Registrierung oder man darf nicht mit über die Pflegekammer abstimmen? Raffiniert...

Ich sehe es in Deinem Falle genauso wie Du. Du hast so einen Wettbewerbsvorteil bzw. bist fast dazu gezwungen... Aber da Du ja selbständig bist, kannst Du OM sinnvoll, abgespeckt und nach Deinen eigenen Vorstellungen handhaben. Das ist sowieso gut und immer sehr viel besser als so eine 0815- Zertifizierung, die eigentlich gar nichts aussagt. Höchstens für nichtsahnende Laien.

Genaus so ist es :-)
 
Schön, da ist Musik in dem Thema. Aufregung ist besser als keine Regung. Die einen regen sich über ein zu schwaches Berufsbewusstsein auf. Andere wollen keine Fremdbestimmung durch eine Pflegekammer. Dann glauben einige, dass die Kammer nicht mehr machen kann, als die Berufsverbände, wollen aber nur eine freiwillige Verkammerung. Okay, harmonische Musik ist das nicht. Aber wie auch immer, sie sollte viel lauter sein. Die Befragung der Pflegenden ist ja schon mal ein Verstärker. Gut so.

Wenn es Musik werden soll, braucht es aber eine Einigung auf gemeinsame Lieder, gerne vielstimmig, aber insgesamt harmonisch. Sonst landet unsere Musik auf dem Grabbeltisch der Krankenkassen, Pflegekassen, Sozialämter, Arbeitsämter, Arbeitgeberverbänden, Justizminister, politischen Schacherern und vielen mehr, die sich aus der Pflege genau das heraus picken, was sie gerade haben wollen, und vor allem billig muss es sein.

Ich kann den Fatalismus verstehen, dass die Pflege sowieso nicht zusammensteht und wieder verlieren wird. Aber der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.

Wovor habt Ihr eigentlich Angst? Vor 10 Euro im Monat? Lass die anderen nur machen. Die haben nämlich vor viel höheren Beträgen Angst, die zu zahlen sind, wenn Pflegeexperten nicht mehr auf Distanz gehalten werden können und mit am Tisch sitzen, wenn Gesetze geschmiedet werden von Leuten, die allesamt ihre Schäfchen im Trockenen haben und die Suppe nicht auslöffeln müssen, die sie brauen.

Habt Ihr Angst vor Fremdbestimmung? Wer bestimmt Euch denn jetzt? Oder ist es Euch möglich, in der Qualität zu arbeiten, die Ihr für redlich haltet? Seit Ihr nicht jetzt schon diejenigen, die sich die Finger wundschreiben in MDK-konformen Lügenpflegeberichten oder unverständlichem PKMS-Gewürge, während un- und schlechtqualifizierte Hilfskräfte bestimmen, was mit den Pflegebedürftigen wirklich passiert?

Mich treibt der Zorn in die Pflegekammer. Ich will einfach nicht mehr auslöffeln, was Fachfremde uns ahnungslos oder wohlwissend zumuten wollen.
 
Habt Ihr Angst vor Fremdbestimmung? Wer bestimmt Euch denn jetzt? Oder ist es Euch möglich, in der Qualität zu arbeiten, die Ihr für redlich haltet? Seit Ihr nicht jetzt schon diejenigen, die sich die Finger wundschreiben in MDK-konformen Lügenpflegeberichten oder unverständlichem PKMS-Gewürge, während un- und schlechtqualifizierte Hilfskräfte bestimmen, was mit den Pflegebedürftigen wirklich passiert?

Mich treibt der Zorn in die Pflegekammer. Ich will einfach nicht mehr auslöffeln, was Fachfremde uns ahnungslos oder wohlwissend zumuten wollen.
:daumen:
 
Ich bleibe dabei, die Kammer kann nicht, was die Berufsverbände nicht schon lange hätten ändern können. Nur ist bei den Berufsverbänden ja kein Interesse da. Wieso soll es bei einer Kammer besser werden? Die Menschen, die jetzt in den Verbänden ihre Posten und Pöstchen haben, werden diese auch in der Kammer haben, also was soll sich ändern?


Ich habe mal einen offenen Brief der Gesamt-MAV der Diakonie Kreuznach in den Anhang gepackt. Dieser Brief ist an den Landtag Rheinland-Pfalz gerichtet. Er beschreibt übrigens sehr gut, wie die Kammerbefürworter um den DPO arbeiten.
 

