Dürfen Krankenpfleger mehr als Altenpfleger?

Hallo zusammen,

ich finde diesen Thread mittlerweile fast schon frustrierender als manche Extremsituationen mit Diakonissen, Qualitätsmanagern und wem sonst noch alles seit '82 bzw. '87. Spiegelt er doch das größte Manko der Pflege(nden) schlechthin: undifferenzierte schwarz-weiß Seherei. Alle AltenpflegerInnen können nix, früher war alles besser, und, und, und, ...
Immer wieder begegnen mir in meinem Beruf KollegInnen, die ihre Ansichten fast dogmatisch vertreten und sich vehement weigern, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Schade eigentlich.
Dabei müssten wir, die wir in unserem Beruf doch durch unsere Patienten tagtäglich widergespiegelt bekommen, wieviele Grauschattierungen es doch zwischen Schwarz und Weiß gibt, bei all der Individualität, die wir da betreuen. Leider transferieren wir das nicht.

Natürlich sind die Gründe für die tiefgreifenden Veränderungen in den Einrichtungen finanzieller Natur. Trotz allem ist es aber eine Chance für uns, unseren Beruf aktiv umzugestalten. Sonst entwickelt er sich noch weniger in unserem Sinne. Die wenigsten nutzen allerdings die Möglichkeit. Stattdessen wird genörgelt: In der Küche, beim Umziehen, auf dem Heimweg.
Ändern können wir aber nur etwas in unserem Sinne, wenn wir uns aktiv einbringen und zu unseren Überzeugungen stehen. Das muss dann nicht nur die entsprechende Arbeitsgruppe sein. Wenn ich Standards falsch oder sinnentleert finde, kann ich mit den entsprechenden Argumenten ein Feedback geben. Ich habe die Erfahrung gemacht, das so etwas durchaus dankbar angenommen wird.

Hier im Forum wünsche ich mir ein bisschen mehr Respekt untereinander und weniger Ausrufezeichen ;-)
Denn wir gehören schon zu den engagierteren Pflegenden (die gaaanz Profilierungsssüchtigen mal ausgenommen, für die das Selbstzweck ist, hier zu posten), sonst würden wir diese Plattform nicht nutzen.

In diesem Sinne
LG
deichschwester
 
Oberinnen als angeblicher Teil des NS-Regimes

Lieber Tomb,
Deine letzten Äußerungen weise ich als unrichtig zurück, sie sind all den Oberinnen, die Ihren Dienst ernst genommen, auch gegen den Willen der Nazis und teils unter massiven persönlichen Risiken und mit den Risiken ihrer Mitschwestern und der Pfleger durchgeführt haben, eine echte und zutiefst unfaire Beleidigung! (z.B. Oberlinhaus, Bodelschwingh'sche Anstalten)
Ich empfehle Dir, Dich durchaus einmal ernsthaft mit "nicht staatlicher" Pflege im Dritten Reich auseinanderzusetzen.
Ich hoffe, es waren nur überschäumende Emotionen, weil Du über Dinge sprichst, die doch etwas zu ernst sind, um sie in den Dreck zu treten.

Sei freundlichst gegrüßt
F.
 
Hallo Fraterculus,

es geht mir nicht um die grundsätzlich Beleidigung aller Oberinnen, es geht mir um den unreflektierten Ruf nach "Zucht und Ordnung". Dieses brauchen wir nicht in der Krankenpflege!
Wir sind aber beide von dem eigentlich dieser Diskussion zu grunde liegenden Thema, nämlich dem Unterschied zwischen Altenpflege und Krankenpflege, weit abgewichen. Daher würde ich obige Diskussion hier jetzt gerne einstellen, sie aber gerne an anderer Stelle weiterführen.

Grüße

tomb
 
Diskussionen, ob eine Altenpflegerin weniger darf/kann als eine Krankenschwester halte ich für völlig überflüssig. Neben dem erlernten Wissen ist auch die Motivation und Bereitschaft, etwas dazuzulernen ein wichtiger Faktor.

Das gilt teilweise auch für nichtexaminierte, zumindest gibt es in meiner langjährigen Berufslaufbahn eindeutige Erlebnisse. Manche Nichtexaminierte hat mehr auf dem Kasten als eine von ihrem Job frustrierte Krankenschwester.

Vor allem in der ambulanten Pflege beobachtet man das.
 
