Schwanger in der ambulanten Pflege

Tja, Gesetze sind eben nicht immer logisch. :P
 
Kann mir mal jemand sagen, wie Schwangere außerhalb der Pflege normalerweise zurecht kommen? Setzen die sich neun Monate lang auf die Couch? Sie dürfen nicht autofahren, sie dürfen nicht arbeiten, in die sommerliche Hitze dürfen sie auch nicht - wie ist es denn möglich, dass schätzungsweise 90% aller werdenden Mütter bis zum Mutterschutz täglich am Arbeitsplatz erscheinen? Und auch sonst am gesellschaftlichen Leben teilnehmen? Ich seh jedenfalls genug Hochschwangere auf dem Parkplatz, im Supermarkt oder am Bahnhof...

Hier darfst du auch nicht die Frage der Verantwortung übersehen. Auf der Arbeit bist du eine (Achtung Orginal Beamtenlatein) Schutzbefohlende. Das heist, hier ist der AG für deine Gesundheit und die Gesundheit deines ungeborenden Kindes verantwortlich. :besserwisser:

Wenn du privat unterwegs bist, bist du selber für dich und deinen Nachwuchs verantwortlich, das heist wenn du dir zutraust zu fahren, 50 Kilo Kartoffeln zu stemmen, bitte schön, wenn du dein Kind verlierst, sieh selber zu, wie du damit klar kommst.:down:

von daher ist es schon ein Unterschied, ob die Schwangere einen Dienstwagen oder ein Privatauto fährt oder ob Sie im Supermarkt einkauft oder Patienten lagert.

lg
 
So, nun berichte ich euch von meinem heutigigen Arbeitstag. Es kam nämlich so, wie ich es befürchtet hatte.
Meine Schülerin wusste nicht, dass ich schwanger bin und sagte mir dann auch erst bei einer Kundin, dass sie Kreuzbeschwerden hat und nicht schwer heben darf...
Na super, wer mobilisierte die Kundin? Habe es zwar mit dem Lifter gemacht, aber so wie das ist, klappt meist nicht alles reibungslos.
Mittags waren wir bei der gleichen Kundin, meine Schülerin wusste nicht, wie das Mobilisieren im Lifter funkioniert. Diese Kundin ist dement, wusste nicht wirklich was passiert und haut mir die Stange vom Lifter in den Bauch :x

Ich rief wutentbrannt meiner Chefin an, und erklärte, dass ich so nicht mit mache. Jetzt bekomme ich bis zum 24.6. eine Tablettentour und ab dem 1.7. ein Beschäftigungsverbot. (Bin auf die Wartezeit eingegangen, dass sie Ersatz suchen kann).

Vielen Dank, dass ihr mir geantwortet habt.

Liebe Grüße Julia
 
Ich rief wutentbrannt meiner Chefin an, und erklärte, dass ich so nicht mit mache. Jetzt bekomme ich bis zum 24.6. eine Tablettentour und ab dem 1.7. ein Beschäftigungsverbot. (Bin auf die Wartezeit eingegangen, dass sie Ersatz suchen kann)

Und selbst das hätte ich nach der Aktion abgelehnt.

Ich hoffe, du hast die ganze Geschichte im Unfallbuch dokumentiert oder noch besser, warst direkt beim FA und der rechnet mit der BG ab. Dann kommen nämlich ein paar ziemlich unangenehme Fragen auf deine PDL und deinen Geschäftsführer zu, was ich solchen Deppen nach so einem Murks richtig gönne.

Auf jeden Fall wünsche ich dir jetzt ne tolle SS.

lg
 
Hier darfst du auch nicht die Frage der Verantwortung übersehen. Auf der Arbeit bist du eine (Achtung Orginal Beamtenlatein) Schutzbefohlende. Das heist, hier ist der AG für deine Gesundheit und die Gesundheit deines ungeborenden Kindes verantwortlich. :besserwisser:

von daher ist es schon ein Unterschied, ob die Schwangere einen Dienstwagen oder ein Privatauto fährt oder ob Sie im Supermarkt einkauft oder Patienten lagert.

lg

Ne, Du. Wenn ich in meinem Privatwagen auf dem Weg zum Dienst einen Unfall baue, zahlt die BG, wenn ich dieses im Dienstwagen auf dem Weg zu Patienten tue, ebenfalls. Also warum ist während der Schwangerschaft das erste erlaubt und das zweite nicht? Inwiefern geht von Dienstwagen eine größere Unfallgefahr aus?
 
