Dürfen zwei OTA-Schüler einen Saal besetzen?

*Bianca85*

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Hallo zusammen,

bei uns im Krankenhaus herrscht es an Personalmangel, wie in fast jedem Haus. Ich selber bin Schülerin und musste gestern mit einer anderen OTA-Schülerin einen unfallchirurgischen Saal ohne eine examinierte Kraft besetzen. Ich kann es einfach nicht verstehen, dass man als Leitung noch ruhig schlafen kann! Das ist doch nicht rechtens??! Was ist, wenn irgendwas passiert? Mit welchen Konsequenzen muss ich dann rechnen? Kann ich falls so was wieder vorkommt die Arbeit verweigern? Wie soll ich mich verhalten??
LG
 
Dazu habe ich mehrere Fragen:

Ist das dein Stammhaus oder ein mehrwöchiger Außeneinsatz?
In welchem Kurs bist du, die andere Schülerin?
Wie lange bist du in diesem Einsatz schon tätig?
Welche Operationen standen denn an?
Hat jemand nach euch geschaut?

Bei mir sind Schüler nie ohne examinierte Kraft im Saal eingesetzt. Außer einer Schülerin. Diese war bereits drei Jahre bei uns bevor sie die OTA-Ausbildung gemacht hat.

Personalmangel darf nicht der Grund für so eine Einteilung sein, denn Schüler erscheinen nicht auf dem Stellenplan. Zumindest bei uns nicht. Die Verantwortung trägt aber letztendlich die OP-Leitung und wenn was schief gegangen wäre, hätte sie dafür den Kopf hinhalten müssen.

Verweigerung ist kein gutes Mittel, du wirst schließlich für deinen Einsatz beurteilst.
Sprich am besten mit der Leitung und sage ihr, wie unsicher du dich gefühlt hast.

Nur am Rande: Wenn alles gut abgelaufen ist, sei doch stolz auf dich und deine Leistung!!

Alles Gute weiterhin für deine Ausbildung.

LG opjutti
 
Dazu habe ich mehrere Fragen:

Ist das dein Stammhaus oder ein mehrwöchiger Außeneinsatz?
In welchem Kurs bist du, die andere Schülerin?
Wie lange bist du in diesem Einsatz schon tätig?
Welche Operationen standen denn an?
Hat jemand nach euch geschaut?

Bei mir sind Schüler nie ohne examinierte Kraft im Saal eingesetzt. Außer einer Schülerin. Diese war bereits drei Jahre bei uns bevor sie die OTA-Ausbildung gemacht hat.

Personalmangel darf nicht der Grund für so eine Einteilung sein, denn Schüler erscheinen nicht auf dem Stellenplan. Zumindest bei uns nicht. Die Verantwortung trägt aber letztendlich die OP-Leitung und wenn was schief gegangen wäre, hätte sie dafür den Kopf hinhalten müssen.

Verweigerung ist kein gutes Mittel, du wirst schließlich für deinen Einsatz beurteilst.
Sprich am besten mit der Leitung und sage ihr, wie unsicher du dich gefühlt hast.

Nur am Rande: Wenn alles gut abgelaufen ist, sei doch stolz auf dich und deine Leistung!!

Alles Gute weiterhin für deine Ausbildung.

LG opjutti

Das ist leider (mit Verlaub) nur ein Teil der Wahrheit: natürlich kann bzw. muss ein Veto bei einer vorhersehbaren Überlastung sein! Stichwort: Übernahmeverschulden. Der richtige Weg ist natürlich der OP-Leitung zu sagen, dass man sich unsicher fühlt. Wen diese nicht reagiert, die Klassenleitung dann die Schulleitung.... am besten schriftlich und mit Kopie an Personal- oder Betriebsrat.... dann sollte sich was bewegen! Keine eigenmächtige unabgestimmte Handlungen.
 
Hallo,

ja das ist mein Stammhaus. Ich bin seit März im zweiten Ausbildungsjahr und die andere OTA-Schülerin im dritten Jahr vor ihrem letzten Examen. Zu beginn in meiner Ausbildung war ich vier Wochen in der Unfallchirurgie, dass jetzt schon gut ein Jahr her ist. Vor allem hat man am anfang noch nicht so auf den OP ablauf geachtet, sondern eher, wie man sich im OP hygienisch verhält, wie man sich steril ankleidet, administrative Dokumentation etc. Bei meiner Kollegin war der unfallchirurgische Einsatz auch schon etwas länger her.

Das OP-Pogramm: 1. distale Radiusfraktur 2. Achillessehnenriss 3. ME 4. VAC-Wechsel mit einem hochgradigen MARS-Patienten

Wir Otas im Haus werden auch als volle Kraft gezählt. Im ersten Ausbildungsjahr musste ich sogar schon flex dienste machen.

Die Qualität der Ausbildung in diesem Haus ist einfach nur :down:
 
Hallo Bianca,

da tut mir sehr leid für dich. Ich hoffe, du hast die Möglichkeit nach der Ausbildung dieses Haus verlassen.

Wenn ich deinen 2. Post so lese, dann kann ich deine Bedenken schon verstehen. Hat denn jemand nach euch geschaut, ob alles gut läuft?

Hast du schon mit der Leitung gesprochen? Was sagt dein(e) Ausbildungsleiter(in) dazu?

