gekürzelt, abgeheftet" verfährt.

Man wird nur damit leben müssen, dass die Bevölkerung alles tun wird um die Monopolentwicklung der Pflege zu unterbinden. Der Mensch hängt zu sehr an seiner Autonomie. Und die kann er nur so lange erhalten, so lange er die "Profis" von sich fern halten kann. Nicht nur die finanziellen Möglichkeiten der potentiellen Kunden werden entscheiden, welche Kompetenzen man wo erwartet und wo man sie am billigsten bekommt.

Elisabeth
 
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Solange dieses Berufsbild erwünscht ist:Gesundheits- und Krankenpfleger ? Wikipedia

und in der Praxis wird es kaum umgesetzt. Zerfledderte Pflege, Stückelwerk und unterschiedlichen Verantwortlichen.
Ist es und bleibt es wie es ist.

von Elisabeth Dinse:
Was der Pflege aber weitestgehend fehlt: die Fähigkeit zur Anleitung, Beratung und Begleitung.
- Du kannst nun mal keine Risikoerkennung delegieren, wenn du selber es nur mit Hilfe von Checklisten erkennen kannst.
- Du kannst niemanden individeull beraten, wenn du selber nur anch detaillierten Standards arbeiten kannst. Diese können niemals alle Unwegbarkeiten abbilden. Dafür ist die menschliche Spezies einfach zu facettenreich.
- Du kannst nun mal niemanden begleiten, wenn du selber Probleme hast mit deinem eigenen Rollenverständnis.
Theorie und Praxis, zwei Welten mit unterschiedlicher Bewertung. Auswendig gelernt, erlernt, in der Praxis angewandt, weiter gelehrt ......, dazu brauche ich auch die nötige Zeit.

Zitat aus Wikip.: Gesundheits- und Krankenpfleger betreuen und versorgen eigenverantwortlich Patienten

Ist das wirklich so? Wissen wir was Helferinen, AZBI`S, FSJ`ler etc. wirklich können? Haben wir die Zeit Leute anzulernen, auch praktisch?

Ich denke, wir müssen Selbstbewusster werden und unsere Arbeit professionell vertreten (inntern und auch extern).
 
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Der Theorie-Praxis-Transfer und der Praxis-Theorie-Transfer wird ein Wunschtraum bleiben so lange man sich gegenseitig der Inkompetenz bezichtigt.

Elisabeth
 
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Der Theorie-Praxis-Transfer und der Praxis-Theorie-Transfer wird ein Wunschtraum bleiben so lange man sich gegenseitig der Inkompetenz bezichtigt.

Elisabeth
uuund solange andere Berufsgruppen, zum Beispiel BWL`ler, unseren Beruf "be"urteilen, festlegen mit welchem Personal in der Pflege gearbeitet wird etc..

Pflegewissenschaft schafft wissen, aber es "wollen" einige, aus vorgeschobenen, finanzellen Gründen in den Führungsebenen nicht wissen.
Schön gerechnete Statistiken etc..

In einigen Krankenhäusern, Kliniken gibt es für jeden in der Pflege dieses Namensschild: Name, Titulierung: Pflegedienst. Das sagt schon genug aus finde ich.
Man weiß nicht mehr was für eine Kraft mit welcher Ausbildung vor einem steht. Versuch das mal mit Ärzten: Name, Titulierung Ärztlicherdienst.
 
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Pflege kann/will ökonomisch denken? Auf die Brücke würde ich nicht mal einen Fuß wagen.

Und auch ein BWLer kann etwas beurteilen. Er tut es anhand der Daten, die ihm vorgelegt werden. Und die Daten sind nun mal unzureichend. Es darf berechtigt hinterfragt werden, ob wirklich jede Maßnahme von hochqualifizierten Fachkräften erbracht werden muss und- noch schlimmer- ob sie überhaupt in der Form notwendig war.

Komisch, dass manche ein Problem haben, wenn sie dem Pflegedienst zugeordnet werden? Wo bleibt da der Berufsstolz? Ich bin Pflegekraft- wer ist mehr. Oder ist man erst als Arzt was? Ich denke, wir wollen die eigene Berufsgruppe stärken und uns nicht mit den Ärzten messen.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Und auch ein BWLer kann etwas beurteilen.
Genau.
Zitat:
"Wir sparen nicht an Pflegekräften."
Stimmt: "Wir sparen durch gezielten Pflegefachkräfteeinsparungen und es ist nicht ersichtbar bei Statistiken, weil alle in einen Topf geschmissen werden.
Pflege wird zerteilt, eingeteilt, bewertet und wie, wissen wir.
Zitat: "85% unserer Patienten sind zufrieden."
Womit? Aus der Bevölkerung sind andere Dinge zu hören, ich weiß, ich weiß... alles Einzelfälle!

von Elisabeth Dinse: Oder ist man erst als Arzt was? Ich denke, wir wollen die eigene Berufsgruppe stärken und uns nicht mit den Ärzten messen
oder umgekehrt, verallgemeinere mal Ärzte.
Es geht hier nicht um das Titulierungsproblem der Pflegekräfte sondern um die Erkennung (besonders für Patienten, Angehörige etc.) wer einem gegenüber steht.

