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erschreckend finde ich auch, dass ich zunehmend azubis wahrnehme, die mir im Gespräch erzählen dass sie keinerlei ambitionen haben später tatsächlich in der pflege bzw. "am bett" zu arbeiten und keine zukunft in ihrem beruf sehen, sprich sie suchen schon früh nach alternativen bzw. möglichkeiten aus der mühle krankenhaus rauszukommen.. (wohlgemerkt schon während der Ausbildung). sehr erschreckend.
 
Sowohl bei mir in der Ausbildung als auch bei uns in der Krankenpflegeschule JETZT, sind Abiturienten die Ausnahme.
 
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ja das ist sicherlich von schule zu schule sehr unterschiedlich
 
Habe heute mit einer Schülerin im 1. Lehrjahr gesprochen. Sie hat wie ALLE Schülerinnen und Schüler Abitur und ist eine von zwei Azubis von ca. 25 die nicht hinterher studieren wollen. Es gehen also 23 Leute der Pflege nach dieser Ausbildung verloren. Deshalb frage ich mich: Warum gibt man nicht Leuten mit einem Realschulabschluss oder evtl. mit einem guten Hauptschulabschluss eine Chance? Aufgrund der Arbeitsbedingungen und fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten schliessen die Leute doch ein Studium an, teilweise auch im medizinfernen Bereich. Das würden Leute ohne Abi sicherlich nicht in der Zahl tun. Und man muss sich auch mal sagen: Wir sind Mittelschicht und NICHT Unterschicht. Von der Ausbildung her und auch vom Gehalt her. Es gibt überigend auch genügend Absolventen von geisteswissenschaftlichen Stidiengängen oder Medienstudiengängen, die froh über unser Gehalt wären. Wenn meine Arbeitsbedingungen besser wären, würde ich sogar auf einen kleinen Teil meines Gehalts verzichten


Hmmm, findest du das nicht etwas zynisch, die steigende Anzahl von Abiturienten hier anzuführen?
Wäre es nicht zielführender die Bedingungen zu verbessern, so dass Abiturienten, wie auch Realschüler, danach auch im Beruf bleiben.
Es wäre doch traurig, wenn man nur im Beruf bleibt, weil andere Wege vermeintlich nicht offen stehen.
Ebenso ist zu erwähnen, dass ein Abitur auch nicht immer nötig ist, um ein Studium zu beginnen, nach entsprechender Berufserfahrung.


Wieso werden die Zugangsvoraussetzung für Ärzte eigentlich nicht abgesenkt? Gehen ja auch einige ins Ausland danach?
 
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Ich denke mal, wir müssen festhalten, daß an den verschiedenen Krankenpflegeschulen (dürfte analog wohl auch für Kinderkrankenpflege und Altenpflege gelten) sehr unterschiedliche Bedingungen herrschen und die einen offenbar überwiegend Abiturienten als Schüler nehmen, während diese an anderen Schulen nach wie vor eher Ausnahmen sind.
erschreckend finde ich auch, dass ich zunehmend azubis wahrnehme, die mir im Gespräch erzählen dass sie keinerlei ambitionen haben später tatsächlich in der pflege bzw. "am bett" zu arbeiten und keine zukunft in ihrem beruf sehen, sprich sie suchen schon früh nach alternativen bzw. möglichkeiten aus der mühle krankenhaus rauszukommen.. (wohlgemerkt schon während der Ausbildung). sehr erschreckend.
Da stimme ich Dir zu und da kehren wir auch wieder zum Eingangspost zurück: Die schlechten Bedingungen in der Pflege.
Und die sind für alle gleich schlecht, egal ob Quali, mittlere Reife oder Abitur.
Nur haben Abiturienten ganz andere Perspektiven, aus dieser "Mühle" rauszukommen. Und Realschulabsolventen sicher auch noch bessere als Leute mit Quali (wie MidaZolam weiter oben schon schreibt, man braucht heute keineswegs mehr Abitur, um zu studieren!).
Das kann´s doch aber eigentlich nicht sein, daß die Leute nur deshalb im Beruf drin bleiben, weil sie gar keine andere Möglichkeit mehr haben...?! In dem Zusammenhang scheint´s mir auch gewollt, nach wie vor an der Altenpflegeausbildung festzuhalten, mit dem Wissen, daß die Leute kaum eine Möglichkeit haben, außerhalb des Berufsfelds "Altenpflege" einen Job zu finden... das halte ich von den Verantwortlichen (Politiker, Träger wie z. B. bpa...) für absolut zynisch.
 
Wo arbeitest Du denn, ist das ´ne Uniklinik oder so?

