Geflüchteten in der Pflege eine Zukunft bieten

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Vor dem Hintergrund einer weiter ansteigenden Zahl pflegebedürftiger alter Menschen und des chronischen Fachkräftemangels hat Barbara Steffens (Grüne), Pflege- und Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen (NRW), dazu aufgerufen, mehr geflüchteten Menschen eine Ausbildung in Pflege- und Gesundheitsberufen zu ermöglichen.

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Die nächste Person die auf diese Idee kommt. Das die auch nicht darauf kommen, das Zig Personen vor ihnen schon auf die Idee kommen aber die Probleme die selben bleiben: Größtes Problem bleibt die Sprachbarriere! Vielleicht sollten sie erstmal auf Ideen kommen wie man die Sprachbarriere löst und es schafft das ein Flüchtling ohne Probleme fachliche Gespräche mit einem Patienten führen kann bevor wir sie in die Pflege schmeißen. Es mag ja sicherlich gute Erfolge in handwerklichen Bereichen geben, aber Pflege ist kein Handwerk wo man einfach learning by doing anwenden kann (in der Hinsicht, dass man aus Fehlern lernen kann).

Unabhängig von dem Sprachproblem bezweifelt ich wieviel sinn es macht, einfach einen Flüchtling in die Ausbildung zu stecken und zu schauen wie es funktioniert. Syrien belegte Platz 39 von 42 Ländern im International Mathematik Vergleich was wohl ein Defizit von 5 Klassen gleichkommt. 2/3 der Syrer können kaum bis gar nicht lesen oder schreiben -> Viel Spaß bei der Doku und lernen in der Pflegeschule.

Die Voraussetzungen um die Pflegeausbildung zu schaffen sehe ich nicht. Solange nicht an den einfachsten Grundlagen der Integration (Sprache und Bildung) gearbeitet wird, macht es keinen Sinn über Flüchtling in der Pflege nachzudenken.

News - Einsatz von Flüchtlingen als Pfleger kein Patentrezept
 
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Die Menschen flüchten nicht nur aus Syrien hierher. Ich hatte vor kurzem eine Schülerin aus Afghanistan, die gerade angesichts der Tatsache, dass sie in ihrer Heimat nur zwei Jahre die Schule besuchen konnte, großartiges geleistet hat. Sie hat hier einen Schulabschluss erreicht, die KPH-Ausbildung gemacht und die GuKP erfolgreich drangehängt. Ich bin zwar auch der Meinung, dass man nicht jeden schwer vermittelbaren Menschen in die Pflege stecken sollte, aber das unter einer halben Million Flüchtlinge im letzten Jahr keine potentiellen Kolleginnen und Kollegen sein könnten, kann ich auch nicht glauben. So ein elitärer Verein sind wir nun auch wieder nicht.

2/3 der Syrer können kaum bis gar nicht lesen oder schreiben-> Viel Spaß bei der Doku und lernen in der Pflegeschule.

Dir auch viel Spaß bei der Dreisatzrechnung, wenn 15% bzw. 3,5% bei Dir zwei Drittel sind. Flüchtlinge: So gut sind Syrer wirklich ausgebildet - WELT
 
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nun ja, Claudia.
tacoshy zog vielleicht eine andere quelle zu rate, um sein posting faktisch untermauern zu können. da muss man nicht notwendigerweise schwierigkeiten mit der mathematik haben....
 
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Die Menschen flüchten nicht nur aus Syrien hierher. Ich hatte vor kurzem eine Schülerin aus Afghanistan, die gerade angesichts der Tatsache, dass sie in ihrer Heimat nur zwei Jahre die Schule besuchen konnte, großartiges geleistet hat. Sie hat hier einen Schulabschluss erreicht, die KPH-Ausbildung gemacht und die GuKP erfolgreich drangehängt.


Dir auch viel Spaß bei der Dreisatzrechnung, wenn 15% bzw. 3,5% bei Dir zwei Drittel sind. Flüchtlinge: So gut sind Syrer wirklich ausgebildet - WELT



Ja - aber sie hatte einen Schulabschluss. Sie ist als Kind gekommen, konnte also erst die Sprache erlernen, lesen und schreiben und somit einen Schulabschluss machen. Also, meiner Meinung nach, nicht zu vergleichen mit den lustigen Ideen, Flüchtlinge "mal eben" für die Pflege fit zu machen.
Takoshy hat ja nicht unrecht.
Gerade den Mädchen wird in vielen arabischen Länder keine oder wenig Schulbildung ermöglicht. Somit haben vor allem junge Frauen, die aus ländlichen Gegenden flüchten, nicht so tolle Voraussetzungen hier in Lohn und Brot zu kommen.
 
