Andere Zeiten, andere Einstellung zu Ausbildung und Beruf?

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Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
(Sokrates)

Für mich hört sich vieles nach einem typischen Generationenkonflikt an nach dem Motto "Früher war sowieso alles besser..." :gruebel:

ZNA-Öse schert leider alle Schüler über einen Kamm. ALLE sind faul, ALLE reden gegenan, ALLE haben keine Lust auf die Ausbildung. Zumindest liest es sich so. (Außerdem kommen ihre Posts latent aggressiv rüber, aber das würde ja bereits angemerkt.) Jeder Schüler ist anders, Vorurteile führen nur zu Scheuklappen, man sieht nicht mehr nach links und rechts! Kann es sein, dass diese Einstellung gegenüber Schülern so festgefahren ist, dass du, liebe ZNA-Öse, bei einem neuen Schüler schon regelrecht erwartest, dass er sich ebenso negativ verhält? Stichwort "selbsterfüllende Prophezeiung", man hat schlechte Erfahrungen gemacht, die einen sehr geprägt haben (und dass es faule und arbeitsscheue Schüler gibt, will ich gar nicht abstreiten), und nun geht man davon aus, dass es immer so ist.

Ich würde gerne mal Mäuschen spielen auf ZNA-Öses-Station! :wink:
 
Krabbenmädchen, ich reiche dir die Hand - in Beitrag Nr. 17 habe ich auch den guten alten Sokrates zitiert:)
 
Wie wär's,wenn meine Kritiker,z.B. Krabbenmädchen,meine Posts mal so lesen,wie ich sie geschrieben hab...nämlich auf Deutsch und mit der oft wiederholten Einschränkung,daß ich lediglich von den vielleicht 10% der Azubi's schreibe,die wirklich so sind ?
Wie wär's,wenn meine Kritiker meine posts nicht nur überfliegen,sondern lesen und nicht wegen des Tons,der eigentlich nur aus reinem Frust entsteht,den gesamten Post über einen Kamm scheren ?
Auch verteidige ich nicht die "gute alte Zeit",sondern komme aufgrund meiner Erfahrungen nicht umhin,diese mit der heutigen Zeit zu vergleichen.
Ich hatte ne wirklich strenge Ausbildung,wo "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" Alltag waren und hab nach ein paar Jahren als *** festgestellt,daß die Ausbildung dann doch nicht soooo schei** war,wie ich als Studentin dachte,denn es hat mir sehr viel geholfen,daß die Lehre damals auf's Praktische ausgerichtet war.
Im direkten Vergleich zu damals sind die Voraussetzungen heute geradezu traumhaft und trotzdem sind einige Azubi's mit nix zufrieden,pochen auf ihre Rechte,vergessen ihre Pflichten und haben überdies niemals Schuld an etwas,Schuld sind immer nur die Schule,die Station oder die **** von "früher" :angry:.
 
Ich hab' jetzt nicht sooo den regen Schülerverkehr :gruebel: und kann deshalb nur aus meiner Erfahrung in meiner Ausbildung sprechen: ich war damals schon etwas "reifer" als die meisten Mitschüler und hab bei dem ein oder anderen auch schon mal die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. :boxen: Das waren allesamt liebe Leute und privat alles kein Problem, nur beim Arbeiten hab' ich vor allem das Verantwortungsbewusstsein, das Mitdenken und die Disziplin vermisst und mich manchmal echt geärgert.
Nun sind ein paar Jahre vergangen und ich staune, dass aus allen wirklich verantwortungsbewusste Pflegekräfte geworden sind.
Ich denke einfach, dass es wirklich mit Erfahrung und übertragener Verantwortung zu tun hat. Beides hast du i.d.R. als Schüler nicht. Woher auch?
Und vielleicht liegt's ja auch an der Besonderheit einer ZNA. Hier ist es nun mal in erster Linie spannend und unbekannt und da denkt sich vielleicht so manch einer: "Waschen kann ich auch bei den Internisten"

Ich weiß es nicht.

