Wieso keine vernünftige Bezahlung im Krankenhaus nach der Ausbildung?

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Ich bin seit über 13 Jahren in einer Gewerkschaft organisiert. Im Gegensatz zu Chris.b habe ich für bessere Bedingungen Aller Mitarbeiter gekämpft.

Nur so am Rande: Im Gesundheitswesen existiert keine Marktwirtschaft. Auch keine soziale.
Die üblichen Mechanismen greifen nicht, da politisch nicht gewollt.
Sonst hätten wir natürlich einen Zustand erreicht, an dem wir finanziell besser dastehen würden, als es wir es derzeit tun.
 
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Nur so am Rande: Im Gesundheitswesen existiert keine Marktwirtschaft. Auch keine soziale.
Die üblichen Mechanismen greifen nicht, da politisch nicht gewollt.
Sonst hätten wir natürlich einen Zustand erreicht, an dem wir finanziell besser dastehen würden, als es wir es derzeit tun.
Da geb ich Dir recht.
Durch die Deckelung im Gesundheitswesen sind die Mechanismen der Marktwirtschaft ausgehebelt worden.
Trotzdem geht durch Verhandlung einiges. :-)
 
Und bei uns erhalten die Frischexaminierten aus den eigenen Reihen eine Bonuszahlung in vierstelliger Höhe, um z.B. die Mietkaution bezahlen zu können. Die Wohnungen hier sind nicht billig und das Schülerwohnheim ist nach der Ausbildung natürlich nicht mehr möglich.
Mieten sin auch hier nicht billig und ich hätte trotzdem lieber gleich die höhere Eingruppierung, rechnet sich mehr!
Aber Du glaubst doch nicht, dass das ein einzelner Schüler mit seinem Gebruddel erreicht hat. Da war ein Betriebsrat dahinter.
Nicht ein einzelner Schüler, sondern alle aus dem Kurs, die bleiben wollten und eine Stelle angeboten bekamen! Und ein Betriebsrat hatte da meines Wissens nichts mit zutun! Die Häuser brauchen dringend Personal, warum nicht mit den eigenen Examinierten verhandeln, die zumindest die Organisationsstrukturen des Hauses kennen!
 
Nicht ein einzelner Schüler, sondern alle aus dem Kurs, die bleiben wollten und eine Stelle angeboten bekamen!
Eben. Eine Gemeinschaft. Nicht einer alleine für mich, weil er sich für einen Überflieger hält, nur weil er in Bälde die gleiche Ausbildung abschließt wie alle anderen auch.

Ich erkenne keinen Grund, warum der TE mehr Gehalt erhalten sollte als alle anderen in vergleichbarer Position. Es gibt nichts, was ihn von anderen unterscheidet.
 
Ich kann nicht sehen, dass sich Chris.b für einen Überflieger hält. Er versucht das bestmögliche Gehalt zu verhandeln, das ist legitim und auch realistisch, auch als Einzelner! Vielleicht unterscheidet er sich einfach in dem Mut, für eine bessere Bezahlung zu kämpfen und er möchte sich nicht devot in die 2.Reihe stellen. Wir wollen doch, dass sich die Pflegekräfte selbstbewusst für ihren Berufsstand einsetzen und kämpfen, weil sie wissen was sie wert sind und leisten sollen.
Und dann kommen hier erfahrene Kollegen und erzählen ihnen, sie seien nichts besonderes und müssten sich erstmal ihre Lorbeeren verdienen.
Sie sind was besonderes, sie sind ausgebildete Pflegekräfte und gehören wertgeschätzt und das vielleicht auch mit 200€ mehr Einstiegsgehalt und das brutto. Daran ist nichts maßlos….
 
