"Schwester...." oder Frau/Herr...

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Wie stellt ihr Euch vor?

  • Vorname

    Stimmen: 55 72,4%
  • Nachname

    Stimmen: 21 27,6%

  • Umfrageteilnehmer
    76
Ich stelle mich mit als Frau B. vor. Die Kinder sind zu klein, um mich beim Namen zu nennen und äußern sich eher mit Schreien, Stirnrunzeln und Überstrecken. Vielleicht sollte ich mal testen wann der Streß größer ist, wenn ich mich mit mir Sr. X oder mit Frau B. bei den Kleinen vorstelle? Ich habe den Verdacht es könnte ihnen egal sein :D

Zum Thema Vertrauen schaffen - ich hoffe, das geschieht durch meine Kompetenzen und nicht dadurch, daß die Eltern mich beim Vornamen nennen dürfen wie sonst nur gute Freunde und Kollegen...

Ich höre für gewöhnlich natürlich trotzdem auf die Anrede "Schwester", denn wenn ich das ignorieren wollte, mußte ich die Hälfte der Angehörigen links liegen lassen. Die andere Hälfte kann sich entweder meinen Namen merken (oder lesen - steht auf meinem Dienstausweis) oder glaubt ohnehin, ich sei eine Hebamme, weil die Wochenstation nebenan von Hebammen betreut wird.

@ Joerg: Rein von der inneren Einstellung könnte ich mich Schwester nennen (lassen), aber irgendwie stehen mir Häubchen nicht und der Habit stört so beim Rennen :zunge:
 
Ohje, das wird auch noch was fuer mich....nach 7 Jahren USA wo sogut wie nur du und Vorname verwendet wurde ist es doch seltsam hier auf einmal Sie und Frau zu sein *brr* Wenn sich jemand mir vorstellt sag ich nach wie vor "Ich bin die Chrissy" :) Bin mal gespannt wie das dann in der Ausbildung wird. Bin eher fuer Vornamen (und Schwester auf Station) als Frau so und so.
Ist auf jedenfall interessant zu lesen wie es bei manchen gehand habt wird.
 
In den USA sprichst Du dann auch die Patienten mit dem Vornamen an, nicht wahr? So kenne ich es nämlich aus England. Da fand ich's auch in Ordnung, da war die Kommunikation ja wieder auf Augenhöhe. Und im Gegensatz zu hier ist es dort eben vollkommen normal, dort reden sich auch Nachbarn etc. fast immer mit dem Vornamen an.
 
Außerdem sprechen sich alle englisch sprechenden Menschen mit Sie an - das Du (= thou) haben sie irgendwann zwischen Shakespeare und Dickens unter den Tisch fallen lassen :mrgreen:

*findet daß das abgebrochene Anglistikstudium dann und wann doch nicht total nutzlos war*
 
Off-topic: Ich hab bis heute gedacht, dass das "thou" die "höhere" Anrede war. Ich dachte, sie entspricht unserer historischen "Ihr". War die nicht in der Regel für Adelige bestimmt, oder wird sie heute nicht noch in Gebeten für die Anrede Gottes verwendet?
 
Toootal off topic:


Nein, das "thou" ist das du. "You" ist die 2. Person plural, also das bei uns damals vornehme "Ihr". Sehr beliebt zum Verwirren von Anfängerkursen wenn man grad nicht weiß, ob der Brite von einer oder mehreren Personen spricht...
Die Gebete stammen aus der King James Bible, einer Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, als das Du noch gebräuchlicher war. So wie Shakespeare seinen Freund in seinen Liebesgedichten mit thou anspricht, so duzt man auch Gott - es schafft Nähe für persönliche Anliegen. Tun wir ja auch: "Vater unser, der DU bist..." So, und jetzt Schluß mit der Klug******erei :razz1:
 
Sei es wie es ist - es können sich hier einige Mitredner auf den Kopf stellen aber es wird trotzdem aus den Köpfen der meisten Menschen nicht verschwinden, dass weibliche Pflegekräfte Schwester genannt werden. Und solange dass es Leute wie meine Kollegen nicht stört, dass sie die Sr. X sind und nicht die Frau X, dann kann man deren Meinung auch gelten lassen!
Vertrauen baut sich natürlich nicht an der Art des Vorstellens auf, das ist fakt. Aber "Quatsch" ist das nun auch wieder nicht - siehe Kinderkrankenpflege!
 
