Corona und alle spielen verrückt

Was ist jetzt eigentlich mit den 1500 Euro Bonus für Pflegekräfte?

Ich habe bisher immer nur gelesen, der Bonus sei für Pflegekräfte in stationärer Langzeitpflege und in der ambulanten Pflege.

Also ausgerechnet die Krankenpflegekräfte, die die schwer symptomatischen Covid-Patienten versorgen müssen, bekommen den Bonus dann nicht????
 
Soweit ich das überblicke, kocht da jedes Bundesland sein eigenes Süppchen...

Wenn es nach mir ginge, würde es überhaupt keine Corona-Bonuszahlung für Pflegekräfte geben (sondern: siehe unten). Was ist denn an diesem Virus jetzt so entscheidend anders, als an so manch anderem infektiösen Keim? Was ist mit der multiresistenten offenen TBC? Was überhaupt mit den resistenten Keimen?
Wenn es eine gerechte Entscheidung geben könnte, dann auf Grundlage einer tariflichen Regelung. Zum Beispiel 20-30 Euro Brutto pro Tag, an dem man in Risikobereichen arbeiten muss. Träfe aktuell so ziemlich alle Pflegebereiche, würde aber auch dem erhöhten Risiko in normalen Zeiten Rechnung tragen. Und mit der täglichen Zulage würde honoriert, wer wirklich arbeitet, und nicht nur, wer gerade auf dem Dienstplan steht, aber zB 4 Wochen Urlaub hat...

Dieses ganze Rumgeeiere um irgendwelche Corona-Bonuszahlungen soll doch nur ablenken von den wirklichen Veränderungen, die man anstoßen müsste...

My2Cents
spflegerle
 
Soweit ich das überblicke, kocht da jedes Bundesland sein eigenes Süppchen...
Richtig. Bayern z. B. zahlt allen Pflegekräften einen Bonus (500€ bei Vollzeit).
Wenn es nach mir ginge, würde es überhaupt keine Corona-Bonuszahlung für Pflegekräfte geben (sondern: siehe unten).
Mit Deinen Überlegungen hast Du zwar recht, aber bevor es überhaupt nichts gibt, greife ich zu wo ich nur kann.
 
Die Länder wollen sich mal wieder billig aus der Verantwortung kaufen...
Und es funktioniert immer noch... Der Pflege wirft man ein Leckerli hin, alle greifen zu, sagen artig "Danke schön" und stellen sich brav wieder in die Reihe zurück und "arbeiten mit Murren und Knurren"

Von mir aus sollen die sich mit ihren 500 Euro den Hintern abwischen....
 
Der Mangel an PSA und die Zumutungen vom RKI zeichnen die derzeitige Situation besonders aus. Daher ist eine Bonuszahlung für das medizinische Personal zumindest mal ein positives Signal. Viele unserer Kollegen stecken sich auf normalen peripheren Stationen an....
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mangel an PSA und die Zumutungen vom RKI zeichnen die derzeitige Situation besonders aus. Daher ist eine Bonuszahlung für das medizinische Personal zumindest mal ein positives Signal. Viele unserer Kollegen stecken sich auf normalen peripheren Stationen an....
Und in den Altenheimen.
 
Es bedarf keiner Bonuseinmalzahlung, sondern eines Strukturpacketes. Darin beinhaltet ein deutliches Lohnplus, familienfreundliche Arbeitszeiten sowie Steuerbefreiungen für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeiten. Selbiges sowie Erhöhungen der Bereitschafts- und Rufdienstvergütung!
 
Bullshit, Matras! Wer Steuerbefreiung für Zuschläge fordert, verschließt die Augen vor deren Konsequenzen: weniger Rentenpunkte, da diese aus dem Bruttolohn berechnet werden und besteuerte Beiträge und Zuschläge diesen erhöhen.

Ja, gewiss sieht ein zusätzlicher Batzen mehr auf dem Netto-Gehalt besser aus, die Ernüchterung kommt aber am Lebensabend, wenn man plötzlich merkt, wie bescheiden niedrig die Rente ausfällt.
 
