Zukunft: Krankenpflege in 10 Jahren

denkst du das wird sich in den nächsten zehn jahren ändern,
das es so ist ist eine tatsache..

Nun eigentlich sollte es nicht so sein. Traurig aber wahr. Wenn man die einzige Fachkraft ist im ganzen Haus und eine andere Schwesternhelferin weiß ich das dass kann, dann lass ich sie machen, weil soll die Schwester sich durch fünf teilen?

Liebe Grüße
 
Genau weiss das keiner was in 10 Jahren sein wird.Ist es nicht so,das viele Kliniken angehalten werden,jetzt doch mehr Ausbildungsplätze für die examinierte Gesundheits-und Krankenpflege bereitzustellen? Noch ist es ja so das Pflegehilfspersonal oder "Einjährige"keine Chance auf einen Stellenplatz in einer Klinik haben.Wenn dann in einer Seniorenunterbringung oder ähnliches.Ich glaube eigendlich schon,das zukünftig mehr auf die Qualifikation geschaut wird.Was in den kommenden Jahren aber auch immer mehr wird ist die Altenpflege,wobei eventuell sogar mehr daheim,gepflegt werden soll.Viele machen sich im Bereich Gesundheits-und Sozialdienstleistungen selbstständig.Was da allerdings für "Kurse"teilweise von der Agentur für Arbeit oder IHK angeboten werden,ist fraglich.Sicherstes Standbein sind immer noch Kliniken,auch in 10 Jahren.
 
In zehn Jahren darf keiner mehr SL werden, der keinen FH-Abschluß hat. (Auf PDL-Ebene ist das ja jetzt schon fast Pflicht.) KPHs gibt´s nicht mehr, weil sie zu teuer sind. Sie wurden durch Pflegeassistenten ersetzt, möglichst welche mit Migrationshintergrund. Je schlechter die Deutschkenntnisse, desto mieser die Bezahlung, weil Tarifgehälter bis dahin abgeschafft sind. Körperpflege wird nicht mehr mit Wasser durchgeführt, sondern mit diesen neuartigen getränkten Einmaltüchern.
Und wenn ich in Rente gehen, stehen alle Spalier, wenn ich nach der letzten Schicht gehe und raunen sich zu: "Guck Dir mal diesen Exoten hat. Der ist noch Krankenpfleger ohne FH-Studium."
(Ich betone, daß es nicht meine Absicht ist, ausländische oder eingebürgerte Kolleginnen zu beleidigen.)
 
Hier vielleicht mal wieder einen Beitrag zum Thema aus der Ecke der Berufsverbände.

31.10.08: Pflegerat kritisiert Monopol der Ärzteschaft – „Entspricht nicht den Anforderungen“
Wer zahlt, wer haftet, wer soll was machen (dürfen) – und vor allem: Wird die Versorgung dadurch preisgünstiger? Abermals berichtet der Ärztliche Nachrichten Dienst (änd) über die Diskussionsveranstaltung „Agnes und Co: Wird die Schwester bald zum Doktor?“ (Bibliomed - Start vom 30.10.08) „Arbeitsteilung ja, Verantwortungsteilung nein“, fasste der Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Andreas Köhler als Gastgeber heute die Haltung der Ärzteschaft zusammen.
Der Deutsche Pflegerat hingegen hat mehr Diagnose- und Therapiebefugnisse für Pflegekräfte gefordert. Das Festhalten der Ärzte an „Macht und Monopol entspricht nicht den Anforderungen der Gesellschaft“, kritisierte Präsidentin Marie-Luise Müller heute in Berlin, schreibt der änd. Müller diskutierte mit KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.
Die Ärzte dürften den „Paradigmenwechsel vom Krankheitsdenken zu Gesundheitsdenken“ nicht ignorieren, forderte Müller. Diesem zufolge müssten Prävention und Prophylaxe größere Bedeutung zugewiesen werden, ein Bereich, in dem sie „hochqualifizierte Pflegekräfte“ aktiv sieht, die mehr auf den ganzen Menschen blickten statt nur auf eine Krankheit. Sie wünsche sich eine „neues Nebeneinander von medizinischen Berufen“. Dazu gehöre auch, dass Diagnose- und Therapiebefugnis für Pflegekräfte ausgeweitet würden. Für 2015 etwa sehe sie freiberuflich tätige Pflegekräfte, orientiert an freiberuflich tätigen Hebammen, was Befugnisse und Haftungsfragen angehe.