Ich kann nicht sehen, dass sich Chris.b für einen Überflieger hält. Er versucht das bestmögliche Gehalt zu verhandeln, das ist legitim und auch realistisch, auch als Einzelner! Vielleicht unterscheidet er sich einfach in dem Mut, für eine bessere Bezahlung zu kämpfen und er möchte sich nicht devot in die 2.Reihe stellen. Wir wollen doch, dass sich die Pflegekräfte selbstbewusst für ihren Berufsstand einsetzen und kämpfen, weil sie wissen was sie wert sind und leisten sollen.
Und dann kommen hier erfahrene Kollegen und erzählen ihnen, sie seien nichts besonderes und müssten sich erstmal ihre Lorbeeren verdienen.
Sie sind was besonderes, sie sind ausgebildete Pflegekräfte und gehören wertgeschätzt und das vielleicht auch mit 200€ mehr Einstiegsgehalt und das brutto. Daran ist nichts maßlos….
Danke für deine Zustimmung.

Mittlerweile kann ich nochmal etwas Feedback geben und muss ein etwas anderes Fazit ziehen.
Nun hatte ich mich bei 2 Vollversorgern und meiner eigenen Klinik beworben. Jeweils im Fachbereich. Im Osten beim Vollversorger war es wirklich erschreckend (oder vllt der falsche Zeitpunkt), da ich nur knapp über 3000€ brutto bekommen sollte. Da habe ich nach verschiedenen Varianten gefragt um das aufzustocken. Ginge aber alles nicht. Hab dort letztlich auch mit der Begründung abgelehnt.
An der Uni gefiel es mir eigentlich super und auch die Bezahlung war mit etwa 3500€ gut, da war ich über dem was ich mindestens haben wollte und hab auch nicht verhandelt.

In unserem Haus musste ich der Pflegedirektion ne ganze Zeit hinterlaufen um mal ne Rückmeldung zu bekommen. Von Anerkennung war da wenig zu spüren. Letztlich wurde ich dann mehr oder weniger in der Schule überfallen. Dort habe ich zwar auch nach Möglichkeiten von Boni oder Höherstufungen gefragt, aber auch da gabs kein Durchkommen. Scheint wohl oftmals wirklich in der Verwaltung ein STOP zu geben für individuelle Anpassungen. Fand ich sehr schade.

Dennoch wurde ich positiv überrascht. Im eigenen Haus komme ich trotz Privatträger durch eine angebliche Höherstufung der eigenen Azubis sowie ITS (bei Vertragsbeginn aber keine Einstufung auf ITS) und Kinderzulage auf fast 3600€ Grundgehalt. Damit bin ich letztlich auch erstmal einverstanden, zumal ich bislang fast das ganze Jahr mit Rad zur Arbeit gefahren bin. Auch wenn das nicht wirklich Verhandeln sondern Vorschlagen und Ablehnen war.

Soviel zu meiner Erfahrung mit den Häusern in meiner Umgebung.
 
Wow, fast 1000€ brutto mehr als tariflich vorgesehen. Du kannst echt stolz auf dich sein. Danke auch, dass du das teilst, damit die Leute auch mal verstehen, dass das geht. Auch trotz Tarif.

Verhandeln geht nämlich immer. Wenn die Gruppe fest ist, kann man ja noch über die Stufe diskutieren. Mein Mann hat erst 5 Jahre Berufserfahrung und wurde jetzt im ÖD in E10/5 eingruppiert. Eigentlich wäre es nur E10/3 gewesen.
Dann kann man auch immer noch über ein Jobrad sprechen oder andere Leistungen, wie einen Dienstwagen zum Beispiel.

Ich kann nicht verstehen, dass manche wirklich in ein VG gehen und nichts rausholen und sich mit P7/2 zufriedengeben.

Wir haben Pflegenotstand. Wir sind die Ware. Weil andere sich unter Wert verkaufen, gibt es erst Pflegxit. Würden alle mitziehen, dann gäbe es bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für alle. So muss man sich das halt alleine holen.

Ich werde solange suchen, bis ich 4000€ brutto bekomme oder mehr. Für weniger mache ich keinen Finger krumm. Und ja, ich bin auch nur Einsteigerin. Und habe auch nichts besonderes zu bieten. Ja, das kann man so machen. Ja, man braucht nur ein bisschen Mut dafür.
 
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Wow, fast 1000€ brutto mehr als tariflich vorgesehen.
Es sind knapp unter 500 Euro,

Wie konntest du dich so verrechnen, nach dem großspurigen Auftakt, dass nur du als BWLerin das Gehaltsgefüge interpretieren kannst?
 
