Pflege - Job mit Zukunft oder Ausbeutung?

Kommt aber auch immer darauf an, in welchem Betrieb man arbeitet.:daumen:

LG opjutti
 
Die Beiträge waren ja von 2008, hat sich mittlerweile was positives geändert?
 
Ich fühle mich in meinem Job nicht ausgebeutet.

Habe einen sehr guten AG, regelmäßige Arbeitszeiten, kaum Spätdienste, viele Vergünstigungen seitens des AG.
Karrieremöglichkeiten (vorallem in den letzten 2 Jahren): vom Praxisanleiter zur stv. OP-Ltg., zur OP-Ltg. und ab Januar eine Weiterbildung zur OP-Managerin.

Unser OP hat fast keine Fluktuation und unser Personalstand ist überdurchschnittlich.

LG opjutti
 
Pflege beinhaltet meist beides. Zukunftsträchtiger Job mit Ausbeutung.

Solange sich Pflege ausbeuten lässt, wird sie auch ausgebeutet. Wenn Pflege ihr Selbstverständnis ändert und sich vom AG nicht alles gefallen lässt und vor allem als Gott gegebenes Wort ansieht, was die Vorgesetzten ihnen erzählen, ist es ein zukunftsträchtiger Job OHNE Ausbeutung.
Pflege wird halt nur ausgebeutet, weil sie es zulässt.
 
Ich bereue es auch nicht,auf diesen Beruf umgesattelt zu sein.Eine Frage ist aber sicher.Wie gehts weiter,wenn man "älter"wird.Ist man diesem Job dann noch gewachsen.Der Begriff "Alter"ist ja bei jedem relativ...
 
Hallo,

ich denke, das "Ausbeutung" auch in anderen Berufsbranchen stattfindet ....auch da, wo man es zunächst gar nicht vermutet: legale Dauerbefristungsketten in Projektverträgen mit kurzen Laufzeiten sind z.B. in vielen gut bezahlten Jobs (die eine hohe Qualifikation voraussetzen) üblich; in der Wissenschaft werden hochqualifizierte "High-Potentials" für sehr wenig Geld und unsichere Perspektiven "ausgebeutet" und tlw. sogar in die Illegalität getrieben...

Ich denke, dass schlechte Arbeitsbedingungen überall da auftreten, wo mit möglichst wenig Ausgaben hervorragende Arbeit geleistet wird oder wo Gewinne maximiert werden sollen. Vermutlich ein Phänomen unserer Zeit?

Mann kann dieses aber nicht verallgemeinern ...ausserdem kann man es auch "mit den Füßen abstimmen" und gehen.
Gerade in Pflegeberufen sind Fachkräfte (auf allen Ebenen) zur "Mangelware" geworden und Arbeitgeber denken nach und nach um.

Wer sich bei seinem AG wohlfühlt, der bleibt auch ...bzw. kehrt nach Qualifizierungsphasen wieder dahin zurück :)
 
Hallo, ich denke auch das sich etwas beidseitig tut.

AG´s und AN passen sich der heutigen Zeit an:

Die Arbeitswelt hat sich verändert (immer schneller, immer komplexer, immer preiswerter, immer flexibler) und somit auch das gesellschaftliche Leben.
Die psychosomatischen Erkrankungen sind laut Krankenkassen dramatisch gestiegen.
Das ist für den AG, für die Krankenkassen, Arbeitslosenversicherung, für die Rentenversicherung ....sehr, sehr teuer.

Die Ursachen liegen im beruflichen, im privaten Bereich und ist abhängig von den Persönlichkeitsmerkmalen. Alle Ursachen beeinflussen das Leben jeder Persönlichkeit.

Ein Bewusst machen und ein Bewusst werden der Ursachen ist für jeden Einzelnen ein wichtiger Schritt um seine Gesundheit zu erhalten.

Claudia B.

