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Ich kann ja über Sonderzahlungen, Vorteile, Studiengebühren etc. verhandeln. Das wäre ja schon was. Es muss aber mittlerweile mehr sein als die Zusage für eine Fachweiterbildung, bei der der Arbeitgeber in diesen Zeiten letztlich deutlich mehr hat, gemessen an den Gehältern.Verhandeln? Was bietest du und für was willst du einen Bonus?
Das solltest du schon detailliert Begründen können anhand von Möglichkeiten die der Tarifvertrag hergibt.
Tarifgebunden heißt eben Gebunden - beidseitig - nicht weniger aber auch nicht mehr Gehalt. Wie begründest du, dass du eine Gehaltsgruppe mehr Wert bist als der Rest deiner Kollegen?
Ich würde doch nochmal genau Nachrechnen der Abstand zwischen 3700€ und 3100€ scheint mir doch relativ groß und nicht wirklich realistisch.
Mach dir eine Tabelle und schreibe dir alles auf was darin enthalten ist und welcher Tarifvertrag was bietet.
TVÖD: Bei den 3100€ kommen noch die Zulagen hinzu für Wechselschicht, Wochenende, Nachtdienst, Feiertage evtl. Bereitschaft
Außerdem hast du im öffentlichen Dienst eine Zusatzversorgung für lau, die dein AG bezahlt, Gegenwert ca. 200-250€ pro Monat nach heutigem Stand nach 40-45Jahren und 20Jahren Bezug. Du bekommst nach heutigem Stand etwa 500€-550€ Zusatzrente.
Prüfen - Sozialleistungen wie ÖPNV-Ticket, bezuschusstes Essen in der eigenen Kantine etc.
Besonders zu Berücksichtigen und von immensem Vorteil im TVÖD:
Stufenaufstieg automatisch
plus
regelmäßige Lohnerhöhungen nicht vergessen.
Gibt es das bei deinen anderen Angeboten auch?
Sind da die Zulagen schon eingerechnet, Pauschal abgegolten, vielleicht mit einem prozentualen Anteil an verpflichtender Mehrarbeit?
Zusatzversorgung und regelmäßiger Lohnerhöhung?
Sozialleistungen?
Wie viel Arbeitsstunden pro Woche?
Wie viel Urlaub?
Hört sich zuerst mal gut an aber schau mal ins "Kleingedruckte" die kochen auch nur mit Wasser und haben das Geld nicht im Überfluss.
Genau vergleichen und rechnen und sich nicht von evtl. vermeintlich guten Angeboten blenden lassen.
Zu guter Letzt - ich habe meine Arbeitsstellen immer nach meinen Interessen ausgewählt und nicht primär wo ich evtl. mehr Verdiene. Die Fachgebiete die du beschreibst sind seeeehr unterschiedlich, dort siehst du dich in allen evtl. auch längerfristig?
Klar du kannst jederzeit wieder Kündigen. Macht aber keinen Spaß gleich wieder wo anders neu anzufangen und wenn ich mir eine solide Basis für weitere "Karriereschritte" aufbauen möchte.
Der Abstand zwischen 3100€ im Krankenhaus und 3700€ in der psychiatrischen Pflege ist verdammt groß. Und für die zugesagte Station auch entsprechend weniger Arbeit.
Deswegen ärgere ich mich ja so. Man ist letztlich gezwungen in die Langzeitpflege zu gehen, weil Krankenhäuser auf die Pflegekräfte spucken. Das kann euch doch nicht recht sein, wenn ihr weniger Kollegen im Krankenhaus habt, weil die alle weglaufen?
Ich würde mich definitiv für ein höheres Gehalt neuer Kollegen einsetzen.
Und auch die Tariferhöhungen nach einem Jahr oder Tarifanpassungen bringen mir nichts, da ich in der Langzeitpflege ohnehin nur bis zum Abschluss eines Studiums unterkommen würde... zumindest in der direkten Pflege.
Im Heim bekomme ich tatsächlich zu den 3700 nur noch Schichtzulagen, sonst nichts. Tarifanpassungen gibt noch. Urlaub liebt nur bei 30 Tagen, was tatsächlich auch schlecht, aber verkraftbar ist. Und die Arbeitszeit sind die üblichen 38,5h.
Jedoch habe ich bei den 3100€ auch die Zuschläge noch draufgerechnet und dann fehlen am Ende wieder mindestens 4500€ im Jahr zum anderen Job.
Klar kann ich nach 5 Jahren Arbeit oder so + Fachweiterbildung dann auf ähnlichen Lohn kommen, aber dann kann ich im Heim für die Zeit auch besser verdienen und im Anschluss ins Management gehen.
Und traurig ist auch, dass man nebenher ein Studium finanzieren kann und dennoch mehr Geld hat als im Krankenhaus. Wieder ein Grund, der das Krankenhaus unattraktiv macht.
Natürlich wählt man seinen Arbeitsort auch danach aus, wo man gerne arbeitet aber auch das beste Geld bekommt. Und ich finde einige Bereiche sehr spannend, darunter eben die Physiatrie. Zwar kann ich mir dort auch eine Fachweiterbildung vorstellen, aber da würde ich ein Studium priorisieren.
Wo genau es mich dann letztlich hin verschlägt, werde ich dann am Ende der Ausbildung sehen