Nein ist keine Uniklinik, aber ein sehr großes Haus in einer recht attraktiven Stadt. Was die alle studieren wollen wusste sie nicht genau. Einige wohl Medizin, Medizinpädagogik, Pflegewissenschaften etc

zynisch war das nicht gemeint, es war nur die Feststellung dieser Schülerin und unsere gemeinsame Erkenntnus, dass kaum jemand in der Pflege (zumindest am Bett) bleiben will
 
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Nein ist keine Uniklinik, aber ein sehr großes Haus in einer recht attraktiven Stadt. Was die alle studieren wollen wusste sie nicht genau. Einige wohl Medizin, Medizinpädagogik, Pflegewissenschaften etc

zynisch war das nicht gemeint, es war nur die Feststellung dieser Schülerin und unsere gemeinsame Erkenntnus, dass kaum jemand in der Pflege (zumindest am Bett) bleiben will

Wie im anderen Thema schon geschrieben kann ich deine Erfahrungen ebenfalls teilen. Von 20 Schülern alle Abi bis auf eine guter Realschulabschluss und fast keiner hat vor nach der Ausbildung lange am Bett zu arbeiten. Nicht nur einmal erlebt.
 
Bis auf einige Schwerpunktkliniken an denen überwiegend Abiturienten genommen werden, kann ich das nicht bestätigen.
Wenn man im Internet sucht, dann werden immer wieder Zahlen bundesweit von ca. 35-40% Abiturienten genannt.
Im südbayrischen Raum in dem die Schuldichte am höchsten ist, sinds an vielen Schulen deutlich weniger, da diese bei der Schülerauswahl nicht so wählerisch sein können um ihr Überleben zu sichern.
 
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fast keiner hat vor nach der Ausbildung lange am Bett zu arbeiten
Dann sollte man aber (wie schon geschrieben) die Zustände in der Pflege heutzutage als "den Schuldigen" benennen und daran etwas ändern. Und nicht die Abiturienten.
Wie im anderen Thema schon geschrieben kann ich deine Erfahrungen ebenfalls teilen. Von 20 Schülern alle Abi bis auf eine guter Realschulabschluss
Wir können natürlich jetzt alle hier unsere persönlichen Erfahrungen reinschreiben; ich war z. B. damals in meinem Kurs der Einzige mit (allgemeinem) Abi, zwei hatten noch Fachabitur. Übrigens arbeiten eine von den beiden sowie ich nach wie vor in der Pflege.
Aber Fakt ist (siehe eine Seite weiter vorn), daß 2012 in NRW im Schnitt 56% aller Krankenpflegeschüler Abitur hatten (neuere Zahlen liegen mir nicht vor). Das ist zwar im Verhältnis zur Allgemeinbevölkerung überdurchschnittlich, aber noch weit entfernt von "fast alle".
 
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Statistisch gesehen mag das sicherlich stimmen. Dennoch gibt es Kliniken bzw Schulen die den Personalnotstand sehen aber dennoch nur (schulisch gesehen) die Besten wollen und sich anschließend wundern das kaum jemand bei den Arbeitsbedingungen am Bett bleiben. Nein natürlich kann man das nicht den Abiturienten anhängen das habe ich damit auch nicht gemeint.

Als ich vor ca 15 Jahren meine Ausbildung gemacht habe waren wir bunt gemischt von Haupt, Realschülern und Abiturienten. Einige von denen arbeiten heute noch am Bett, andere haben sich schon damals relativ bald für eine andere Richtung entschieden.
 
Wenn wir von examinierten Pflegern (alle Schwerpunkte) sprechen, reden wir allgemein erst einmal von mindestens einem Realschulabschluss. Und das ist auch gut so!

Dennoch gibt es Kliniken bzw Schulen die den Personalnotstand sehen aber dennoch nur (schulisch gesehen) die Besten

Was nicht verwerflich ist. Machen andere Arbeitgeber in anderen Branchen genau so!

Eine Frage die ich mir hierbei viel eher Stelle ist: Warum ist dieser Beruf scheinbar gerade für Abiturienten so "beliebt"?
(Und nein, nicht jeder braucht nen Lückenfüller, da sein NC fürs Medizinstudium nicht langte)

Ich bin immer noch der Auffassung, dass der Pflegeberuf mit einer der attraktivsten Berufe in ganz Deutschland ist aber das ist Geheim) . Wenn man die jungen Menschen fragt:"Was soll ihr Beruf beinhalten?" Dann kommen doch viele die sagen:
- Irgendwas mit Menschen
- Viel Verantwortung
-Eine Sinnstiftende arbeit (was auch immer das sein mag)
- Jeden Tag neue herausforderungen und komplexe Tätigkeiten
- Eine Arbeit die Praxisnah ist, aber auch immer am Puls der Forschung (Medizin und Pflegewissenschaft).

