Schmerzen nach dem Anziehen von Kompressionsstrümpfen?

Rosenanna

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ITS
Liebe Forianer, ich hoffe hier im richtigen Board zu sein .....

Kann ich als Pflegende durch meine Art des Anziehens von Perlon,- Stütz- oder Kompressionsstrumpfhosen ursächlich dafür sein, dass die Patientin einige Zeit danach unsägliche Schmerzen und stark angeschwollene Gelenke vorweist? Das Anziehen geschieht zügig, mit der entsprechenden bewährten und erlernten Technik (PA, Kollegen, Lebenserfahrung). Der Sitz ist unmittelbar nach dem Anziehen absolut korrekt. Faltenfrei, keinerlei Einschnürungen, Spitze und Ferse wo sie hingehören. Patientin steht i.d.R. erst nach dem Anziehen aus dem Bett auf (lt. ihren Angaben).

Die Gelenke sind hin und wieder Abends angeschwollen. Gesprochen wird von "Kompressionsstrümpfen" - angezogen werden eher normale 40-DEN-Perlonstrümpfe ohne Ferse und besondere Komprimierung.
 
Kann man so net beantworten. Es wird doch sicher ein Arzt drauf geschaut haben, wenn da solche Schmerzen auftraten. Hat der keine Diagnose gestellt?

Ansonsten:
4. Absolute Kontraindikationen
•fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit
•dekompensierte Herzinsuffizienz
•septische Phlebitis
•Phlegmasia coerulea dolens
5. Relative Kontraindikationen
•ausgeprägte nässende Dermatosen
•Unverträglichkeit auf Kompressionsstrumpfmaterial
•schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität
•fortgeschrittene periphere Neuropathie (z.B. Diabetes mellitus)
•primär chronische Polyarthritis
Leitlinie: Medizinischer Kompressionsstrumpf (MKS) - Version: 15.10.2006 | Deutsche Gesellschaft für Phlebologie

Elisabeth
 
Falls noch kein Doc sich dafür interessiert hat, würde ich den mal ein bisschen scheuchen!!
 
Hab ich das richtig verstanden? Keine Komperssionsklasse sondern 40 DEN Perlon...?

Da muß der Arzt wohl zum Äußersten schreiten und sich die Pat. ansehen. s.o.
 
Danke! Mein Reden! Ort des Geschehens: Häusliche Pflege im Rahmen des ambulanten Dienstes - beinhaltet lediglich das Anziehen der Strumpfhose. Mit dem Arzt selbst haben wir daher so nichts weiter zu tun. Und der Dame haben wir schon häufiger angeraten ihren Arzt auf die Schmerzen anzusprechen. Leider scheint sie nicht darauf einzugehen. Für sie sind wir Schuld an ihren Schmerzen.
 
Einschränkungen in der Bewegung vorhanden? Rheuma?

Btw. 40 DEN Strumpfhose ohne Fersen? Noch nie gehört. 40 DEN ist auch relativ dünn und damit net blickdicht. Bist du dir sicher mit der DEN Zahl?

Elisabeth
 
Hallo Rosenanna,

wurde ein Anziehen von Kompressionsstrümpfen (siehe Titel) ärztlich verordnet oder zieht ihr einfach nur Strümpfe / Strumpfhose an?

Viele Grüße Audrey
 
AVO: tgl. Anziehen von Kompressionsstrumpfhose :deal:

Tatsächlich: tgl. Anziehen einer Strumpfhose mit geschätzten 40 DEN (definitiv nicht blickdicht....), die uns die Kundin bereitlegt...... :gruebel:
Einschränkungen bei der Kundin: Dyspnoe in Folge von COPD

Meine Frage belief sich aber lediglich auf die Information, ob bei obiger Sachlage es möglich ist, das allein durch die sach- und fachgerechte Art des Anziehens (denn darum geht es - um nichts anderes) einer Patientin IM NACHHINEIN Schmerzen und geschwollene Gelenke zu bereiten.
 
Hallo Rosenanna,

ich finde, dass man schon unterscheiden muss, ob es sich um eine Kompressionsstrumpfhose oder um eine normale Strumpfhose und ob es sich um Häusliche Krankenpflege oder um Pflegeassistenz (Teilhilfe beim Ankleiden) handelt.

Im Falle einer ärztlichen Verordnung muss ggf. der Arzt über die unerwünschten Nebenwirkungen (ob sie nun stimmen oder nicht) seiner angeordneten Therapie informiert werden. Ich bin sogar der Meinung, dass er auch über die Noncompliance zu informieren ist, wenn er das bisher noch nicht weiß.

Und nun meine Antwort auf Deine Frage: Nein, man kann durch "die sach- und fachgerechte Art des Anziehens" einer 40 DEN, definitiv nicht blickdichten Strumpfhose im Nachhinein sicher keine Schmerzen und geschwollenen Gelenke bereiten.:gruebel: Da scheint ein anderes Problem vorzuliegen oder das Anziehen war nicht sach- und fachgerecht. Sind denn mehrere Gelenke geschwollen oder nur eines?

Viele Grüße von Audrey
 
Ich glaube wir verstricken uns: ob die Hose blickdicht, vielleicht grün kariert oder wat auch immer ist:
die Frau hat Schmerzen und hat einen Schuldigen gefunden.

Wenn einem (relativ gesunden) Menschen eine handelsübliche Strumpfhose angezogen wird, bekommt er davon keine dicken Knöchel.
Hier COPD, da passiert schon was mit Druck und Einlagerung.

Ich würde mal ganz ketzerisch davon ausgehen, dass die Dame auch bei DEN 5 (gibt's das?) dicke Gelenke bekommt, vielleicht noch mehr....

Langer Spekulation kurzes Ende: ab zum Arzt. Und Ihr solltet Euch dann mal überlegen, ob ihr mit dem Schwarzen Peter, der Euch da zugeschoben wird, umgehen könnt. Bis dahin ist vielelicht noch zu überlegen, ob sie den ganzen Tag nur sitzt oder gut gehen kann, was macht die Muskelpumpe, hat sie Rheuma (s. bereits o.).
 
Ich danke Euch für Eure Anregungen und Anmerkungen. Die Dame lebt selbstbestimmt und damit werden wir sie auch nicht zum Arzt zerren können. Es bleibt uns lediglich die Möglichkeit ihr dies vorzuschlagen. Und das werden wir weiterhin tun. Die Entscheidung trifft sie.
 

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