Wieso Beine hochlagern & Kompression bei bestehender Thrombose?

Hab jetzt selbst geschaut und nix gefunden. http://gefaess.org/pdf/leitlinie_02.pdf
Antikoagulantien leuchten mir auch eher ein, weil damit die Gerinnung gestoppt wird. Wenn das Blut schneller fließt sind ja die gerinnungsfördernden Aspekte immer noch aktiv und können sich anlagern.

Elisabeth
 
Also erstens - wird durch hochdosiertes Heparin eine Trombolyse erziehlt (auflösen des Tromb.).

Zweitens - wird durch Kompressionsstrümpfen die Ursache der Trombenbildung behoben. Einsacken des Blutes in die Venen durch Schwerkraft und Klappeninsuffizienz durch geweitete Venen - Blutstau.

War ein Beinödem vorhanden?
Das wäre eine Begründung das Bein hoch zu lagern um die Wiederaufnahme Interstitieller Flüssigkeit in die Gefäße zu fördern und das Ödem zum abschwellen zu bringen.
Ödeme behindern die Microzikulation und es können Gewebe ulcerationen entstehen.
Das kann ein ATS alleine nicht erreichen sondern - ganz im Gegenzug zu den bisherigen Beiträgen - erreicht nur ein Kompressionsverband mit Kurtzzugbinden eine Kompression von über 40 mmhg und erreicht somit die Tiefe.
Ich sage nicht einem Pat der die Beine hochlagert Kompr.-verb. mit Kurzzugbinden nach Pütter, nach Fischer, nach Sigg etc. anlegen zu wollen! Denn das funktioniert wegen dem geringen ruhedruck nur bei mobilen Pat.
Im Bett müßte eine Kurzzugbinde verwendet werden. (hoher Ruhedruck)
Grundsätzlich werden zur Entstauung nur Kompressionsverbände angewandt.
Oder Beine hoch gelegt.
Nach Entstauung sollte zur erhaltenden Terapie Kompressionsstrümpfe getragen werden. (den Beinnen angemessene Strümpfe)
Und so währe die Anordnung das Bein hoch zu legen richtig.
Warum Kompression Überhaupt wenn Pat. liegt?
Vieleicht möchte oder muß(mal) Pat. aufstehen. Immobilisation hilft ja auch nicht weiter. ;)
Hat sich mal jemand gefragt warum Pat in Krankenhäusern ohne Herzklappenfehler überhaupt diese Trombosestrümpfe tragen müssen die in der Regel auch garnicht passen und meist an den Knien hängen?
Nur damit der Krankenhausbetreiber kein Rechtliches Risiko eingeht falls im KH mal jemand ne Tromb. bekommt.
Welcher Pat Steht oder sitzt schon stunden lang in seinem Krankenzimmer rum? Zur Entstehung einer Trombose gehören schließlich die Virchow-Trias.
 
. Die These halte ich für schwierig denn der Thrombus bildet sich ja über einer Wandläsion des Gefäßes.
Elisabeth


Hallo Elisabeth,
da haste Vene mit Arterie verwechselt. Die innenwand der Vene ist nicht so beschaffen wie die intima der Arteie das Gerinnungsfaktoren angestossen werden wenn sich Tronbozyten an ihr reiben oder sonst verletzt ist.
Zur entstehung eines Trombus in den Venen führen nur die Virchow-Trias und Edotel findet sich nur in Arterien.
 
Meines Wissens macht das Gerinnungssystem keinen Unterschied zwischen Arterie und Vene wenn es um die intravasale Gerinnung bei Wandverletzung geht.
... Deshalb nachgeschaut und ff. gefunden.

ABER: http://studium.echsi.de/klinik/patho/Thrombose & Embolie - Morphologie.pdf

Ergo: Es entsteht primär ein Abscheidungsthrombus infolge Endothelverletzung. Dieser blockiert den Blutfluß. Das wiederum führt zu einem Gerinnungsthrombus der sich auf der Grundlage des Ausscheidungsthrombus aufpropft.