„Den Menschen in einer alternden Gesellschaft muss mehr angeboten werden als organbezogene Medizin“, forderte sie. Die momentanen Modellprojekte gehen ihr nicht weit genug, sie seien lediglich „der verlängerte Arm einer ärztezentrierten Betrachtungsweise“. Die „Familiengesundheitsschwester“, wie Müller sie sich wünscht, geht allerdings weit über das hinaus, was heute gesetzlich vorgesehen ist. Zunächst wünscht sie sich deshalb mehr und weitergehende Modellprojekte, zum Beispiel mit eigenständigem pflegerischem Assessment. Wichtig sei, möglichen Pflege- oder Trainingsbedarf zu erkennen, bevor es zu Krankheiten komme. Für Unmutsäußerungen sorgte Müller laut dem Nachrichtendienst für Ärzte, als sie berichtete, bei ihrer 90-jährigen Mutter hin und wieder fünf der zehn Medikamente „wegzuwerfen und stattdessen erst einmal wieder Alltagsfähigkeiten zu trainieren“.

Genau das dürfe nicht sein, dass Pflegekräfte eine Therapie eigenmächtig absetze, kritisierte KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller umgehend. Delegation ja, Substitution ärztlicher Leistungen nein, so sein Grundtenor. „Im Notfall kommen Sie ja auch nicht auf die Idee, eine Schwester zu rufen, Sie rufen den ärztlichen Notdienst.“

Vehement hatte Pflegeratspräsidentin Marie-Luise Müller am Vormittag mehr Macht und mehr Geld für Pflegekräfte gefordert. Viel Unterstützung für „ihre Geburtstagswünsche von einer neuen Welt der Pflegezentrierung“, wie Köhler es formulierte, bekam sie aber nicht – auch nicht von der eigenen Seite. Man wolle zwar eine Neubewertung, wer welche Aufgaben übernehmen könne, dabei aber nicht die Gesamtverantwortung des Arztes in Frage stellen, sagte Peter Bechtel, Vorsitzender des Verbands Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen. „Frau Müller vertritt sehr spezielle Ansichten, die ich nicht weiter kommentieren möchte“, sagte Bechtel. Und auch Sabine Rothe, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe, sieht die ärztliche Praxis als Zentrums eines „therapeutischen Teams“. „Für unsere Berufe heißt das ganz klar: Delegation ja, Substitution nein.“ Allerdings müssten sich bessere Qualifikation und erweiterte Aufgaben auch im Lohn der Fachangestellten niederschlagen.

„Man braucht die ärztliche Verantwortung gar nicht zu teilen“, meinte Dr. Martin Daunert, Referatsleiter Gesundheitspolitik und Selbsthilfeförderung der BAG Selbsthilfe. Mit seiner Meinung, es gebe gar nicht zu wenig Ärzte, sie seien nur falsch verteilt, stand er allerdings allein da, schreibt der änd. Ein Ärztemangel sei absehbar, in einigen Regionen bereits Fakt, waren sich die Diskutierenden einig. Allerdings: „Es wird hier getan, als hätten wir so viele Kräfte, an die delegiert werden könnte. Welche Aufgaben den nun genau delegiert oder substituiert werden sollten, wollte Dr. Martin Grauduszus von der Freien Ärzteschaft wissen – und bekam keine befriedigende Antwort. Die Beispiele Willes aus Kliniken – etwa Anästhesie durch Fachpfleger – zögen für die Arztpraxen nicht, kritisierte er.