Die Zeit lässt sich zum Glück nicht zurück drehen und in 20 Jahren wird der Krankenhausbetrieb immer noch mehr oder weniger reibungslos laufen. Und vielleicht gab's vor 30 Jahren ja auch Ausbilder, die von der "kleinen ZNA-Öse in spe" genervt waren. (Das war jetzt keineswegs böse gemeint oder gar ein Angriff!)
So ist das eben.

Viele Grüße
mofi
 
Ich hatte ne wirklich strenge Ausbildung,wo "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" Alltag waren [...]
Im direkten Vergleich zu damals sind die Voraussetzungen heute geradezu traumhaft und trotzdem sind einige Azubi's mit nix zufrieden,pochen auf ihre Rechte,vergessen ihre Pflichten und haben überdies niemals Schuld an etwas,Schuld sind immer nur die Schule,die Station oder die **** von "früher" :angry:.
Da liegt der Hund begraben. Zumindest für mich. Natürlich ist es was anderes wie es heute läuft. Denken wir zurück, was damals Krankenschwester für ein Beruf war? Dass jeder Arbeitslose in den "beruf" gesteckt wurde. Dass die Bezahlung ein witz war, usw. Alles ist im Wandel, und gottseidank auch unser Beruf. Und ich bin ehrlich: Ich finde nachwie vor nicht gut wie dieser Beruf und seine Ausbildung ablaufen. Ganz egal ob es damals noch sclhimmer war oder nicht!
Und ich werde nen Teufel tun und später mal zu jemandem sagen "aber ich hatte es damals noch viel schlimmer, also beschwer dich nicht!"
Und Schuld hat immer nur die Schule? Bei mir sage ich: ja! Eindeutig. Ich rudere mit den Armen, um alles so hinzukriegen, wie man es von mir verlangt und erwartet.. und die Unterstützung der Schule? Die Organisation? Gleich Null. Prüfungen werden verschoben, man bekommt als Schüler aber nicht bescheid. Stundenpläne geändert.. man bekommt als Schüler nicht bescheid. Dozenten fallen aus, der Stoff wird nicht nachgeholt, man hat Probleme auf ner Station mit einer PK und muss diese selbst klären. Ich bin Erwachsen.. aber manche Mitschülerin ist unter 18. Die haben noch keine Lebenserfahrung. Die brauchen Hilfe und Unterstützung. Die müssen von den Vorgesetzten lernen. Schutzbefohlene...

So so,es gibt also keine wirklich "faulen" Azubi's,FSJler oder Zivi's ?
Und wenn das arme Kerlchen oder der arme Azubi nicht weiß,was er darf und wie der Hase läuft,dann liegt's am Stammpersonal,ja?

Der Azubi hat seinen Ausbildungsplan,weiß,welche Einsätze er machen muß und weiß als Einziger auf Station,wo er gerade in der Theorie steht.

Ich als Stammpersonal bin doch nicht verpflichtet,dem Azubi seine Ausbildungsinhalte hinterher zu tragen,wer will denn hier lernen :knockin:

Du scherst also nicht über einen Kamm? :gruebel:

Und auch die Zivi's haben,wie die FSJler und die BFD's jetzt auch,ne Einführung in den Stations-bzw.Einrichtungsbetrieb,so daß sie wissen,was los ist. Wird ja nicht aus lauter Langeweile vorher ein Praktikum angeboten oder sie können 2-3 Tage vorher mitlaufen.
All die genannten,bis auf die Azubi's,sind als Hilfskräfte da und nicht zum lernen,heißt also,ARBEITEN !!

Oh, ja klar.. wer 2-3 Tage mitläuft weiß also wie auf Station der Hase läuft.
Dass ihr vorher 3 Jahre Ausbildung hinter euch habt und schon mehrere Jahre (u.a.) auf Station arbeitet tut nichts zur Sache.. 2-3 Tage mitlaufen reichen doch bitte, um zu wissen was man tun soll.
Und FSJler sind himmel noch eins keine billigen Arbeitskräfte! Kein Wunder, dass kein Mensch mehr den Beruf ergreifen will, wenn solche Erfahrungen im FSJ gemacht werden -.-

