i.v. Spritzen von Pflegepersonal?

Ich bin auch ohne iv Spritze eine starke Schwester !!

Hallo
Daß die rein pflegerischen Tätigkeiten weniger werden, durch die kürzere Verweildauer konnte ich bis jetzt noch nicht feststellen. Denn ein frischer Apoplex mit Hemi ist und bleibt ein Apoplex ob der jetzt 5 Tage oder 15 Tage auf Station bleibt, und so ist es mit vielen Kranheiten.
Wenn ich nur deshalb mehr Anerkennung bekomme und an Bedeutung gewinne wenn ich Patienten Blutabnehme oder ihnen i.v. Spritzen verabreiche, dann verzichte ich dankend auf meine hochqualifizierte Ausbildung.
Bis jetzt bekam ich meine Anerkennung von den Patienten deshalb, weil ich dafür sorgte daß sie wieder auf die Beine kamen,z.B. wieder in der Lage waren alleine eine Toilette zu benutzen oder sich ihr Brot wieder selber herzurichten usw, usw.
Interessant finde ich in dem Artikel auch daß wir die Ärzte entlasten sollen, daß diese sich wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben kontzentrieren können, wie zum Beispiel Gespräche ! Denn das macht die Patienten zufrieden.
Es ist mir völlig neu, das beim Blutabnehmen oder Verbandswechsel reden verboten ist. Man könnte doch 2 Dinge gleichzeitig machen Blutentnahmen bzw Verbandswechsel und Gespräch. Ein Arzt der eine dringende Op aufschiebt nur wegen einer BE hat ein organisatorisches Problem.Oder hat die Klinik nur einen Arzt ?
Ein Arzt muß die Diagnose stellen und die Behandlung planen, soweit alles klar. Dazu muß der den Patienten untersuchen und mit ihm sprechen, wenn möglich täglich , bei der Visite um seinen Behandlungserfolg zu sehen.
Ich als Krankenschwester bin dazu da die Anordnungen der Visite auszuarbeiten und durchzuführen, die Behandlung des Patienten zu organisieren und durchzuführen soweit sie in den pflegerischen Bereich fällt.
Ich bin durchschnittlich alleine für ca 12 - 15 Patienten verantwortlich von denen mindestens 9 Pflegestufe 3 haben also vollständig Pflegebedürftig sind gewaschen, gefüttert und mobilisiert werden müssen, zum Teil auch noch isoliert sind ( Umkehrisolierungen, MRSA etc)Behandlungspflegerisch kommt noch viel mehr dazu.So nebenbei läuft dann der Transportdienst der Patienten zu den Untersuchungen, Bestrahlungen etc.Sekretärinnenarbeit, Das Essen teilt sich auch nicht von alleine aus und sammelt sich wieder ein. Ich könnte mit den Tätigkeiten hier Seiten füllen, aber jede Krankenschwester/Pfleger weiß selber wie es auf Station aussieht.
Stellen in der Pflege werden nicht neu besetzt, Patienten werden immer älter und hilfsbedürftiger, der Schreibkram geht ins Unendliche, wir müssen auf dem Papier seitenlang unsere Pflege planen. Die Serviceleistungen nehmen zu, das anspruchsdenken der Patienten was den Service angeht auch. Und das alles mit einem Minimum an Krankenschwestern und Pflegern, denn schließlich muß gespart werden.
Und dann so ein Artikel der mir sagt mein Stellenwert steigt wenn ich Nadeln in Venen stechen und darüber Flüssigkeiten einspritzen kann.Der mir das Gefühl vermittelt das meine Pflege nichts wert ist und ich sie nur durch übernahme von ärztlichen Tätigkeiten aufwerten kann.
Bei der Personalsituation in der Pflege bei uns auf Station bzw im Krankenhaus bekomme ich bei so einem Artikel das ****en.:wut:
Alesig
 
Moin,

ich habe mir den Thread nicht ganz durchgelesen ( nach ein paar Beiträgen wars vorbei ) - wer von Euch allen arbeitet auf einer Intensivstation ? Und wieso betrachtet Ihr das Spritzen / Blutabnehmen als Aufwertung der Tätigkeit ? Für mich gehört das zu meinem Job auf ner ITS und ich bin noch nie auf die Idee gekommen nen Arzt anzurufen, er möchte bitte die Medis spritzen. Desweiteren ist das imho gut vereinbar mit der Tatsache, dass ich nebenbei noch 2-3(-4) Pat pflegerisch versorgen muss. Und ja, meine Braunülen / Viggos lege ich selbst...weils schneller geht, als ständig nen Arzt anzufunken, der dann vermutlich grad nicht kann.