Anhänge

Darf ich Fragen wieviel von den 1500MA die ihr vorgebt zu Vertreten zu diesem Brief befragt wurden und abgestimmt haben, dass ihr diesen Brief in ihrem Namen absenden dürft oder wieviel hinter diesem Brief stehen?
Wie habt ihr denn die 1500 erreicht und alle ausreichend informiert?


Wenn das so einfach ist, dass die Berufsverbände bei den paar Organisierten so eine Durchschlagskraft entwickeln, stellt sich mir doch die Frage, warum hat verdi nicht schon lange mit den paar Organisierten eine Durchschlagkraft entwickelt die u.a. eine deutlich bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen zum Ergebnis hat?

Ich denke der Brief enthält viel heiße Luft und wenig bis nix Konstruktives.

Übrigens - ich bin seit vielen Jahren verdimitglied.

Die Berufsverbände haben das selbe Problem wie verdi - zu wenig Mitglieder und das ist zunächst DER entscheidende Unterschied zur Kammer mit Zwangsmitgliedschaft (selbstvertändlich).
Eine Körperschaft des öffentlichen Rechts hat aufgrund ihrer rechtlichen Stellung wesentlich mehr Rechte und Einfluss als es ein Verband oder Gewerkschaft je haben werden, was tagtäglich seit Jahren leider immer wieder Bewiesen wird.

Der Vergleich mit anderen Kammern bringt Licht in die Realität über Einflussmöglichkeiten, Stellung und Macht.
Natürlich entsteht die nicht über Nacht oder bei Gründung, die muss in den nächsten Jahren(zehnten) erarbeitet werden.

Was ist die Alternative?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt verstehe ich erst die Frage nach dem Quorum. Dann will ich gerne ein bischen behilflich sein.

Allein im klinischen Bereich waren 2011 20.143 Pflegekräfte tätig. Im stationären Pflegebereich arbeiteten 28 719 Pflegekräfte in der ambulanten Pflege sind es 10 713 gewesen.

Die Zahlen dürften kaum gesunken sondern eher gestiegen sein. Wieviel Prozent sind dann 1500 MA? Ich denke, verdi kann sich glücklich schätzen, wenn kein Quorum beachtet wird bei der Entscheidung. So bleibt wenigstens die Hoffnung, dass es doch nicht zu einer Kammerbildung kommt. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

Von daher- abwarten, wie sich die Pflege entscheidet und dann die Entscheidung akzeptieren. Mehr bleibt nicht. Argumente Pro und Kontra gab es nun wirklich genug.

Elisabeth

PS Quellen: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz | Krankenhaeuser
http://www.statistik.rlp.de/fileadm...gemeinschaftsveroeff/Pflegestatistik_2009.pdf
 
Darf ich Fragen wieviel von den 1500MA die ihr vorgebt zu Vertreten zu diesem Brief befragt wurden und abgestimmt haben, dass ihr diesen Brief in ihrem Namen absenden dürft oder wieviel hinter diesem Brief stehen?
Wie habt ihr denn die 1500 erreicht und alle ausreichend informiert?

Sorry, ich arbeite nicht in der Diakonie. Ich vertrete da keinen einzigen MA. :wink1:
 
oh, habe natürlich die Briefeschreiber gemeint.

Er beschreibt übrigens sehr gut, wie die Kammerbefürworter um den DPO arbeiten.
aber die Diakonievertreter oder verdi, kann mich nicht erinnern, dass es zur Kammer ein Mitgliederbefragung gab, geben sich da auch nicht viel.
 
Die Zahlen dürften kaum gesunken sondern eher gestiegen sein. Wieviel Prozent sind dann 1500 MA? Ich denke, verdi kann sich glücklich schätzen, wenn kein Quorum beachtet wird bei der Entscheidung. So bleibt wenigstens die Hoffnung, dass es doch nicht zu einer Kammerbildung kommt. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