Sicher,ich bin auch dafür,daß Azubi's ihre Rechte kennen und vertreten,aber die meisten vergessen darüber ihre Pflichten und eine dieser Pflichten lautet doch wohl,daß der Azubi seinen theoretischen Stand und das Lernziel seines Einsatzes kennt !

ohne Zweifel, da ahst du recht. Und was sind die Pflichten der Exam.? Den Schüler/FSJler Schränke putzen schicken? Ihm zu sagen, dass sein Lernkatalog ja wohl sein Bier ist? ^^

Sorry,wenn mein Ton mal wieder unpassend erscheint,ich ärger mich nur über solche Aussagen,daß dem Azubi seine Ausbildung möglichst ohne eigenes Dazutun auf dem Silbertablett serviert werden soll,vorzugsweise von den Praktikumsstationen :angryfire: !

Da! Schon wieder.. Sag doch bitte nicht, dass du nicht verallgemeinerst. Wir Azubis wollen, dass uns die Ausbildung in den Schoß gelegt wird. -.-

Nur leider hast dann manchmal,im Moment eher öfter,Azubi's,die ihren Einsatz antreten und sobald sie den Praktikumsplan erfahren,anfangen zu nörgeln. Die wissen vorher,daß sie nach Anleitung EKG's schreiben,Blut abnehmen und auch mal nen Zugang legen dürfen. Aaaaaaber,daß sie das erst gezeigt kriegen und dann unter Aufsicht machen,bevor sie selber los dürfen,paßt ihnen nicht,weil theoretisch können sie das ja schon :knockin:.
Somit werden sie lustlos,finden alles doof,vorallem,weil es nicht nach ihrem Kopf geht und zeigen dies sehr auffällig.

Das tut mir leid, wenn ihr solche Azubis habt. Aber wie schon jemand sagte, ich frage mich was ihr für Schüler habt. Wie die Auswahlkriterien sind. Anscheinend müssen diese Schüler noch erzogen werden und versauen unser Bild. Darum tuts mir wirklich leid.

Wenn ich mir tagtäglich den selben Schwachsinn anhören muß,bei einer leider anwachsenden Zahl von Azubi's jeden Monat die selben Gespräche führen muß,dann bin auch ich mal am Ende,SL hin oder her !
Deshalb bitte ich Euch,meine Kritik an einigen Azubi's mal zu hinterfragen und nich bloß auf meinem Ton rum zu hacken.

Sorry, aber ihr bekommt immer und laufend neue Schüler. ihr seid eine Station, kennt euch und euren Ablauf. Wir Schüler kennen eine Station einen Monat und müssen dann wieder gehen. In der Zeit sollen wir alles lernen und wissen, was auf der Station so zu lernen ist. Und dann haben wir Fragen. Und zwar ne Menge Fragen und wahrscheinlich auch immer die Gleichen. Es tut mir, wie schon erwähnt leid, wenn da schwarze Schafe drunter sind. Aber muss ich deswegen als Schüler ****** davor haben zu fragen, ob ich nen EKG schrieben darf, weils 20 andere vor mir getan haben, und 2 davon vllt. mit nem falschen Ton?


So, ich hoffe ich hab deine Posts jetzt zu genüge gelesen und stimme einfach mit deiner Meinung und den meissten deiner Äußerungen nicht überein. Ich möchte dich nicht persönlich angreifen, sondern uns verteidigen.. weil wir haben es verdammt noch eins nicht so Honigkuchenschnubbel-einfach wie viele denken...
 
narde2003; schrieb:
Krabbenmädchen, ich reiche dir die Hand - in Beitrag Nr. 17 habe ich auch den guten alten Sokrates zitiert:)

Ist mir kurz nach dem Schreiben auch aufgefallen, hab's aber trotzdem stehen lassen... :wink:

ZNA-Öse schrieb:
Im direkten Vergleich zu damals sind die Voraussetzungen heute geradezu traumhaft und trotzdem sind einige Azubi's mit nix zufrieden,pochen auf ihre Rechte,vergessen ihre Pflichten und haben überdies niemals Schuld an etwas,Schuld sind immer nur die Schule,die Station oder die **** von "früher"

Welche Bedingungen findest du denn heute "traumhafter" als damals? Meine Ausbildungszeit, die wahrscheinlich in Wenigen Wochen vorbei ist, war nicht gerade "traumhaft" in dem Sinne, dass einem alles auf einem Silbertablett serviert worden ist. Ich war zweimal kurz davor, abzubrechen, weil ich mit dem Druck auf Station nicht klar kam. Natürlich war ich damals nicht dabei, aber ich glaube, Schüler haben es heute nicht leicher als vor 20 Jahren! Die Ausbildung hat sich strukturell zwar sehr verändert, doch das bedeutet ja nicht, dass sie elichter geworden ist.