Die Unfallgefahr ist unbestritten dieselbe.

Allerdings ist es ein Unterschied, ob dein AG will, das du Auto fährst und wenn du dann in einem Unfall dein ungeborendes Kind verlierst ist der AG nämlich Mitschuld;
oder ob du dich selber dieser Gefahr aussetzt. Wenn du dann dein Kind in einem Unfall verlierst hast du Pech gehabt, dich hat ja niemand gezwungen Auto zu fahren, oder?
 
In gewisser Weise "zwingt" mich der AG ja auch zur Autofahrt zur Arbeit und zurück. Und die ist für Schwangere gestattet.

Warum also wird die Unfallgefahr auf dem Arbeitsweg anders behandelt als die Unfallgefahr während der Arbeit? Die Logik erschließt sich mir nicht.

Mir ist klar, dass ich mich an Gesetze halten muss, aber man darf ja mal fragen, wie sich diese Gesetze begründen...
 
Und diese versuche ich ja auch zu erklären.

Dein AG schreibt dir ja nicht vor, wie du zur Arbeit zu kommen hast, oder?
Ob zu Fuß, mit dem Bus, Taxi oder sonst wie.

Abe ich gebe gerne zu, das dieses ein gutes Argument ist. Trotzdem finde ich das Muschu genau so wie es ist sehr gut, weil es wirklich mal unanzweifelbar, leicht verständlich und wirklich mal zum reinen Schutz einer Gruppe gemacht worden ist, die den Schutz auch benötigen. Es sollte allerdings nicht härter oder milder werden.
 
Schwanger im Bereich junge Pflege

Hallo

Ich habe mal eine Frage..ich arbeite in einem Altenpflegeheim, jedoch auf einer Station mit jungen Pflegebedürftigen. Meine Stationsleitung ist schwanger und hat es sofort mitgeteilt und obwohl sie nur 1 Tag/woche in der Pflege ist, hat mein Arbeitgeber sie sofort von der Arbeit freigestellt.
Laut Aussage einer Kollegin, ist es wohl neu geregelt, das ab Bekanntgabe der Schwangerschaft; mein Arbeitgeber einen sofort freistellt.

Nun bin ich schwanger und will, sobald die SS intakt ist und von einem Gyn bestätigt worden ist, meinem Arbeitgeber informieren, da ich schon mehrere Fehlgeburten hatte und selber Morbus Chron habe und noch einige andere Begleiterkrankungen des Chron´s, sprich chronische Rückenschmerzen ausgehend vom Ileosakralgelenk (die sind immer angegriffen, da ich als MC´ler meist nen leichten Schub habe) Zur Zeit ist mein Chron ruhig *toi toi*
Meine Gyn wird so oder so ab der 12 Ssw ein Beschäftigungsverbot aussprechen, da ich als Risokoschwangere eingestuft werde.

Habt ihr ne Ahnung, wie das läuft, wenn mein Arbeitgeber mich von sich aus sofort vom Dienst frei stellt? Wer zahlt mein Lohn weiter? (ich arbeite dort als 400€ Kraft)
Bei einem BV vom Gyn zahlt ja der Arbeitgeber weiter und bekommt das Geld ja von der Krankenkasse erstattet.

Vielleicht könnt ihr mir helfen...sollte es diesmal gut gehen, will ich auch alles tun, das die Schwangerschaft gut verläuft. Obwohl Schwanger ja keine Krankheit ist, aber mit meiner Vorgeschichte will ich einfach alles richtig machen

Dankeschööön, ihr würdet mir sehr helfen!
 
Beim Beschäftigungsverbot zahlt Dein AG Dein Gehalt weiter und bekommt es von der Krankenkasse zurückgezahlt, egal, ob das Verbot nun von ihm oder vom Arzt ausgesprochen wurde.
 
Ich an deiner Stelle würde sofort zum Gynäkologen gehen!
Mir ist es passiert, dass eine Kundin mir versehentlich die LIfterstange in den Bauch gehauen hat. Gott sei dank ist dem Baby nichts passiert.

