- Registriert
- 28.11.2015
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- Akt. Einsatzbereich
- ambulante Intensivpflege
- Funktion
- Pflegefachkraft
Hallo zusammen!
Vermutlich haben schon Einige hier überlegt, aus der Pflege auszusteigen. Ich habe mir viele Beiträge in diversen Foren dazu durchgelesen, bevor ich mich dazu entschieden habe, das Thema selber in den Raum zu stellen. Grund hierfür ist, dass ich mich nirgends wirklich wiedergefunden habe.
Vorab: Ich bin relativ verzweifelt, weil ich absolut nicht weiß, wie es weitergehen soll. Ich würde mich freuen, wenn es Leute gibt, die Zeit und Lust haben, sich meinen Beitrag durchzulesen und mir antworten
Ich bin 28 Jahre alt und Krankenschwester in NRW. Lange bin ich noch nicht in der Pflege, ich habe mein Examen im April 2013 gemacht und da ist schon etwas passiert, das mich richtig fertig gemacht hat! In der Ausbildung (absolviert in einer Klinik für Psychiatrie, die ersten beiden Jahre allerdings in der Somatik) hatte ich sehr viel Freude an meinem Job. Meine Noten waren wirklich gut und auch die Rückmeldungen von den Einsatzbereichen und Patienten/Angehörigen waren klasse. Wirklich, ich war eine gute Schülerin (das darf ich so sagen, denn ich war einfach mega motiviert, den Job noch Jahrzehnte zu machen).
Ab dem dritten Ausbildungsjahr- während meines ersten Einsatzes in der Psychiatrie- hat dann etwas begonnen, das ich nicht mehr kontrollieren konnte: Ich wurde von Seiten meiner Schulleitung gemobbt. Sehr stark. Auf Einzelheiten will ich gar nicht eingehen, nur auf die Konsequenzen dessen: Ich wurde schwer depressiv. Unter großer Anstrengung habe ich meine Ausbildung bis zum Ende durchgezogen, mein Examen war aber unangemessen schlecht (3,9), obwohl ich immer gute bis sehr gute Noten hatte. Aber durch die Depression konnte ich nicht mehr richtig denken, schlafen, etc. Nach der Ausbildung (nach etwa einem Monat Vollzeitbeschäftigung in einer anderen Einrichtung) bin ich zusammengebrochen und habe mich 6 lange Monate in Behandlung begeben. Insgesamt hatte ich ein ganzes Jahr lang einen Krankenschein und habe mich nur langsam erholt. 2014 habe ich ein Studium im Gesundheitsbereich aufgenommen, weil ich aus der Pflege raus wollte. Nebenbei musste ich allerdings viel in der Pflege (einem Altenheim) arbeiten. Das war wohl irgendwie zu viel, das Studium konnte ich nach und nach immer schlechter selber organisieren und die Arbeit im Heim hat mich total ausgelaugt (ich war oft die einzige Fachkraft für 60 Menschen). Ich habe meinen Nebenjob im Spätsommer gewechselt und bin wieder in die Krankenpflege eingestiegen: bei einem ambulanten Intensivpflegedienst. Zu diesem Zeitpunkt habe ich psychisch schon wieder abgebaut. Ich habe gemerkt, dass ich immer antriebsloser und träger wurde und oft niedergeschlagen war. Bis Mitte Oktober 2015 habe ich auf 450-Euro-Basis dort gearbeitet und sofort kamen mir Selbstzweifel: "Bin ich überhaupt eine gute Krankenschwester?", "Alle sind besser als ich!", "Ich schaffe das nicht!", "Ich mache Fehler!""Ich schade dem Patienten!" Solche Gedanken hatte ich. Seit Mitte Oktober bin ich vom Nervenarzt krankgeschrieben und weiß für mich, ich will den Job nicht mehr machen. Das ganze Mobbingerleben ist wieder so präsent. Ich fühle mich so schlecht, wenn ich an die Pflege denke. Im Moment brauche ich selber Hilfe, meine Depressionen sind wieder da. Übrigens habe ich auch Hilfe, und zwar seit meinem Zusammenbruch 2013: Erst Klinik, dann ambulante Psychotherapie.
Versteht mich nicht falsch, ich jammere nicht. Ich habe meine Depression im Griff und WILL wieder durchstarten (das traue ich mir durchaus zu, nur eben nicht in der Pflege).
Um es abzukürzen: Mein Studium packe ich so nicht mehr. In der Pflege kann ich nicht mehr arbeiten, ich nehme nur noch mehr psychischen Schaden. Die Agentur für Arbeit stellt mir nur dann (mögliche, nicht sichere) Hilfe zur Aussicht, wenn ich mich exmatrikuliere und mich arbeitslos melde (und dann ist es nicht mal sicher, dass ich Arbeitslosengeld bekäme). Sie will mich auch erst dann beraten bzgl Umschulungen etc.
Kennt Ihr solche Situationen? Wie habt Ihr Euch verhalten oder wie würdet Ihr Euch verhalten? Habt Ihr Ideen? Ich bin dankbar für jeden Vorschlag, ehrlich. Ich will nur raus aus dem Schichtdienst und irgendetwas "Langweiligeres" machen, denn die ganz nahe Arbeit am Menschen (ist nunmal nicht langweilig) kann ich in einer Depression nicht leisten und der Schichtdienst begünstigt meine heftigen Schlafstörungen.
Allgemein möchte ich sagen: Ich habe keine Kinder und bekomme Bafög. Das könnte irgendwie wichtig sein, denke ich.