Leider ist es in vielen Häusern so, dass die OTA-Azubis voll auf dem Stellenplan stehen und viele OP-Abteilungen ohne die Schüler Säle schließen müssten. Die OTA-Ausbildung steckt noch in den Kinderschuhen, auch wenn sie schon seit vielen Jahren ausgeübt wird.
Durch den bestehenden Fachkräftemangel im OP sind die OTA-Azubis dazu "verdonnert", diese Lücken so schnell wie möglich zu schließen. Die Qualität der Ausbildung ist dabei zweitrangig.
Die DKG weiß selber nicht, was für Ausbildungsinhalte, Ausbildungsabläufe und Prüfungsvorgaben relevant sind und bringt deshalb bald für jeden Kurs ein neues Curriculum heraus. Zumindest habe ich es in den letzten 3 Jahren so erlebt.

Trotzdem wünsche ich dir noch viel Kraft und denk an dein Ziel, wenn deine Ausbildung geschafft ist.

LG opjutti
 
Hallo Jutti ;))

An dem Tag lief es ja so ab:

Eigentlich sollte mein Einsatz in der Urologie sein, da aber zwei Schüler aus dem Oberkurs dort ihre Prüfung machen, komme ich etwas zu kurz. Am Morgen bei der Saalaufteilung (OP-Leitung) wurde ich gefragt, ob ich in diesen besagten unfallchirurgischen Saal gehen könnte, eine Kraft aus der allgemein würde dann zu mir kommen. Als ich schließlich im Saal eintraf, war die o.g. Schülerin im Saal. Daraufhin nahm ich das Telefon und rief die OP-Leitung an, um nachzufragen, ob das so seine Richtigkeit hätte. Dann sagte wahrhaftig die Leitung zu mir, sie hätte doch zu mir gesagt, das die .... (Schülerin) im Saal wäre. Als ich dies dann verneinte, sagte sie zu mir, ich sollte ihr beim nächsten mal besser zuhören!

Das ist einfach unglaublich!!! Aber ich will trotz alledem meine Ausbildung schnell zu Ende bringen und muss mit ihr auskommen. Ich werde mich schon irgendwie durchbeißen.

Die Arbeit selbst macht mir sehr viel Spaß und je nachdem in welcher Abteilung und welcher Anleiter geht es mir auch richtig gut und habe dann doch noch das Gefühl, etwas zu lernen! ;))

Das reden mit der Leitung bleibt dann wohl außen vor. :(
LG
 
Hallo,

ich bin OTA-Schülerin im 1. Lehrjahr (sind von der Schule aus auf verschiedene Häuser und Abteilungen verteilt) finde das ziemlich unverschämt von deiner Leitung dich dann auch noch so anzumachen.

Ich bin derzeit in der Uch/Ortho eingesetzt und immer fast immer "überschüssig", also mit 2 ausgelernten Kräften im Saal. Meine Kurskoleginnen im anderen Haus müssen auch des öfteren alleine springen. Finde ich persönlich ok, wenn man jemanden ausgelerntes in der Hinterhand z.B. im Nebensaal hat, der auch mal unter die Arme greifen kann und schon ein bisschen Erfahrung hat.

Wünsche dir auf jeden Fall noch viel Durchhaltevermögen

LG
 
Grundsätzlich finde ich die Idee, zwei Schüler den Saal alleine schmeißen zu lassen gut, wenn das Programm von den beiden bewältigbar, und jemand im Hintergrund abrufbar ist. Stichwort hierzu: Schüler leiten Schüler an.
ABER es muss natürlich geordnet ablaufen. Ich persönlich bin eben der Meinung, dass Erfahrung sich in der Ausbildung/Anleitung nicht ersetzen lässt - auch nicht durch noch so viel Erzählen/Erklären. Wir hatten im letzten OTA-Kurs auch zwei Absolventen die beide in der Unfallchirurgie den letzten Einsatz hatten, die haben wir öfter einen Saal alleine fahren lassen.

Das OP-Pogramm: 1. distale Radiusfraktur 2. Achillessehnenriss 3. ME 4. VAC-Wechsel mit einem hochgradigen MARS-Patienten

Eine "kleine" Fraktur, drei Weichteileingriffe - das Programm finde ich jetzt für einen Mittel- und einen Prüfungskursschüler nicht zu anspruchsvoll, wenn beide einigermaßen eingearbeitet sind. Ich seh in diesem Fall das Problem in der individuellen Leistungsfähigkeit von euch - und damit steht und fällt wohl die Rechtmäßigkeit der Saaleinteilung/Anordnung durch die OP-Leitung. (Organisationsverschulden bei Schäden)

Zur Frage Deines Post würde ich antworten: kommt darauf an! Wenn die organisierende Vorgesetzte sich davon überzeugt hat, dass Ihr die OP´s sowie das "drumherum" beherrscht habt spricht nichts gegen diese Einteilung. Schließlich gehört das Selbstorganisieren eines OP zum Ausbildungszweck.

Wie das bei Dir gelaufen ist, war so aber nicht in Ordnung.

Abschließend möcht ich mich auch noch opjutti anschließen - wenn das Programm gut gelaufen ist, sollte es eigentlich gut für die Motivation sein! Es gibt ja nicht umsonst den Spruch: "Man wächst an seinen Aufgaben". Überforderung ist natürlich kontraproduktiv - aber ohne Anreiz kein Wachstum. Wenn ich noch ein bisschen Psychologie/Lerntheorie bringen darf:
Grafiken_BMo_Dipl_Seite_03.jpg


Ich wünsch Dir noch alles Gute für Deine Ausbildung und dass Du nur selten über die obere grüne Linie musst!
 

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