Bedeutet: ich lag falsch mit meiner Vermutung und der Doc von Dieter hatte recht. Die Kompression verhindert ein weiteres Wachstum des aufgepropften Gerinnungsthrombus.

Man lernt nie aus. Danke für die Korrektur.

Elisabeth
 
Meines Wissens macht das Gerinnungssystem keinen Unterschied zwischen Arterie und Vene wenn es um die intravasale Gerinnung bei Wandverletzung geht.
... Deshalb nachgeschaut und ff. gefunden.

ABER: http://studium.echsi.de/klinik/patho/Thrombose & Embolie - Morphologie.pdf

Ergo: Es entsteht primär ein Abscheidungsthrombus infolge Endothelverletzung. Dieser blockiert den Blutfluß. Das wiederum führt zu einem Gerinnungsthrombus der sich auf der Grundlage des Ausscheidungsthrombus aufpropft.

Bedeutet: ich lag falsch mit meiner Vermutung und der Doc von Dieter hatte recht. Die Kompression verhindert ein weiteres Wachstum des aufgepropften Gerinnungsthrombus.

Man lernt nie aus. Danke für die Korrektur.

Elisabeth

Die Anatomie der Venen ist völlig anders als die der Arterien.
In der Venenwand gibt es kein Endotel.
Sie ist auch nicht so elastisch.
Mit Deinem ERGO hast du aus einem pAVK eine Trombose entstehen lassen und ist so nicht richtig.
Google mal nach Virchov Trias und sehe Dir die Mikroanatomie der Gefäße im Anatomiebuch nach. (wenns dich intressiert)
Hast du mal überlegt warum beim Blut spenden der Blutbeutel auf einer Ebene liegt die ständig hin und her wipt?
 
SYSTEMATISCHE ANATOMIE DER GEFÄSSE (4)
Unterscheidung von Arterien und Venen:
Prinzipieller Wandaufbau ist gleich!

Der Wandaufbau des Gefäßes hängt vom Innendruck ab:
Umwandlung einer Vene in eine Arterie ist möglich (Bypassoperation)

Kriterien zur Unterscheidung:
Arterie
Tunica media = dick
Schichtgrenzen = scharf
Lumen = rund
Klappen = ´keine

Vene
Tunica media= dünner, vermehrt Kollagen
Schichtgrenzen= unscharf, verwaschen
Lumen = z.T. oval, zusammengefaltet
Klappen = z.T. vorhanden

http://www.med.uni-frankfurt.de/institut/zmorph/download/d_lehre/kurs2/vl_2006/k2_vl_gefaesse.pdf S.8

http://www.vascularconcepts.net/img/patients/artery.jpg

Jedes Anatomiebuch wird dir bestätigen, dass der Wandaufbau identisch ist bei allen Blutgefäßen.

Entstehung von Thromben: Histopathologie: Lehrbuch und Atlas ... - Google Bücher

Elisabeth

PS Warum wippt deiner Meinung nach der "Blutbeutel"? Ich kann da irgendwie net den Zusammenhang zur Gefäßanatomie erkennen.
 
http://www.vascularconcepts.net/img/patients/artery.jpg

Jedes Anatomiebuch wird dir bestätigen, dass der Wandaufbau identisch ist bei allen Blutgefäßen.

Entstehung von Thromben: Histopathologie: Lehrbuch und Atlas ... - Google Bücher

Elisabeth

PS Warum wippt deiner Meinung nach der "Blutbeutel"? Ich kann da irgendwie net den Zusammenhang zur Gefäßanatomie erkennen.

Jedes Anatomiebuch wird dir bestätigen, dass der Wandaufbau Microanatomisch nicht identisch ist bei allen Arten von Blutgefäßen.

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen wippenden Blutbeutel und Gefäßanatomie sondern zu Trombenbildung.
 

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