Ein gutes Beispiel ist der Nachtdienst auf ner peripheren Station - weshalb nicht dem Arzt ( in gewisser Weise auch ein Kollege ) das Aufstehen ersparen und eine BE vornehmen - sofern dafür Zeit ist ? Oder das angesetzte Lasix geben ( sofern man es vom Haus her darf ) ?

Bei uns gibt es wiederum ein paar Ärzte, die ich auch zum Lagern/Betten eines Pat. ranziehen darf / kann und die das ohne Widerworte tun ( sofern bei uns die Hütte brennt und er / sie grad Zeit hat ).

Dieses ( in meinen Augen generelle und prinzipielle ) Querstellen dient keiner Seite und schafft viel Unmut.

Auch wenn ich mit dieser Meinung vermutlich recht alleine dastehen werde - vertreten tue ich sie jederzeit.

Cys
 
Moin zusammen

Ich arbeite auf einer peripheren Station.Bei uns werden die Braunülen von den Docs gelegt.Wenn es bei uns erlaubt wäre die Braunülen selbst zu legen und ich die Qualifikation dazu hätte,würde ich es auch tun.Denn es nervt jedesmal den Arzt anzufunken und sich mit ihm auseinander zu setzten das bei Patient XY noch eine Flexüle zu legen ist.
Seit ein paar Monaten wird bei uns im Haus Blut vom PP abgenommen.Das funktioniert bei uns auf Station gut.Die Patienten müssen dann nicht mehr so lange auf den Arzt warten.Ich nehme aber nur dann Blut ab,wenn ich dazu Zeit habe und ich meine Patienten versorgt habe.Ich habe kein Problem damit die Docs zu entlasten,aber nicht auf kosten meiner Patienten.
Es heißt das PP soll die Ärzte entlasten.Doch was habe ich als Pflegekraft davon?
Wir übernehmen immer mehr Tätigkeiten.Wer entlastet uns?
Es spricht ja auch im Grunde nichts dagegen div.Tätigkeiten zu übernehmen.Solange man den Arbeitsaufwand bewätigen kann und die Patienten gut versorgt sind.
 
Hallo allerseits!

ich arbeite auf einer chirurgischen wachtation. BE und iv. Sachen fallen in aller Regel uns zu. Es gibt einige ausnahmen! Wir injizieren KEINE Betablocker, das ist arztangelegenheit. Und bei Gefäßwracks ohne arterielle Kanüle oder ZVK steche ich auch nicht. Ansonsten probiere ich es 2-3 mal, habe ich dann keinen erfolg muß der Doc ran, was er dann auch ohne murren tut, weil er es auf der Peripherie auch müßte.

Was man aber immer bedenken muß: Blutentnahmen sind immer sehr zeitaufwendig, wenn man nicht nur den 3 - wege - Hahn umlegen muß.

würde ich auf einer peripheren noramlstation arbeiten, dann würde ich es sicher nicht tun.

Gruß
nicolette:freakjoint:
 
Hallo,
auf unseren Intensivstationen ist es so geregelt:
i.v. Medikamente = Pflegepersonal, bei den Medikamenten gibt es auch Ausnahmen die wir nicht spritzen z.B. Adenosin.

Blutentnahme = Arzt
Veneverweilkanülen = Arzt

Was nicht heisst, dass wenn ich Zeit habe, der Arzt mir auch mal hilft, dass ich dann nicht ein VVK lege oder eine Blutabnahme mache.

Allerdings ist den Ärzten bekannt, dass dies die Ausnahme ist.
Es wurde vor kurzem angesprochen, ob wir die übernehmen würden.
Meine Antwort: logisch, kein Problem, wenn ihr die DK-Beutel leert und die Bilanzen ausrechnet:knabber:

Schönen Tag
Narde
 
ITS ist NICHT mit Normalstation zu vergleichen!