Hallo,

hier geht es ja ganz schön heiß her.
Die hitzige Diskussion entsteht ja nicht von ungefähr. Krankenpflege und Altenpflege begegnen sich z.B. in Altenheimen und ambulanten Pflegediensten tagtäglich.
Man merkt, dass die Ausbildungen sich stark voneinander unterscheiden.
Ich war 6 Jahre in der ambulanten Pflege, in zwei Einrichtungen, tätig.
Ich möchte, ohne diese zu bewerten ein paar Dialogbeispiele zwischen mir als Krankenschwester und zwischen verschiedenen Altenpflegekräften aufzeigen, die sich in dieser Zeit ereigneten:
Beispiel 1 bei der Einarbeitung
AP:"Hast Du dem Patient die Medikamente verabreicht?"
Ich:"Ja."
AP:"Und was hat er so erzählt, wie geht es ihm?"
Ich:" Es ginge ihm gut."
AP:"Mehr hat er nicht erzählt!?"
Ich:"Nein, er war beim essen."
AP:"Das habe ich mir schon gedacht - ihr Krankenschwestern macht nur Eure Arbeit, aber psychosoziale Betreuung habt ihr noch nie auf die Reihe gekriegt."
Ich möchte hier anmerken, diese Altenpflegerin war noch nicht mal ein Jahr examiniert.
Eine andere Altenpflegerin wollte mir erklären, warum und wie ein Verband angelegt wird, obwohl es keinen Anlass gab, mir dies zu erklären.
Als ich mich weigerte, das vierte Wochenende in Folge zu arbeiten, weil keine andere Kollegin (es waren alle Altenpfleger, nur PDL war Krankenpfleger) einsprang wegen "Familie", hieß es ich sei nicht zur Mehrarbeit bereit (wo ich bereits drei Wochen am Stück Doppeldienst hatte).
In der anderen Einrichtung musste ich bei den Altenpflegern mangelndes medizinisches Wissen feststellen. Krankheiten und Symptome wurden somit oft verkannt, die sogar Angehörige beunruhigten, die Altenpfleger vor Ort aber als "harmlos" bezeichneten (es handelte sich dabei um Symptome von schwerwiegenden Infektionen und neurologische Ausfälle, nur um mal ein Beispiel zu nennen).

Beispiel 2 Altenpflegerin kehrt von ihrer Tour abgehetzt zurück
Ich:"Was ist denn mit Dir los?"
AP:"Ich bin ja so spät dran. Ich muß gleich wieder los auf die Mittagstour."
Ich."Was ist denn passiert?"
AP:"Ich musste bei Frau M. noch Geburtstagskuchen essen und Kaffee trinken. Man, ist das stressig, wie soll ich denn noch die Mittagstour schaffen...da kann ich ja noch nicht mal pünktlich beginnen..."

Nun bin ich unterrichtend tätig und befinde mich zudem auf zahlreichen Fortbildungen. Ich begegne auch da beiden Berufsgruppen.
Und da bestätigt sich leider immer wieder, dass Altenpfleger wohl eine ganz andere Sichtweise hegen.
Krankenpfleger erlebe ich immer als sehr diskussionsfreudig, offen für Neues, Mut zur Veränderung, Lust auf mehr Fortbildung und neues Wissen.
Wenn jemand zu spät in den Unterricht kommt, sind es bisher die Altenpfleger gewesen (nicht gelogen), und genau die, die eine Viertel bis ganze Stunde zu spät herein spaziert kommen kommen direkt zum Dozent und sagen"Wir müssen aber schon heute Nachmittag ganz zeitig wieder los, wollten wir nur sagen, wegen der Zertifikate/Teilnahmebescheinigung". Denen wird natürlich keine vergeben...
Mit Altenpflegern muss ich im Unterricht immer wieder die Diskussion führen, "dass das ja alles gar nicht umgesetzt werden könne, was ich da erzähle, geschweige ob das überhaupt alles so richtig ist...und so wie es jetzt ist ist alles gut und daran wird nichts verändert".

Ja, leider ist dies meine bisherige Erfahrung. Es ist schon so, dass ich, bevor ich unterrichte, mich informiere, mit wem ich es zu tun habe und bereite mich entsprechend darauf vor.
Ich möchte ungern pauschalisieren, aber ich bin inzwischen der Meinung, dass Altenpfleger ein ernsthaftes Problem mit der Berufsgruppe der Krankenpfleger haben. Zu gerne würde ich wissen, welche Probleme wirklich existieren, um es zu verstehen.