Was sehe ich in der Kinderkrankenpflege? Entweder sind die Kinder so klein, daß alle Leute Tanten und Onkel sind und geduzt werden, oder sie können sich meinen Nachnamen genauso gut merken wie Schwester X, die sie ja im übrigen auch mit Sie ansprechen sollen - wie jeden Erwachsenen... :gruebel:
 
Wir reden ja auch nicht von cleveren Halbwüchsigen, sondern von leicht überforderten Erwachsenen. Diese sollte man nicht mit Nachnamen überfordern. :verwirrt:
 
Gut, das kann ich auch: :verwirrt:
 
Ich finde den Ansatz sehr interessant, mit den Kindern...

Meine Freundin ist Erzieherin, sie lässt sich von ihren Kindern im Kindergarten immer mit dem Nachnamen ansprechen.
Als ich sie gefragt habe, ob das für die Kleinen nicht zu schwierig wäre, meinte sie nein, warum?

Sobald die Kinder dann die Krankenhausschwelle überschreiten beginnt dann auch die Überforderung mit den Nachnamen...
 
Auf Station nenne ich bei den Patienten meistens meinen Vornamen, werde dann aber auch mit Sie angesprochen.
Auf unseren Kasaks steht nur "X.Nachname" darunter die Berufsbezeichnung. Aufunseren Stechkarten steht der volle Vor und Zuname drauf.
Am telefon melde ich mich unterschiedlich kommt immer drauf an wer anruft, werde ich von einer anderen Station angerufen sage ich meistens immer die Station und dann den Vornamen, genauso mache ich es auch wenn ich in den Funktionsabteilungen anrufe.
Wenn Anrufe von extern kommen dann wird immer der ganze Leitsatz aufgesagt "Klinik, Station, Nachname".
Ärzte werden auf unserer Station meistens mit du angesprochen es sei denn er möchte es explizit nicht. Unsere OA's werden auch geduzt.

LG
 
Also ich beginne meine Ausbildung zur GUK zwar erst in knapp etwa einer Woche, aber ich denke ich werde mich einfach daran anpassen, wie es auf den jeweiligen Stationen gehandhabt wird.
Denn immerhin werden es die Patienten dort nicht anders gewohnt sein.

Ich habe aber auch kein Problem einfach zu übernehmen, wie es praktiziert wird, da es mir wirklich egal ist.

Ich denke nicht einmal, dass es weniger distanziert ist "Sr Vorname" zu sagen.
Wie hier auch schon jemand geschrieben hat, sagt das "Schwester" bzw bei mir ja erstmal "Schülerin" ja schon etwas über die Qualifikation.

Und außerdem muss ich sagen die Erfahrung gemacht zu haben, dass nicht die Anrede entscheidet ob man einer Person Respekt entgegenbringt.

In der Oberstufe gab es z.B. einige Lehrer die wir sogar duzen sollten, wenn wir weiter geduzt werden wollten.
Und das waren unter anderem genau die Lehrer, vor denen ich den meisten Respekt überhaupt hatte.


Instinktiv würde ich mich wohl einfach mit vollem Namen vorstellen und den Patienten entscheiden lassen, wie er mich ansprechen möchte.


Es mag vielleicht eine naive Einstellung sein, oder unter erfahrenen Schwestern und Pflegern verpöhnt so zu denken (ich weiß es nicht..), aber für mich sind Patienten immer Menschen in einer Ausnahmesituation.
Keine von ihnen ist freiwillig im KH und Spaß macht es wohl den wenigsten.
Und da finde ich es nicht verkehrt den Patienten wählen zu lassen, womit er sich am wohlsten fühlt.
Da es mir eben egal ist..

Im Praktikum während meiner RettSan-Ausbildung wurde ich gesiezt und doch gab es Patienten die dreist, oder respektlos waren.
Mir gegenüber, aber auch dem restlichen Pflegepersonal gegenüber und auch den Ärzten.


Respekt erzeuge ich, mMn, eher durch mein Verhalten, Kompetenz und eben den Respekt den ich den Patienten entgegenbringe!

LG miau :)
 
Tja, ich habe mich heute einem Patienten als Frau 2003 vorgestellt.
Patient etwas verwirrt, mit vielen klaren Momenten.

Patient meint: Frau 2003? Ne, das is mir zu doof, ich sag Mauserl zu dir...

Narde: Gut, kannst machen, aber dann sag ich Schatzi zu dir und dann guggen wir mal was deine Frau dazu sagt...
 
