Schwanger in der ambulanten Pflege

Hallo und guten morgen!
Seit einigen Tagen lese ich mich hier eifrig durch die threads ambulante Pflege und Schwangerschaft, weil ich vollkommen überfordert nach "Leidensgenossinnen" und Antworten auf meine Fragen gesucht habe, bevor ich schlafende Hunde wecke. Ich bin mittlerweile um viele Schritte weiter und wollte einfach mal von meinen Erfahrungen mit dem Thema erzählen. Vor 1 1/2 Wochen war mein SS-Test positiv, was soll ich sagen, wir haben ein Baby geplant, ( unser gemeinsames 1., mein 2.) und der erste Versuch hat gleich geklappt. So schnell hatte ich nicht damit gerechnet... Also stand ich vor der Situation, reagieren zu müssen. Schwierig an meinem Job ist, dass ich in der ambulanten Pflege als Springerin tätig bin. Überall da, wo jmd frei hat. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, weil abwechslungsreich, aber auch unkalkulierbar. In der einen Tour hätte ich gut noch weiterarbeiten können, in einer anderen sind so viele wirklich schwere Menschen zu lagern etc. dass ich das so nicht hätte weitermachen können. Und mit welcher Begründung hätte ich die jeweiligen Touren ablehnen sollen?! Also hab ich mir Freitag meine SS offiziell bestätigen lassen und bin mit argem Herzklopfen zu meinem Chef. Er hat toll reagiert. Wären alle Chefs so, wär die Welt ein bißchen besser. Er hat mir allerdings auch sofort gesagt, dass ich nicht einen Tag mehr arbeiten darf. Meinen Nettolohn beziehe ich ganz normal weiter und er bekommt durch ein Umlageverfahren das Geld erstattet, muss sich also "nur" um Ersatz für mich kümmern. Nicht ganz einfach, weil wir ausschließlich exam. KrSr. sind, also keine Pflegehelfer beschäftigen, aber besser, als wenn er auf den Kosten auch noch sitzen bleiben würde. Was ich unterm Strich eigentlich sagen möchte: bitte bitte setzt eure Rechte durch. Zur Not mit Hilfe 3. Ihr solltet im ambulanten Dienst ein sofortiges Beschäftigungsverbot bekommen, jeder wirklich seriöse Arbeitgeber wird das so handhaben. Lasst euch nicht ein x für ein u vormachen. Da sind so viele Dinge, die ihr nicht mehr dürft und aus denen sich ganz selbstverständlich und logisch das Beschäftigungsverbot ergibt. Denkt da an euch und euer Baby das es zu schützen gilt. Keiner wird euch ne Medaille verleihen wenn ihr tut was ihr eigentlich nicht mehr dürft und passiert was seid ihr die Leidtragenden.
In diesem Sinne... Genießt eure Schwangerschaft und fordert ein, was euch zusteht. Dafür wurde das Gesetz gemacht!
Gruß, KeSh
 
Da gibt es in unserem Betrieb auch kein langes überlegen. Wer schwanger ist bekommt direkt Berufsverbot über den Chef ausgesprochen. Und wie schon mehrfach angesprochen, ein guter Gyn macht dies sonst auch. Es geht sogar so weit, das eine Kollegin die jetzt nach ihrer mehrmonatigen Elternzeit zurückkommen sollte, weiterhin nicht arbeiten darf.

Begründung: "Sie stillt noch, und hätte ja wieder Kontakt mit potentiell Infekt. Material"

Dazu konnt ich aber nichts finden, außer die Vorschriften natürlich das der AG Stillpausen ermöglichen muß. Das in diesem nachträglichen Fall wohl die Krankenkasse die "Krankschreibung" so einfach akzeptiert und monatelang bezahlt finde ich schon spektakulär. (wo sie doch sonst auch alles hinterfragen und prüfen. Und wie will man DAS nachprüfen wie lange das wirklich nach der Fall ist ?)
 

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