Vorwissen - Fluch oder Segen?

  • Ersteller Ersteller LuckyLuke1
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sry, aber das stimmt so einfach nicht.

in den allermeisten fällen, an die ich selber mich erinnere, würdest du recht haben.

es gibt aber nunmal auch die ausnahme: manchmal ist vorwissen tatsächlich ein fluch. und selbst, wenn es nicht ausgesprochen wird und man es herunterschluckt, ist es immer noch ein problem, denn wissen will manchmal auch einfach 'raus ;) ich persönlich finde es immer schwierig, zuzuhören, wie jemand unsinn erzählt, wenn ich weiß, dass es unsinn ist. aber wenn mir klar ist, dass ein äußern meines wissens so oder so zu einem problem führt, bin ich durchaus in der lage, auch einfach mal nix zu sagen.
vorwissen - wissen jeder art - kann problematisch sein.
 
Selbstverständlich rede ich von Vorwissen, welches korrekt ist. Des Weiteren habe ich nie behauptet, dass man mit seinem Vorwissen prahlen soll. Als ich die Ausbildung begonnen habe, war ich froh, das Vorwissen zu haben, wie man z.B. eine RR Messung korrekt durchführt. Damals habe ich nicht geprahlt damit, sondern war einfach froh, es einfach schon zu wissen.
 
wenn das 'wissen' falsch ist, dann ist es kein wissen...
Von meiner Warte aus schon. Mir ist ja nicht klar, dass mein Wissen falsch oder unvollständig ist.

Angenommen, Du verwechselst in einer Fremdsprache eine Vokabel. Deiner Meinung nach bedeutet z.B. das englische "to become" "bekommen", nicht "werden". Mit dem Irrtum kannst Du jahrzehntelang leben, solange das niemand anderem auffällt. Du hinterfragst doch nicht Deine eigenen Sprachkenntnisse.
 
@schwester_rabiata
verstehe gerade den zusammenhang nicht.

vorwissen, das nicht korrekt ist, ist kein (vor)wissen.

und niemand hat gesagt, dass du behauptet habest, man solle mit irgendetwas prahlen? *grübel*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Von meiner Warte aus schon. Mir ist ja nicht klar, dass mein Wissen falsch oder unvollständig ist.

Angenommen, Du verwechselst in einer Fremdsprache eine Vokabel. Deiner Meinung nach bedeutet z.B. das englische "to become" "bekommen", nicht "werden". Mit dem Irrtum kannst Du jahrzehntelang leben, solange das niemand anderem auffällt. Du hinterfragst doch nicht Deine eigenen Sprachkenntnisse.



erkenntnistheoretisch ist wissen als notwendige bedingung auch immer 'wahr'.

und, wie kant schon sagt, sapere aude! jeder kann wissen, ob das, was er weiß, auch wahr ist.

ich hinterfrage ständig meine sprachkenntnisse. und das finde ich übrigens auch sehr spannend.

ebenso erkenne ich immer wieder, dass erlerntes, an das ich mich erinnere, manchmal auch falsch ist.



wie du schon sagst: wenn ich dächte, 'to become' bedeutete 'bekommen', dann wüsste ich (de facto) nicht, was 'to become' bedeutet. ich hätte lediglich eine - falsche - meinung darüber.



auf jeden fall weiß ich, dass ich mir gerade widersprochen habe, daher mache ich nun schnell einen feigen €dit! ;P
 