Hallo,

also ich muss es nochmal ganz deutlich wie in der Überschrift anmerken, dass man bitte hier nicht ITS mit Normalstation vergleichen kann.
Die Juristen sehen darin einen Unterschied:
1. Viggos legen und BE, Drainagen ziehen usw, Infusionen und Injektionen gehören primär in den Kreis der "arztnahen Tätigkeiten"
2. Die Struktur einer ITS wird von den Juristen so gesehen, das 24h am Tag ein Arzt zugegen ist, also die Patienten "arztnah" versorgt werden
3. Die Juristen unterstellen A/I Pflegefachkräften, das sie das Wissen und die Fähigkeiten haben oben beschriebene Tätigkeiten durchzuführen
4. IM GEGENSATZ dazu sind die Vorraussetzungen wie unter 2. und 3. beschrieben auf Normalstation nicht vor zu finden. Dementsprechend auch nicht vom Pflegepersonal auszu führen
5. Spritzenscheine haben rechtlich gesehen "NULL" relevanz

Zum Abschluss möchte ich noch anmerken, dass ich auch mal auf ner IMC gearbeitet habe, BE Viggo etc waren da auch mein Brot. Es war aber auch völlig normal die Ärzte zum Betten und Lagern und auch zur Mobilisation mit einzubeziehen. Das war ne tolle Sache, eine tolle Stimmung und man konnte da noch am ehesten von einem "therapeutischen Team" sprechen, als jemals in der Zeit danach.

Gruß

Klaus
 
bei uns im haus sind blutentnahmen, zugänge und i.v. spritzen auf normalstation generell arztsache. auf its und in der notaufnahme werden diese tätigkeiten auch vom pflegepersonal durchgeführt.
bin momentan im 2. kurs und hatte letzten einsatz in der int. notaufnahme... bin froh dort das blutabnehmen und zugänge legen gelernt zu haben, da man ja sonst nirgends die möglichkeit dazu bekommt. nach 2 versuchen klappte das auch alles wunderbar. auch i.v. spritzen durfte ich, allerdings nur unter aufsicht des arztes. das gab vielleicht ein ärger mit der schule als ich das alles erzählte... man man. aber egal. ;).
 
Coke83 schrieb:
...auch i.v. spritzen durfte ich, allerdings nur unter aufsicht des arztes...

Diese Tätigkeit: Flüsigkeit aus Ampulle in eine Spritze umfüllen, dass beherrschen meine Kiddies schon seit ihren Kindertagen. Die leeren, wieder aufgefüllten Plastikampullen waren doch schon ein schönes Spielzeug. Und erst der Wegehahn und die Infusionssysteme, da konnte man so richtig Arzt spielen.

Manchmal frage ich mich, ob das was manche Kollegen unter i.v. Spritzen geben verstehen diesem kindlichen Spiel nicht gleich kommt: es wird eine Flüssigkeit in eine Spritze umgefüllt, die Spritze an den Wegehahn gesetzt und die Flüssigkeit appliziert. Was da gegeben wird, mit welcher Wirkung und welchen Nebenwirkungen... das muss ja nur der Doc wissen. Der hats schließlich angesetzt.

Ich würde als Ausbilder auch nicht erbaut sein.

Elisabeth (die sich gerade mal wieder mit der Problematik "ATS nur bei liegenden Pat." herumschlägt)
 
ich bin mir über die wirkung und nebenwirkungen der medis, die ich i.v. spritze, schon bewusst gewesen.. und ohne aufsicht des arztes hätte ich es sicher nicht getan, da ich als anfang 2. kursschüler sicherlich nicht adäquat auf ev. nebenwirkungen reagieren könnte. beim i.v. spritzen verstehe ich es noch, aber warum da so ein aufstand gemacht wurde wg. regelmäßig blutabnehmen und zugänge legen(wenn auch ohne aufsicht).. sry. da ist jede i.m. injektion gefährlicher und das dürfen bei uns im haus offiziel(!) schüler ende 1. kurs... dann sollen sie mich auf die innere zum waschen schicken und nicht in die notaufnahme.

zu deinen ats: hoffe, dass du wenigstens den kampf mit dem richtigen bzw. überhaupt ausmessen gewonnen hast..
 
Coke83 schrieb:
...und zugänge legen(wenn auch ohne aufsicht).. sry.

Wie verhältst du dich eigentlich bei versehentlicher arterieller Punktion? Hat das deiner Meinung nach eine Bedeutung bei der Applikation von Medikamenten o.ä..
Ich bin immer wieder erstaunt, für wie kompetent sich manche nach wenigen Monaten Ausbildung und wenigen Übungen halten.

zu deinen ats: hoffe, dass du wenigstens den kampf mit dem richtigen bzw. überhaupt ausmessen gewonnen hast..

