Waschen unter Schülern?

... und mit einem Waschlappen am Unterarm den richtigen Druck, Temperatur, etc. geübt. ...

Richtiger Druck, richtige Temperatur? Echt das gibt es? Gibt es dafür einen Standard?
Ich bin immer wieder erschüttert, was so alles erzählt wird!
Ich dachte immer noch, dass gerade die Temperatur von Pat. zu Pat. unterschiedlich zu wählen ist, nämlich so wie der Pat. das wünscht. Naja ist vieleicht eine veraltete Methode, man weiß ja nie in der atandardgeilen Pflege. :wut:
 
Ich gebe Basisseminar BasStim... und habe selber extreme Probleme, wenn mir jemand, der gesund ist, näher als 50cm kommt. Eigentlich ein Widerspruch in sich. Wirklich?

Da ich ja schon mehrfach die Position wechseln durfte und das ganze aus der Patientensicht erlebt habe, muss ich sagen- ich war froh, dass ich nicht den Wert auf den Handlungsablauf "mit oder gegen die Haarwuchsrichtung waschen"gelegt habe. Mir war stets der somatische Dialog wichtig. Grenzen erkennen und auch einhalten- auf beiden Seiten.

Zum Handlungsablauf erinnere ich mich an eine Story: Im Rahmen einer Studie hat man PK beim waschen beobachtet. Man konnte eine Individualität erkennen- nur leider nicht patientenorientiert. Ein großer Teil der beobachteten Kollegen konnten sich nicht von dem einmal verinnerlichten Ritual trennen. Das ging sowit, dass dem Pat. beschieden wurde den von igm hingehaltenen Arm runterzunehmen und den anderen zuerst zu reichen.

Ich habe nicht waschen gelernt. Das Säuglingsbad wurde uns vermittelt- das war aber schon alles. Meine Unischerheit hatte positive Aspeket für den Pat.- ich hab fragen müssen, hinspüren müssen und auf diese Art gelernt: kaum etwas ist individueller wie die Körperpflege.
Diesen Effekt erlebe ich übrigens auch immer bei Azubis, die ohne Praktikum anfangen. Leider verliert sich diese Fähigkeit spätestens mit dem Erlernen des "Professionellen Waschens". Eigentlich schade.

Elisabeth
 
Kannst Du die Frage bitte beantworten, bei opjutti bist Du klassisch ausgewichen. Woher weißt Du im Vorfeld ob man im Unterricht gezwungen wird Waschen & Co. über sich erhehen lassen zu müssen? Wurde Dir das im Vorstellungsgespräch mitgeteilt, oder wie lief das?
Ich habe in verschiedenen Schulen Vorstellungsgespräche miterlebt, da wurde das definitiv nie erwähnt, gut da gab es auch den Zwang nicht.


Sorry, mir war nicht bewußt das ich die Frage ausgewischen bin.
Ja, es wurde mir mitgeteilt. Ja, ich habe mich bewußt dafür entschieden.
 
Richtiger Druck, richtige Temperatur? Echt das gibt es? Gibt es dafür einen Standard?
Ich bin immer wieder erschüttert, was so alles erzählt wird!
Ich dachte immer noch, dass gerade die Temperatur von Pat. zu Pat. unterschiedlich zu wählen ist, nämlich so wie der Pat. das wünscht. Naja ist vieleicht eine veraltete Methode, man weiß ja nie in der atandardgeilen Pflege. :wut:

Ich finde das Ganze lächerlich. Richtiger Druck und richtige Temperatur. Als ob unsereins nicht tagtäglich in die Dusche steigt, mit oder ohne Waschlappen. Die richtige Temperatur? Die kennen noch nicht mal Frisöre, wenn sie einem den Kopf waschen. Wenn man's gut erwischt, fragen die nach, ob's so angenehm ist, und warum sollte man das in dem Fall nicht einfach auch so machen?
Meine Güte.
 
Bei mir sind diese Übungen zwar jetz tschon 3 Jahre her,

aber ich konnte wirklich was mitnehmen.