Bei wie vielen von den 5 genannten Merkmalen kann man ein Häkchen für die Pflege machen?

Außerdem ist es egal, ob die Person ein Abitur oder ein Realschulabschluss hat. Wenn die Arbeitsbedingungen weiterhin so bleiben, wird sich auch der nicht Abiturient ziemlich schnell umorientieren.

Denn auch ohne Abitur gibt es gute Möglichkeiten im Rahmen der Pflege vom Bett "weg zu kommen" (Case Management, Pflegeberatung, Vertrieb von Pflegeprodukten oder Softwares, MDK etc.)
 
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Wenn wir von examinierten Pflegern (alle Schwerpunkte) sprechen, reden wir allgemein erst einmal von mindestens einem Realschulabschluss. Und das ist auch gut so!



Was nicht verwerflich ist. Machen andere Arbeitgeber in anderen Branchen genau so!

Eine Frage die ich mir hierbei viel eher Stelle ist: Warum ist dieser Beruf scheinbar gerade für Abiturienten so "beliebt"?
(Und nein, nicht jeder braucht nen Lückenfüller, da sein NC fürs Medizinstudium nicht langte)

Dies habe ich irgendwo in einem anderen Thema auch schon mal geschrieben: Ein Schüler erzählte mir, er hat nie vor in der Pflege am Bett zu arbeiten, macht das nur überbrückungsweise um sich etwas Geld anzusparen um dann zu studieren. Ist vielleicht ein Punkt warum es auch ein Anreiz ist in die Pflege zu gehen weil man in der Ausbildung im Verhältnis zu anderen Berufen tatsächlich ordentlich gut verdient.


Ich bin immer noch der Auffassung, dass der Pflegeberuf mit einer der attraktivsten Berufe in ganz Deutschland ist aber das ist Geheim) . Wenn man die jungen Menschen fragt:"Was soll ihr Beruf beinhalten?" Dann kommen doch viele die sagen:
- Irgendwas mit Menschen
- Viel Verantwortung
-Eine Sinnstiftende arbeit (was auch immer das sein mag)
- Jeden Tag neue herausforderungen und komplexe Tätigkeiten
- Eine Arbeit die Praxisnah ist, aber auch immer am Puls der Forschung (Medizin und Pflegewissenschaft).

Bei wie vielen von den 5 genannten Merkmalen kann man ein Häkchen für die Pflege machen?

Außerdem ist es egal, ob die Person ein Abitur oder ein Realschulabschluss hat. Wenn die Arbeitsbedingungen weiterhin so bleiben, wird sich auch der nicht Abiturient ziemlich schnell umorientieren.

Denn auch ohne Abitur gibt es gute Möglichkeiten im Rahmen der Pflege vom Bett "weg zu kommen" (Case Management, Pflegeberatung, Vertrieb von Pflegeprodukten oder Softwares, MDK etc.)
 
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"Dies habe ich irgendwo in einem anderen Thema auch schon mal geschrieben: Ein Schüler erzählte mir, er hat nie vor in der Pflege am Bett zu arbeiten, macht das nur überbrückungsweise um sich etwas Geld anzusparen um dann zu studieren. Ist vielleicht ein Punkt warum es auch ein Anreiz ist in die Pflege zu gehen weil man in der Ausbildung im Verhältnis zu anderen Berufen tatsächlich ordentlich gut verdient."

Gut, jetzt haben wir wieder EINE Aussage. Wie Martin H. schon schrieb:

Wir können natürlich jetzt alle hier unsere persönlichen Erfahrungen reinschreiben;

Ich kenne exakt 2 Schüler in der "grundständigen" Ausbildung (bin B.Sc. student) die dies als Überbrückung machen (für z.B. Medizinstudium).

2 von geschätzt 50 Auszubildenden. Bei mir im Kurs sagen viele, dass sie nicht mehr auf "peripheren Stationen" arbeiten wollen. Manche wollen Intensiv & Anästhesie, ein großer Teil Psychiatrie und ein anderer Teil ZNA. Und ich bin im B.Sc Kurs!

Ich glaube wenige wollen weiterstudieren. Vielen hat der Bachelor gerreicht.

