Spritzen für orale Medikamente

Macht es einen Unterschied bezüglich der Reste im Mörser ob das Medi oral oder über PEG gegeben wird? Ich denke nicht.

Elisabeth
 
Macht es einen Unterschied bezüglich der Reste im Mörser ob das Medi oral oder über PEG gegeben wird? Ich denke nicht.

Elisabeth

Es macht einen Unterschied ob wir über Herzmedikamente für ein krankes Baby reden oder über PPI für PEG-Patienten. JA.
 
Also sind verbleibende Reste im Mörser bei einer Gabe über die Magensonde bei einem herzkranken Kind anders zu bewerten als verbleibende Reste bei einer oralen Gabe?

Das verstehe ich nicht. Wie berechnet man die Reste? Schließlich muss man die ja beachten wenn man an die schmale therapeutische Breite mancher Medis denkt.

Elisabeth
 
Also sind verbleibende Reste im Mörser bei einer Gabe über die Magensonde bei einem herzkranken Kind anders zu bewerten als verbleibende Reste bei einer oralen Gabe?

Das verstehe ich nicht. Wie berechnet man die Reste? Schließlich muss man die ja beachten wenn man an die schmale therapeutische Breite mancher Medis denkt.

Elisabeth

Bei uns wird das recht "streng" gehandhabt, was ich auch ganz sinnvoll finde. Egal ob orale oder enterale Gabe (da hat Elisabeth absolut recht) einen Rest darf es möglichst gar nicht geben. Daher ja die Spritzen ohne Totraum. Im Übrigen lösen wir bei denen auch direkt in der Spritze auf oder geben die Tropfen direkt in die Spritze. Zumindest, wenn wir ganze Tabletten geben müssen. Soll das Kind nur einen Teil der Tablette bekommen (z.B. 40mg bei Tabletten zu 50 mg), lösen wir in z.B. 1ml auf und verabreichen dann 0,8 ml. Dafür braucht man dann auch keine Spritze ohne Totraum. Denn die gewünschte Wirkstoffmenge ist ja in den 0,8ml enthalten. Und bei einer "normalen" Spritze ist der Totraum ja einkalkuliert. Wenn da 0,8ml draufsteht, bekommt das Kind auch 0,8 ml. Nur darf man dann nicht denken, der Rest wäre dann noch 10mg. Denn ein Teil dieser 10 mg hängt ja im Spritzenkonus.

Ich hoffe, jetzt hab ich mich so ausgedrückt, dass jeder verstehen kann, was ich meine.
 
Also sind verbleibende Reste im Mörser bei einer Gabe über die Magensonde bei einem herzkranken Kind anders zu bewerten als verbleibende Reste bei einer oralen Gabe?

Das verstehe ich nicht. Wie berechnet man die Reste? Schließlich muss man die ja beachten wenn man an die schmale therapeutische Breite mancher Medis denkt.

Elisabeth

Der Unterschied ist doch. Herzkrankes Baby = anderer Stoffwechsel. Medis müssen genau kalkuliert und berechnet sein. Eine Unterdosierung würde die Wirkung verfehlen, eine Überdosierung würde fatale Folgen haben.
Ob jetzt 2mg von Nexium 40mg durch die Applikationsart im Mörser verbleiben ist nun nicht so tragisch.
Diesen Unterschied meinte ich.
 
Eine Unterdosierung würde die Wirkung verfehlen, eine Überdosierung würde fatale Folgen haben.

Jepp. Nennt man - wie Elisabeth schon sagte - therapeutische Breite. Und die hängt vom jeweiligen Medikament und nicht vom Alter des Patienten oder der Applikationsart ab. Bei manchen Medikament ist eine Dosisabweichung fatal, bei anderen weniger.

Nexium hat übrigens gar nichts im Mörser verloren. Das zerfällt in Flüssigkeit.
 
Wobei dieses System noch nicht ganz ausgereift ist. Man braucht beispielsweise spezielle Magensonden.
Und wenn man Nahrung aus einer Flasche aufzieht, muss man (wenn es auf genaue ml-Mengen ankommt - wie zB in der Neonatologie) in die vorbereiteten Flaschen immer mehr Nahrung füllen, da der Ansatz der Spritzen so klobig ist, dass man immer einen Rest Nahrung in der Flasche zurückbehält. (Sehr nervig, wenn die Kinder einen Teil der Nahrung selbst trinken und der Rest sondiert wird - Gefahr, dass die Kinder durch Unachtsamkeit mehr oder weniger zu essen bekommen)
Außerdem passen die Spritzen nicht auf die Plaskos von Aqua, CaGlu10 etc.
Insgesamt alles noch sehr umständlich.
Im Grunde bräuchte man immer spezielle Aufsätze - und die sind wiederum teuer.