Und, es ist natürlich unrelevant wenn eine MAV einen offenen Brief an den Landtag schreibt, nur weil diese MAV "nur" 1500 Pflegekräfte vertritt?
Ich selbst habe eine Petition unterschrieben und einen Brief an den Landtag geschrieben. Genau wie es auch viele andere Pflegekräfte in RLP getan haben.
Eine kleine Gruppe Politiker und Lobbyisten wollen die Pflegekammer durchdrücken. Ohne Quorum, so dass die Kammer ggf. auch gegen die Meinung der Mehrheit kommt. Das interessiert keinen, auch nicht, dass die Lobbyarbeit der DPO, so in dem Brief beschrieben, läuft (das habe ich selbst bei einigen Veranstaltungen erlebt). Aber wenn eine MAV versucht den Landtag zum nachdenken zu bewegen und die Arbeit der DPO kritisch betrachtet wird natürlich sofort dagegen geschossen und ver.di wieder als die böösen hingestellt wie nur das schlechte für die Pflege will.
Gott sei Dank haben wir den Lieblingsfeind Gewerkschaft.
 
Nein lieber Joerg,

diese MAV vertritt sicher nicht 1500Pflegkräfte gegen die Kammer, das ist Anmaßung, dieses Mandat hat die MAV sicher nicht bekommen.

Genuso wenig, ich hatte schon erwähnt, dass ich seit vielen Jahren verdimitglied bin, vertritt verdi auch nicht meine und viele andere Mitgliedermeinungen pro Kammer, das Mandat hat verdi von mir nicht, darüber wurde ich NICHT befragt!
Ist das verdi zu heiß?
Das ist zunächst auch nur die Meinung von Funktionären bei verdi.
 
Ich bleibe dabei, die Kammer kann nicht, was die Berufsverbände nicht schon lange hätten ändern können. Nur ist bei den Berufsverbänden ja kein Interesse da. Wieso soll es bei einer Kammer besser werden? Die Menschen, die jetzt in den Verbänden ihre Posten und Pöstchen haben, werden diese auch in der Kammer haben, also was soll sich ändern?


... sagt wer? Sind "Betriebsrat" oder "Sprecher der ver.di-Vertrauensleute" etwa keine Posten und Pöstchen? Worum geht hier eigentlich? Angst um die eigenen Pöstchen? Kränkung, dass Gewerkschaft sein den Pflegenden nicht genug ist?


Denn es ist nicht genug! Das hat ver.di in 20 Jahren beeindruckender Wirkungslosigkeit gezeigt. Nach 20 Jahren kann man das als empierisch bewiesen betrachten. Diese Bilanz hat Dorothee Sauter in sehr prägnanter Weise auf den Punkt gebracht, wie hier nachzulsen ist: 08.03.2013 Frankfurt/M: Leidenschaftliche Reaktion auf ver.di-Artikel gegen Pflegekammern.


Warum solidarisiert sich ver.di nicht mit den vielen Berufsverbänden, die sich für mehr Einfluss der Pflegenden in Form von Pflegekammern einsetzen? Warum geht ver.di statt dessen Seite an Seite mit der FDP und Seite an Seite mit den Arbeitgeberverbänden, wenn es darum geht, die Pflegenden klein zu halten? Warum will ver.di den Pflegenden einreden, dass sie sowieso nichts hinbekommen? Habt Ihr denn gar keinen Stolz mehr, dass Solidarität für Euch nur noch in Mitliedsbeiträgen aufgewogen wird?


Liebe ver.di-Genossen, insbesondere die in Posten und Pöstchen, zeigt Solidarität mit den Interessen des pflegerischen Berufsstandes. Hört lieber auf, den Pflegeberuf als Profession zu bekämpfen und vertretet uns würdig, bevor die ganzen Mitglieder der Fördervereine gefallen an dem Organisiert sein finden und sich vom Marburger Bund inspirieren lassen. Noch steht in den Satzungen der Fördervereine, dass sie sich nach Einführung der Pflegekammern auflösen. Aber der Schritt zu einer Spatengewerkschaft ist nicht weit. Die Strukturen sind bereits vorhanden und der Fachkräftemangel verschafft dem ganzen ordentlich Druck.


Um es deutlich zu sagen. Ich möchte, dass ver.di weiterhin viele Berufe vertritt und für die Solidarität auf eine Breite Basis bauen kann. Aber wenn ver.di die eigenen Leute bekämpft und entsolidarisiert, disqualifiziert sich ver.di selbst.


Konstruktive Einladung: Werdet als Gewerkschaft Fördermitglied und solidarisiert Euch mit dem Berufsstand der Pflege für die Selbstverwaltung. Das wäre ein Signal der Stärke!
 