LG
Trisha
 
Hm... habs gerade umgedreht erlebt. *grübel* Es scheint nicht DIE ALTENPFLEGERIN und DIE KRANKENSCHWESTER zu geben.

Elisabeth
 
Tachchen!


Nun, es wurde hier ja auch über Altenpfleger/innen im Krankenhaus debattiert und ich denke mal, wenn man die Beiträge insgesamt ins Auge fasst spiegelt sich raus warum so wenig Altenpfleger/Altenpflegerinnen in einem Krankenhaus arbeiten... Das medizinische Wissen fehlt eben bei einigen...um auch gleich dem Einwand "Wir sind Pfleger/Pflegerinnen keine Ärzte" wieder einmal vorzubeugen...beides greift meist nahtlos ineinander über.
Im übrigen kann auch keiner zurückweisen, dass ER/SIE für die z.B. Dekubitusbehandlung im Endeffekt zuständig ist...ergo setzt dies schon einmal medizinisches Wissen voraus... und das bedeutet mehr als "uhuhu Betaisadona drauf das passt schon!"

Meiner Meinung nach haben auch Gesundheits- und Krankenpfleger einen hohen Erfahrungswert mit älteren Menschen umzugehen...siehe Unterrichtsplan und Innere Medizin, Unfallchirurgie...etc.
Ich weis jedoch nicht inwiefern Altenpfleger z.B. in Postoperativer Pflege oder Maßnahmen bei speziellen Operationen, Medikamenten und und und ausgebildet werden.

Mein Bedürfnis ist es nicht die Berufsgruppe der Altenpfleger/Altenpflegerinnen schlecht zu machen, aber wie gesagt ich habe erst einen getroffen der wirklich wusste wovon er redet und dies ist ein wirklich sehr Interessierter.
Ich will auch keinen direkt Vergleich von Blindgängern in den beiden Berufsgruppen heraufbeschwören, die hat jede Berufsgruppe.

Die Frage dürfen Krankenpfleger mehr ist denke ich so einfach nicht zu beantworten... ich finde einfach Krankenpfleger sind breiter ausgebildet und erleben in der "dürfen Situation" mehr und können somit einfach mehr, wie z.B. :
Wir haben eine Patientin, die über eine transnasale Ernährungssonde ernährt wird, wenn ich oder mein eben genannter Kollege nicht im Haus sind und die Patientin sie zieht oder die Sonde verstopft...stehen alle auf dem Schlauch und warum?
Weil es laut Aussage dieser examinierten Altenpfleger/Altenpflegerinnen nicht Ausbildungsthema war und sie auch noch nie in einer solchen Situation waren...
Aus diesem Beispiel ziehe ich auch Rückschlüsse auf andere Aspekte die weder in Ausbildung noch auf einem Wohnbereich erlernt werden können... entweder kommen sie wirklich selten oder gar nicht vor.

Desweiteren habe ich auch einige Beobachtungsdefizite erlebt, die ich nicht verstehen kann.
Wir haben einen Bewohner, der starke Kontrakturen der Arme, Beine und Hände hat... nun ich war einige Tage nicht da und komme zu diesem Patienten... führe die Grundpflege durch und entdecke...... der Patient hat einen sehr langen Fingernagel am rechten kleinen Finger...nun noch spannender mache ich es nicht... er hatte damit mitlerweile ein fingerkuppengroßes Loch in seine Handfläche gegraben, dies war nachweislich nicht der Fall als ich noch Dienst hatte und nun wirft sich die Frage auf... Beobachtet man nicht gleichzeitig bei der Körperpflege oder gehören Hände mit Kontrakturen nicht zur Körperpflege und sie reinigen sich von selbst??
Das alles wusste natürlich niemand bis ich es entdeckte.....