Vorteil: tolle Farbe des Konuses ;D
 
Deshalb sind bei uns jetzt unterschiedliche Spritzen im Einsatz.
Es ist halt alles eine Sache bis man sich an etwas neues gewohnt hat...

ZVK subclavia und PEG - liegen schon nimmer soweit auseinander - nicht erst einmal passiert, dass jemand den falschen Ansatz in den Fingern hatte.

Deshalb haben wir nun unterschiedliche Modelle im Einsatz.
 
Wenn es um die Mengen geht, dann wird es in der Kinderkrankenpflege- speziell in der Neonatologie- problematisch. Das sollte hier bedacht werden.

In über 30 Jahren in der Erwachsenenpflege hab ich nicht einmal erlebt, dass jemand etwas in den ZVK gespritzt hat, was eigentlich in die MS/PEG gehörte. Woran das liegt? Keine Ahnung. Vielleicht daran, dass der Konus der MS gar nix anderes zuließ als die Verwendung einer Blasenspritze?

Zu KiKra- Zeiten sind wir mit Extratabletts gelaufen. Die Vorbereitung der oralen Medikamente erfolgte nicht am selben Arbeitsplatz wie die Vorbereitung von i.v. Medikamenten. i.v. Medikamente mussten stets zeitnah von dem gegeben werden, der sie auch aufgelöst/aufgezogen hatte. Undenkbar, dass ein Famulant o.ä. sich einfach ein Tablett nahm und loszog.

Elisabeth
 
@ Elisabeth: Haben eure Bestecke für die enterale Enährung kein Ventil um per Spritze zuzuspritzen?

Das geht mit ner normalen LuerLock Spritze

Ich habe ebenfalls schon erlebt, dass der Port, statt der Magensonde genutzt wurde...
 
Bei uns ist es auch so, dass orale und i.v.-Medis getrennt gerichtet werden. Und beides immer erst kurz vor dem Verabreichen durch die das Kind betreuende Pflegekraft. Die Variante, die viele meiner Klassenkameradinnen von den Erwachsenenstationen kennen, dass eine Person (oft Schüler oder Praktikanten) über die Station geht und an alle Patienten Medikamente verteilt, kenne ich so gar nicht.
Warum wir die lila Spritzen haben, ist mir nicht klar, ich habe auch noch nie mitbekommen, dass es zu Verwechslungen kam (bevor wir die lila Spritzen bekommen haben).
 
Nein. Nicht den Verschluss von der Sonde, sondern auch am Ernährungssystem gibt es LuerLock Anschluss.

Ich finde es jetzt auf das Schnelle nicht aber an dem Ernährungspumpensystemen befindet sich LuerLockAnsatz mit Sicherheitsschraubenreverseventil
 
Und auf den Luerlook schraubst den verlinkten Aufsatz drauf und schneidest das Käppchen ab damit der Stopfen passt. Und dann kannst nur noch mit der Blasenspritze arbeiten.

Elisabeth
 
Nein ...

Find auch kein Foto.

So ein Besteck, das beige Teil unten ist mittem im Schlauch - ein luer lock Anschluss zum zuspritzen

71_694669100.jpg
 
Wir arbeiten mit Ernährungspumpen und ein System ist besonderes während des Kostaufbaus oft 20 Stunden an der Sonde dran. Man kann dann die Maschine pausieren und über das System Medis verabreichen nicht direkt in die Sonde. Und in manchen Fällen benutzen wir überhaupt keine "Blasenspritzen"


Edit:

Hier ist so ein Überleitungssystem. Der LuerLockansatz befindet sich kurz vor dem Sondenansatz und ist durch Schraubventil zu öffnen

http://www.nutrison-flocare.de/uploads/tx_cwfedisplay/Multi_Comp_Packset_Infinity_420x350_01.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder hat halt seine Sicherheitssysteme. *g* Könntest auch die Blasenspritze mit dem verlinkten Konus versehen. Wir nutzen bewusst Blasenspritzen um genug Lösungsflüssigkeit aufnehmen zu können.

In der Pädiatrie, speziell der Neonatologie- und um diese ging es ja hier- dürfte es mit Blasenspritzen net funzen: *fg* Je kleiner das Kind, je kleiner die Spritze.

Elisabeth
 
In der Pädiatrie, speziell der Neonatologie- und um diese ging es ja hier- dürfte es mit Blasenspritzen net funzen: *fg* Je kleiner das Kind, je kleiner die Spritze.

Elisabeth

Das ist wohl wahr. Blasenspritzen kenn ich nur vom Namen her. Hab ich noch nie benutzt. Unsere einzigen richtig großen Spritzen sind Perfusorspritzen;-)
 

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