Ich bin glaub ich einer von denen (bei uns der einzige), der evtl. mal "weg vom Bett" gehen und Pflegewissenschaft studieren will. Aber nicht, weil mir die Arbeit am Bett nicht zusagt. Ich würde gerne nach einem Master in Pflegewissenschaft in der Praxis bleiben. Aber für diese Menschen gibt es ja keinen Platz in der Praxis (und sie sind zu teuer)! Es gibt wenige Kliniken (werden ja zunehmend mehr zugegebenermaßen) die überhaupt B.Sc Absolventen gelungen und gewinnbringend in die Praxis integrieren (Uniklinik Freiburg, Halle-Wittenberg, Essen, Münster).

Und das verlangen nach "höherer Qualifikation" ist selbstverständlich. Und wenn der Weg nun einmal weg von der Praxis führt, dann ist das leider so. Ich finde man kann nicht von jemanden erwarten, der sich weiter qualifiziert hat (Weiterbildung, Studium etc.) dann weiter für seinen, in der Relation zum Bildungsgrad, kleinen Lohn auf Station zu arbeiten.
 
"Dies habe ich irgendwo in einem anderen Thema auch schon mal geschrieben: Ein Schüler erzählte mir, er hat nie vor in der Pflege am Bett zu arbeiten, macht das nur überbrückungsweise um sich etwas Geld anzusparen um dann zu studieren. Ist vielleicht ein Punkt warum es auch ein Anreiz ist in die Pflege zu gehen weil man in der Ausbildung im Verhältnis zu anderen Berufen tatsächlich ordentlich gut verdient."

Gut, jetzt haben wir wieder EINE Aussage. Wie Martin H. schon schrieb:



Ich kenne exakt 2 Schüler in der "grundständigen" Ausbildung (bin B.Sc. student) die dies als Überbrückung machen (für z.B. Medizinstudium).

2 von geschätzt 50 Auszubildenden. Bei mir im Kurs sagen viele, dass sie nicht mehr auf "peripheren Stationen" arbeiten wollen. Manche wollen Intensiv & Anästhesie, ein großer Teil Psychiatrie und ein anderer Teil ZNA. Und ich bin im B.Sc Kurs!

Ich glaube wenige wollen weiterstudieren. Vielen hat der Bachelor gerreicht.

Ich bin glaub ich einer von denen (bei uns der einzige), der evtl. mal "weg vom Bett" gehen und Pflegewissenschaft studieren will. Aber nicht, weil mir die Arbeit am Bett nicht zusagt. Ich würde gerne nach einem Master in Pflegewissenschaft in der Praxis bleiben. Aber für diese Menschen gibt es ja keinen Platz in der Praxis (und sie sind zu teuer)! Es gibt wenige Kliniken (werden ja zunehmend mehr zugegebenermaßen) die überhaupt B.Sc Absolventen gelungen und gewinnbringend in die Praxis integrieren (Uniklinik Freiburg, Halle-Wittenberg, Essen, Münster).

Und das verlangen nach "höherer Qualifikation" ist selbstverständlich. Und wenn der Weg nun einmal weg von der Praxis führt, dann ist das leider so. Ich finde man kann nicht von jemanden erwarten, der sich weiter qualifiziert hat (Weiterbildung, Studium etc.) dann weiter für seinen, in der Relation zum Bildungsgrad, kleinen Lohn auf Station zu arbeiten.


Ja das war nur eine einzige Aussage, sollte aber auch tatsächlich nur als eine einzige Antwort als Beispiel auf deine Frage dienen. Ich hoffe sehr das nicht alle Schüler so denken, aber ich denke das es doch bei Abiturienten ein größeres Risiko ist bei den jetzigen Zuständen und auch bei den evt kommenden anderen Aufgabengebieten (Pflegehelfer übernehmen eher die Arbeit direkt am Bett und die studierte Pflegefachkraft übernimmt -die wie du auch so schön sagst auf Grund seiner höheren Bildung auch besser bezahlt sein will- den eher medizinischen Kram) Will man das heutzuztage so oder verstehe ich das nur so?

Dann braucht man demnächst aber sehr viel Personal besonders die eher schlechter bezahlten Hilfskräfte die direkt am Bett arbeiten (die meiner Meinung nach dennoch die größere Verantwortung haben weil sie Probleme des Patienten direkt gleich erkennen können).
 
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Ich bin glaub ich einer von denen (bei uns der einzige), der evtl. mal "weg vom Bett" gehen und Pflegewissenschaft studieren will. Aber nicht, weil mir die Arbeit am Bett nicht zusagt. Ich würde gerne nach einem Master in Pflegewissenschaft in der Praxis bleiben. Aber für diese Menschen gibt es ja keinen Platz in der Praxis (und sie sind zu teuer)! Es gibt wenige Kliniken (werden ja zunehmend mehr zugegebenermaßen) die überhaupt B.Sc Absolventen gelungen und gewinnbringend in die Praxis integrieren (Uniklinik Freiburg, Halle-Wittenberg, Essen, Münster).