Ein kleines pflegerisches Beispiel noch zu speziellerer Körperpflege, ich weiß nicht mehr wer, aber jemand hat hier mal angesprochen, dass die Ziele der Altenpflegeausbildung mehr im pflegenden Bereich liegen als die der Krankenpfleger:
Ein Patient/Bewohner schwitzt sehr stark...eine Waschung mit z.B. Salbeitee kennt jedoch niemand in diesem Seniorenheim... so ein kleines Beispiel für erhöhtes Pflegewissen.
Ein kleines noch:
Multilind Heilsalbe... falls die jemandem etwas sagt... wird so dick aufgetragen, ich konnte die Reste bei einem Bewohner, den ich 3 Tage versorgte (ohne nochmals diese Salbe zu verwenden) nicht restlos entfernen und dabei hatte die Frau unter dieser Salbe eine wundervolle Pilzinfektion... ich dachte mir dann... Multilind ist sicher das neue Heilmittel gegen jede Art von Pilz :thinker:

:schraube:

Zum Abschluss:
Es gibt überall Blindgänger, aber von hier beschriebenen Dingen und selbst erlebten Vorfällen vertrete ich doch öffentlich die Meinung...ohne jede Fortbildung in dieser Richtung und größerem Interesse... haben viele viele Altenpfleger/Altenpflegerinnen in medizinischer Hinsicht nur mangelhafte Kenntnisse. Es ist nicht das A und O, aber doch ein wichtiger Baustein unserer täglichen Arbeit.

Greez
Dennis :D
 
Ich habe den Eindruck, dass unsere Bemühungen scheitern müssen, festzustellen wer darf was. Das liegt m.E. zum nicht geringen Anteil daran, dass unser Berufsbild dermaßen schwammig ist, dass man es nicht beschreiben kann.
Der Klempner (mein Lieblingsbeispiel *g*) weiß, was sein Beruf für eine Aufgabe hat. Er wird kaum anfangen als Klempner angestellt, die Straße zu betonieren.
Wir aber sind seit Jahren nicht in der Lage Pflege zu definieren. Und was ich nicht definieren kann, kann ich auch nicht abgrenzen.

Elisabeth
 
Danke noch einmal für die vielen Antworten. Beginne jetzt mit meiner Altenpflegeausbildung und bin ja mal gespannt wie es so in 3 Jahren aussieht. Bin ja schon mit 19 Jahren fertig und hab dann immer noch genügend Zeit vielleicht auch noch eine Krankenpflegeausbildung dran zu hängen. Wir werden sehn!! Warscheinlich gibt es auf meine Frage hier keine richtige Antwort.

Gruß Lars
 
Tachchen!


Dann viel Erfolg und gutes gelingen Lars :daumen:


Greez
Dennis
 
@jackdaniels:
laut meiner Ausbildung, dürfen Altenpfleger Magensonden legen...
Es hat ja auch nicht jedes Heim immer einen super Krankenpfleger da!!!!!!!!
Ich finde es schade, wie du über die Altenpfleger/Altenpflegerinnen denkst.
 
Toleranter Azubi schrieb:
@jackdaniels:
laut meiner Ausbildung, dürfen Altenpfleger Magensonden legen...
Es hat ja auch nicht jedes Heim immer einen super Krankenpfleger da!!!!!!!!
Ich finde es schade, wie du über die Altenpfleger/Altenpflegerinnen denkst.


Tachchen!

Entschuldige mal bitte!
Würdest du meine Beiträge lesen statt dich auf die tollen Ausrufezeichen zu konzentrieren... würdest du erkennen, dass nirgendwo in meinem Text etwas von "Altenpfleger DÜRFEN keine Magensonden legen" steht.
Im übrigen sagt mein Text auch nicht aus... Krankenpfleger sind das Non plus ultra.
Des weiteren habe ich schon öfter betont, dass ich nicht über alle Altenpfleger so denke wie ich es hier beschrieben habe.

Mein Tip:
Vorher genau lesen und sich dann erst eventuell angegriffen fühlen!