Mich macht diese Passivität der jetzigen Generation fassungslos. Sie schauen zu, wie ein Berufsstand ruiniert wird - wie beim Klimawandel.
Sie tun nichts. Sie streiken nicht. Sie demonstrieren nicht. Sie halten aus, bis es nicht mehr geht und nennen es dann Pflegxit.

Gleichzeitig sind das die, die die Zukunft aggressiv wegbeißen und ihnen jegliche Perspektive und Ambition nehmen. Hier wurde ja massiv auf Chris eingeredet, dass seine Vorstellungen unangemessen sein - trotzdem hat er sie erreicht.

Ich finde es so bewundernswert, dass er hier weiterhin postet, obwohl seine Beiträge so abgewertet werden.
Das ist so gut. Denn jetzt kommt eine neue Generation. Wir haben Abitur und einen Studienabschluss. Wir schauen nicht zu. Wir machen etwas. Die Zeiten dieser Passivität sind jetzt vorbei.


Wenn ihr demütig und barmherzig sein wollt, dann macht das gerne ehrenamtlich oder im Kloster. Wir wollen Geld mit Pflege verdienen und wir wollen gute Arbeitsbedingungen. Wir machen den Job wieder attraktiv.

Ihr lasst ihn mit so einer Einstellung sterben. Das Gute ist, dass jetzt in den kommenden Jahren etwa 50% in Rente gehen und junge Menschen mit einer frischen und realistischen Denke kommen, die eine hohe Bildung genossen haben und Selbstwirksamkeit kennen.

Ich feier dich so dafür Chris. Danke, dass du diese Arbeit leistest. Ich wette, hier lesen viele Azubis stumm mit, die keine Lust haben, vom "Club der alten Hasen" gemobbt zu werden. Ich habe mich zum Beispiel nur hier registriert, um dich zu supporten. Du bist nicht allein. Es gibt viele wie dich und du bestärkst mich, mich zu wehren und zu kämpfen. Ich hab da richtig Bock drauf.
Auch mich wird nie eine Claudia oder ein Martin aufhalten. Wir werden
 
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Es sind knapp unter 500 Euro,

Wie konntest du dich so verrechnen, nach dem großspurigen Auftakt, dass nur du als BWLerin das Gehaltsgefüge interpretieren kannst?
Uhhh und da ist er, der erste Mobbing Angriff.
Danke, du dass du meine These bestätigst.

Herzlichen Glückwunsch Chris. Danke Chris. Alles nicht so wichtig. Erstmal die Aggressionen ordentlich abbauen gelle? Das sind sie! Genau die meine ich!
 
Oweh, da fühlt sich jemand massiv angegriffen und in seinen wunden Punkten getroffen. Ich hoffe, liebe Bald-Kollegin, dass es dir ansonsten soweit gut geht und du psychisch stabil bist. Ängste und versteckte Verletzungen entladen sich ja recht häufig in Aggressionen nach außen. Als Angstbeißer ist nicht gut arbeiten. Tatsächlich machen mich deine Zeilen nachdenklich, weil sie so besorgniserregend nach Hilfe schreien.

Ich weiß nicht, wie du zu der Einschätzung gelangst, dass deine Generation höher qualifiziert sei als die vergangenen, da du so vehement das Vorhandensein von Abitur und Studium betonst. Diese beiden Qualifikationen sind keine Erfindung der Gen-Z, das haben schon ungezählte Pflegekräfte vor euch geschafft. Freilich ist die Akademisierung der Pflege ein hehres Ziel, welchen Beitrag hast du hierzu schon geleistet, dass du die bisherigen Anstrengungen deiner Vorgänger so abstrafst? Verfolgst du nicht die Medien, liest du keine Zeitung und schaust du keine Nachrichten? Nicht anders kann ich mir deine Wahrnehmung erklären.
Und gestatte mir die Frage, wie kommt es, dass du den schmalen Grat zwischen Selbsterkenntnis und Hochmut verwechselst? Versuche einmal, deinen Beitrag mit den Augen eines Außenstehenden zu lesen. Komm, versuch es, wenigstens einmal nur. Bemerkst du die Arroganz, Aggressivität und das Von-oben-herab? Lehrt man das heutzutage an Gymnasien und Universitäten? Darauf bist du stolz? Zu meinen Studienzeiten brachten uns unsere Profs andere Werte nah: Miteinander statt Gegeneinander, Konstruktivität, Wohlwollen und Wertschätzung. All das geht dir leider völlig ab. Das tut mir Leid für dich. Es muss anstrengend sein, so viele negative Gefühle vor sich hertragen zu müssen.