Und was ist schlimm daran, wenn ein Schüler seine Rechte kennt? Ich finde, dieses Umstand sollte man sogar nicht stärken! Wozu gibt es denn das Krankenpflegegesetz und Arbeitschutzregelungen?
 
Besonders anstrengend wird's,wenn man den Azubi zu nem Alki mit 3,8 auf'm Kessel und total eingenäßt schickt,um diesem aus seinen Klamotten und in's Flatterhemd zu helfen.


...o.k. mal anders rum
eine konkrete Situation
da hab ich allerdings auch nur 1 Frage:

Sollte der Azubi da allein mit umgehen? Liest sich so.

DAS wurde von mir, damals, niemals erwartet.
Da ich mich an 1 konkrete Sitation erinnere, geteiltes Elend war nur das halbe Elend. Es war ganz fürchterlich. Ich wünsche keinem Azubi, da allein rumwurschteln zu müssen.
Dazu sei noch gesagt: Ich fand's damals in der NA sehr gut, mir hat es Spaß gemacht, die Abwechslung, so viel neues, gut das alles ist auch schon wieder 20 Jahre her
UND ich war ein unbedarftes, naives, gutgläubiges, unbekümmertes, unwissendes, schüchternes Schäfchen.
In der NA heute, die jetzt völlig anders strukturiert ist, viel größer und wesentlich umfangreicher, da geht JEDEN Tag die Post ab, aber sowas von, ob ich heut noch das gleiche - nach dem Einsatz als Lernende dort - sagen könnte?
Da ich jetzt grad Urlaub hab, geht's im Moment nicht, aber sobald möglich werd ich die Azubis befragen, die schon dort waren, wie's ihnen dort ging.
Ehrlich gesagt bin ich ziemlich sicher, dass sie was anderes von sich geben werden.
Andererseits - die sind den permanenten Stress, dass hohe Nivaeu und Tempo - seit Beginn ihrer Ausbildung ja gewohnt, für die ist dieses Level der Normalzustand und die meisten gehen damit erstaunlich gut um.
 
Danke HoneyBloom und Amezaliwa.Ihr habt mir den Abend gerettet :hippy:Endlich schreibt mal jemand was!
lg und regt euch nicht auf Leute, das ist schlecht für den Blutdruck :kloppen:
 
Wenn man sich mal nicht aufregt, dann kann's mit der Zeit aber auch schlecht für die Magenschleimhäute werden :smoking:

@ ZNA-Öse

Ich komme aus dem Büro und dort hatten und haben wir auch immer Leute gehabt, die ständig die gleichen Fragen gestellt haben. Noch nicht einmal "neue", nein, sondern auch Leute, denen es schon erklärt und erzählt worden ist. Meine alt eingesässenen Kolleginnen haben sich ebenfalls häufig darüber beschwert. Die Lösung des Problems war es dann, dass ich eine Wissensdatenbank angelegt habe, in der die am häufigsten wiederkehrenden Fragen mit den entsprechenden Antworten hinterlegt waren.

Wer auf solch eine Lösung nicht hin arbeitet, ist selbst Schuld wenn er oder sie sich auch noch die kommenden Jahrzehnte genervt fühlen muss :sdreiertanzs:
 
Hallo Rantanplan,
haben wir. Wir haben zwei Ordner mit den häufigsten Fragen usw. zusammengestellt,in dem alles,von Krankheitsbildern über Maßnahmen bis hin zu den einzelnen Komplikationen enthalten sind und wir haben diese Ordner auch auf Stick,so daß sich jeder Azubi nehmen und lesen kann,was er möchte.
Auch bilden sich meine PA's laufend weiter,um den Einsatz in unserer ZNA so spannend wie möglich zu gestalten.
Man macht den Azubi's Angebote,wie z.B. die Ordner oder Sticks,aber da meistens die Zeit während des Dienstes nicht da ist,um sich damit zu beschäftigen und auch,meistens,kein Wille da ist,sich die Sachen mit nach hause zu nehmen,werden diese Angebote leider kaum genutzt.
 