Wie einige Vorschreiber schon meinten,es beissen sich einige User an diesen Beispielen fest und einige,z.B. Du,liebe Namensvetterin,erstellen sogar höchst psychoanalytische Diagnosen und das alles nur anhand des geschriebenen Wortes,wobei keiner die Körpersprache sowie andere Faktoren jemals gesehen hat geschweige denn,bei diesen Vorfällen anwesend war.
Sicher,wenn man die RD-Materie,speziell die Ausbildungen zum RS und RA kennt,dann verwundert das strikte Selbstvertrauen von LL1 schon.
Es verwundert auch,daß der RS,der nunmal zur Zeit Azubi der Krankenpflege ist,Diagnosen stellt und medikamententechnisch examiniertes Personal über den Haufen fährt. Bloß braucht man diese "Tatsachen" nun nicht psychologisch zu sezieren,wenn's doch auch reicht zu sagen,daß LL1 schlicht noch nicht weiß,welche Rolle er in der Hierarchie einnimmt.
Ich bin in der ZNA die SL,auf unserem RTW oder dem NEF jedoch bin ich die RA,das sind 2 grundverschiedene Paar Schuhe.
Wir haben die Besonderheit,daß das ZNA-Personal unseres Hauses einen RTW und einen NEF im Regel-RD besetzen,deswegen kenn ich die 2 Tätigkeitsfelder und deren Interaktion nur zu gut. Als ZNA-Öse stelle ich keine Erstdiagnosen,sondern triagiere die Pat. und überlasse das dem Doc. Als RA jedoch,als Erste am Notfallort,stelle ich die Erstdiagnose undzwar so genau,daß der NA im Verlauf seine Maßnahmen nach meiner Erstdiagnose ausrichtet. Der Zusammenhang dürfte jedem klar sein,denk ich.
LL1 hat nun schlicht das Problem,daß er sich nicht in der Rolle des Azubi's sieht,sondern noch als RS denkt und das ist eigentlich das Einzige,was er ändern muß. Da helfen keine 4 Ohren oder die Metaebene,tut mir leid...
 
@eisenbarth:

nach solchen oder ähnlichen Sätzen würde ich jetzt freundlich denken:

Ein ganz Gescheiter!

Nicht ganz so dick Auftragen.

Kommt evtl. beim Anderen als Angeberisch rüber und damit falsch an.
Dabei ist das sowas von völlig überflüssig in der üblichen Kommunikation.

Und dann kommt da nocht Latein und Kant - ich Dummerchen versteh das aber nicht.

Diesem Gesprächspartner bin offensichtlich nicht gewachsen?

Und schon biste sowas von draussen vor.
 
wie du schon sagst: wenn ich dächte, 'to become' bedeutete 'bekommen', dann wüsste ich (de facto) nicht, was 'to become' bedeutet. ich hätte lediglich eine - falsche - meinung darüber.
Das ist doch Dipfeles******erei. Du denkst, "bekommen" sei die richtige Übersetzung. Davon bist Du überzeugt, und so wirst Du im Restaurant "May I become a steak?" fragen, und der Kellner wird sich kaputtlachen.

Habe ich falsche Denke abgespeichert, ist sie für mich richtig, bis mir jemand das Gegenteil beweist. Und bei Azubis kann das sogar ziemlich problematisch sein. Berufserfahrene wissen, dass es selten eindeutige Symptome oder Indikationen gibt. Schüler wollen regelgeleitet arbeiten. Dass viele Wege nach Rom führen, das verunsichert sie. Sie wollen nicht mehrere Möglichkeit, sondern die eine, richtige Methode, die es so kaum gibt.
 
@eisenbarth:

nach solchen oder ähnlichen Sätzen würde ich jetzt freundlich denken:

Ein ganz Gescheiter!

Nicht ganz so dick Auftragen.

Kommt evtl. beim Anderen als Angeberisch rüber und damit falsch an.
Dabei ist das sowas von völlig überflüssig in der üblichen Kommunikation.

Und dann kommt da nocht Latein und Kant - ich Dummerchen versteh das aber nicht.

Diesem Gesprächspartner bin offensichtlich nicht gewachsen?

Und schon biste sowas von draussen vor.

auch, wenn du kein latein kannst (jeder kann latein, jeder pflegende sowieso!), kannst du bestimmt fließend google...

aber um dem bild des dick-auftragenden gerecht zu werden, "übersetze" ich gerne, danach wirst du mich sicherlich lieben: sapere aude = habe mut, dich deines verstandes zu bemächtigen.

dafür, dass du "diesem gesprächspartner nicht gewachsen bist" schließt du mich aber ziemlich effektiv aus (bin ja nun außen vor...).