Um mal ein anderes Beispiel zu nehmen, wenn Du Dein Auto in die Werkstatt bringst, weil die Bremsen defekt sind. Wem würdest Du Deinen Wagen übergeben? Einen Hiwi oder einem ausgebildeten Automechaniker, um sicher zu sein das die Arbeiten an Deinem Auto korrekt erledigt werden?

Es gibt immer drei Sichtweisen: "Jedes Ding hat drei Seiten, eine Seite die Du siehst, eine Seite die ich sehe und eine Seite, die wir beide nicht sehen..." (Alte chinesische Weisheit)

Pflege gab es immer und wird es immer geben, es liegt mit an uns, was wir, wie mit wem daraus machen.
 
85% der Pat. sind unzufrieden. Womit? Welche konkrete Pflegemaßnahme hat ihnen gefehlt? Wollen sie wirklich, dass immer dieselbe Person erscheint- egal ob es um waschen, füttern, trocken legen geht oder um die Medikamentengabe, die Verbände usw.?

Wie muss ich das Gleichnis jetzt verstehen? Weil Pflegedienst drauf steht wird man als Hiwi angesehen? Der Mensch wird an seinen Taten erkannt, an seinem Auftreten. Da scheint Pflege noch viel lernen zu müssen.

Ich erwarte übrigens von der Werkstatt, dass sie den Fehler erkennt und behebt. Wer das tut, ist mir egal. Ich kann es eh nicht kontrollieren. Schließlich lass ich mir nicht den Gesellen- oder Meisterbrief zeigen. Mich interessiert das Ergebnis und wer dafür verantwortlich zeichnet. Und das ist dann eben auch der, der da delegiert hat.

Elisabeth
 
Wie die Krankenpflege in 10 Jahren ausschaut, würde mich auch interessieren.

Schaue ich auf die Eigentümerstruktur der Anteilseigener verschiedener Kliniken an.

und mir diesen Bericht an, dann bin ich froh, daß ich das in meinem Beruf nicht mehr aktiv erleben
muß.

CLICK


Eigentümerstruktur: CLICK

Sicherlich werden wir in Watte gepackt und auf Rosen gebettet werden.

Liebe Grüße Fearn
 
Ich sehe das auch so! Ich habe damit ein Problem, dass nicht gelernte Kräfte z.B. wie Lillebrit sagt Essen reichen. Wie soll ich eine Dysphagie erkennen? Kann eine Hilfskraft im Notfall handeln? Kann diese einschätzen was dieser Patient essen kann und darf? Oftmals vergeben wir Aufgaben, die qualifiziertes Personal verlangen an FSJ/BUFDIS oder Praktikanten. Wenn unsere Aufgaben jeder machen kann warum brauch man uns dann? Das soll nun keine Hetzkampange gegen meinen Berufsstand werden, sondern sollte unseren lieben Politikern mal die Aufgaben öffnen was wir Pflegekräfte tun um für Dokus u.ä. mehr Zeit zu haben. Der Leidtragende ist immer der Patient und WIR, denn auch uns macht die Arbeit unzufrieden.

Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit jedoch gering ist, dass sich viel ändern wird. Wie schon gesagt wurde werden Bachelor of Nursing und was weiß ich nicht am Krankenbett stehen und das für einen Hungerlohn. Es ist wirklich traurig was aus diesem Beruf gemacht wird!
 
Ich wiederhole es immer und immer wieder

Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit jedoch gering ist, dass sich viel ändern wird.
ja warum auch, DIE PFLEGE bekommt den Allerwertesten ja auch nicht hoch!!!
Die Anderen sollen es richten, am liebsten DIE Politik.

Es ist wirklich traurig was aus diesem Beruf gemacht wird!
ne nu wirklich nicht, raus aus der Opferrolle, es muss heißen

was wir daraus machen und durch UNSERE Untätigkeit machen lassen.

sondern sollte unseren lieben Politikern mal die Aufgaben öffnen
wieso sollten die Politiker die Augen öffnen während wir sie verschließen und lieber Jammern?
Das kannst du doch keinem wirklich Klar machen?!
 
Ich habe damit ein Problem, dass nicht gelernte Kräfte z.B. wie Lillebrit sagt Essen reichen. Wie soll ich eine Dysphagie erkennen? Kann eine Hilfskraft im Notfall handeln? Kann diese einschätzen was dieser Patient essen kann und darf?

Du stellst fest ob eine Dysphagie vorliegt oder nicht, du stellst fest was der Pat. essen kann und darf und danach gibt eine Hilfskraft das Essen ein. Wo ist das Problem?
Hast du tatsächlich Zeit bis zu 6 Pat. das Essen einzugeben? Davon 4-5 Pat. völlig ohne Dysphagie etc.?

Du hast die Verantwortung dafür dich zu organisieren, Probleme zu erkennen und zu händeln, Priortäten zu setzen und delegierbare Aufgaben zu deligieren.