Es bedarf keiner Bonuseinmalzahlung, sondern eines Strukturpacketes. Darin beinhaltet ein deutliches Lohnplus, familienfreundliche Arbeitszeiten sowie Steuerbefreiungen für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeiten. Selbiges sowie Erhöhungen der Bereitschafts- und Rufdienstvergütung!

Alles richtig, aber wenn ich 1500€ Bonus bekommen kann, habe ich da auch nichts gegen. Heisst auch nicht, dass dieser Bonus mich dann zum Schweigen bringen würde und ich deshalb die Zustände in der Pflege so hinnehmen würde. Das eine hat mit dem anderen eigentlich nichts zu tun.
 
Und in den Altenheimen.

Die Bewohner in den Altenheimen sind ja von der Aussenwelt isoliert, wie sollen die dann eine Pflegekraft anstecken?

Es dürfte eher umgekehrt sein, dass Altenpfleger sich im privaten Umfeld anstecken und das Virus dann mit zur Arbeit schleppen und Bewohner und Kollegen infizieren.

Bei uns im Kreis gibt es noch keinen Corona-Fall in einem Altenheim. Dafür haben wir im KH jede Menge Heimwohner mit angeblichem Corona-Verdacht liegen. Sobald ein Bewohner 2 mal hustet oder ein bischen subfebrile Temperaturen haben, rufen die Heime den Rettungsdienst und die landen dann alle als Patienten bei uns.

Darum verstehe ich auch nicht, warum Pflegekräfte in der stationären Langzeitpflege 1500€ Corona-Bonus bekommen sollen und wir Krankenpflegekräfte, die wir wirklich mit Corona-Patienten zu tun haben sollen nichts bekommen.
 
Bullshit, Matras! Wer Steuerbefreiung für Zuschläge fordert, verschließt die Augen vor deren Konsequenzen: weniger Rentenpunkte, da diese aus dem Bruttolohn berechnet werden und besteuerte Beiträge und Zuschläge diesen erhöhen.

Ja, gewiss sieht ein zusätzlicher Batzen mehr auf dem Netto-Gehalt besser aus, die Ernüchterung kommt aber am Lebensabend, wenn man plötzlich merkt, wie bescheiden niedrig die Rente ausfällt.
Ist das Brutto höher, wächst auch das Netto! Steuerabgaben sind keine Sozialabgaben, von diesen habe ich nichts geschrieben! Sonst hätte ich von "Abgabenfrei" gesprochen. Zuschlägen können sehr wohl auch auf die Sozialabgaben (Rentenpunkte) angerechnet werden.
 
Bei uns im Kreis gibt es noch keinen Corona-Fall in einem Altenheim. Dafür haben wir im KH jede Menge Heimwohner mit angeblichem Corona-Verdacht liegen. Sobald ein Bewohner 2 mal hustet oder ein bischen subfebrile Temperaturen haben, rufen die Heime den Rettungsdienst und die landen dann alle als Patienten bei uns.

Darum verstehe ich auch nicht, warum Pflegekräfte in der stationären Langzeitpflege 1500€ Corona-Bonus bekommen sollen und wir Krankenpflegekräfte, die wir wirklich mit Corona-Patienten zu tun haben sollen nichts bekommen.