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eigentlich dankenswert, dass dies hier passiert ist, denn es führt genau auf das kernproblem. denn ich kann dich ja auch einfach trotzdem nett finden und dich nun fragen, was ich hier hätte anders machen sollen. es scheint ein kommunikationsproblem zu sein, da das, was ich geschrieben habe - behaupte ich jetzt mal - nicht geeignet war, irgendjemanden zu disqualifizieren. zumindest wollte ich das nicht.

was macht nun sinn?

ich entschuldige mich bei dir, weil ich dich weder ausschließen, noch dich beleidigen wollte.

ich stelle klar, dass ich eigentlich nur sagen wollte, dass jeder immer sein handeln und sein wissen reflektieren kann. dazu habe ich auf kant verwiesen, einen grundpfeiler europas, des "vaters" der aufklärung, dessen namen fast jeder schonmal gehört hat, um zu unterstreichen, dass diese selbstreflektion etwas ganz grundlegendes sein sollte.

nimmst du die entschuldigung an?
 
Du brauchst dich nicht zu Entschuldigen.

Du wolltest mich ja sicher nicht Beleidigen, nur evtl. ein bißchen arg dick Auftragen?

Ich wollte dir nur Rückmelden wie sowas ankommen könnte.

Was machst du, du setzt noch einen drauf.

Würde ich mal sagen, führt nicht unbedingt zur Entspannung in einem Gespräch, deine Gespächstechnik.

dass jeder immer sein handeln und sein wissen reflektieren kann
Da stimme ich dir zu, dazu brauche ich aber keinen Kant.

Und fange dabei immer bei mir selbst an - ich zumindest.

(jeder kann latein, jeder pflegende sowieso!),
Autsch!
 
Wenn wir denn nun bei den Philosophen gelandet sind... wie definiert sich Objektivität? Und ist es möglich, das Problem von LL 1 objektiv zu betrachten?

Elisabeth
 
Du brauchst dich nicht zu Entschuldigen.
Du wolltest mich ja sicher nicht Beleidigen, nur evtl. ein bißchen arg dick Auftragen?
Ich wollte dir nur Rückmelden wie sowas ankommen könnte.
Was machst du, du setzt noch einen drauf.
Würde ich mal sagen, führt nicht unbedingt zur Entspannung in einem Gespräch, deine Gespächstechnik.
Da stimme ich dir zu, dazu brauche ich aber keinen Kant.
Und fange dabei immer bei mir selbst an - ich zumindest.
[...]

nope, ich wollte nicht dick auftragen. das war geschrieben wie gedacht, keine weitere intention auf der gefühlsebene.

und beleidigen sowieso nicht.

die anmerkung zu kant bezog sich auf auf niemand bestimmtes - ich finde einfach nur kant sehr spannend (und anstrengend) und er erschien mir im gesamtkontext dieses threads absolut erwähnenswert.

mit reflektieren meinte ich auch explizit selbstreflexion - meine vorgehensweise entspräche also der deinen.


ich bleibe bei meiner entschuldigung. und ich stelle die ernst gemeinte frage: führt das zu einer entspannung in diesem dialog?


Wenn wir denn nun bei den Philosophen gelandet sind... wie definiert sich Objektivität? Und ist es möglich, das Problem von LL 1 objektiv zu betrachten?

Elisabeth

mal ein relativ subjektiver versuch einer antwort:

einerseits, wenn wir alle informationen hätten, könnten wir, wenn wir sehr streng mit uns selber wären, möglicherweise ein relativ hohes maß an objektivität erreichen - schwierig.

andererseits könnte auch LL1 selber objektiv sein; ich behaupte, dazu müsste er noch strenger (mit sich selber) sein - sehr schwierig.


frage:

wieviel objektivität wäre da nötig.


ich denke, behaupte, das ist nur machbar, wenn er einen dialog mit den kolleginnen anstrengt, denn auch deren wahrnehmung ist zur beurteilung aller faktoren nötig.
fraglich wäre noch, wie hoch deren wille zu objektivität ist (oder: noch ist).