Ich hoffe in gleichem Maße, wie ich es nicht verstehen kann, dass du das nur hier in den anonymen Weiten des www so händelst, und dich im unmittelbaren vis-a-vis unter Kollegen freundlicher gibst. Nichts schmälert die Leistung eines Teams wie die aggressive und hochnäsige Art eines Kollegen, der sich besser fühlt als alle anderen UND das alle spüren lässt. Das nimmt nicht nur Kollegen und Vorgesetzte gegen dich ein, sondern auch Patienten, Klienten, Angehörige und Gäste. Du möchtest ganz sicher nicht das negative Aushängeschild deines Teams sein, und du möchtest dir auch nicht selbst Steine in den eigenen Weg legen. Mach es dir nicht schwerer, als es eh schon ist. Vielleicht kannst du diesen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung als Lernziel für deine künftigen Praxiseinsätze formulieren. Und vielleicht lernst du bis zum erfolgreichen Abschluss deines Examens, wie man Veränderung initiiert und auch mit seinen wahrgenommenen "Gegnern" kommuniziert, ohne den jeweils anderen auf aggressive Weise herabzuwürdigen. Für das, was du dir - völlig zurecht - vorgenommen hast, ist die konstruktive Art zu verhandeln unabdingbar.
 
Auch mich wird nie eine Claudia oder ein Martin aufhalten.
:gruebel: Äh, kann das sein, daß Du mich grad verwechselst?
Ich hab Chris hier unterstützt, obwohl ich zum "Club der alten Hasen" gehöre (Ü50, seit Anfang der 90er in der Pflege bis vor ein paar Jahren).
Denn aus eigener Erfahrung weiß ich sehr wohl, daß man verhandeln kann.
Auch trotz Tarif.
Leider lassen sich viele Pflegekräfte für dumm verkaufen.
 