Ich glaube zwar nicht, daß 2/3 der Syrer nicht oder kaum lesen und schreiben können, da gerade die Syrer m. W. relativ gebildet sind... hohe Analphabetenquoten gibt es eher in afrikanischen Staaten.
Ansonsten sehe ich aber ähnlich wie tacoshy die Sprachbarriere als größtes Hindernis. Ohne wirklich gute Deutschkenntnisse braucht niemand in der Pflege arbeiten wollen, das kann man vergessen. Diesbezügliche Erfahrungen (mit Flüchtlingen in der Pflege) waren wohl auch eher ernüchternd; so gerne ich die Leute natürlich integrieren wollen würde...
Brysch: Erfahrungen mit Flüchtlings-Projekten in der Pflege sind ernüchternd / Politik / Nachrichten / Infopool - Altenheim Online
 
Dir auch viel Spaß bei der Dreisatzrechnung, wenn 15% bzw. 3,5% bei Dir zwei Drittel sind. Flüchtlinge: So gut sind Syrer wirklich ausgebildet - WELT


Integration: "Zwei Drittel können kaum lesen und schreiben" - Ich bezog mcih halt auf eine anderen Artikel. Mir deswegen zu unterstellen ich könnte nicht rechnen ist glaube nicht deine Art ;)


Und ja ich bin selber Ausländer und habe noch ein paar Schwierigkeiten mit Deutsch. Auch bin ich kein Rassist (hat mir ja auch niemand unterstellt). Ich bezog mich nur auf diese Gruppe weil diese Gruppe in der Politik halt ein großes Thema ist und ich denke das diese Gruppe gerade auch der ausschlaggebende Punkt für die Idee bei den Politikern ist.

Und ja Claudia, es ist mir klar das es bestimmt einige gibt, die in der Pflege gut einsetzbar sind und daran Spaß haben könnten. Ich denke nur das der Anteil der Zeit noch relativ klein ist um das in einem so großen Rahmen wie sich es die Politiker vorstellen umsetzen zu können.
 
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Und ja Claudia, es ist mir klar das es bestimmt einige gibt, die in der Pflege gut einsetzbar sind und daran Spaß haben könnten. Ich denke nur das der Anteil der Zeit noch relativ klein ist um das in einem so großen Rahmen wie sich es die Politiker vorstellen umsetzen zu können.
In dem Artikel um den es hier ging, stand doch deutlich, dass es eben nicht nach dem Motto 'pflegen kann jeder ' geschehen soll, sondern lediglich Interessierten die Möglichkeit geboten werden soll.
 
ja wie tacoshy und andere schreiben - nichts Neues.
Wird seit 30 Jahren und länger doch so gemacht und was hats gebracht - nix.

Dass jedem, der die Voraussetzungen hat, die Ausb. in der Pflege offen stehen sollten, versteht sich von selbst.

Die Herren und Damen Politiker haben nach wie vor nicht kapiert - dass es wenig nutzt mehr Leute in die Ausbildung zu bringen - sondern dass das System daran krankt, das relativ kurz nach der Ausb. soviele aus dem Beruf raus gehen.

Das auch nicht Bezahlung, sondern die Arbeitsbedingungen das führende Problem und DIE führende Argumentation sind dem Beruf den Rücken zu kehren, haben Politik und teils auch Gewerkschaft offensichtlich noch nicht wirklich erkannt.
 
Danke für den Link, tacoshy! :o Also ich hätte echt nicht gedacht, daß es bei denen bildungsmäßig so schlecht ausschaut!

sicher nicht genuin, aber man muss auch bedenken, wie lange in syrien dieser bürgerkrieg schon anhält. dass in dieser zeit natürlich auch keine schulbildung mehr stattfindet ( zumindest für die meisten ) liegt auf der hand. gerade kindern, jugendlichen und heranwachenden werden deswegen wohl ganz grundlegende bildungselemente fehlen
 
ich meine ja grundsätzlich, dass es möglichgemacht werden könnte, dass man assistenten-stellen schaffen könnte, um flüchtlingen, geflüchteten oder einfach nur einwanderern ( diese wortklauberei ist meiner meinung nach schon ziemlich nervig - die betroffenen selbst interessiert das doch oft nur in sehr geringem masse. aber das nur by the way ) die möglichkeit gibt überhaupt irgendwas zu tun. meinetwegen auf 1-euro-jobb-basis ( wenn es nicht schon irgendein dubioses anti-diskriminierungs-gesetz dagegen gibt ), wo man dem pflegepersonal entlastend zuarbeitet.
dann können sie was sinnvolles tun, kontakte knüpfen, die sprache im täglichen umgang lernen, sich etwas geld dazu verdienen, das pflegepersonal entlasten und herausfinden, ob die pflegebranche etwas ist, wo man dann auf längere sicht betrachtet, ein wirkungsfeld entdecken kann...
damit wäre chon vielen geholfen.
 