Greez
Dennis :D
 
Hört dieser alt gepflegte Zwist zwischen Altenpflegerin und Krankenschwester denn NIE auf?
Wir sollten uns mal mehr auf unseren Berufsschwerpunkt konzentrieren, den kranken Menschen...
Ich bin examinierte Altenpflegerin, habe vor 2 Jahren mein Examen erfolgreich abgeschlossen und davor auch schon lange im Heim und co. gearbeitet. Immer wieder kommt diese Altenpfleger-Krankenschwester Story hoch und eskaliert.
Dabei bekommen wir alle das BESTE mit auf den Weg.
Altenpfleger haben nun mal den psychosozialen Schwerpunkt in der Ausbildung, was uns aber nicht weniger befähigt, Krankheiten, medizinische Dinge und co. zu beurteilen und kompetent zu handeln.
Ich arbeite beim Ambulanten Dienst eines Krankenhauses. Das ist weitaus MEHR als nur Popo wischen und Händchen halten ;) Ich als Altenpflegerin muß genauso Portnadeln wechseln, Dekubiti verbinden, Infusionen anhängen und schlicht weg ALLE behandlungspflegrischen Dinge machen, wie unsere Krankenschwestern auch und mal ganz im Ernst: unseren Patienten ist es EGAL, welchen Titel wir tragen, solange wir Sie KOMPETENT versorgen.
Ich für meinen Teil, bin verdammt Stolz, eine Altenpflegerin zu sein. Unsere Ausbildung ist net weniger hart und schwer, wie die einer Krankenschwester, nur auf einem anderem Inhaltsschwerpunkt.
Während meiner Ausbildung habe ich auch im Krankenhaus gearbeitet und wurde nahezu belächelt als die "kleine Altenpflegeschülerin". Nicht mal eine Spritze wollte man mir in die Hand geben. Tja, ich habe bewiesen, das wir Altenpfleger mehr können. Der Dank war Anerkennung der Krankenschwestern und Ärzte, die ihren Blickwinkel, bezüglich Altenpfleger neu überdacht haben... :king:
 
Trine80 schrieb:
Wir sollten uns mal mehr auf unseren Berufsschwerpunkt konzentrieren, den kranken Menschen...
hmmm, ... und ich dachte, dass der Berufsschwerpunkt der Altenpflege eben NICHT der kranke, sondern der alte Mensch ist. Nicht alle Altersveränderungen sind ja unbedingt mit Krankheitscharakter.
Also so war es zumindest, als ich meine Altenpflegeausbildung gemacht habe. Das eben der Schwerpunkt in der Tagesgestaltung und Lebensabendbegleitung der alten Menschen. Ressourcenförderung und biographisches Arbeiten. Das macht ja eben den Unterschied (auch in der Ausbildung) aus.
 
Und unsere GENAUE Berufsbezeichnung lautet aber auch "Alten- und Krankenpfleger" ;)
Ok, ich habs vielleicht etwas zu oberflächig ausgedrückt, konzentrieren wir uns also auf die kranken UND alten Menschen :daumen:
 
Trine80 schrieb:
Und unsere GENAUE Berufsbezeichnung lautet aber auch "Alten- und Krankenpfleger"
Seit wann denn das?
Jetzt bin ich aber platt. Krankenpflege ist ja nun ein anderer Ausbildungsberuf.
Ich meine, ich habe beide gemacht und darf mich sowohl Altenpfleger als auch Krankenpfleger nennen. Aber in meiner Urkunde "Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung" steht einmal "Altenpfleger" und einmal "Krankenpfleger".
Dass man mit einer Ausbildung beides wird ist mir neu (außer bei den integrativen Ausbildungen beispielsweise in Hamburg).
 
Also ich müßte nun meine Urkunde hervorholen, aber der Ausbildungsgang lief unter "Fachseminar für Alten- und Krankenpflege" Und NICHTS anderes machen wir doch auch...
Naja, so long... Alles doll, alles prima und niemand ist besser, schlechter als der andere...
 
hallo ihr alle,

jetzt will ich auch mal meinen senf dazugeben..
bei mir auf der schule werden sowohl gesundheits- und krankenpfleger als auch altenpfleger ausgebildet... neulich hatten wir gesundheits- und krankenpfleger ein treffen mit dem unterkurs altenpflege... ich muss sagen, dass war wirklich spitze, und auf beiden seiten konnten nach diesem vormittag ein paar vorurteile beseitigt werden.
die altenpfleger dachten wir sind kaltherzig, und ein paar von uns dachten die altenpfleger sind nicht so hoch qualifiziert..

fakt ist: die schwerpunkte liegen bei diesen beiden berufsgruppen an unterschiedlichen stellen. klar lernt man als gesundheits- und krankenpfleger eben mehr krankheiten inkl. pflege und ein bisschen mehr über medizin, die altenpfleger lernen dafür mehr beschäftigungssachen und die biographiearbeit und überhaupt spezieller die pflege und den umgang mit alten menschen.

dabei gibt es kein besser oder schlechter, jeder lernt das was er später für seine arbeit eben am meisten braucht...

obwohl ich es gut finde, wie es in einigen bundesländern schon gemacht wird, dass es eine ausbildung gibt und man sich dann im dritten jahr für eine richtung entscheiden muss... greetzi

rea.:spopkorns:
 