Jörg- es ist nicht unrelevant. 1500 Pflegekräfte haben sich dagegen entschieden. Das ist ein Fakt. Nicht mehr und nicht weniger. In diesem Staat gilt die Meinungsfreiheit. Man kann sich einer Meinung anschließen oder nicht. Es gibt keinen Zwang sich zu bekennen. Und wenn ein Großteil der Pflegekräfte ihr demokratisches Recht nicht wahrnehmen, dann muss man damit leben. So hart das auch für den einzelnen sein mag.

Demokratie ist immer auch ein bisschen unangenehm weil sie nicht garantiert, dass die eigene Meinung als die einzigst wahre festgelegt wird. Man muss hin und wieder auich in einen sauren Apfel beißen bzw. eine Kröte schlucken.

Elisabeth
 
Nein lieber Joerg,

diese MAV vertritt sicher nicht 1500Pflegkräfte gegen die Kammer, das ist Anmaßung, dieses Mandat hat die MAV sicher nicht bekommen.

Das steht ja auch nicht in dem Brief. Der zeigt doch dem Landtag nur auf, dass die Veranstaltungen sehr einseitig gehalten werden und dass es keine richtige Aufklärung über die Abstimmung gibt.
Die Vertrauensleute bei uns im Klinikum sind bei einer Infoveranstaltung nicht zu Wort gekommen. Man hat uns unverblümt vorgeworfen, dass es eine Frechheit sei, dass wir uns auf das Thema vorbereitet hatten und kritische Fragen stellen wollen. Ein Flyer der ver.di-VL der Gegenargumente zur Kammer aufzeigte wurde in einer großen Aktion überall eingezogen, dabei waren alle Argumente sehr sachlich, nur eben kritisch.
Es wird keine Kritik zur Kammer geduldet und das erinnert mich ganz ganz stark an Zeiten die wir in Deutschland eigentlich hinter uns haben wollten.

Ach ein Zitat aus einer Powerpointpräsentation der DPO will ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen. Es ging um eines der Ziele der Pflegekammer. Da stand dann in einem Punkt "Eliminierung der schwarzen Schafe". Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen und kurz in der deutschen Geschichte nachforschen, wo dieser Ausspruch schon einmal verwendet wurde!!!
 
Wenn ich auf eine Wahlveranstaltung der CDU gehe darf ich auch net erwarten, dass ich das Programm der Linken ausgiebig ausbreiten darf. Und das man net immer mit lauteren Mitteln gekämpft wird... die Bemerkung, das Kammer-Befürworter naive Träumer sind würde ich nun auch net unbedingt als schmeichelhaft ansehen.

Wo war eigentlich eure "Wahlveranstaltung" und habt ihr da neutrale Informationen vermittelt?

Elisabeth
 
... sagt wer? Sind "Betriebsrat" oder "Sprecher der ver.di-Vertrauensleute" etwa keine Posten und Pöstchen? Worum geht hier eigentlich? Angst um die eigenen Pöstchen? Kränkung, dass Gewerkschaft sein den Pflegenden nicht genug ist?

Wieso sollte ein Betriebsrat oder ein Vertrauensleutesprecher Angst um seinen Posten haben, nur weil eine Kammer kommt? Vor allem, was hat meine Funktion als Betriebsrat damit zu tun? Man sollte ich vieleicht mal über die Funktion eines BR informieren, ehe man diesen da mit ins Boot zieht.

Denn es ist nicht genug! Das hat ver.di in 20 Jahren beeindruckender Wirkungslosigkeit gezeigt. Nach 20 Jahren kann man das als empierisch bewiesen betrachten. Diese Bilanz hat Dorothee Sauter in sehr prägnanter Weise auf den Punkt gebracht, wie hier nachzulsen ist: 08.03.2013 Frankfurt/M: Leidenschaftliche Reaktion auf ver.di-Artikel gegen Pflegekammern.
Sicher, bei durchschnittlich 10% Organisationsgrad in den Kliniken kann ver.di große Tarifrunden bestreiten!