am meisten sinn machte es, denke ich, wenn die kommunikationssituation nach s.v.thun (wie mehrfach im thread erwähnt) möglichst objektiv analysiert würde. das würde sicherlich sehr wichtige anhaltspunkte erbringen.
und dabei bleibe ich bei kant: LL1 müsste wohl sein eigenes vorgehen mit 'gesundem verstand' reflektieren.
da wir ja alle in sozialen berufen arbeiten, würde sich dann ein vorgehen im sinne des humanismus empfehlen: der mensch mit seinen stärken und schwächen im mittelpunkt muss wertgeschätzt werden, möglichst bedingungslos. so sollte es dann zu einer konstruktiven aussprache kommen und es sollte ein konsens gefunden werden (besser kein kompromiss. ich denke, hier kann auch ein ergebnis ohne einschnitte für eine partei erzielbar sein).

wenn es dann immer noch nicht funktioniert, dann ist er vllt wirklich an irgendwelche soziopathen geraten (oder selber einer ^^).
 
Himmel- nun gönnt doch Eisenbarth seine Vorliebe für Kant- den ich übrigens auch sehr schätze....auch hier findet spezifisches Wissen Niederschalg und auch hier wird dem Betreffenden unterstellt, dass er lediglich dick auftragen will...Menno, niemand verübelt den Nichtwissenden ihre Unwissenheit...lässt es sich anderherum nicht auch so händeln?
LL Anliegen gerät mal wieder ins Hintertreffen, weil sich an Kant oder den, der ihn kennt- lol , schönes Wortspiel :mrgreen:- gerieben wird...
 
Hallo eisenbarth,

ich bleibe bei meiner entschuldigung. und ich stelle die ernst gemeinte frage: führt das zu einer entspannung in diesem dialog?
alles easy
Ich bin Entspannt.
Solltest du meine Fragezeichen überlesen haben?
Passt schon.

@hypertone-krise:
wenn du schon den Himmel bemühst
ich schreibe auf der einen Ebene, du verstehst es auf einer Anderen.
Kommunikation ist kompliziert.

Das war nur ne Rückmeldung an eisenbarth wie sowas evtl. auch ankommen könnte, bei meinem Gegenüber.

Der Eine kann damit umgehen der Andere eben nicht.
Die Einen gönnen ihm das die Anderen scheinbar nicht.
Darauf kann ich mich Einstellen, muss ich aber nicht.
Bitte jetzt nicht auf Kant kaprizieren.
Muss nur dann, wohl oder übel, die Konsequenzen, so oder so, tragen.

Ich habe allerdings die Phantasie dass, was anderes kann es ja nicht sein da ich nicht dabei war, zu dem Eingangs geschilderten "Missverständnis" geführt haben könnte, oder das was evtl. im Vorfeld schon (auf)gelaufen sein könnte und dies evtl. nicht die erste derartige oder ähnliche Sitution gewesen ist.

Ich kann nun so Weitermachen, kann mich aber auch Fragen:
Was trage ich dazu bei?
und hier gehts nicht um Schuld, sondern um meinen Anteil.

Ich kann mein Wissen zu Markte tragen, muss es aber nicht.
 
ich finde, hier hat es gerade funktioniert.


jeder hat hier wissen beigetragen, ein kommunikationsproblem wurde aufgelöst, dabei fand eine versachlichung statt.


so sollte es laufen, würde ich sagen.
 
Jepp. Ich weiß aber nicht, inwieweit LuckyLuke das hinkriegt. Ich kann aus seinen Posts nicht herauslesen, dass er das Kommunikationsproblem (und seinen Anteil daran) erkannt hat.

Bin gespannt, ob es zum Gespräch kommt und wie das Ergebnis ist.
 
Ich habe nicht gesagt, dass falsches Vorwissen kein Vorwissen ist. Korrektes Vorwissen ist niemals ein Fluch habe ich gesagt.
 
hm, neugier!

LuckyLuke1, den aktuellen stand du berichten musst, junger padawan!
 
der aktuelle stand hat sich leider noch nicht verändert.
hoffe aber dass ich in den nächsten tage hier was berichten kann :)
 

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