ich meine ja grundsätzlich, dass es möglichgemacht werden könnte, dass man assistenten-stellen schaffen könnte, um flüchtlingen, geflüchteten oder einfach nur einwanderern ( diese wortklauberei ist meiner meinung nach schon ziemlich nervig - die betroffenen selbst interessiert das doch oft nur in sehr geringem masse. aber das nur by the way ) die möglichkeit gibt überhaupt irgendwas zu tun. meinetwegen auf 1-euro-jobb-basis ( wenn es nicht schon irgendein dubioses anti-diskriminierungs-gesetz dagegen gibt ), wo man dem pflegepersonal entlastend zuarbeitet.
dann können sie was sinnvolles tun, kontakte knüpfen, die sprache im täglichen umgang lernen, sich etwas geld dazu verdienen, das pflegepersonal entlasten und herausfinden, ob die pflegebranche etwas ist, wo man dann auf längere sicht betrachtet, ein wirkungsfeld entdecken kann...
damit wäre chon vielen geholfen.


Wem wäre genau geholfen? Den Kollegen auf der Station, die neben ihrer normalen Arbeit, die so schon kaum zu schaffen ist, die Aufgabe der Integration und die Sprachförderung aufzubürden? Entlastung sehe ich da erst einmal keine - ganz im Gegenteil.
Lehrer plärren rum, sie könnten bei der Klassenstärke und den vielen Aufgaben die sie haben keine Kinder ausbilden, die aus Krisengebieten geflüchtet sind, aber eine Krankenschwester kann das mal eben nebenbei machen?

Wir haben doch kaum Kapazität unsere eigenen Schüler adäquat auszubilden.

Das ist mir zu "rosa" gedacht.
 
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man kann nicht nur " schwarz " denken, sondern muss ab und an ein bisschen " rosa " ins gedankengut
integrieren (!!!)

ich habe auf jeden fall gute erfahrungen mit ungelernten kräften im pflegedienst gemacht, die aufgaben übernommen haben, die zeitaufwendig sind aber keiner besondern qualifikation bedürfen, aber trotzdem gemacht werden müssen !

warum kann ein einwanderer nicht mithelfem beim essenssausteilen, reinigen, holen-und bringen oder einfach mit einem mobilen altenheimbewohner einen spaziergang machen ? was ist daran so schwer vorstellbar und was vor allem nicht entlastend ?

die sprachförderung, zumindest in teilen, geht meistens mit der normalen alltagskommunikation einher - niemand erwartet, dass du da einen sprachkurs für diese menschen abhalten solllst !
damit

...und damit ist man schon mitten im integrieren, ohne dass dafür explizite extra-kurse gefahren werden müssen.

mir ist schon klar, dass das nix für jeden menschen ist und dass man auch nicht zuviel derer auf einmal auf eine station oder ein heim verteilen kann, aber man kann ja somal einen anfang machen.

ich persönlich habe aufjeden fall schon einwanderer kennengelernt, die es geschafft haben, von der reinigungskraft zur ausgebildeten pflegekraft aufgestiegen sind.

vielleicht bin ich ja wirklich zu blauäugig und verstehe nicht, dass man nicht alle erlebnisse aus einer persönlichen micro-perspektive betrachtet, 1 zu 1 auf alle anderen bereiche übertragen kann und denke deswegen vielleicht wirklich zu rosa...

was aber sonst machen, wenn nicht gerade die positiven beispiele heranziehen um daraus ideen, vorschläge, konstruktive gedanken entwickeln versuchen ?
 
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Meine Erfahrung mit Flüchtlingen auf Station (wir hatten einige solche als Praktikanten war größtenteils sehr schlecht. Das Problem der Sprachbarriere war das sie auch einfachste Dinge nicht verstanden haben.
Zum Beispiel essen austeilen (was im normal Fall eine Servicekraft bei uns macht) ging schon nicht. Das Problem war nicht das diese Praktikanten das Tablett nicht an den richtigen Patienten gebracht haben. Das Problem war: Zum austeilen gehört es auch, die richtigen Getränke, Beilage und Nachtisch mit zu verteilen. Genau da scheiterte es da die meisten weder die richtigen Beilage/Nachtisch lesen und verstehen konnten oder es verstanden haben was sich der Patient gewünscht hat.
Auffüllen von Pflegeschränken war nach langem zeigen kein Problem. Sich mit einem Patienten zu verständigen und auf seine Bedürfnisse einzugehen unmöglich. Daher auch Aufgaben wie einen Patienten waschen zu lassen nix zumutbar (für den Patienten). Da diese Personen meistens nicht in der Lage waren persönliche Probleme zu verstehen (Sprachbarriere nicht Auffassungsgabe) um z.B. zu verstehen das der Patient aufgrund einer Hemiparese eingeschränkt ist. Auch gehören Gespräche und Aufklärung was Mann wann und wie macht dazu. Gerade die älteren Menschen haben oft Probleme sich verstanden und sicher zu fühlen wenn man mit ihnen nicht richtig kommunizieren kann.


