Waschen unter Schülern?

Ach Elisabeth, ich glaube da stehen wir wieder mal allein da.
Ich denke mir eigentlich jeden Tag, viel naiver kann Pflege gar net mehr werden, als sie schon ist. Aber ein Blick in dieses Forum überrascht mich dann doch immer wieder. Traurig, traurig.
 
Ich sag mir jeden Tag: das Forum ist nicht die Realität. Täte ich es nicht, würde ich wohl alle Hoffnung schon verloren haben.

Elisabeth
 
Elisabeth, die Realität ist noch schlimmer als das Forum hier.
Hier sind wenigstens eine handvoll berufspolitisch interessierte Leute und Menschen die ein wenig Ahnung von Arbeitsrecht haben, geh mal durch ein normales deutsches Krankenhaus und frag beim Pflegedienst nach.
 
Hallo,
die letzten Kommentare sind meiner bescheidenen, in den Augen einzelner User, vermutlich auch naiven Meinung nach, nicht sonderlich geeignet, „Pflege“ zu mehr hinterfragen und Engagement zu motivieren....Aber das ist nur mein ganz persönlicher Eindruck.

Hier lesen wir doch nur über z.B. die einzelne Entscheidung sich einem Medizinstudenten als Übungsobjekt zur Verfügung zu stellen.
Wissen wir, ob die beiden vielleicht befreundet sind und MichaelH sich vielleicht deshalb bereit erklärte?
Wissen wir, wenn es nicht so war, er seine Entscheidung vielleicht schon bereut hat, aber schon den „Fehler“ machte hier zu posten?
Wissen wir, ob es bei ihm in der Klinik vielleicht ein Geben und Nehmen ist, also ob die Studenten sich nicht vielleicht auch für bestimmte Dinge zur Verfügung stellen?
Damit will ich sagen, es ist nur ein Beitrag, nicht mehr und nicht weniger. Ich mag nicht anhand nur eines Post urteilen, ob jemand „Weißkittelhörig“ und völlig kritiklos ist.
VG lusche
 
Frag doch mal die Medizinstudenten, ob sie sich bereit erklären, sich waschen zu lassen bzw. sich für das Üben von invasiven Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Ich denke, da wist du in viele entgeisterte Gesichter schauen. Von der Reaktion der ärztl. Vorgesetzten wollen wir gar nicht erst anfangen.

Elisabeth
 
Frag doch mal die Medizinstudenten, ob sie sich bereit erklären, sich waschen zu lassen bzw. sich für das Üben von invasiven Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. h
Frag doch einfach selbst? Was sollen wir uns die Mühe machen...

Wenn es Michael so wichtig wäre wie dir, würde er denjenigen um den es gerade geht, fragen. Der würde sagen "Klar, du hast mir ja auch geholfen", oder er würde sagen "Sorry, mir persönlich zu intim".
Und beides wäre OK.

Leistung nur gegen Gegenleistung?
Hilfe, nur wenn du mir auch hilfst?

Seltsame Werte die hier vertreten werden. Dazu Verallgemeinerungen und meiner Meinung nach sogar ziemlich abwertende Aussagen. Einmal einzelnen Usern gegenüber und zum zweiten unserm ganzen Berufsstand...

Und Berufspolitik @Jörg, hat hier mal überhaupt garnichts mit zu tun.
 
Vielleicht sieht man das als Frau anders als als Mann. Vielleicht sieht man das als älteres Semester anders. Vielleicht bin ich auch zu emanzipiert. Ich finde solche Ideen wie das gegenseitige Waschen, dass sich als (angehende) Pflegekraft einer Studentengruppe zur Verfügung stellen als grenzüberschreitend.

Elisabeth
 
Vielleicht sieht man das als Frau anders als als Mann. ….. als älteres Semester.... Vielleicht bin ich auch zu emanzipiert.
Trifft auf mich auch alles zu...ich bin Frau, ich bin nicht mehr taufrisch und auch ich halte mich für emanzipiert.