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Uhhh und da ist er, der erste Mobbing Angriff.
Liebe maja-heart, eine andere Meinung oder eine Richtigstellung ist kein Mobbing. Bitte verwende diesen Begriff nicht wenn er nicht zutrifft. Das verletzt alle die , die tatsächlichem Mobbing ausgesetzt sind. Ich arbeite seit 43 Jahren in der Pflege, war auf vielen Demonstrationen, bin gewerkschaftlich Organisiert , in einem Berufsverband, politisch Tätig, in meiner Klinik schon seit vielen Jahren das Ehrenamt als Betriebsrat inne, nebenbei bin ich auch noch Mobbingbeauftragte.
Ich empfinde mich nicht als Passiv, oder schaue zu wie mein Berufsstand ruiniert wird.
Eine ganze Generation über einen Kamm zu scheren und zu verteufeln ist natürlich sehr einfach.
Abitur und ein Studienabschluss sagen gar nichts über das soziale Engagement aus, das man bringt um seinen Berufsstand weiter zu bringen, lediglich dass man gut auswendig lernen kann.
Von den jungen Mitarbeitern ,Fachkräfte Pflege,die in meiner Klinik arbeiten, haben über die Hälfte ihre Arbeitszeit reduziert, da ihnen 100 % zu stressig sind und man mit 80 % ja auch ganz gut leben kann. Junge Mitarbeiter haben häufiger einzelne Kranktage als die älteren. Gut zu beobachten ist, wenn auf facebook die Megaparty gepostet wird, dann fehlen am Tag darauf doch so einige.
Die Leidensfähigkeit und Belastbarkeit so mancher Jungen Mitarbeiter ist nicht im oberen Bereich.
Trotz meiner Erfahrungen würde ich niemals die Behauptung aufstellen, dass die junge Generation alle Weichgespült und nicht belastbar seien. Es gibt solche und solche.
Was glaubst du denn wo die Pflege jetzt wäre, wenn es nicht die Alten gäbe, die es erst möglich gemacht haben dass man Pflege studieren kann, dass die Arbeitsbedingungen besser geworden sind. Ja tatsächlich , sie sind besser geworden. Wenn ich an meine Ausbildungszeit und die Anfänge denke , dann schiebe ich ich heute eine richtig ruhige Kugel. Auch wenn mir das meine jungen Kolleginnen oft nicht glauben.
Wir beißen die Zukunft nicht aggressiv weg, die Zukunft kommt sehr oft sehr aggressiv auf uns zu und will mit Gewalt viele Änderungen herbeiführen, die noch nicht bereit dafür sind so schnell geändert zu werden.
Wir alle wollen Geld mit Pflege verdienen und gute Arbeitsbedingungen. In meiner Klinik sind die Arbeitsbedingungen auf jeden fall sehr attraktiv.
Wenn in naher Zukunft alle die Babyboomer in Rente gehen, dann geht auch viel Erfahrung gepaart mit einem hohen Bildungsstand in Rente, diese Kombination fehlt der jungen Generation.
Auch alte Pflegekräfte können eine frische Denke haben, das ist nicht nur den jungen vorbehalten. Vor allem die Pflegekräfte die schon sehr lange in der Pflege arbeiten sind sehr realistisch was ihre Arbeit angeht.
Ich habe das Gefühl das du sehr frustriert bist, in einem Umfeld arbeitest wo du gegen Windmühlen kämpfst und du dich nicht ernst genommen fühlst.
Solltest du deinen Kollegen verbal so agieren wie du hier schreibst, dann ist dein Frust verständlich, denn nur wenige werden mit dieser Art der Kommunikation d'accord gehen.
Ein bisschen Demut und Reflexion was das eigene Verhalten angeht hat noch niemandem geschadet.
Auch ist es eine Überlegung wert , was du in deinem Berufsleben schon für die Verbesserung deines Berufsstandes geleistet hast,
ob du in der Lage bist andere für deine Profession zu begeistert und du mit gutem Vorbild voraneilst.
Oder gehörst du zu der Fraktion die sich nur Lauthals beschwert, aber keine Lösungen anbietet ?
 
Abitur und ein Studienabschluss sagen gar nichts über das soziale Engagement aus, das man bringt um seinen Berufsstand weiter zu bringen, lediglich dass man gut auswendig lernen kann.
Also das ist nun auch Unsinn.
 
ein wenig schade, dass diese Diskussion hier so ausufert, aber es ist trotzdem interessant, welche Positionen und Haltungen hier offenbar werden, und getreu Wilbers Satz, dass keiner nur unrecht hat, sehe ich auch überall eine Berechtigung der Aussagen, nur orientieren sich diese nicht nur an der Ausgangsfrage, oder dem damit verbundenen Thema.
Ich denke in Zeiten zunehmenden Pflegenotstandes und im Zweifelsfall teuren Gegenmaßnahmen wie Zeitarbeit und fragwürdigen wie die Abwerbung von Fachkräften aus aller Welt, müssen sich die Verantwortlichen in den einzelnen Häusern schon auch Gedanken darüber machen, inwieweit sie Fachkräften ganz allgemein entgegen kommen können in Sachen Arbeitszeit und Bezahlung, unabhängig von Rahmenbedingungen wie den Tarifverträgen.
Letztlich entscheiden das aber natürlich eben jene Leute in Leitungsfunktion, und wenn da jemand die Auffassung vertritt, es wäre besser so weiterzumachen wie bisher, dann fällt das in deren Autonomie, und im Zweifelsfall auch auf deren Füße.
Was will man da argumentieren? es ist halt so.
Daraus allerdings abzuleiten, es stünde einer frisch-examinierten Fachkraft nicht zu ihre Interessen was Arbeitszeit- und Entgelt betrifft deutlich zu formulieren, vorzutragen und auch hier zum Gegenstand von Diskussionen zu machen, das finde ich schon fragwürdig.
Wohin das führt zeigt sich hier in der Diskussion.
Aber okay, Diskussion darf auch mal hitzig werden. Da wo die Hitze sich zeigt, liegt auch die Kraft.
Ich für meinen Teil befürworte das auf jeden Fall, wenn Pflegekräfte ihre Interessen offen formulieren und vortragen, ganz unabhängig von Berufserfahrung und Ausbildungsstand.
Eben aus dem Vortragen entsteht ja eine Übereinkunft, und wird ggf auch bei den Verantwortlichen deutlich, dass vielleicht mehr Spielraum und mehr Handlungsbedarf da ist, als behauptet und angenommen.
Und um das auszuloten ist BWL übrigens perfekt, aber das wäre dann schon wieder ein anderes Thema.
Allerdings ist das auch nicht umsonst, dass überall irgendwo Betriebswirte sitzen und ganz gewichtig mitzureden haben. Die machen sehr viel mehr als Erbsen zählen um Möhrchen einzusparen.
 