Sobald du deine Schwangerschaft mitteilst ist dein AG verpflichtet dir ein e Beschäftigung zu geben, bei der dir absolut nichts passiren kann (Bürokram).
Kann er dies nicht gewährleisten, muss er ein Beschäftigungsverbot aussprechen.

In diesem Fall bekommst du dein volles Gehalt bis 6 Wochen nach der Geburt. (6 Wochen vor u. nach GEburt Mutterschaftsgeld)

Ich hoffe dir helfen zu können.

Liebe Grüße
Julia
 
Vielen Dank für eure schnellen Antworten. Ja ich werde es meinem Arbeitgeber auch sofort mitteilen, das ich schwanger bin. Muss am We wieder arbeiten und die 2 Tage werde ich überstehen! Denn ich habe erst nächste Woche einen Termin beim Gyn. Und die muss es ja bestätigen das es so ist, dann handelt mein Arbeitgeber sofort...meinen Kollegen werde ich es am we sagen..gutes Team, das klappt dann schon :)
 
Hallo alle zusammen:-)

Ganz aktuell

Bin in der 8Sw, hab meinem Arbeitgeber (Ambulante Pflege) in der 5 Sw bescheid gesagt.
Pdl hat sofort meine Tour geändert und mir die Schwerstpflege weggenommen. Jetzt habe ich bis gestern "leichte" Toren gehabt, meine Arbeit bestand jedoch zu 90% aus BZ-Messung und Injektionen. Ich bin allein zu den Patienten gefahren und seit gestern Abend Rufbereitschaft. Habe mich jetzt mal richtig informiert und rausgefunden das ich lt Gesetz all das gar nicht mehr darf.

Jetzt habe ich ein richtiges hin und her hinter mir. mein Arzt hat mich krank geschrieben, chefin natürlich aufgebracht und meint ich brauch vom Arzt eine Bescheinigung wo drinstehen muss 100% Beschäftigungsverbot.

Das ist falsch!!!!!!

Ich habe mich mit der Bezirksregierung in Verbindung gesetzt.
Der Arbeitgeber muss das Beschäftigungsverbot ausstellen und sich sofort mit der Krankenkasse der Schwangeren in Verbindung setzen.

Meine Chefin, meinte das stimmt nicht und hat dann selbst mit der netten Dame der Bezirksregierung gesprochen.

Jetzt setzt sie sich mit der KK in Verbindung:-)

Ich arbeite jetzt seit 11 Jahren in der Pflege, habe meinen A... aufgerissen und weiss das man nichts geschenkt bekommt, jetzt wächst ein Wunder in mir und ich will dieses nicht unnötig gefährden. Das hat nix mit Faulheit zu tun sondern mit Verantwortung, auch wenn viele Frauen ja FRÜHER bis zur Geburt aufn Feld waren, wir leben im 21 Jahrhundert!!!!! Und für jeden neuen Erdenbürger soll man sein Bestes geben!!!!!

Im Enddefekt ist eine gesunde Familie mehr Wert als die Arbeitskollegen und der Chef, spätestens aufm Sterbebett, denkt man doch daran was man alles im Leben geschafft hat, das man eine Familie gegründet hat und nicht, ach was hab ich alles gearbeitet oder?!?!?!?!

Wünsche allen eine schöne Schwangerschaft:-)
 
hallo.

habe leider nicht so viele themen gefunden die zu meinen fragen passen und im net steht auch überall was anderes. und zwar bin ich schwanger - wie die überschrift schon sagt.
nun habe ich es meinem ag mitgeteilt. aber auch wenn sie sagen sie müssen noch schauen wo sie mich hinstrecken hat sich noch nichts getan. z.b. habe ich auch über einen kollegen durch zufall erfahren, dass eine patientin ( die morgen in meiner tour ist und schon lange von uns betreut wird) wahrscheinlich eine ansteckende, nicht heilbare krankheit hat. erst mal toll, dass die pdl das zu meinem kollegen gesagt hat und nicht zu mir obwohl sie genau wissen dass sie in meine tour reinfällt. nun ja. mutterschutzgesetze gibt es im net viele aber keines ist gleich. auf der seite der ak steht auch nichts spezielles, nun meine fragen, bei denen ihr mir vlt. weiterhelfen könnt.