Dennoch wäre ich nicht zu emanzipiert, um auch anderen Berufsgruppen in ihrer Ausbildung zu helfen und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

VG lusche
 
Hier hat sich keine Pflegekraft zur Verfügung gestellt, sondern ein Patient, der zufällig einen Pflegeberuf erlernt, was mit seiner Erkrankung nichts zu tun hat. Dass Studenten am Patienten lernen, der aber zuvor um Erlaubnis gefragt wird, finde ich nicht ungewöhnlich. Ganz im Gegenteil.
 
@Lusche- so unterscheiden sich die Vorstellungen bezüglich der Grenzen des Zumutbaren.

Elisabeth
 
Hallo,
ich dachte nicht, dass ich ich mit meinem Post soviel Aufmerksamkeit und eine berufspolitische Diskoussion anrege. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass mir das gegenseitige Üben - sei es unter uns Schüler(innen) oder auch mit Medizinstudent(innen) damals - dann doch nichts ausgemacht hat und ich es positiver fand als nur theoretisch praktische Handlungen aus dem Buch zu lernen.

Zur Aufklärung möchte ich die folgenden Fragen noch beantworten:

Wissen wir, ob die beiden vielleicht befreundet sind und MichaelH sich vielleicht deshalb bereit erklärte?
Die besagte Studentin lernte ich während meiner Kinderkrankenpflegeausbildung beim Gyn-Einsatz in der Frauenklinik kennen, die dort auch gerade Pflegepraktika fürs Studium machte. Sie sprach mich an, weil ihr an mir in der gemeinsamen Umkleide (für mich viel eher ein Diskussionsthema, dass es keine eigene Umkleide für männl. Schüler gab!) einige Dinge aufgefallen waren wie meine OP-Narben am Bauch, Nabelbruch, viele, auffällige Muttermale (letzteres traf auch auf sie zu!) und mich dann darüber ausgefragt hat (wie ich von vielen Mitschülerinnen aus meinem und auch anderen Kursen darüber ausgefragt worden bin!). Ihre Frage ihrer Anamnesegruppe zur Verfügung zu stehen betrachtete ich nicht negativ im Bezug des Pfleger - Medizinstudent - Verhältnisses, es war rein freiwillig, ich hätte es ablehnen können. Aber sie fragte und überredete mich so nett, dass ich doch zustimmte, und es entwickelte sich daraus ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

Wissen wir, wenn es nicht so war, er seine Entscheidung vielleicht schon bereut hat, aber schon den „Fehler“ machte hier zu posten?
Ich habe in keiner Weise daraus irgendeine negative Erfahrung gemacht und es nicht bereut.

Wissen wir, ob es bei ihm in der Klinik vielleicht ein Geben und Nehmen ist, also ob die Studenten sich nicht vielleicht auch für bestimmte Dinge zur Verfügung stellen?
Während meiner Ausbildung haben Pflegeschülerinnen und Medizinstudentinnen eigentlich sehr gut zusammen gearbeitet, man kann durchaus von einem gegenseitigem Helfen sprechen, v.a. wenn die Studentinnen ihre Pflegepraktikaeinsätze absolvierten.

Ich darf zudem noch ergänzen, dass es für mich weit unangenehmere Dinge während der Ausbildung gab. So wurde ich von der Betriebsärztin dort schon bei der Erstuntersuchung zu weiteren Untersuchungen (u.a. in die Hautklinik) geschickt, wohin ich dann während der Ausbildung weiterhin regelmäßig alle 3-4 Monate musste. Hier wurde ich nicht nur auch von Medizinstudent(innen) untersucht - die machten immer die komplette allgemeine Voruntersuchung - sondern hier waren meist auch Pflegeschülerinnen im Ambulanzeinsatz eingesetzt, die mich da sahen und die ich z.T. später wieder auf anderen Stationen oder im Wohnheim traf. Das war mir persönlich viel peinlicher als bspw. freiwillig beim Waschen zur Verfügung stehen, auch wenn da natürlich auch die entsprechenden Fragen gestellt wurden.

LG Michael
 
...
Sie sprach mich an, weil ihr an mir in der gemeinsamen Umkleide (für mich viel eher ein Diskussionsthema, dass es keine eigene Umkleide für männl. Schüler gab!)...