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Oweh, da fühlt sich jemand massiv angegriffen und in seinen wunden Punkten getroffen. Ich hoffe, liebe Bald-Kollegin, dass es dir ansonsten soweit gut geht und du psychisch stabil bist. Ängste und versteckte Verletzungen entladen sich ja recht häufig in Aggressionen nach außen. Als Angstbeißer ist nicht gut arbeiten. Tatsächlich machen mich deine Zeilen nachdenklich, weil sie so besorgniserregend nach Hilfe schreien.

Ich weiß nicht, wie du zu der Einschätzung gelangst, dass deine Generation höher qualifiziert sei als die vergangenen, da du so vehement das Vorhandensein von Abitur und Studium betonst. Diese beiden Qualifikationen sind keine Erfindung der Gen-Z, das haben schon ungezählte Pflegekräfte vor euch geschafft. Freilich ist die Akademisierung der Pflege ein hehres Ziel, welchen Beitrag hast du hierzu schon geleistet, dass du die bisherigen Anstrengungen deiner Vorgänger so abstrafst? Verfolgst du nicht die Medien, liest du keine Zeitung und schaust du keine Nachrichten? Nicht anders kann ich mir deine Wahrnehmung erklären.
Und gestatte mir die Frage, wie kommt es, dass du den schmalen Grat zwischen Selbsterkenntnis und Hochmut verwechselst? Versuche einmal, deinen Beitrag mit den Augen eines Außenstehenden zu lesen. Komm, versuch es, wenigstens einmal nur. Bemerkst du die Arroganz, Aggressivität und das Von-oben-herab? Lehrt man das heutzutage an Gymnasien und Universitäten? Darauf bist du stolz? Zu meinen Studienzeiten brachten uns unsere Profs andere Werte nah: Miteinander statt Gegeneinander, Konstruktivität, Wohlwollen und Wertschätzung. All das geht dir leider völlig ab. Das tut mir Leid für dich. Es muss anstrengend sein, so viele negative Gefühle vor sich hertragen zu müssen.