Hallo,

zur "Ursprungsfrage", ob Gesundheits- und Krankenpfleger mehr dürfen als Altenpfleger: NEIN, sie "dürfen" nicht mehr. Beide sind sozusagen gleichberechtigt.
Dennoch: es geht nicht nur um medizinisches Wissen und rechtzeitiges Erkennen von Symptomen, sondern auch um praktische Fähigkeiten.
Wir haben in unserem ambulanten Pflegedienst Altenpfleger ausgebildet und ich war erschrocken, als diese Altenpflege-Schüler mir offenbarten, praktische Dinge wie z.B. Katheter legen oder Injektionen lernen die nur vom Personal des Pflegedienstes. Man kann doch erwarten, dass man Basiswissen in der Praxis in der Schule lernen kann mit der offiziell richtigen Methode - nicht unter Zeitdruck direkt schon am Patienten.
So musste ich z.B. feststellen, dass s.c.-Injektionen an falschen Lokalisationen gemacht worden sind (gut sichtbar an den Hämatömchen die sich danach bilden), oder dass die Schüler im dritten Lehrjahr immer noch nicht wussten wie man sterile Handschuhe korrekt auspackt und anzieht (Papier aufreißen und einfach drüber ziehen).
Okay, die Schüler können dafür nichts, wenn man es ihnen nicht richtig zeigt - aber solche Grundlagen für Tätigkeiten der täglichen Praxis gehören zunächst mal in den Unterricht in der Schule.
Selbst wenn es dabei bleibt, dass Altenpfleger und Gesundheits- und Krankenpfleger beide gemeinsame Rechte und Pflichten haben, bleibt die Frage, wie korrekt es durchgeführt wird.
Ein Patient fragt eigentlich nicht ob Du nun Altenpfleger oder Gesundheits- und Krankenpfleger bist. Er vertraut Dir als Pflegeperson, dass Du ihm eine qualitative Pflege und Betreuung entgegen bringst. Ein Laie wird da keine Unterschiede zwischen den Berufsgruppen bemerken.

LG
Trisha
 
Mobitz schrieb:
Hallo Lars.
Krankenpfleger dürfen nicht mehr oder weniger Tätigkeiten der Pflege ausführen als Altenpfleger.
Aber es ist leider so, dass man als Krankenpfleger sehr schnell ins Altenheim kommt. Um als Altenpfleger ins Krankenhaus zu kommen ist dagegen schwieriger.
Warum leider!?
Ich finde es nicht gut, dass Gesundheits- und Krankenpfleger/innen so leicht ins Altenheim kommen, da die Ausbildungsinhalte bezüglich der Altenpflege sehr gering sind (damit meine ich Fachgebiete wie Tagesgestaltung, Geragogik und ähnliches). Trotzdem kommt man als Krankenpflegekraft auch schnell in leitende Position. Finde das nicht gut.
Genauso finde ich es schade, dass so wenig Altenpfleger beispielsweise auf der Inneren arbeiten (wo ja vermehrt auch alte Menschen liegen).
Ist ja nicht schlimm, wenn man im Bereich der Kollegen arbeitet, wenn man Interesse daran hegt, aber warum geht es umgedreht so schwer?
Ich habe beides gelernt, ... ist wohl aber zu umständlich.
Man sollte sich vorher überlegen, was einem potentiell mehr Spaß macht.
Alte Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten und sie in den Alltagsverrichtungen zu unterstützen oder kranken Menschen auf dem Weg der Genesung oder der Leidensverbesserung (oder Leidensminderung) beizustehen.
Es gibt viele Gemeinsamkeiten aber auch einige Unterschiede.
Krankenpflege ist halt medizinlastiger. Und man hat in der Regel seine Kunden nicht über einen so langen Zeitraum zu betreuen (was Vor- aber auch Nachteil sein kann)
Ich finde beide Berufe schön, ... ich bin aber im Moment lieber in der Krankenpflege tätig.
Die Kompetenz ist personenabhängig. Kenne sehr kompetente Altenpflegekräfte und auch sehr kompetente Krankenpflegekräfte, ... auch beiden Seiten aber auch eher inkompetente Kollegen. Das nimmt sich nicht viel.
Muss dir so ziemlich Recht geben! Ich habe im Internet gelesen, es soll in Deutschland einige Bundesländer geben, die als Qualifikation BEIDE Titel - nämlich Krankenpfleger UND Altenpfleger bekommen. Kann mir irgendeiner sagen, welche Bundesländer so verfahren?
 

Ähnliche Themen