PS: Ich bin immer noch gerne in meinem Beruf tätig und wüsste keine Alternative.
 
ich hoffe, dasss sich für pfleger in zukunft etwas ändert, denn dieser job ist einfach wichtig. klar, gibt es immer leute, die sich ausbeuten lassen und so das lohnniveau senken. aber eine freundin von mir hat einen super arbeitgeber, der vernünftig bezahlt. es kommt also wahrscheinlich ziemlich drauf an, wo man landet. wenn einem der job spaß macht, sollte man nicht auf die ausbildung verzichten, nur weil einem viele davon abraten!
 
Solange sich Pflege ausbeuten lässt, wird sie auch ausgebeutet. Wenn Pflege ihr Selbstverständnis ändert und sich vom AG nicht alles gefallen lässt und vor allem als Gott gegebenes Wort ansieht, was die Vorgesetzten ihnen erzählen, ist es ein zukunftsträchtiger Job OHNE Ausbeutung.
Pflege wird halt nur ausgebeutet, weil sie es zulässt.

Ja, klar.
Was in Kliniken heute zählt, sind Fallzahlen.
Steigende Fallzahlen um jeden Preis ist das Motto.
Die Ansprüche der Patienten steigen genauso.
Das einzige, was bleibt, ist anscheinend der Stellenschlüssel.

Ich war zwar nie brilliant in Mathe, aber dass bei o.g. Zusammenstellung für uns Ausbeutung rauskommt, dürfte klar sein.
Und die kann man nicht von heute auf morgen abschaffen, indem man sein "Selbstverständnis ändert" und sich nicht "alles gefallen lässt", dazu ist diese Aussage viel zu vage, um damit irgend etwas anzufangen.
 
Fallzahlen hin oder her.Am Ende kommen wir wieder dort an,was Bea1 schon angesprochen hat.Wenn der AG top ist,das Team o.k und man sich auf Arbeit nicht "verheizt"fühlt ,bekommt man das auch mit den Fallzahlen hin.Im Endeffekt nützt dem AG auch nicht,wenn bei ihm am Ende nur Krankenscheine auf dem Tisch liegen.Leider gibts aber noch zu viele AG,welche nach der Masche gehen"Jeder ist austauschbar" .
 
Wann man sich durch das ganze forum durchliest , wird der ausbildungberuf als Guk immer unantraktiver als leser, personalmangel=stress, mieße bezahlung wie alle sagen. Darum wundert mich das nicht das keiner den beruf lernen will oder nach der ausbildung was anderes sucht:/ Ich fange am 1.4.13 eine ausbildung an und habe schon eine pratikum gemacht und mir gefiel auch die tätigkeit freue mich rießig auf die ausbildung. Aber das schlimmste außer den stress und der bezahlung, was die leute zu mir sagen, ich habe eine ausbildung zum kanalbauer gemacht und als ich meinen kollegen erzählt habe dass ich krankenpfleger werden will schüttelten meine kollegen nur den kopf und sagten" du willst es noch schwerer haben für noch viel weniger geld?" oder als ich praktikum gemacht habe sagte eine patienten zu mir "du arbeitest wie ein pferd und verdienst wie ein pony, mein mann gehört eine Metallfirma vielleicht willst du lieber da arbeiten" Solche aussagen verletzen ein schon :( Aber dafür habe was gefunden, was ich wirklich will:)
 
So darfst Du nicht ran gehen.Ich habe vor meine Krankenpflege 2 andere Berufe gelernt.Ich hatte auch vorher darüber nachgedacht ,vielleicht mal was in Richtung Medizin zu gehen.Für das Studium hatte ich kein Bock mehr.Also Krankenpflege. Da kannst dich auf viele Sachen spezialisieren.Zusatzausbildungen.Ich habe auch Staionen erlebt,wo ich gemerkt habe.Hier wirst Du nicht alt,Als ich meine Krankenpflege gemacht habe,hatte ich auch schon Familie.Jetzt bin ich auf einer Station mit super Team.Und das Geld stimmt auch soweit.Reich wirst Du mit dieser Arbeit nicht.Aber wenn Patienten sich bei uns bedanken und glücklich nach Hause gehen.Dann rieselt es mir immer noch warm über den Rücken.Besonders wenn es auch um Kinder geht...
 