Das scheint dann regional sehr unterschiedlich zu sein. Es gibt durchaus eine ganze Menge Heime, die Corona-Kranke versorgen, isolieren usw. Wie wäre es, wenn die Pflege sich endlich mal solidarisiert und gemeinsam mehr Gehalt fordert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Darin beinhaltet ein deutliches Lohnplus, familienfreundliche Arbeitszeiten
Würde ich zwar so unterschreiben, aber... familienfreundliche Arbeitszeiten dürfen nicht auf Kosten der Kinderlosen gehen. Denn wenn die kinderlosen jüngeren Kollegen, die in der Regel die Vollzeitstellen haben (Ausnahmen bestätigen die Regel) nur noch die "blöden" Dienstzeiten bekommen, die diejenigen mit Kindern nicht haben wollen, müssen wir uns nicht wundern, wenn diese kinderlosen Vollzeitkräfte sagen: "Sorry, aber egal wie viel ihr zahlt, wir wollen auch noch ein Leben haben, wir wollen auch mal Frühdienst machen und einen freien Nachmittag haben, wenn nur die Teilzeit-Mamis die "guten Dienste" bekommen, dann gehen wir." Und dann stehen wir auch ganz schön blöd da. Denn mit nur Pflegekräften, die nur zu bestimmten Zeiten arbeiten, kann man die Station auch nicht am Laufen halten.
 
@Neuromaus
da bin ich komplett bei dir.
Kleine Ergänzung: Auch die kinderlosen älteren Kollegen leiden unter den Sonderfahrscheinen für die Mamis.

Gerade aktuell erlebe ich, dass meine Kollegin im Homeoffice nicht in der Lage ist im Abstand von 2 Stunden berufliche Termine wahr zu nehmen. Das Argument (schnarrrrrch Totschlagargument) ist, dass sie ja ihre Kinder zu Hause hat (4 und 12 Jahre alt).
Wer muss wohl die Betreuungslücke füllen? Klar die kinderlose Alte... und wenn die Alte murrt, heisst es "ach jeh das ist ja die besondere Zeit..." Das auch ohne COVID die KInder ständig erfolgreich herhalten für Sonderwürste geht dabei gerne unter....
Seltsam ist, dass bei Vorstellungsgesprächen das optimale und immer funktionierende Netzwerk für die Kinderbetreuung angepriesen wird.....was komischerweise dann im "Ernstfall" nie funktioniert.
 
Auch die kinderlosen älteren Kollegen leiden unter den Sonderfahrscheinen für die Mamis.
Definitiv! Gibt es bei uns auf Station zufällig halt nicht. Wir haben ein eher junges Team. Die jungen Kinderlosen und die jungen Mamis:weissnix:

Seltsam ist, dass bei Vorstellungsgesprächen das optimale und immer funktionierende Netzwerk für die Kinderbetreuung angepriesen wird.....was komischerweise dann im "Ernstfall" nie funktioniert.
Ja, das kennen wir auch. Bei uns geht es z.T. sogar so weit, dass die Mamas, wenn der Dienstplan für den nächsten Monat geschrieben wird, Zettel ins Büro der Leitung legen, wann sie arbeiten können und wann nicht und vor allem wie, also grundsätzlich eigentlich immer nur Frühdienste. Familienfreundlich ist schön und gut, und man gönnt den Kollegen ja auch ihr Familienglück, aber irgendwo muss man halt auch realistisch bleiben. So vergrault man sich die kinderlosen Mitarbeiter (s.o.) :weissnix:
 
Bin ich jetzt kleinkariert oder hab ich einen Denkfehler ?
Bei der allgemein gültigen Maskenpflicht in Geschäften, Praxen und ÖPNV geht es ja beim Tragen der Maske um den Schutz des Gegenübers.
Ich sehe bei uns jetzt doch einige mit FFP-Masken mit Ventil....die pusten ihre (potenziell infektiöse) Atemluft, Husten und Niesen durch das Ventil ja nun ungehindert in die Umwelt..... da kann mir doch keiner sagen, dass das zum Wohl der Anderen dient, oder?
DA bin ich doch echt besser dran, wenn ich gar nix trage und mich beim Husten und Niesen wegdrehe und in die Allbeuge huste/niese.

MMn gehören in dem Zusammenhang die FFP-Masken mit Ventil verboten.
 
Na ja, die gröbsten Tröpfchen dürften sich nicht um die Kurven eines Ventils bewegen. Aber ansonsten ist Dir Recht zu geben.
Naja, beim Husten und Niesen ist da schon Druck hinter, der die Tröpfchen sicher auch an den Kurven des Ventils vorbei "katapultieren" würde,,,,
 

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