Das Problem ist nicht das ausmessen sondern das Erkennen der Indikation und der ggf. zu erfolgenden Beratung von Pat. und ev. Doc. Ich hab immer noch Kollegen, die glauben ATS nur beim Mobilisieren.
Und was bei den ATS anfängt zieht sich durch fast alle pflegerischen Tätigkeiten. Es wird gewußt, was man alles machen kann... nur wann und warum, da wirds schwierig. Beispiel: wir brauchen Penatenwundschutzsalbe- warum?- zur Dekubitusprophyalxe.

Wieviel (examinierte) Pflegekräfte braucht ein KKH um delegierbare ärztl Tätigkeiten übernehmen zu lassen? Muss man für Grundpflege ein Examen haben? Wenn ein KKH / das Gesundheitswesen sparen muss, wo wird es zuerst sparen?
BE, i.v.Spritzen - presiwertere Variante: Arzthelferin
Grundpflege- preiswertere Variante: KPH, Pflegehilfen
Was macht dann eigentlich die dreijährig examinierte teure Pflegefachkraft?
Im Gesundheistwesen sind noch viele Sparmöglichkeiten, vor allem im Pflegebereich.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Wie verhältst du dich eigentlich bei versehentlicher arterieller Punktion? Hat das deiner Meinung nach eine Bedeutung bei der Applikation von Medikamenten o.ä..
Ich bin immer wieder erstaunt, für wie kompetent sich manche nach wenigen Monaten Ausbildung und wenigen Übungen halten.

anzeichen für eine versehentlich arterielle punktion sind hellrotes blut in der kanülenkammer, pulsierendes(wieder hellrotes) blut beim diskonnekten der kanüle, gefäßspasmus, brennen in den extremitäten und blässe. um 100% sicher zu gehen halt bga. häufigste fehlpunktierte arterie ist in der ellenbeuge.. a. brachiales?(anatomie ist nicht meine welt)
bei normalen i.v. injektionen wird das medikament durch immer größer werdende venen immer mehr verdünnt. spritzt man nun i.v. gedachte medikamente fälscherlichweise i.a. wird das medikament nicht ausreichend verdünnt.. ganz im gegenteil nimmt die dosis relativ gesehen zu, da die arterien peripher kleiner werden. folgen können bis zur amputation der jeweiligen extremität gehen.
erste maßnahme beim fälschlicherweise i.a. spritzen ist die kanüle unbedingt drin zu lassen um weiterhin gefäßzugang zu haben und 20ml nacl 0,9% hinterherspritzen um das medikament zu verdünnen. danach zusammen 200mg panthisin oder so + 0,3mg hydergin. dann 50mg predinson und langsam 10ml lidocain 1%(ohne adrenalin).
beim fälschlicherweise punktieren eines nerves, meist auch in der ellenbeuge(keine ahnung wie der heisst - hier nehme ich den 2. kursschülerjoker), sind die ersten anzeichen kribbeln und taubheitsgefühle in der jeweiligen extremität, weißwerden von handrücken und handinnenseite, bläuliche färbung der finger.

bin mir meiner (durchführungs)verantwortung schon bewusst.. vor allem bei dingen, die ich offziel nicht darf. wir haben da so einen ganzen ordner voll mit unzähligen verhaltensweisen in der notfallmedizin, welchen ich mir während meines einsatzes in der notaufnahme zumindest versucht habe, zu verinnerlichen.

bei uns im haus fängt das problem mit den ats halt leider schon beim (nicht) ausmessen an..da läuft ein pat. prä op über den flur und (alte) examinierte sagen pi mal auge größe 4.
 
Coke83 schrieb:
or allem bei dingen, die ich offziel nicht darf.
...da kümmert sich dann der Richter drum, hoffe, du hast ne gute Haftpflichtversicherung/ Rechtsschutz für berufliche Angelegenheiten.