Und das verlangen nach "höherer Qualifikation" ist selbstverständlich. Und wenn der Weg nun einmal weg von der Praxis führt, dann ist das leider so. Ich finde man kann nicht von jemanden erwarten, der sich weiter qualifiziert hat (Weiterbildung, Studium etc.) dann weiter für seinen, in der Relation zum Bildungsgrad, kleinen Lohn auf Station zu arbeiten.
Das ist in der Tat (noch) schwierig in Deutschland...
Am besten fände ich es ja, wenn solche Bachelor- bzw. Masterabsolventen der Pflegewissenschaft an Kliniken Stellen bekämen, wo sie einen Teil ihrer Arbeitszeit Forschung betreiben könnten und einen Teil wie ganz normale Pflegekräfte in der Praxis arbeiten könnten.
Dadurch wäre gewährleistet, daß aktuelle Pflegeforschung, d. h. neue Erkenntnisse, auch in der Praxis ankommen.
Die bisherige Entwicklung der Pflegewissenschaft bzw. -forschung war ja lange Zeit eher so, daß die Betreffenden eher weg vom Patienten und an irgendwelche Institute gegangen sind. Solche Leute muß es natürlich auch geben, aber wenn alle Pflegewissenschaftler das tun, dann wandern die alle in ihren "Elfenbeinturm" ab und die Praxis hat nichts davon.
Aber wie Du schon schreibst, gibt es in letzter Zeit zunehmend mehr Kliniken, die solche Stellen anbieten.
 
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Dann braucht man demnächst aber sehr viel Personal besonders die eher schlechter bezahlten Hilfskräfte die direkt am Bett arbeiten (die meiner Meinung nach dennoch die größere Verantwortung haben weil sie Probleme des Patienten direkt gleich erkennen können).

Man benötigt lediglich einen funktionierenden "Grade Mix". Eine examinierte Pflegekraft soll ja auch noch am Bett arbeiten (waschen etc.). Dies würde sich dann ja bei hochkomplexen Pflegefällen anbieten die eine zusätzliche Wundversorgung, Tracheostoma Pflege, PEG pflege usw. erfordern.

Noch einmal. Es benötigt hierbei natürlich eine ganz klare Abgrenzung der "Tanzbereiche", die auf JEDER Station in der Institution identisch gehandhabt werden sollen. Auch die Pflegehilfskraft muss darin ausgebildet werden in bestimmten Situationen eine examinierte Pflegekraft hinzu zu ziehen und auch Notfälle zu erkennen. Das Universitätklinikum in Halle-Wittenberg macht dies momentan (zu lesen in der neusten" Die schwester der Pfleger" Ausgabe).

Am besten fände ich es ja, wenn solche Bachelor- bzw. Masterabsolventen der Pflegewissenschaft an Kliniken Stellen bekämen,

Dies wäre eine Institutionelle Verortung wie die in der Medizin. Das wäre in der Tat wichtig, da die Pflegewissenschaft in Deutschland zum größten Teil aus Qualitativer Forschung, Versorgungsforschung und Grundsatzdebatten besteht und eher wenig klinische Quantitative Forschung stattfindet.

Internationales Vorbild könnte hierbei (wenn ich den Aufbau richtig in Erinnerung habe) das Züricher Universitätspital haben.
 
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"Dies habe ich irgendwo in einem anderen Thema auch schon mal geschrieben: Ein Schüler erzählte mir, er hat nie vor in der Pflege am Bett zu arbeiten, macht das nur überbrückungsweise um sich etwas Geld anzusparen um dann zu studieren. Ist vielleicht ein Punkt warum es auch ein Anreiz ist in die Pflege zu gehen weil man in der Ausbildung im Verhältnis zu anderen Berufen tatsächlich ordentlich gut verdient."

Gut, jetzt haben wir wieder EINE Aussage. Wie Martin H. schon schrieb:




Und das verlangen nach "höherer Qualifikation" ist selbstverständlich. Und wenn der Weg nun einmal weg von der Praxis führt, dann ist das leider so. Ich finde man kann nicht von jemanden erwarten, der sich weiter qualifiziert hat (Weiterbildung, Studium etc.) dann weiter für seinen, in der Relation zum Bildungsgrad, kleinen Lohn auf Station zu arbeiten.


Wobei wir wieder beim Geld wären.
 

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