BITTE??? Sowas gibt es immernoch? Das ist durch die Arbeitsstättenverordnung ganz klar verboten.
In §6 Abs 2. heißt es dort ganz klar:
(2) Der Arbeitgeber hat Toilettenräume bereitzustellen. Wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern, sind Waschräume vorzusehen. Geeignete Umkleideräume sind zur Verfügung zu stellen, wenn die Beschäftigten bei ihrer Tätigkeit besondere Arbeitskleidung tragen müssen und es ihnen nicht zuzumuten ist, sich in einem anderen Raum umzukleiden. Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte Nutzung zu ermöglichen. Bei Arbeiten im Freien und auf Baustellen mit wenigen Beschäftigten sind Waschgelegenheiten und abschließbare Toiletten ausreichend.

Das heißt also, entweder getrennte Umkleiden, oder aber einer zieht sich nach dem anderen um, was jedoch durchaus mit einer Verlagerung der Arbeitszeiten einhergehen könnte. Umziehzeiten sind (zumindest im Bereich des TVöD und TV-L) Arbeitszeit!
 
Frag doch mal die Medizinstudenten, ob sie sich bereit erklären, sich waschen zu lassen bzw. sich für das Üben von invasiven Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Es ist völlig selbstverständlich, sich in Kursen von Kommilitonen untersuchen zu lassen. Ich hatte bei mir schon Abdomensono, Herzecho, Halssono, Gefäßduplex, Otoskopie, EKG, Larynxspiegelung, Nasenspiegelung, diverse Gefäßpunktionen (venös und arteriell). Und meiste davon mehrfach und von (wörtlich) blutigen Anfängern. Dein Mimosenmedizinerbild ist einfach falsch.
 
BITTE??? Sowas gibt es immernoch? Das ist durch die Arbeitsstättenverordnung ganz klar verboten.
In §6 Abs 2. heißt es dort ganz klar:


Das heißt also, entweder getrennte Umkleiden, oder aber einer zieht sich nach dem anderen um, was jedoch durchaus mit einer Verlagerung der Arbeitszeiten einhergehen könnte. Umziehzeiten sind (zumindest im Bereich des TVöD und TV-L) Arbeitszeit!
*lach*

ich kenne so viele Häuser wo es noch Umkleiden pro Station gibt - und eben gemischt sind... ;)
 
@yoyo... - Du hats bei deiner Aufzählung was wichtiges vergessen: Wann wurdest eigentlich das letzte mal in einem Krankenpflegeunterricht gewaschen? Da warst noch nicht? Solltest unbedingt nachholen. Da kannst lernen, wie man sich fühlt wenn Fremde an einem "rumfummeln". Ist Quatsch meinst du? Na das erzähl dann man den Ausbildern.

Btw.- i-wie muss die Männlichkeit vor Jahren eine andere Kinderstube gehabt haben. Die haben doch tatsächlich gewartet, bis die Damen in der Umkleide fertig waren.

Elisabeth
 
Scrubs - Es ist hart eine Frau zu sein, in gemischten Umkleiden
(leider nicht auf dt. gefunden):
Elliot and the lockerroom - Scrubs - YouTube
In Deutschland in der Pflege wohl eher mit vertauschten Rollen... ;)


Btw.- i-wie muss die Männlichkeit vor Jahren eine andere Kinderstube gehabt haben. Die haben doch tatsächlich gewartet, bis die Damen in der Umkleide fertig waren.

Elisabeth
Dann müssen ja die Umkleidezeiten wieder neu berechnet werden ;)
 
Nö- man hat sich entsprechend beeilt- egal ob Weiblein oder Männlein.

Elisabeth
 
*lach*

ich kenne so viele Häuser wo es noch Umkleiden pro Station gibt - und eben gemischt sind... ;)

Ich finde dass eher nicht zum lachen, sondern zum heulen!
Aber schön, wenn man die Missachtung von Gesetzen, oder in diesem Fall von Verordnungen noch witzig findet.
 
Bei uns gab es drei Freiwillige die Badesachen trugen und gewaschen wurden!
Bei Lagerungen musste jeder mal Patient, mal Pflege sein.
Auf den Schieber (natürlich nur mit Hose und ohne wirklich auszuscheiden) musste auch jeder von uns.
Wir haben uns gegenseitig Essen angereicht und Zähne geputzt.
 

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