Also, eigentlich wollte ich hier nur lesen, aber die ganze Zeit zuckt schon meine rechte Hand.
Mal vorausgesetzt, das, was ich hier schreibe, darf ich auch, ich bin nämlich Ossi und alt genug, um sieben Jahre Beruf dort erlebt zu haben.
Und ich stehe zu dieser Vergangenheit, mit dem Herzen und nostalgischen Gefühlen.
Aber, und das hat auch mit meinem Studium und meiner Selbstfindung zu tun, sehe ich, was damals schlecht war und was mir im Nachhinein gefehlt hat.
Das "Kollektiv" war alles, das Individuum mit allen seinen Eigenheiten und Bedürfnissen nicht erwünscht. Man hatte innerhalb genau definierter Gruppenzugehörigkeit zu funktionieren. Und tat das auch.
Daher kommt es zu solchen Verallgemeinerungen. Die Azubis. Die ****.
Und dazu kam eine weitverbreitete Radfahrermentalität. Was das ist, brauch ich hier wohl nicht zu schreiben.
Man mußte als Schüler das Ganze aushalten, irgendwann war man auf der anderen Seite. Und sehr viele haben das dann sehr zelebriert.
Und haben die Schüler damals mehr gelernt?
Mal nen Schwank aus meiner Berufspraxis.

Ich tät die Überschrift erweitern. Andere Zeiten, andere Bedingungen, andere Einstellungen.
Thoraxchirurgie mit 32 Betten. Kein Hol und Bringedienst, keine Servicemitarbeiter etc. und Personalmangel. Das Essen kam in Töpfen
und wenn die Schüler nicht das Austeilen, Einsammeln und Abwaschen übernommen hätten, hätten die Patienten nichts zu essen gehabt. Denn die zwei ex. Schwestern mußten den Rest erledigen, den die Schüler nicht machen konnten. So war das, immer.
Na klar, haben wir auch was gelernt. Aber zwischen dem Wissen und den Anforderungen von damals und heute gibts ja wohl auch nen Unterschied.
Nochmal, ich bin sogar stolz auf meine Vergangenheit, aber ich möchte sie nicht wiederhaben und schon gar nicht konservieren.
Ich bin im Heute angekommen und obwohl der Wessikapitalismus nun auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist, finde ich mich mit meiner Individualität hier erst wieder.
und nun ein letztes Wort an alle Azubis, manchmal seit ihr wirklich auch ein bißchen anstrengend, aber das sehe ich als Aufforderung an mich, euch dort abzuholen, wo ihr steht.
Und manche werden halt scheitern.
That´s life.
 
ich liebe sie, diese Ost-West-Vergleiche, die immer so schön aufzeigen, dass man in der Ferne das Bessere vermutet.

Kollektiv kannst beruhigt mit Team gleichsetzen. Die ideologische Überfrachtung hat nix mit der Organisationsstruktur zu tun. Gemeinsame Unternehmungen wie Weihnachtsfeiern und Stationsausflüge findest auch heute noch. Da willst wohl kaum eine Gleischschaltung hinein interpretieren wollen.

Auch heute findest du wohl in fast allen Teams einen unausgesprochenen Ehrenkodex: zuerst der Pat., dann die eigenen Bedürfnisse. Anders lässt sich der Wille zu Überstunden und das schlechte Gewissen bei Erkrankung bei vielen net erklären.

Die Identifizierung mit dem eigenen Team geht auch heut noch soweit, dass man alles versucht um in seinem angestammten Team zu bleiben. Das ist eigentlich auch net verwerflich. Der Mensch braucht entsprechende Strukturen.