Bibliomed - News

Diesem zufolge müssten Prävention und Prophylaxe größere Bedeutung zugewiesen werden, ein Bereich, in dem sie „hochqualifizierte Pflegekräfte“ aktiv sieht, die mehr auf den ganzen Menschen blickten statt nur auf eine Krankheit.
Welche Pflegekräfte meint sie damit? Welche Qualifizierung führt zu diesen Fähigkeiten?
Für Unmutsäußerungen sorgte Müller laut dem Nachrichtendienst für Ärzte, als sie berichtete, bei ihrer 90-jährigen Mutter hin und wieder fünf der zehn Medikamente „wegzuwerfen und stattdessen erst einmal wieder Alltagsfähigkeiten zu trainieren“.
Hier gibts dann auch gleich die Antwort: man ist als KS per se schon qualifiziert, wenn man ATL richtig buchstabieren kann. Die Maßnahme zählt- nicht die Ursache.
Viel Unterstützung für „ihre Geburtstagswünsche von einer neuen Welt der Pflegezentrierung“, wie Köhler es formulierte, bekam sie aber nicht – auch nicht von der eigenen Seite.
Ohne Worte. Wie sag ich immer so schön: Teile und Herrsche. Hier scheint es mehr um die eigene Macht zu gehen, denn um Professionalisierung. Langsam verfestigt sich meine Ansicht zur Vorsitzenden des DPR- sie hat sich selbst überholt und die heutige Pflege ist nicht mit dem Einsatz im Anästhesiebereich vor zig Jahren zu vergleichen.

Elisabeth
 
Da man qualifiziertes Krankenpflegepersonal nicht so schnell aus dem Boden stampfen kann,haben sich Ingenieure für uns Gedanken gemacht.Ob sie wissen,was die Krankenhäuser brauchen?

Als Patient wird man Roboter kennenlernen können.Vielleicht ganz erheiternd,aber nicht ganz ernst gemeint,oder?

Möchte allerdings auch nicht von einer unpersönlichen Maschine gewaschen werden.Denn wenn man wäscht,muß man ja auch erkennen können,wenn sich die Haut verändert und weitere Pflege angesagt ist.Da bezweifle ich doch sehr,daß der Computer so clever ist und dieses Problem erkennt und behandelt.Schließlich ist die Maschine auch nur so klug,wie seine Erfinder.

PM - Wissensnews - Mein Pfleger: ein Roboter!
 
Hallo,

ich glaube in 10 Jahren werden alle Pflegekräfte freiberuflich tätig sein.
ich selber bin seit 2 Jahren freie und das ist einfach super.

L.G.
Miriam:daumen:
 
Ich frage mich, was wohl aus der Fachpflege wird, will ja auch mal Fachweiterbildung I/A machen... werden wir wohl später auch von Studierten ersetzt? Lohnt sich da der "Aufwand" FWB überhaupt noch?
 
Wer jetzt schon da ist, hat Bestandsschutz. Es gibt ja auch noch die Lehrer für Pflegeberufe (solange, bis die alle in Rente sind). Abgesehen davon ist gerade bei der Fachweiterbildung A/I die Berufserfahrung ein Schatz, der nicht zu verachten ist.

Inwiefern sich der Aufwand einer Fachweiterbildung "lohnt", ist sowieso fraglich. Finanziell lohnte sie sich noch nie.
 
Ich denke das die Pflege in Deutschland immer schlechter wird... es wird an Geld gespart, was ich überhaupt nicht verstehe... Ich denke das es in 20 Jahren nur noch KPH´s gibt und wenig examinierte... Es gibt mehr zutun, zu wenig Personal, trauriges Deutschland
 
es wird an Geld gespart, was ich überhaupt nicht verstehe.
Gespart wird höchstens am Pat. aber nicht am Geld.
Wie kommst du auf die Idee?
Schau dir mal die Sozialetats an, die steigen Jahr für Jahr teils kräftig - gespart wir gar nix.
 