In der Oberstufe gab es z.B. einige Lehrer die wir sogar duzen sollten, wenn wir weiter geduzt werden wollten.
Und das waren unter anderem genau die Lehrer, vor denen ich den meisten Respekt überhaupt hatte.
[...]

Respekt erzeuge ich, mMn, eher durch mein Verhalten, Kompetenz und eben den Respekt den ich den Patienten entgegenbringe!

Ich hoffe du siezt deine Patienten trotzdem...!?

Wenn ja, warum??
 
Weil er eine mir fremde Person ist und klar, ist es ein Zeichen von Distanz und auch gesunder Distanz, sich zu siezen.

Gut, jetzt könnte man fragen, warum mich meine Patienten nicht siezen sollen/brauchen.

Ich denke man kennt es nunmal so.
Ich kannte es auch nie anders.
Als Patientin haben sich mir die Schwestern und Pfleger auch mit "Sr Vorname/Pfl Vorname" vorgestellt.
Wenn man sich mit dem Nachnamen vorstellt, sollte dies natürlich vom Pat akzeptiert werden.

Ich mag die Variante Vorname+siezen.

Vielleicht ändert sich diese Einstellung auch, wenn ich erstmal wirklich im KH angefangen habe, aber ich werde mich wohl wie schon geschrieben einfach daran anpassen, wie es bei mir im KH gehandhabt wird.

Ich fände es eben auch blöd, wenn die Pat alle anderen mit "Sr+Vorname.." ansprechen würde und mich mit "Schülerin+Nachname" ansprechen sollte..



Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, wenn ihr euch erst bei dem Vornamen und dann ab einem bestimmten Zeitpunkt bei dem Nachnamen habt nennen lassen?
Habt ihr Unterschiede feststellen können?
Was ändert sich konkret?

Warum ist es euch so wichtig beim Nachnamen angesprochen zu werden?


LG miau
 
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, wenn ihr euch erst bei dem Vornamen und dann ab einem bestimmten Zeitpunkt bei dem Nachnamen habt nennen lassen?
Habt ihr Unterschiede feststellen können?
Was ändert sich konkret?

Warum ist es euch so wichtig beim Nachnamen angesprochen zu werden?


LG miau

Ich habe mich im ersten Jahr nach Examen noch mit Pfleger und Vornamen vorgestellt, danach, auf Grund eines Stationswechsels, mit Herr und Nachname plus Berufsbezeichnung. Zwar waren/sind auf der neuen, meiner jetzigen Station auch nicht alle bei Frau/Herr und Nachname aber einige und deswegen habe ich mich auch umgestellt. Die Erfahrungen waren durchweg positiv. Es ist für die Pat. eine andere Hemmschwelle zur Verniedlichung unseres Berufsstandes. Jemanden den man mit Nachnamen ansprechen muss nennt man eben nicht mal schnell Mäuschen, Schätzchen, Mädel oder Bub. Den nennt man halt mit Nachnamen oder eben auch mal Schwester oder Pfleger, wenn der Name einen nicht einfällt. Mein Namen merken sich die Pat. übrigens auch obwohl es nicht unbedingt ein gängiger Name ist. Auch bei den Kollegen die sich bei uns mit Nachnamen vorstellen gibt es keine Probleme, auch da sind einige die nicht gerade leichte und gängige Vornamen haben. Dieses Argument zählt also absolut nicht.
Wieso bestehe ich auf den Nachnamen? Das habe ich oben schon mit geschrieben.
 
Patient meint: Frau 2003? Ne, das is mir zu doof, ich sag Mauserl zu dir...

Narde: Gut, kannst machen, aber dann sag ich Schatzi zu dir und dann guggen wir mal was deine Frau dazu sagt...

Gute Antwort - wobei ich zwischen dem traditionellen "Schwester Claudia" und dem "Claudia-Schatzerl" doch noch einen Unterschied wahrnehme :D

Wir haben z. Z. einen Patienten, der vollkommen adäquat ist, uns aber trotzdem mit "Mausi", "Kind" etc. anspricht. Jedenfalls bis ihn jede einzelne von uns nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass solche Bezeichnung denn doch nur ganz bestimmten Menschen erlaubt seien - und er nicht dazu gehört. Inzwischen hat er sogar gelernt, seinen Kommandoton zurückzunehmen und "bitte" und "danke" zu sagen.
 

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