Ich hoffe in gleichem Maße, wie ich es nicht verstehen kann, dass du das nur hier in den anonymen Weiten des www so händelst, und dich im unmittelbaren vis-a-vis unter Kollegen freundlicher gibst. Nichts schmälert die Leistung eines Teams wie die aggressive und hochnäsige Art eines Kollegen, der sich besser fühlt als alle anderen UND das alle spüren lässt. Das nimmt nicht nur Kollegen und Vorgesetzte gegen dich ein, sondern auch Patienten, Klienten, Angehörige und Gäste. Du möchtest ganz sicher nicht das negative Aushängeschild deines Teams sein, und du möchtest dir auch nicht selbst Steine in den eigenen Weg legen. Mach es dir nicht schwerer, als es eh schon ist. Vielleicht kannst du diesen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung als Lernziel für deine künftigen Praxiseinsätze formulieren. Und vielleicht lernst du bis zum erfolgreichen Abschluss deines Examens, wie man Veränderung initiiert und auch mit seinen wahrgenommenen "Gegnern" kommuniziert, ohne den jeweils anderen auf aggressive Weise herabzuwürdigen. Für das, was du dir - völlig zurecht - vorgenommen hast, ist die konstruktive Art zu verhandeln unabdingbar.
Ich habe hier von Anfang an etwa immer subjektiv aus meiner Sicht, aber sachlich geschrieben. Meine Pläne mit anschließendem Studium hatte ich auch früh angemerkt. Ich wurde viel belächelt. Vorher studiert und jetzt das als Notanker; ich will ja nach der Ausbildung eh nur studieren und nehme die Pflege scheinbar nicht ernst (so zumindest der Eindruck, dessen was bei mir ankam); ich solle erstmal abwarten, die Ausbildung ist nicht ohne, gerade mit Kind.... etc.
Nun kann ich mein erstes Resümee ziehen. Auch durch unzählige Rückmeldungen bin ich der Meinung, dass ich menschlich-pflegerisch doch zu den besseren Pflegern gehöre. Und auch die Ausbildung war jetzt nicht so das Brett.... ja, mit Kind kann man nicht immer lernen wie es passt. Aber die Ausbildung habe ich gut bis sehr gut gemeistert und hätte sie auch mit 20% des Aufwandes meistern können.
Gerade von Alteingesessenen darf man sich hier doch ab und an so ein paar Sachen anhören. Wozu gibts dann das Forum, wenn man nicht Fragen kann und sich nicht austauscht ;)
Und die Kollegin ist scheinbar einfach etwas genervt von der stets kritisierenden Art einiger hier.
Also wenn alle auf einer sachlichen und helfenden Ebene bleiben ist doch alles prima.
 
