Ja gut, ich war gerade auf der Arbeit (derzeit als frisch ausgebildete Zahnmedizinische Fachangestellte) als ich telefonisch ganz spontan zu einem Vorstellungsgespräch in meiner Mittagspause eingeladen wurde
Ich hab die Ausbildung in der selben Klinik schon einmal 2015 angefangen, musste bzw. wollte aber nach 9 Monaten abbrechen, weil mein Vater schwer krank wurde und ich mich entschied vorerst wieder in meine Heimat zu ziehen. Da ich mich in meiner Freizeit recht alternativ kleide (heißt Bandshirts/Shirts mit Motiven aus Videospielen etc.) und mir seit ich 17 bin die Haare bunt färbe, hatte ich keine andere Wahl als so zu gehen und hab das auch am Telefon erwähnt. Die kannten mich mich aber noch von 2015/2016, wo ich mit türkisen und pinken Haaren in der Schule und auf den Stationen angetanzt bin
Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch hatte ich übrigens eine lässige einfarbige Bluse, Jeans und ordentliche Sneaker an. Hab direkt beim Gespräch die Zusage bekommen. Damals in der Krankenpflegeschule sowie auch kürzlich beim zweiten Vorstellungsgespräch hat es niemanden gestört wie ich in meiner Freizeit rumlaufe und mein alter Schulleiter hatte direkt ein riesen Lächeln auf den Lippen, da ich trotz meines Aussehens eine der besten und fleißigsten Schülerinnen war. Bekommen hab ich die zweite Chance für Oktober übrigens trotz Bandshirt, Hotpants, lila Haaren, Nasenpiercing, Tunnel in den Ohren und ausgelatschten Chucks
Lange Rede kurzer Sinn: Generell würde ich raten nicht ZU overdressed, aber auch nicht unbedingt so wie ich zu einem Gespräch zu gehen. Am Am Ende des Tages trägt man so oder so Arbeitskleidung und wir haben 2019, nicht mehr 1800
Gute Arbeitgeber achten auf den Menschen hinter dem Aussehen, den Beweggründen zu dieser Ausbildung und auf Antworten die nicht nur aus "weil ich Menschen helfen will" bestehen. Anzüge haben meiner Meinung nach aber einfach nichts in der Pflege und somit auch nicht bei einem Vorstellungsgespräch dafür zu suchen. Mein Schulleiter hat uns damals auch erklärt wie schnell man da einfach zu "ordentlich und fein" für diese Art Beruf auftreten kann.
Jeder muss das aber selbst für sich entscheiden