Die Verallgemeinerungen geben lediglich das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit an. Hat also nix mit Ost oder West zu tun. Das dieses Gefühl bei Pflegekräften besonders ausgeprägt ist hat was mit der Berufseinstellung zu tun. Stichwort: Berufung.

Der autoritäre Führungsstil ist keine Erfindung des Ostens. Den dürftest auch heute noch in der gesamten Bundesrepublik finden.

Individualität war auch damals möglich. Sie erforderte allerdings Mut. Den hatte net jeder. Der Mensch neigt zur Bequemlichkeit- egal ob in Ost oder West.

Ergo: Du bedienst hier also eigentlich nur Klischees mit deinen Argumenten. da ist mir das Zitat von Sokrates schon lieber. Zeigt es doch auf, dass man im Alter die Sichtweise ändert.

Elisabeth
 
Vielleicht sollte ich es präzisieren. Es geht mir primär um die Haltung von ZNA-Öse.
 
Damit stellen wir (bzw. ich *fg) fest, dass das Problem von ZNA-Öse net windrichtungsspezifisch ist.

Vielleicht interpretieren wir zu schnell Ost-West-Vergleiche in bestimmte Aussagen rein. Woran mag das liegen? Vielleicht muss so mancher sich bestätigen, dass er in der neuen Zeit angekommen ist und dies entsprechend deutlich nach außen unterstreichen.

Elisabeth
 
Natürlich ist die ZNA ein sehr spezieller Bereich, in dem es oftmals sehr hektisch zugeht. Aber besonders da ist die Anleitung von Azubis wichtig. Bei uns findet das Einführungsgespräch bereits VOR Einsatzbeginn statt, die Azubis erhalten einen speziell auf unsere ZAB zugenschnittenen Lernzielkatalog. Jeder Azubi wird einem Kollegen zugeordnet, im Idealfall natürlich dem PA. Wenn auffällt, dass bei einem Azubi Desinteresse herrscht, wird dies in jedem Fall in einem Gespräch hinterfragt. Überforderung? Unterforderung? Faulheit? Feedback-Gespräche finden sowieso regelmäßig statt. In den meisten Fällen ist es so, dass die Azubis Sorge haben, etwas falsch zu machen. Diese Angst kann man nehmen. Wenn es aber so ist, dass ein Azubi einfach kein Bock hat (und ja, das kommt gelegentlich vor), mache ich sehr eindeutig verständlich, dass mir meine Zeit sehr wertvoll ist, und ich sie nicht unnütz verschwenden werde. Trotzdem wende ich nicht nicht die Bestrafungsmethode "Steckbecken polieren" an, auch wenn es manchem gar nicht schlecht bekäme...Und manchmal wäre es für meine Nerven wahrscheinlich sogar besser, diese Methode anzuwenden, als ein weiteres "Kindergarten-Gespräch" darüber zu führen, dass man blutige Tupfer aufheben kann, ohne dass es explizit als Lernziel festgelegt ist...:knockin:
 
ich liebe sie, diese Ost-West-Vergleiche, die immer so schön aufzeigen, dass man in der Ferne das Bessere vermutet.

Kollektiv kannst beruhigt mit Team gleichsetzen. Die ideologische Überfrachtung hat nix mit der Organisationsstruktur zu tun. Gemeinsame Unternehmungen wie Weihnachtsfeiern und Stationsausflüge findest auch heute noch. Da willst wohl kaum eine Gleischschaltung hinein interpretieren wollen.

Auch heute findest du wohl in fast allen Teams einen unausgesprochenen Ehrenkodex: zuerst der Pat., dann die eigenen Bedürfnisse. Anders lässt sich der Wille zu Überstunden und das schlechte Gewissen bei Erkrankung bei vielen net erklären.

Die Identifizierung mit dem eigenen Team geht auch heut noch soweit, dass man alles versucht um in seinem angestammten Team zu bleiben. Das ist eigentlich auch net verwerflich. Der Mensch braucht entsprechende Strukturen.

Die Verallgemeinerungen geben lediglich das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit an. Hat also nix mit Ost oder West zu tun. Das dieses Gefühl bei Pflegekräften besonders ausgeprägt ist hat was mit der Berufseinstellung zu tun. Stichwort: Berufung.