Vielen Dank, ich weiß, ich habe viel geschrieben. Aber irgendwohin musste ich es mal packen, ich trage das jetzt schon viel zu lange mit mir rum
Vermutlich haben schon Einige hier überlegt, aus der Pflege auszusteigen. Ich habe mir viele Beiträge in diversen Foren dazu durchgelesen, bevor ich mich dazu entschieden habe, das Thema selber in den Raum zu stellen. Grund hierfür ist, dass ich mich nirgends wirklich wiedergefunden habe.
Vorab: Ich bin relativ verzweifelt, weil ich absolut nicht weiß, wie es weitergehen soll. Ich würde mich freuen, wenn es Leute gibt, die Zeit und Lust haben, sich meinen Beitrag durchzulesen und mir antworten

Ich bin 28 Jahre alt und Krankenschwester in NRW. Lange bin ich noch nicht in der Pflege, ich habe mein Examen im April 2013 gemacht und da ist schon etwas passiert, das mich richtig fertig gemacht hat! In der Ausbildung (absolviert in einer Klinik für Psychiatrie, die ersten beiden Jahre allerdings in der Somatik) hatte ich sehr viel Freude an meinem Job. Meine Noten waren wirklich gut und auch die Rückmeldungen von den Einsatzbereichen und Patienten/Angehörigen waren klasse. Wirklich, ich war eine gute Schülerin (das darf ich so sagen, denn ich war einfach mega motiviert, den Job noch Jahrzehnte zu machen).
Ab dem dritten Ausbildungsjahr- während meines ersten Einsatzes in der Psychiatrie- hat dann etwas begonnen, das ich nicht mehr kontrollieren konnte: Ich wurde von Seiten meiner Schulleitung gemobbt. Sehr stark. Auf Einzelheiten will ich gar nicht eingehen, nur auf die Konsequenzen dessen: Ich wurde schwer depressiv. Unter großer Anstrengung habe ich meine Ausbildung bis zum Ende durchgezogen, mein Examen war aber unangemessen schlecht (3,9), obwohl ich immer gute bis sehr gute Noten hatte. Aber durch die Depression konnte ich nicht mehr richtig denken, schlafen, etc. Nach der Ausbildung (nach etwa einem Monat Vollzeitbeschäftigung in einer anderen Einrichtung) bin ich zusammengebrochen und habe mich 6 lange Monate in Behandlung begeben. Insgesamt hatte ich ein ganzes Jahr lang einen Krankenschein und habe mich nur langsam erholt. 2014 habe ich ein Studium im Gesundheitsbereich aufgenommen, weil ich aus der Pflege raus wollte. Nebenbei musste ich allerdings viel in der Pflege (einem Altenheim) arbeiten. Das war wohl irgendwie zu viel, das Studium konnte ich nach und nach immer schlechter selber organisieren und die Arbeit im Heim hat mich total ausgelaugt (ich war oft die einzige Fachkraft für 60 Menschen). Ich habe meinen Nebenjob im Spätsommer gewechselt und bin wieder in die Krankenpflege eingestiegen: bei einem ambulanten Intensivpflegedienst. Zu diesem Zeitpunkt habe ich psychisch schon wieder abgebaut. Ich habe gemerkt, dass ich immer antriebsloser und träger wurde und oft niedergeschlagen war. Bis Mitte Oktober 2015 habe ich auf 450-Euro-Basis dort gearbeitet und sofort kamen mir Selbstzweifel: "Bin ich überhaupt eine gute Krankenschwester?", "Alle sind besser als ich!", "Ich schaffe das nicht!", "Ich mache Fehler!""Ich schade dem Patienten!" Solche Gedanken hatte ich. Seit Mitte Oktober bin ich vom Nervenarzt krankgeschrieben und weiß für mich, ich will den Job nicht mehr machen. Das ganze Mobbingerleben ist wieder so präsent. Ich fühle mich so schlecht, wenn ich an die Pflege denke. Im Moment brauche ich selber Hilfe, meine Depressionen sind wieder da. Übrigens habe ich auch Hilfe, und zwar seit meinem Zusammenbruch 2013: Erst Klinik, dann ambulante Psychotherapie.
Versteht mich nicht falsch, ich jammere nicht. Ich habe meine Depression im Griff und WILL wieder durchstarten (das traue ich mir durchaus zu, nur eben nicht in der Pflege).
Um es abzukürzen: Mein Studium packe ich so nicht mehr. In der Pflege kann ich nicht mehr arbeiten, ich nehme nur noch mehr psychischen Schaden. Die Agentur für Arbeit stellt mir nur dann (mögliche, nicht sichere) Hilfe zur Aussicht, wenn ich mich exmatrikuliere und mich arbeitslos melde (und dann ist es nicht mal sicher, dass ich Arbeitslosengeld bekäme). Sie will mich auch erst dann beraten bzgl Umschulungen etc.
Kennt Ihr solche Situationen? Wie habt Ihr Euch verhalten oder wie würdet Ihr Euch verhalten? Habt Ihr Ideen? Ich bin dankbar für jeden Vorschlag, ehrlich. Ich will nur raus aus dem Schichtdienst und irgendetwas "Langweiligeres" machen, denn die ganz nahe Arbeit am Menschen (ist nunmal nicht langweilig) kann ich in einer Depression nicht leisten und der Schichtdienst begünstigt meine heftigen Schlafstörungen.
Allgemein möchte ich sagen: Ich habe keine Kinder und bekomme Bafög. Das könnte irgendwie wichtig sein, denke ich.
Vielen Dank, ich weiß, ich habe viel geschrieben. Aber irgendwohin musste ich es mal packen, ich trage das jetzt schon viel zu lange mit mir rum

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