Warum solidarisiert sich ver.di nicht mit den vielen Berufsverbänden, die sich für mehr Einfluss der Pflegenden in Form von Pflegekammern einsetzen? Warum geht ver.di statt dessen Seite an Seite mit der FDP und Seite an Seite mit den Arbeitgeberverbänden, wenn es darum geht, die Pflegenden klein zu halten? Warum will ver.di den Pflegenden einreden, dass sie sowieso nichts hinbekommen? Habt Ihr denn gar keinen Stolz mehr, dass Solidarität für Euch nur noch in Mitliedsbeiträgen aufgewogen wird?
Wer sagt denn das ver.di die Pflege klein halten will? Was soll diese, sorry, bescheuerte Aussage denn? Nur weil ver.di die Pflegekammer kritisch betrachtet und nicht in rosaroten Farben sieht, ist sie also gegen die Pflege und für Arbeitgeber und vor allem die FDP?? Ich habe in Diskussionen über die Kammer schon viele Argumente gehört und ver.di wurde viel Blödsinn vorgeworfen, aber diese Aussage toppt echt alles! Bravo, damit hätte ich nicht mehr gerechnet!

Liebe ver.di-Genossen,
Bitte korrekte Aussagen treffen. Im Zusammenhang mit ver.di heißt es "Kolleginnen und Kollegen"! Genossen gibt es in der SPD und der Linkspartei.

insbesondere die in Posten und Pöstchen, zeigt Solidarität mit den Interessen des pflegerischen Berufsstandes. Hört lieber auf, den Pflegeberuf als Profession zu bekämpfen und vertretet uns würdig, bevor die ganzen Mitglieder der Fördervereine gefallen an dem Organisiert sein finden und sich vom Marburger Bund inspirieren lassen. Noch steht in den Satzungen der Fördervereine, dass sie sich nach Einführung der Pflegekammern auflösen. Aber der Schritt zu einer Spatengewerkschaft ist nicht weit. Die Strukturen sind bereits vorhanden und der Fachkräftemangel verschafft dem ganzen ordentlich Druck.
Ach Gott, jetzt bekämpft ver.di auch noch die Profession der Pflege. Das wird ja immer doller! Weiter so!
Noch was, ersten gab es bereits eine Pflegegewerkschaft. Die hat sich wegen zu wenig Mitgliedern aufgelöst. Das sind nicht gerade gute Voraussetzungen für eine neue Pflegegewerkschaft. Im Vergleich zur Pflegekammer, ist die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft immer freiwillig und damit für die Pflege nicht so interessant.
PS: Ich wollte eigentlich nicht lästern, aber eine Spatengewerkschaft gibt es vieleicht bei den Garten- und Landschaftsbauern. In dem von Dir genannten Beispiel wäre es immer noch eine Spartengewerkschaft.

Um es deutlich zu sagen. Ich möchte, dass ver.di weiterhin viele Berufe vertritt und für die Solidarität auf eine Breite Basis bauen kann. Aber wenn ver.di die eigenen Leute bekämpft und entsolidarisiert, disqualifiziert sich ver.di selbst.


Konstruktive Einladung: Werdet als Gewerkschaft Fördermitglied und solidarisiert Euch mit dem Berufsstand der Pflege für die Selbstverwaltung. Das wäre ein Signal der Stärke!

ver.di wird auch weiterhin die Pflege vertreten. Der Fachbereich 03 in ver.di ist nicht umsonst der mitgliederstärkste FB. Hier wird auch nichts bekämpft, sondern nur kritisch betrachtet und dass wird ja wohl in einer Demokratie noch erlaubt sein, oder??
Die Kammerbefürworter haben ihre Argumente, die Kammergegner ihre Argumente. Nur wieso werden die Kammerbefürworter immer gleich aggressiv wenn man ihre Argumente hinterfragt und teilweise auch widerlegen kann?? Angst, dass die Abstimmung doch nicht so verläuft wie man sich das vorstellt?

Konstruktive Erwiederung: Wieso wurde die Vereinigung in der nachweislich die meisten Pflegekräfte organisiert sind, von Anfang an bei den Kammerdiskussionen ausgeschlossen? ver.di wurde zu keinem Arbeitskreis zur Kammergründung eingeladen. Nur Berufsverbände und Landesregierung. Das ist doch komisch, oder! Zu diesem Zeitpunkt konnte übrigend noch niemand in RLP wissen wie sich ver.di-RLP positionieren würde. Denn die Meinungen zur Pflegekammer waren in der Landesebene RLP durchaus gar nicht so negativ. Nur durch die massive Stimmungsmache der DPO gegen die Kammergegner und die kontinuierliche Verweigerung ver.di an den Verhandlungstisch zu holen, ist die Meinung innerhalb von ver.di gekippt. Schade, denn die DPO hat da vieleicht ein wichtiges Zugpferd fallen lassen und gegen sich gebracht.
 