Der autoritäre Führungsstil ist keine Erfindung des Ostens. Den dürftest auch heute noch in der gesamten Bundesrepublik finden.

Individualität war auch damals möglich. Sie erforderte allerdings Mut. Den hatte net jeder. Der Mensch neigt zur Bequemlichkeit- egal ob in Ost oder West.

Ergo: Du bedienst hier also eigentlich nur Klischees mit deinen Argumenten. da ist mir das Zitat von Sokrates schon lieber. Zeigt es doch auf, dass man im Alter die Sichtweise ändert.

Elisabeth

Hallo Elisabeth,

Individualität erforderte damals tatsächlich Mut. Hier ein kleines Beispiel von drei Berufskollegen, die mal was gesagt haben:

Der Mut der DDR-Opposition : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv
 
Hallo, bisauf,

die Ausstellung heißt zu Recht "Der Mut der Wenigen."
Ich zum Beispiel war es damals nicht.

Und noch ein Satz zum "Angekommen sein". Äußerlich bin ich es gar nicht so, das ist auch piepegal. Innerlich bin ich es.

Gruß, Marty
 
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Was ist anderes?

Wir schreiben in jedem Einsatz einen Praxisauftrag. Mit fortschreitender Ausbildung wird das Pensum größer. Momentan (Anfang des 3.LJ) sind das 12-14 DIN A4 Seiten. Die Benutzung und richtige Angabe der wissenschaftlichen Literatur wird vorausgesetzt. Die Gliederung in fächerübergreifende Einheiten verlangt viel Disziplin und Selbststudium. Dass das nicht Jedermannssache ist, sollte klar sein.
Die Anforderungen werden mit der Entwicklung der Pflegewissenschaft höher. Es gibt mehr Stoff und immer weniger Zeit.
Pflegenotstand: Die Azubis werden aufgefordert mehr Verantwortung für eigene Ausbildung zu übernehmen. Meine Schule verlangt, dass wir unsere Lernziele für jeden Bereich selbstständig ausformulieren. Lernzielkataloge sind nicht erlaubt.
Technisierung und Dokumentation: Die Bereiche gehören in die moderne Pflege dazu.
Die Jugendlichen haben sehr idealistische Vorstellungen vom Beruf und Berufsleben überhaupt. Die Gesellschaft ich will alles und zwar sofort trägt dazu bei.(Castingshows bei Bohlen und Klum)
Und dann der Rollenkonflikt Schüler-Arbeitnehmer.

Ich hatte sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen. Ich mache meine Ausbildung gerne. Ich gehe gerne zur Arbeit aber auch gerne nach Hause. Das will gelernt werden. :nurse:
 
Die Jugendlichen haben sehr idealistische Vorstellungen vom Beruf und Berufsleben überhaupt. Die Gesellschaft ich will alles und zwar sofort trägt dazu bei.(Castingshows bei Bohlen und Klum)
Und ich glaube, das ist eines der Dinge, die ZNA-Öse und einigen anderen (auch mir manchmal) sauer aufstoßen. Es gibt Menschen, die treten auf wie Graf Koks von der Gasanstalt. Die gibt es überall und damit auch unter den Krankenpflegeschülern.

Von den Schulen wird zugegeben, dass die Zahl der Bewerber sinkt und Leute einen Ausbildungsplatz erhalten, die ihn vor zehn Jahren noch nicht bekommen hätten. Darunter werden auch einige dieser großspurigen Mitmenschen sein.

Wenn man nun einige Zusammenstöße mit dieser speziellen Art Schüler hatte (und in zehn Jahren Berufserfahrung begegnet man einer ganzen Reihe von Schülern), dann kann es passieren, dass man das Verhalten aller Schüler besonders kritisch betrachtet und wirklich jeden Wunsch und jede Forderung, und sei sie auch noch so gut begründet, in den falschen Hals kriegt. Dieses Verhalten ist nicht korrekt, aber menschlich. Was nicht bedeuten soll, dass Leitungskräfte und Praxisanleiter ihr Verhalten nicht reflektieren und daran arbeiten sollten.
 
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