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Reaktionen: Martin H.
Liebe maja-heart, eine andere Meinung oder eine Richtigstellung ist kein Mobbing. Bitte verwende diesen Begriff nicht wenn er nicht zutrifft. Das verletzt alle die , die tatsächlichem Mobbing ausgesetzt sind. Ich arbeite seit 43 Jahren in der Pflege, war auf vielen Demonstrationen, bin gewerkschaftlich Organisiert , in einem Berufsverband, politisch Tätig, in meiner Klinik schon seit vielen Jahren das Ehrenamt als Betriebsrat inne, nebenbei bin ich auch noch Mobbingbeauftragte.
Ich empfinde mich nicht als Passiv, oder schaue zu wie mein Berufsstand ruiniert wird.
Eine ganze Generation über einen Kamm zu scheren und zu verteufeln ist natürlich sehr einfach.
Abitur und ein Studienabschluss sagen gar nichts über das soziale Engagement aus, das man bringt um seinen Berufsstand weiter zu bringen, lediglich dass man gut auswendig lernen kann.
Von den jungen Mitarbeitern ,Fachkräfte Pflege,die in meiner Klinik arbeiten, haben über die Hälfte ihre Arbeitszeit reduziert, da ihnen 100 % zu stressig sind und man mit 80 % ja auch ganz gut leben kann. Junge Mitarbeiter haben häufiger einzelne Kranktage als die älteren. Gut zu beobachten ist, wenn auf facebook die Megaparty gepostet wird, dann fehlen am Tag darauf doch so einige.
Die Leidensfähigkeit und Belastbarkeit so mancher Jungen Mitarbeiter ist nicht im oberen Bereich.
Trotz meiner Erfahrungen würde ich niemals die Behauptung aufstellen, dass die junge Generation alle Weichgespült und nicht belastbar seien. Es gibt solche und solche.
Was glaubst du denn wo die Pflege jetzt wäre, wenn es nicht die Alten gäbe, die es erst möglich gemacht haben dass man Pflege studieren kann, dass die Arbeitsbedingungen besser geworden sind. Ja tatsächlich , sie sind besser geworden. Wenn ich an meine Ausbildungszeit und die Anfänge denke , dann schiebe ich ich heute eine richtig ruhige Kugel. Auch wenn mir das meine jungen Kolleginnen oft nicht glauben.
Wir beißen die Zukunft nicht aggressiv weg, die Zukunft kommt sehr oft sehr aggressiv auf uns zu und will mit Gewalt viele Änderungen herbeiführen, die noch nicht bereit dafür sind so schnell geändert zu werden.
Wir alle wollen Geld mit Pflege verdienen und gute Arbeitsbedingungen. In meiner Klinik sind die Arbeitsbedingungen auf jeden fall sehr attraktiv.
Wenn in naher Zukunft alle die Babyboomer in Rente gehen, dann geht auch viel Erfahrung gepaart mit einem hohen Bildungsstand in Rente, diese Kombination fehlt der jungen Generation.
Auch alte Pflegekräfte können eine frische Denke haben, das ist nicht nur den jungen vorbehalten. Vor allem die Pflegekräfte die schon sehr lange in der Pflege arbeiten sind sehr realistisch was ihre Arbeit angeht.
Ich habe das Gefühl das du sehr frustriert bist, in einem Umfeld arbeitest wo du gegen Windmühlen kämpfst und du dich nicht ernst genommen fühlst.
Solltest du deinen Kollegen verbal so agieren wie du hier schreibst, dann ist dein Frust verständlich, denn nur wenige werden mit dieser Art der Kommunikation d'accord gehen.
Ein bisschen Demut und Reflexion was das eigene Verhalten angeht hat noch niemandem geschadet.
Auch ist es eine Überlegung wert , was du in deinem Berufsleben schon für die Verbesserung deines Berufsstandes geleistet hast,
ob du in der Lage bist andere für deine Profession zu begeistert und du mit gutem Vorbild voraneilst.
Oder gehörst du zu der Fraktion die sich nur Lauthals beschwert, aber keine Lösungen anbietet ?
Das klingt mir schon nach einem Vorwurf gegenüber den jungen Kollegen.
Wer weniger arbeiten möchte kann das tun. Auch wird dafür jeder seine Gründe haben. Wir sind nicht in der Position das zu bewerten oder zu kritisieren. Die jungen Leute sind nicht in einer so üppig positiv wachsenden Wirtschaft groß geworden wie ihr! Damals musste man sich keine Gedanken über Wohlstand etc. machen. Heute ist das Eigenheim oder anderes etwas, was sie sich wohl nie erfüllen werden können. Reisen wird immer mehr beschränkt. Während ihr damals die Umwelt wie Säue verdeckt habt. Ihr habt vllt alle eure Eigenheime und seid verreist.
Wenn das alles aber zu teuer ist und man sonst auch keinen Luxus mehr hat, wozu soll man dann mehr arbeiten? Aus reiner Nächstenliebe geht doch wohl niemand von uns arbeiten!

Und zudem sind die Belastungen heute einfach deutlich massiver. Ältere Kollegen haben sich über Jahrzehnte an die Überlastungen gewöhnt und kompensieren die besser. Junge Menschen werden heute massiv mit Überlastungen konfrontiert. Das ist völlig logisch, dass da mehr Krankheiten aufkommen. Oder nur weil man früher mit Burnout zur Arbeit ging, war das nicht richtig. Deswegen sollte man es unterlassen, sich als besonders toll darzustellen, nur weil man mehr arbeitet als die jungen Kollegen. Da fängt es nämlich schon an mit der tollen Teamarbeit. Jeder ist eifersüchtig, dass der andere mehr krank macht oder nicht arbeiten muss.
Und viele Kollegen höheren Semesters leben auch nicht gerade die Profession Pflege vor, wenn sie ständig meckern wie Scheiße alles ist.
 
Während ihr damals die Umwelt wie Säue verdeckt habt.
Also bitte… :rolleyes:
Du/ihr moniert zu recht den teilweise herablassenden Ton gegenüber den Jüngeren; und dann sowas. :mad:

Wir wussten es damals z. T. einfach nicht besser.
Und letztlich verdrecken wir alle, egal welche Generation, massiv die Umwelt und verschwenden Ressourcen. Das liegt an unserer westlichen Lebensart. Seid ihr Jüngeren da so viel besser…?
 
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