Sonst gehst du völlig unnötig kaputt!
Du musst nicht alles selbst erledigen, meist erlebe ich das hauptsächlich von unsicheren Pflegekräften, die (noch)nicht den Unterschied von "gefährlich/ungefährlich" erkennen können.
 
Ich finde es gar nicht mal so schlecht wenn die Aufgabenbereiche in der Pflege "aufgeteilt" werden.
Ich hab mal in nem Krankenhaus gearbeitet, da waren im Frühdienst je nach Patientenanzahl so und so viele KPH`s und so und so viele GuK's eingesetzt.
Es gab eine klare Aufgabenverteilung: KPH's haben größtenteils gewaschen, Betten gemacht und je nach dem wie viel Arbeit anstand qauch Vitalzeichen gemessen.
Die GuK's haben Viggos gelegt, Medikamente verteilt, Infusionen und Chemos vorbereitet und ersteres angehangen. Sie haben Blut abgenommen, Schüler angeleitet, Verbände gemacht, Klammern und Fäden gezogen usw.
Und natürlich die Doku sowie Assistenz bei ärztlichen Untersuchungen.

Natürlich haben auch GuK's Leute gewaschen, Betten gemacht, Essen angereicht (besonders bei Dysphagien!) o.ä. Aber dadurch dass sie eben von diesen "Basisaufgaben" durch die KPH's entlastet wurden, konnten sie ich besser auf die restlich Sachen konzentrieren.
Somit gab es weniger Belastung für alle und die Versorgung der Pat. war dennoch sicher gewährleistet.
Die KPH's sind ja immerhin keine völlig ungelernten Kräfte, so dass auch die eine Dysphagie, eine schlecht sitzende Prothese und einen Dekubitus erkennen müssten.
Obendrein wäre dieses System billiger.
 
Vielleicht machen wir in 10 Jahren Visite mit nem Tablet, was ich sehr blöd finden würde...
 
Vielleicht machen wir in 10 Jahren Visite mit nem Tablet, was ich sehr blöd finden würde...

Und vielleicht telefonieren wir in 10 Jahren von überall im Krankenhaus ohne Kabel :D


--> In 10 Jahren??

Das gibts doch längst ^^
 
und es wird keine examinierten Krankenpfleger geben, entweder ungelernte, oder KPH´s aber dann bleibt eh alles an einem hängen... bin gespannt und freue mich erstmal in der Ausbildung auch ein großes Haus kennenzulernen :)
 
In zehn Jahren werden wir auf Grund der Zunahme der Demenzerkrankungen, pro Jahr ca. 300.000 Menschen, und des Mangels an Pflegefachkräften, neue Modelle der Pflege umsetzen müssen. Dazu gehört, dass die Übewachung von Patienten und Heimbewohnern über die sogenannte Chip-Technik -Vitaldaten von Patienen und Heimbewohnern sehr kostengünstig und ohne Körperverletzung abgefragt werden können. Ein kleiner Chip zum Aufkleben wird das möglich machen. Dieses kluge Pflaster wird neben der Temperatur viele Vitaldaten des Patienten oder Heimbewohners aufzeichnen, und so ein Bild ergeben, das dem Betroffenen und dem Pflegepersonal hilft.
Natürlich, werfen sich weitere Fragen auf, zum Beispiel, was geschieht im Rahmen der demografischen Alterung - altersgerechter Versorgung - Zunahme von Hochbetagten 80+
Wie wird sich die Ambulantisierung - priorär ambulante Versorgungsgestaltung neu ausrichten, und geht es überhaupt auf Grund sich des abzeichnenden neuen Arbeitsmarktes von Industrie 4.0
Auch wird eine quartiernahe Versorgung, die eigentliche Herausforderung der Versorgungsgestaltung darstellen.
Ich bin der Meinung, dass wir vieles Neu Denken müssen, um Qualität, Wertschätzung der Pflegearbeit, und eine gute menschenwürdige Versorgung aller Pflegebedürftigen sicherzustellen.
Es kann gelingen !
 
Dieses kluge Pflaster wird neben der Temperatur viele Vitaldaten des Patienten oder Heimbewohners aufzeichnen, und so ein Bild ergeben, das dem Betroffenen und dem Pflegepersonal hilft.
Hallo Arbeitsmarktmanager,
das klingt vielleicht zuerst traumhaft, dann aber auch gruselig. ICH glaube auch nicht, dass es jemals in Deutschland umgesetzt wird - siehe nur Datenschutz. Stell dir vor jeder könnte deine Daten jederzeit ablesen. Und zwar nicht nur Ärzte, sondern auch findige Leute die die Technik und mögliche Sperren umgehen. Und schon haben wir ein ganz großes Problem.
In Sachen Anerkennung und Wertschätzung der Pflegearbeit stimme ich dir aber voll und ganz zu. Es sollte zu einem Berufsfeld werden, in dem jeder gerne arbeiten möchte, und dies durch entsprechende Entlohnung auch gewürdigt wird.
LG Vanessa
 

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