Und für das Thema ATS macht ihr bitte einen neuen Thread auf, danke euch!
 
naja..aber um eine Arterie versehentlich zu punktieren muss man sich schon ziemlich blöd anstellen...die wissen schon warum sie sich da drinnen so tief versteckt halten... :lol1:
 
Coke83 schrieb:
anzeichen für eine versehentlich arterielle punktion sind hellrotes blut in der kanülenkammer, pulsierendes(wieder hellrotes) blut beim diskonnekten der kanüle
[...]
(anatomie ist nicht meine welt)
Medizyni schrieb:
naja..aber um eine Arterie versehentlich zu punktieren muss man sich schon ziemlich blöd anstellen
also wenn es nicht so schlimm wäre, was ich hier lese, dann würd ich ja ein wenig lachen!!! Aber das ist ja nun bald nicht mehr wahr!
Nicht jede Arterie "versteckt" sich in der Tiefe. Habe schon mehrmals Fehlpunktionen (von ärztlicher und pflegerischer Seite) erlebt. Immerhin ist nicht jede Anatomie 100%ig gleich.
Aber OHNE entsprechendes Wissen in Anatomie / Physiologie als Auszubildender im 2. Ausbildungsjahr von sich zu behaupten man könne das und alles nicht so schlimm, ... das grenzt an Fahrlässigkeit!!!
es gibt immer wieder Situationen, in denen man es nicht so schön unterscheiden kann (COPD, Patienten mit schlechter Oxygenierung, usw) und auch Situationen, in denen das Blut nicht so raussprudelt (pAVK, Patienten im schlechten hämodynamischen Zustand). Und dann einfach an Farbe entscheiden zu wollen, ... SEHR gewagt bis HOCH gefährlich!!!
Wäre ich eine zuständige Ausbildungskraft gewesen, dann wär ich wohl auch im Kreis gesprungen. Das abzuschätzen KANN man sich im 2. Lehrjahr nicht anmaßen (wollen). WAHNSINN!!! Noch nicht mal richtig die pflegerischen Basics können, aber Venülen legen wollen usw.! Und dann diese fast schizophrene Äußerung, dass man sich ja auskennt (außer in der Anatomie). Da fehlt mir die Sprache!!!
Coke83 schrieb:
bin mir meiner (durchführungs)verantwortung schon bewusst.. vor allem bei dingen, die ich offziel nicht darf. wir haben da so einen ganzen ordner voll mit unzähligen verhaltensweisen in der notfallmedizin, welchen ich mir während meines einsatzes in der notaufnahme zumindest versucht habe, zu verinnerlichen.
Versucht also, ... SUPER.
Und die Verantwortung scheint auch nicht ganz abschätzbar zu sein. Möchte nicht Dein Gesicht sehen, wenn die Hand weiß und später schwarz wird. Und dann später dem Patienten erklären, dass er jetzt keine 10 Finger, 2 Hände oder wie auch immer hat, aber man war sich doch SOOO sicher, dass man venös ist. NIE mehr wird dann in der Pflege gearbeitet. Viel Spaß vor Gericht.
Erst denken, dann handeln, ... erst lernen, dann arbeiten.
Die Unverantwortlichkeit mancher Auszubildenden ist mir unbegreiflich!!!
 
Übernahme von Verantwortung scheint für viele eine leere Worthülse zu sein. Der "Staat" wirds schon richten bzw. die Versicherung des Hauses. Diese Versicherung richtet nichts, was nicht gesetzkonform ist. Da kann so eine versehentliche arterielle Kanüle sehr teuer werden für den Einzelnen.

Aber manche werden erst durch Schaden klug.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Übernahme von Verantwortung scheint für viele eine leere Worthülse zu sein. [...]Diese Versicherung richtet nichts, was nicht gesetzkonform ist. Da kann so eine versehentliche arterielle Kanüle sehr teuer werden für den Einzelnen.

Aber manche werden erst durch Schaden klug.
Tja, aber dann ist es meist zu spät. Und das heißt bei uns halt leider immer gleich, dass ein Mensch zu Schaden gekommen ist. Und im blöden Fall heißt das dann für den Einzelnen Berufsverbot, ... nicht toll!!!
Aber einem selber passiert sowas ja NIE, ... gell!?
 