Im großen und ganzen habe ich die neueren Flüchtige als sehr motiviert und lern begierig empfunden sodass ich denke das in weiter Zukunft sie super in das Pflegeheim auch als examinierte Kräfte passen würden. Aber wie schon so oft geschrieben müssen wir erst an der Sprachbarriere arbeiten was der wichtigste Punkt ist. Ich stimme Tante Doll überein das man eine Sprache am besten im Alltag lernt aber bitte nicht in der Medizin/Pflege wo verstehen und verstanden werden essentiell ist. Nicht nur aus Sicht des Wohlbefinden eines Patienten sondern auch zu seiner Sicherheit.


PS: Wir kennen alle Menschen wo Integration gescheitert ist. Menschen die seit Jahren, teilweise Jahrzehnten, in Deutschland leben und immer noch kein Wort deutsch sprechen. Daher bin ich für einen großen Fokus auf Sprachförderung damit die neuen Flüchtlinge dieses Problem nicht haben werden.
 
Also wir haben immer wieder auch mal größere Sprachbarriere-Probleme und kulturelle Differenzen mit manchen Patienten. In diesem Sinne fände ich ein paar Flüchlinge aus den unterschiedlichsten Sprachregionen dieser Welt im Sinne einer kultursensiblen Pflege durchaus sinnvoll.
Die Grundvoraussetzung "Beherrschung der deutschen Sprache" teile ich mit meinen Vorrednern.

Mir graust bei solchen Vorschlägen vor allem deswegen, weil ich im Hintergrund eines solchen statements immer mitschwingen höre, dass Pflege ja schliesslich jeder kann...

Also von mir aus: jede und jeder Geflüchtete mit notwendiger Sprachvoraussetzung und dem echten Wunsch, in diesem Bereich zu arbeiten, ist mir herzlich willkommen.

my2Cents
spflegerle
 
Zum Thema Flüchtlinge kann ich auch etwas erzählen bzgl unseres Unternehmens:In einem der Pflegeheime,ist es mittlerweile so schlimm geworden,dass sich dass Unternehmen überlegte 15! Serber zu holen.Sie finanzierten natürlich alles für die Serber,waren sie dazu ja auch verpflichtet.Dass Ende vom Lied:Ganze 5! Serber waren brauchbar zum Arbeiten,alle anderen scheiterten an der sprachlichen Barriere gnadenlos.Serber sind keine Flüchtlinge soweit ich denke,aber man kann sich in etwa ausmahlen wie es bei den Flüchtlingen wird.Bei einem Großteil wird es auf dass gleiche herauslaufen.
 
Ja - aber sie hatte einen Schulabschluss. Sie ist als Kind gekommen, konnte also erst die Sprache erlernen, lesen und schreiben und somit einen Schulabschluss machen.
Sie kam eben nicht als Kind nach Deutschland, sondern als Jugendliche, die gerade zwei Jahre Schulbildung aufweisen konnte. Sie fiel also genau in den Kreis, den tacoshy und der von ihm verlinkte Artikel kritisiert: Sie lag zu diesem Zeitpunkt deutlich unter dem Bildungsniveau ihrer Altersgenossen.

Aber mangelnde Schulbildung hat mit mangelnder Intelligenz nichts zu tun, wenn die Schulbildung aufgrund von Terror, Krieg oder Flucht auf der Strecke blieb. Das Mädchen hat in einer Fremdsprache Schule und Ausbildung gewuppt; ihr Deutsch war im Schriftlichen noch fehlerhaft, aber verständlich. Von dieser Leistung könnte sich mancher deutschsprachige Azubi eine Scheibe abschneiden! (Stichwort: Lehreinheit "Wie binde ich eine Schleife?")

Ich unterrichte in einem Projekt zur Vorbereitung fremdsprachiger Pflegekräfte auf die Kenntnisprüfung; es ist beeindruckend, wie gut dort viele bereits nach wenigen Monaten Deutschunterricht unsere Sprache können. Diese Leute wollen lernen und sind sich bewusst, wie wichtig die Sprachkompetenz ist.
 

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