ABER wenn man mal sieht, was examinierte Pflegekräfte Tag für Tag im 3-Schichtsystem leisten, ist eines verkehrt gelaufen, beispielsweise die Vergütung, das meinte ich damit. Und natürlich will man doch mit Stellenabbau Geld sparen was eigentlich nicht sein darf... generell wird es glaub ich bald so aussehen, dass es keiner mehr lernen will, weil der Beruf unattraktiv gemacht wird... allein schon das Gehalt nach 3 Jahren.. aber das Problem... viel Leistung -> weniger Gehalt, wenn ich mir überlege was manch andere für ihren Job bekommen und nicht körperlich hart dafür arbeiten müssen.... jeder hat eine eigene Meinung
 
Ja, da gebe ich dir völlig Recht. Das hat aber nicht mit Sparen zu tun sondern, dass die Pflege so zertritten ist und unorganisiert.
Das Pflege nicht den A... hoch bekommt um was zu bewegen und nur jammert und dagegen ist.

Siehe Beispiel - Kammerthread - oder
die Gewerkschaft Pflege - jeder wollte und wie sie da war, kaum jemand Mitglied wurde, jetzt ist sie weg und das Geschrei geht von neuem los, wir brauchen eine Gewerkschaft.

Bist du im Berufsverband oder Gewerkschaft und wieviel deiner Mitschüler?
 
Ich bin in keinem Verband.. momentan mache ich ein FSJ im September beginne ich die Ausbildung.. aber ich sehe das jeden Tag im Krankenhaus, wie man arbeitet natürlich..... in Zukunft muss sich zum Thema Pflege wirklich was ändern,.. wie soll das nur in ein paar Jahren aussehen..
 
Ich glaube das es in Zukunft auf jeden Fall so sein wird, dass es wenig exam. pflegekräfte gibt, umso mehr KPH´s die sowieso nicht viel dürfen und dann diese Doppelbelastung mit wenig Personal aber über dieses Thema kann man sich total den Kopf machen, man weiß nie ob es sich ändern wird..
 
Kann, muss aber nicht.
Ich denke es hängt viel, sehr viel davon ab ob wir eine Selbstverwaltung eingerichtet bekommen, bzw. den Gesetzgeber dazu bekommen dies zu tun - oder nicht.
 
Also bei uns hat mir ein Kollege erzählt, stellen die langsam immer mehr Hilfskräfte ein die die Grundpflege in der früh machen. Die ganzen examinierten sollen sich dann um die anderen Sachen kümmern, sprich die medizinischen Sachen. Dadurch sparen die Kliniken. also wenn die jetzt so anfangen wird es in 10 Jahren normal sein. Obwohl die Grundpflege so wichtig ist, da man viele Veränderungen sehen kann. Natürlich kommt noch dazu immer mehr Patienten - weniger Personal. mhhhh... mal schauen wie sich das ganze entwickelt. :gruebel:
 
Woran liegt es, dass examinierte Pflegekräfte glauben, dass professionelle Pflege hauptsächlich aus der Durchführung der Grundpflege besteht? Liegt es vielleicht daran, dass selbst die Abschlussprüfung die Fachkompetenz in dem Bereich fordert?

Elisabeth
 
Wäre es denn schlimm, wenn Pflegehelfer zur Unterstützung herangezogen werden? Sie machen die Pflege und die examinierten Kräfte machen das "medizinische Drumherum". Ich finde das eigentlich eine gute Lösung - habe das selbst schon auf Station erlebt und das kam auch gut an. Jobsharing mal anders ;)
 
Nur das medizinische? Dann könnten wir auch MFAs einsetzen. Die sind billiger und haben eh eine medizinisch orientierte Ausbildung.

Elisabeth
 

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