Wenn ich auf eine Wahlveranstaltung der CDU gehe darf ich auch net erwarten, dass ich das Programm der Linken ausgiebig ausbreiten darf. Und das man net immer mit lauteren Mitteln gekämpft wird... die Bemerkung, das Kammer-Befürworter naive Träumer sind würde ich nun auch net unbedingt als schmeichelhaft ansehen.

Wo war eigentlich eure "Wahlveranstaltung" und habt ihr da neutrale Informationen vermittelt?

Elisabeth

Wer hat denn gesagt, dass wir die Kammerbefürworter als naive Träumer hingestellt haben? Unsere Fragen sollten Nachfragen auf die Argumente der Kammerbefürworter sein. Es ging z.B. um die Betragshöhe und was passiert, wenn man feststellt dass diese Beträge nicht reichen. Es ging um die Fortbildungen und die Verpflichtung an deren Teilnahme die im Raum steht. Wer finanziert diese, wie sieht es mit Freistellung aus. Was passiert wenn man die FB nicht nachweisen kann, weil man z.B. sie sich finanziell nicht leisten kann, oder ganz einfach keine Freistellung vom AG bekommt. Also Fragen die die normale Pflegekraft interessieren. Nur wurden uns diese Fragen verboten bzw. wurden runtergespielt und als Nichtigkeiten dargestellt. Komisch, dass solche durchaus wichtigen Dinge für einige Leute in der DPO Nichtigkeiten sind. Das zeigt aber auch klar, worum es denen geht. Nämlich nicht um die "kleine Pflegekraft" am Krankenbett!

Wir haben keine Veranstaltung gemacht, weil wir es ganz einfach nicht durften! Also ver.d-VL können wir nicht einfach einen Raum im Klinikum nehmen und eine Veranstaltung machen. Als Betriebsrat sind wir zur Neutralität verdonnert.
 
Was ich denk und selber tu...
Verdi hat eine Position zum Thema eingenommen und ist davon keinen einzigen Schritt abgewichen. Warum erwartet man nun genau dieses von der Pro-Fraktion? Wenn ich was verändern will, dann muss ich mich selbst ändern. Und damit sind wir dan beim Problem von verdi: zu unflexibel, zu schwerfällig.

Man kann und man soll für Mitglieder kämpfen- auch und besonders als Gewerkschaft. Den aktuellen Weg würde ich allerdings nicht als zielführend ansehen. Man bewegt sich in einem Gebiet, dass definitiv nicht zu den Aufgaben einer Gewerkschaft gehört.... und übrigens auch nicht zu denen eines Berufsverbandes.

Elisabeth
 
Wer hat denn gesagt, dass wir die Kammerbefürworter als naive Träumer hingestellt haben?...

...Sorry, aber die Kammerbefürworter leben in einer Traumwelt.

Zur Verpflichtung Fort- und Weiterbildung. Ist es nicht Aufgabe der Gewerkschaft dafür zu sorgen, dass der MA genug verdient damit er seine Fachkompetenz auf dem aktuellen Stand halten kann und damit wettbewerbsfähig bleibt?

Elisabeth
 
Was ich denk und selber tu...
Verdi hat eine Position zum Thema eingenommen und ist davon keinen einzigen Schritt abgewichen. Warum erwartet man nun genau dieses von der Pro-Fraktion? Wenn ich was verändern will, dann muss ich mich selbst ändern. Und damit sind wir dan beim Problem von verdi: zu unflexibel, zu schwerfällig.

Ich habe geschrieben wie es zur Meinung innerhalb von ver.di gekommen ist. Komisch, dass jetzt ver.di wieder unflexibel ist.

Man kann und man soll für Mitglieder kämpfen- auch und besonders als Gewerkschaft. Den aktuellen Weg würde ich allerdings nicht als zielführend ansehen. Man bewegt sich in einem Gebiet, dass definitiv nicht zu den Aufgaben einer Gewerkschaft gehört.... und übrigens auch nicht zu denen eines Berufsverbandes.