Wann man sich durch das ganze forum durchliest , wird der ausbildungberuf als Guk immer unantraktiver als leser, personalmangel=stress, mieße bezahlung wie alle sagen. Darum wundert mich das nicht das keiner den beruf lernen will oder nach der ausbildung was anderes sucht:/

Der Beruf der GuKP ist sicherlich von der Belastung her nicht der einfachste; auch Personalmangel und Nachteile durch den Schichtdienst gehören zu den eher "unschönen Seiten" des Berufes. Allerdings betrifft dieses nicht nur die Pflege, sondern trifft auch auf andere Berufe zu.

Ich kenne übrigens viele Pflegkräfte, die auch nach Jahren sehr glücklich sind mit ihrem Beruf!

Das positive an der Pflege ist, dass man sich in verschiedene Richtungen weiterentwickeln kann und eigentlich jeder seinen Platz findet. Und: wer einen pflegebezogenen Studiengang abolviert, ist nicht "raus aus der Pflege", da der Beruf mehr ist als die direkte "Hands-On"-Pflege.

Es liegt also auch an einem selber, was man daraus macht und ob man "seinen Platz" findet....es gibt viele Möglichkeiten.


Ich fange am 1.4.13 eine ausbildung an und habe schon eine pratikum gemacht und mir gefiel auch die tätigkeit freue mich rießig auf die ausbildung. Aber das schlimmste außer den stress und der bezahlung, was die leute zu mir sagen, ich habe eine ausbildung zum kanalbauer gemacht und als ich meinen kollegen erzählt habe dass ich krankenpfleger werden will schüttelten meine kollegen nur den kopf und sagten" du willst es noch schwerer haben für noch viel weniger geld?" oder als ich praktikum gemacht habe sagte eine patienten zu mir "du arbeitest wie ein pferd und verdienst wie ein pony, mein mann gehört eine Metallfirma vielleicht willst du lieber da arbeiten" Solche aussagen verletzen ein schon :( Aber dafür habe was gefunden, was ich wirklich will:)

Lass Dich nicht beirren. Ich denke, Du wirst Dich bereits gut über die Verdienstmöglichkeiten informiert haben, die (bei tarifgebundenen AG) gar nicht so schlecht sind.
Auch in anderen Branchen verdient man nicht überall "das große Geld"...ein Bankangestellter oder ein Assistenzarzt in einer Tierazrtpraxis verdienen dasselbe bzw. weniger! Es ist halt die Frage, mit wem man sich vergleicht.
 
Wieviel Sonntage hat ein Jahr? Wonach berechnet sich das? Laut Gesetz muss man nur 10 Sonntage im Jahr frei haben. Wenn ich in einem Monat bereits 4 Sonntage habe... .

Elisabeth
 
52 Wochenenden -10 Wochenenden (30 Tage Urlaub, alleine da können schon die 10 Sonntage drin enthalten sein) = 42 Wochenenden: 12 Monate = 3,5 Wochenenden Dienst (laut Gesetz erlaubt und sehr Pflege-AG freundlich). Dazu kommen noch die Feiertage.
 
Habe gerade die Überschrift noch einmal gelesen. Es ist ein Job mit Zukunft UND Ausbeutung...
 
Habe gerade die Überschrift noch einmal gelesen. Es ist ein Job mit Zukunft UND Ausbeutung...
Nö, wir arbeiten im "Normal" fall "nur" zwei Wochenenden im Monat. 2 Wochenenden x 12 Monate = 24 Wochenendendienste, also hat der AG 18 Wochenenden pro VZ- Kraft als Personalausfallpuffer.

Der AG könnte uns das Berufsleben legitim "schwerer" machen.

Jedes Ding hat zwei Seiten. Diese Arbeitszeiten haben auch Vorteile und ich denke, so manche Kraft könnte bei festgelegten, starren Arbeitszeiten/Tage gar nicht arbeiten gehen.
 
