Hallo,
habe zwar schon einiges zu diesem Thema geschrieben
- hier ein letzter Kommentar:
Wenn es um das Ausstellen der Beatmungsmaschine geht, muß Ansicht nach differenziert werden:
- der Mensch lebt noch
- der Patient ist tot
Bei einem Lebenden würde auf meiner ITS niemand die Beatmung ausstellen, auch nicht, wenn nur noch mit 25/Min. schlägt. Die Situation wie Rabenzahn sie beschreibt, gibt es auf meiner ITS nicht, Gott sei dank, denn ich finde das schon ziemlich schrecklich. Auch Katecholamine werden bei uns nicht reduziert - lediglich "eingefroren".
Wenn wir die Beatmung ausstellen ist der Patient tot. Und bei einer Leiche die Beatmung auszustellen ist keine rein ärztliche Tätigkeit und sicher nicht ethisch bedenklich oder eine Kompetenzüberschreitung, wenn dies durch das Pflegepersonal geschieht.
Im Falle eines hirntoten Patienten liegt die Schwierigkeit eher an anderer Stelle, nämlich im Hirntot selbst. Ich finde es sehr schwer zu begreifen, dass dieser Mensch da noch liegt, beatmet wird, das Herz schlägt, die Arterie pulsiert, aber er/sie ist ja schon tot.
Die Frage, wer in diesem Fall die Beatmung austellt ist eigentlich keine Frage der Kompetenz, denn der Patient ist bereits tot. Auch die ethische Problematik sehe ich nicht.
Auf unsere Intensiv geschieht es siutativ und in Abhängigkeit, wer am Bett steht.
Ich arbeite seit 9 Jahren auf der ITS und ich empfinde mein Handeln nicht als falsch. Mir geht es nicht darum, dass ich jetzt unbedingt die Beatmung ausstellen will, warum auch - es ist niemals gut. Es gehört für mich zu den letzten Tätigkeiten die ich an meinem Patienten verrichte - ein Teil meiner "Leichenpflege".
@Sabine
Du schreibst:
" Es ist für mich eine ethische Frage."
Kannst Du die Frage formulieren?
Und Blutprodukte dürfen wir nicht nur eigentlich nicht - wir dürfen sie definitiv nicht anhängen.