oh mann.. erstmal, es ist in dem 7 wochen einsatz keiner zu schaden gekommen. :) wegen dem anatomiezeug: ich hab mir abgewöhnt die ganzen venen, arterien und nerven benennen zu können. ich war mir lediglich dem namen der arterie nicht 100% sicher.. ich weiss wo sie im groben(ist ja nicht immer gleich) verlaufen, das reicht mir. mal davon abgesehen, sind wir bereits jetzt anfang 2. kurs komplett mit anatomie durch.. keine einzige stunde anatomie mehr bis zum examen.. neues krankenpflegegestez. die von mir genannten punkte i.a. zu erkennen, stehen so in diesem ganzen ordner drin und mehr wurden mir von ärtzlicher seite auch nicht genannt - daher muss ich davon ausgehen, dass es lediglich darauf ankommt.(mobitz, auf was achtet man sonst?) in der schule werde ich dies ja nicht lernen.. wie gesagt.. i.m. spritzen bei uns offiziel schüler ende 1. kurs. und i.m. kann man auch gefäße und nerven treffen und damit komplikationen hervorrufen. selbst beim prakto kann man den darm perforieren.. in der psych. kann ich vergessen die tür abzuschließen und ein suizidaler rennt raus vors auto.. sollen schüler nur noch mit waschlappen rumlaufen und tag 1 nach dem examen plötzlich alles können? man kann leider nur am lebenden objekt lernen und erfahrung sammeln.. und da nehme ich mit was ich kriegen kann. wenn man mich fragt ob ich sachen lernen und machen möchte, dann sag ich doch nicht "nein, darf ich nicht".
aber ich beiße hier auf granit genau wie bei der schule..
 
Kannst du bitte deine Beiträge etwas lesbarer gestalten/formatieren?
Wäre wirklich im Sinne vieler Forenteilnehmer.
Danke dir...
 
Coke83 schrieb:
wegen dem anatomiezeug: ich hab mir abgewöhnt die ganzen venen, arterien und nerven benennen zu können. ich war mir lediglich dem namen der arterie nicht 100% sicher.. ich weiss wo sie im groben(ist ja nicht immer gleich) verlaufen, das reicht mir. mal davon abgesehen, sind wir bereits jetzt anfang 2. kurs komplett mit anatomie durch.. keine einzige stunde anatomie mehr bis zum examen.. neues krankenpflegegestez. die von mir genannten punkte i.a. zu erkennen, stehen so in diesem ganzen ordner drin und mehr wurden mir von ärtzlicher seite auch nicht genannt - daher muss ich davon ausgehen, dass es lediglich darauf ankommt.(mobitz, auf was achtet man sonst?)

Das finde ich allerdings äußerst bedenklich :-?
Das man sich keine collateral, recurrent oder sonst irgendwelche Äste und deren Verlauf auf Dauer merkt.... aber sowas wie brachialis, radialis, ulnaris... :weissnix:
man will ja schließlich auch bei keinem Chirurgen unterm Messer liegen, der so im groben weiß was er tut und wo er schneidet :lol1:
 