1) darf ich überhaupt alleine auf tour (habe nämlich mal gehört man dürfe es nicht)?

2) darf ich urostomabeutel wechseln, klysma verabreichen, dk-leeren/wechseln, leute frisch machen (urin und stuhl) trotz eingehaltener hygienemaßnahmen?

3) darf ich sonn- und feiertage arbeiten und nach 20 Uhr (lt. muschug. gibt es diesbezüglich ausnahmen)

4) wie viele tage am stück muss ich höchstens arbeiten?


lg und danke i.v.

4) wie sieht es mit geteilten Diensten aus?
 
Ich hab dich mal hier eingefügt, da das Thema nicht neu ist.

1) darf ich überhaupt alleine auf tour (habe nämlich mal gehört man dürfe es nicht)??

Umstritten, kommt wahrscheinlich aufs Klientel an. Bzw. auf Deine Aufgaben. Eine Schwangere darf nicht allein mobilisieren, aber allein Brötchen streichen und Kaffee kochen ist gestattet.

2) darf ich urostomabeutel wechseln, klysma verabreichen, dk-leeren/wechseln, leute frisch machen (urin und stuhl) trotz eingehaltener hygienemaßnahmen?
Wieso trotz? Wegen der eingehaltenen Hygienemaßnahmen kann Deinem Kind ja nichts passieren (Gefahr besteht nur bei Stichverletzungen und Urostomata picksen nicht).

3) darf ich sonn- und feiertage arbeiten und nach 20 Uhr (lt. muschug. gibt es diesbezüglich ausnahmen)
Sonn- und feiertags ja (Ausnahmeregelung im Mutterschutzgesetz), nach 20.00h nein.

4) wie viele tage am stück muss ich höchstens arbeiten?
Du brauchst mindestens einen freien Tag in der Woche, genauere Regelungen gibt das Mutterschutzgesetz nicht her.

5 (!)) wie sieht es mit geteilten Diensten aus?
Sind nicht ausdrücklich verboten und müssten daher erlaubt sein.
 
nun habe ich es meinem ag mitgeteilt. aber auch wenn sie sagen sie müssen noch schauen wo sie mich hinstrecken hat sich noch nichts getan. z.b. habe ich auch über einen kollegen durch zufall erfahren, dass eine patientin ( die morgen in meiner tour ist und schon lange von uns betreut wird) wahrscheinlich eine ansteckende, nicht heilbare krankheit hat. erst mal toll, dass die pdl das zu meinem kollegen gesagt hat und nicht zu mir obwohl sie genau wissen dass sie in meine tour reinfällt. nun ja. mutterschutzgesetze gibt es im net viele aber keines ist gleich.


Wenn das deine PDL weiß und euch bewust verschweigt, so ist das strafbar. Solltest dich am besten mal mit dem Hausarzt in Verbindung setzen und fragen, was an dieser Krankheit nun dran ist.

Was die verschiedenen Muschus angeht: Ich kenn nur eines!
 
...
Was die verschiedenen Muschus angeht: Ich kenn nur eines!

MuSchu gibts nur eins. ABER: jedes Bundesland hat individuelle Vorhaben gemacht, wie es das Gesetz konkret anwendet. NRW scheint da vielleicht sehr streng zu sein. Aber andere Bundersländer haben sich hier net angeschlossen.

Elisabeth
 
Hallo,
ich habe mal eine Frage- ich arbeite in der amb. Pflege und mein Vertrag läuft in ein paar Monaten aus.... Was passiert wenn ich jetzt Schwanger werden würde? Läuft der Vertrag einfach normal aus? Kann ich noch arbeiten im amb. Bereich? und was würde danach passieren, da ich ja wahrscheinlich Schwanger kein Job mehr bekomme....!?!?Bin ich Arbeitslos? Vielleicht kann mir jemand genaue Infos sagen , im I-net finde ich nur Beiträge die ich nicht sehr kompetent finde oder bzw. veraltet sind.


Lg
 
Dein Vertrag läuft fristgemäß aus, danach bist du dann arbeitslos.
Rechtzeitige Meldung bei der Arbeitsagentur nicht vergessen!!!
 
Ahja so dachte ich mir das schon - Danke


Lg
 

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