Elisabeth

Eben, die Aufgaben der Kammer sind nicht deckungsgleich mit denen einer Gewerkschaft. Wieso sollte sich ver.di also für eine Kammer stark machen, eine Kammer die die Gewerkschaft als "Feind" hinstellt.
 
Ach ein Zitat aus einer Powerpointpräsentation der DPO will ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen. Es ging um eines der Ziele der Pflegekammer. Da stand dann in einem Punkt "Eliminierung der schwarzen Schafe". Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen und kurz in der deutschen Geschichte nachforschen, wo dieser Ausspruch schon einmal verwendet wurde!!!


Okay, sachlich ist besser. Ich werde mich auch etwas mäßigen.


Sachlich gesehen geht es um Personen, die z. B. hilflose alte Menschen misshandeln. Wir erinnern uns z. B. an den Fall in Bremen. Ein Sohn einer alten Frau hatte nach langen Zweifeln die Aussagen der Mutter ernst genommen und eine Webcam aufgestellt. Viele werden den Film kennen, der in allen Nachrichtensendungen letzten November gezeigt wurde.


Zwei Dinge sind in diesem Fall entscheident:
  1. Die betreffende Pflegerin war zuvor bei einem anderen Pflegedienst angestellt, ist dort auffällig geworden und deshalb gekündigt worden. Im hier beschiebenen Fall ist sie geständig gewesen und hat trotzdem gleich wieder eine Anstellung beim nächsten Arbeitgeber bekommen. Die Bezeichnung "schwarzes Schaf" soll doch nur charakterisieren, das wir von wenigen innerhalb unserer Berufsgruppe sprechen. Aber bedeutsam ist, das kein MDK, keine Heimaufsicht und kein Gewerbeaufsichtsamt je einen solchen Fall wird verhindern können. Das ist nur möglich, wenn eben diese auffällig gewordenen "schwarzen Schafe" nicht mehr die Möglichkeit erhalten, erneut ihr Unwesen zu treiben. Diese Möglichkeit besteht nur darin, dass eine Pflegekammer als legitime Berufsaufsicht die Lizenz entzieht und ein Arbeitgeber sich strafbar machen würde, sie ohne Lizenz wieder zu beschäftigen. Alle anderen Instanzen haben in diesem Fall versagt.
  2. Die Reaktion der Politik war wieder der unseelige Reflex, nach noch mehr Kontrolle zu rufen. Wir haben schon viel zu viel Kontrollen, die eine Menge woanders nötiger Ressourcen aus dem System saugen, aber alle ziemlich unwirksam sind. Wie gesagt, MDK, Heimaufsicht, Gewerbeaufsicht, alles Fehlanzeigen. Dann wollten sie einen Bundesbeauftragten einsetzen, der den Kontrolldruck noch einmal erhöhen sollte (oder einfach nur die Inkompetenz der politischen Entscheidungsträger übertünchen sollte?). Was wollen die damit erreichen? Die Pflegenden stehen schon unter höchstem Druck, so dass es doch geradzu logisch ist, dass sie in herausfordernden Situationen - wer verwirrte Menschen gepflegt hat, weiß wovon ich spreche -, auf die heute nach wie vor viele Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte sehr schlecht vorbereitet sind, mit Überforderung und auch Aggression reagieren. Wenn die Pflege bei der Gesetzgebung nicht sehr bald direkt, dauerhaft und systematisch mit am Tisch sitzt, wenn wieder neue Gesetzte und Verordnungen geschmiedet und neue Kontrollen erfunden werden, dann wird die Eleminierung (wenn ich diese Polemik mal aufgreifen darf) ganz woanders statt finden. Und wir Pflegenden wissen, wass uns blüht, wenn wir selbst so weit sind.

In diesem Zusammenhang wieder ein Vorschlag an die Gewerkschaft. Die Pflegekammer bestimmt die Fortbildungsstandards, damit alle Pflegenden für die anspruchsvollen Pflegesituationen besser vorbereitet sind. Und die Gewerkschaften sorgen dafür, dass in den Tarifen drin steht, dass die Pflichtfortbildungen vom Arbeitgeber zu tragen sind. Kriegt Ihr das hin? Dann wären wir gut Partner!
 

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