Coke83 schrieb:
oh mann.. erstmal, es ist in dem 7 wochen einsatz keiner zu schaden gekommen.
Was ja bei dieser Einstellung schon fast an einem Wunder grenzt, ... aber ja wohl das mindeste ist. Es geht hier um Menschen!!! Da macht man nicht so lange, bis man jemanden schadet!!
Wenn man Dich fragt ob Du in den Fluss springen willst, dann machst Du es doch auch nicht, oder?
Coke83 schrieb:
wegen dem anatomiezeug: ich hab mir abgewöhnt die ganzen venen, arterien und nerven benennen zu können.
schlecht. 1.) ist es kein Zeugs sondern ein entscheidender Teil der Theorie. Auf der Anatomie / Physiologie baut alles auf. Da sollte ein wenig mehr Engagement schon drin sein.
Coke83 schrieb:
mal davon abgesehen, sind wir bereits jetzt anfang 2. kurs komplett mit anatomie durch.. keine einzige stunde anatomie mehr bis zum examen..
Dann ist es um so schlimmer, dass Du nicht mal so leichte Dinge wie Arterien und Venen kannst. Wenn der Unterricht abgeschlossen ist, sollte man davon ausgehen können, dass die Schüler das können. Aber das kann man wohl doch nicht. Aber merkst Du denn nicht, was das für ein seltsames Licht wirft? Damit brüsten, dass der Anatomieunterricht vorbei ist, diese dann aber nicht beherrschen.
Coke83 schrieb:
mobitz, auf was achtet man sonst?
ich habe nicht bestritten, dass man darauf achtet, ... aber ich weiß halt auch, dass es sich nicht immer so schön darstellt wie es im Lehrbuch gezeigt wird.
Und sich nur darauf zu verlassen, dass mir das Blut hellrot erscheint halte ich einfach für wage. Gerade, wenn man von der Anatomie trotz besuchten Unterrichts keine große Ahnung hat. (und ich meine ja nicht, dass man die letzte Venole benennen können muss. Aber wenn ich wo reinstechen will, sollte ich schon wissen, wo ich das tue)
Coke83 schrieb:
i.m. spritzen bei uns offiziel schüler ende 1. kurs. und i.m. kann man auch gefäße und nerven treffen und damit komplikationen hervorrufen. selbst beim prakto kann man den darm perforieren.. in der psych. kann ich vergessen die tür abzuschließen und ein suizidaler rennt raus vors auto..
Natürlich kann man das, ... aber i.m.-Injektionen habt ihr dann ja vermutlich theoretisch durchgenommen, die Indikationen, Kontraindikationen, Risiken, Vorgehensweise usw usw gelernt (hoffentlich besser, als die Anatomie).
Wenn ihr das theoretisch behandelt habt, spricht nichts gegen Durchführung unter Anleitung in der Praxis. Eine Gefäßpunktion wird ja erst untersucht (Aspiration vor Injektion) und das ein Nerv alternativ liegt ist nie ausgeschlossen, aber durch korrektes Abmessen wird das Risiko einer Punktion des Nervs deutlichst reduziert. Das gehört ja auch zum Lernkatalog, was i.v.-Injektionen und Anlegen einer Venenverweilkanüle sicher nicht tut (in manchen Schule vielleicht Blutabnahme, ... aber selbst das nicht überall). Also ein eher schwaches Argument.
Dass man bei einem rektalen Einlauf den Darm perforieren kann ist nicht falsch. Deswegen appliziert man diese Dinge ja nur nach Arztanordnung und auch nicht bei bekannten Vorliegen einer Kontraindikation (z.B. entzündliche Prozesse im Enddarmbereich). Ein Restrisiko besteht natürlich immer, ... aber durch vorsichtiges Vorgehen wird auch dieses reduziert.
Wer in der geschlossenen Psychiatrie "vergisst" die Türe zu schließen und dabei ein Mensch zu schaden kommt, dann kommt es auch zu Konsequenzen. Das DARF nicht passieren. Im Exrtemfall ist das eine fahrlässige Tötung / Körperverletzung oder so (da bin ich aber juristisch nicht ausreichend bewandert um das beurteilen zu können)
Coke83 schrieb:
sollen schüler nur noch mit waschlappen rumlaufen und tag 1 nach dem examen plötzlich alles können? man kann leider nur am lebenden objekt lernen und erfahrung sammeln.. und da nehme ich mit was ich kriegen kann. wenn man mich fragt ob ich sachen lernen und machen möchte, dann sag ich doch nicht "nein, darf ich nicht".
aber ich beiße hier auf granit genau wie bei der schule..
Ich sage nicht, dass Schüler 3 Jahre lang "nur" waschen sollen, ... aber diese Abwertung eines wichtigen Pflegebereiches lässt auch tief blicken.
Genauso wie die Aussage, dass man am lebenden Objekt lernt. Wir arbeiten nicht mit Objekten, sondern mit Menschen. Und dessen scheinst Du Dir nicht so recht bewusst zu sein. Stell Dir vor jemand spricht über Dich oder jemanden in Deiner Familie als Objekt!!
Schon mal was von Ethik gehört??
Schüler sollen ihrem Ausbildungsstand entsprechend in der Praxis unter Anleitung lernen und nicht einfach drauf los stechen, tun, machen. DAVON hat nämlich auch niemand was. Und man sollte sich bewusst sein, was man tut und welche Konsequenzen das hat und haben kann.
Und was man nicht abschätzen kann, kann man nicht machen. Die guten Schüler sagen "Das habe ich noch nicht gehabt, ... zeige und erkläre es mir doch bitte". Der Weg heißt: sehen, verstehen, reproduzieren können, unter Anleitung machen, selbstständig durchführen und nicht andersherum.
Wenn hier der gleiche Tenor herrscht wie in der Schule scheint ja was dran zu sein, ... mal drüber nachdenken, ... nicht immer haben die bösen Lehrer und Examinierten unrecht.
Es geht vor allem um den Patienten und nicht darum möglichst viel zu tun, von dem man keine Ahnung hat.
Nicht böse sein, aber das hört sich im Ganzen einfach arg nach Patientengefährdung an!
 
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