Also ich habe ein FSJ in 3 Bereichen gemacht. Ein mal Psychiatrie, Gerontopsychiatrie und Onkologie. Habe mich beworben und nichts bekommen. Eine Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel begonnen bei Kaufland. Ein Glück habe ich aber bald ein Vorstellungsgespräch als Krankenschwester :)

Mir wurde der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin auch teilweise echt mies gemacht. Wie bei den anderen, wegen schlechten ARbeitszeiten wenig Geld und und und. ABER: Ich bin fast jeden Tag mit einem Lächeln nach Hause gegangen und hatte auch während der Arbeit ein Lächeln. Mir wurde die Ausbildung von manchen Pflegern aber auch empfohlen. Weil man gemerkt hat, dass ich mit den Patienten gut klar komme und die Patienten mich auch mögen.

Und im Einzelhandel habe ich zwar auch Mneschenkontakt. Aber das ist ja so eine Abfertigung >< Guten Tag und Tschüss. Und das ist einfach nicht das, wo ich hin möchte. Dann nehme ich lieber auch Nachtdienste und Ausbeutung in Kauf und habe Spaß am Umgang mit sehr vielen Menschen. Es geht ja auch nicht nur um die Arbeit. Man lernt ja auch etwas für sich. Entwickelt Menschenkenntnis. Besonders in der Psychiatrie habe ich viele unterschiedliche Charaktere kennen gelernt.

Desweitern stelle ich mir die Ausbildung in der Krankenpflege auch höchst interessant vor. Wo lernt man schon so viele wichtige Dinge, die auch fürs Leben und den Alltag tauglich sind? Als Kauffrau im Einzelhandel sicherlich nicht. Klar sind die anderen Berufe auch wichtig, keine Frage. Aber man muss sehen, mit welchem Beruf man glücklich werden kann. Und so unattraktiv finde ich einen Beruf in der Gesundheits- und Krankenpflege gar nicht.
 
Ich denke, es ist immer eine Frage der persönlichen Situation, ob man mit den Bedingungen klar kommt.. Ich habe als ersten Beruf Kauffrau für Versicherungen und Finanzen gelernt. Ausbildungsgehalt zw 590€ (1.LJ) und 750€ (3.LJ) brutto. Jetzt möchte ich gerne GuK werden. Laut Tarifvertrag des Hauses in dem ich mich beworben habe, gibt als Verdienst im 1. LJ 826€ brutto an. Nicht so schlecht finde ich, dafür, dass man hauptsächlich in der Schule ist. Und danach... Wenn ich mir so den TVÖD angucke, find ich das auch nicht so schlecht. Ich arbeite im Moment 8-10 Stunden täglich bei einem Grundgehalt von 1800 brutto zzgl Provision. Ok, mit Provision verdiene ich nicht schlecht, aber von 9 Uhr bis 17-19 Uhr arbeiten ist für mich der Horror, da ich so gut wie gar keine Freizeit habe unter der Woche.
Fazit: Für mich als Single sind die Arbeitszeiten als GuK viel besser als meine jetzigen und die Bezahlung nach der Ausbildung ist für einen alleine auch ok. Natürlich steht die Bezahlung trotzdem in keinem Verhältnis zu der Verantwortung und der Belastung etc.
Für einen Vater oder eine Mutter sieht das jedoch wieder ganz anders aus. Da wird Schichtdienst schnell zum Problem und große Sprünge kann man auch nicht machen mit einer 4- oder mehrköpfigen Familie, das ist mir klar.

Das Pflegekräfte die am schlechtesten bezahlten Menschen sind, das stimmt ja nun auch nicht. Bürokaufleute z. B. verdienen wesentlich weniger. Aber da sind wir halt wieder bei dem Verhältnis Gehalt zu Verantwortung etc.

Ich denke, es kommt auch sehr darauf an wo man arbeitet. In Häusern die nach dem TVÖD oder einem dem angelehnten Haustarif bezahlen und einen "erträglichen" Personalschlüssel haben, kann man sicher nicht von Ausbeutung sprechen. Ein Job mit Zukunft.... Es stimmt schon, dass der Pflegebedarf wächst und wächst. Vor allem ambulante Pflege wird nach meinem Empfinden immer mehr, von daher denke ich schon..

Es grüßt (ein sehr nachdenkliches) Wollkneul
 

Ähnliche Themen