Beispielsweise sollten wir uns im Unterricht bequem hinlegen, und dann so genau 45 Min liegen bleiben, ohne uns zu bewegen. Zwischendruch ging die lehrkraft durch, hat das licht mal unerwartet angemacht, mal etwas neben uns herunterfallen lassen.
So konnte man schon spüren wie unbequem die ermeindlich bequeme lage ist, schon nach 45 Min und wie es sich anfühlt wenn etwas passiert, was man vorher nichtw eiß.
Waschen etc haben wi rauch gemacht, da hab ich bis auf das Gefühl, wie es ist dass jemand anderes mit ner Zahnbürste in deinem Mund rumschrubbt, nichts mitnehmen können;
ich find die Übungen aber auch nicht verwerflich
 
Hätte man von mir verlangt mich vor meinen Mitschülern auszuziehen und mich komplett waschen zu lassen, inklusive Intimzone, hätte ich mich geweigert. .

ich glaube nicht dass man in irgendeiner schule intimpflege gegenseitig übt >.<
wir haben tshirts und kurze hosen angezogen (es war eh sommer) und uns dann in gesicht/armen/beinen gewaschen. dabei waren raumtrenner zusätzlich drin und wir immer nur zu 2. oder 3. .
an einem andren tag mundpflege und haare waschen im bett. alles freiwillig, aber keiner hat nein gesagt. es war absolut nichts dabei und niemand musste sich nackig machen oder so. es ging einfach darum es auch mal an sich selbst zu spüren dass es eben doch einen unterschied macht WIE man wäscht. dabei gings nicht darum DEN perfekten druck oder so rauszufinden aber einfach mal selbst in der rolle zu sein gewaschen werden zu müssen um sich besser hineinversetzen zu können dass es für die pat nicht so selbstverständlich ist wie für uns. auch die erfahrung mit handschuhen am arm eingecremt zu werden oder sowas fand ich sehr interessant weil ich mir wahrscheinlich nie so gedanken gemcht hätte wie sich das für die pat wirklich anfühlt. ich hab dabei schon was gelernt.
(und bei den andren 'invasiveren' praxis seminaren auch)
ach genau ein verbandsprojekt hatten wir auch, das war super. natürlich konnte man wenn man wollte auch schwierige verbände an großen stellen üben, aber wer das nicht wollte kann genausogut nen finger verbinden oder so. ist doch super wenn man mal im 'geschützten rahmen' des unterrichts so dinge üben kann. ich war froh dass wir zb im letzten block abbos legen durften bei einer ganz tollen I-fachschwester. so chancen hat man nicht immer selbstverständlich
 
Zum Thema Magensonde:

Wir habens auch gemacht (nur die die WOLLTEN). Dass es generell geübt wird, würde ich für nicht gut heißen, denke mal an Komplikationen wie Vagus-Reizung oder Asthmaanfall etc...
 
Gemeint war der Prozess bei dem einem klar wird, dass andere Menschen vielleicht andere Wassertemperatur, Druck als angenehm empfinden. Quasi die Kommunikation: "Ist die Temperatur so angenehm? Fühlt sich das gut an?"

Und gerade bei therapeutischen Waschungen ist ja die richtige Wassertemperatur wichtig (z.B. fiebersenkende Waschung). -> richtige Temperatur
Oder das man merkt wie unangenehm es ist wenn der Pflegende total zaghaft ist und mehr kitzelt als wäscht -> richtiges Druckempfinden.

Es tut mir leid wenn ich mich irgendwie falsch ausgedrückt habe, ich hoffe es ist jetzt klarer, aber eine standardgeile Pflege wünsche ich mir keinesfalls.
 
Gemeint war der Prozess bei dem einem klar wird, dass andere Menschen vielleicht andere Wassertemperatur, Druck als angenehm empfinden. Quasi die Kommunikation: "Ist die Temperatur so angenehm? Fühlt sich das gut an?"

Und gerade bei therapeutischen Waschungen ist ja die richtige Wassertemperatur wichtig (z.B. fiebersenkende Waschung). -> richtige Temperatur
Oder das man merkt wie unangenehm es ist wenn der Pflegende total zaghaft ist und mehr kitzelt als wäscht -> richtiges Druckempfinden.

Es tut mir leid wenn ich mich irgendwie falsch ausgedrückt habe, ich hoffe es ist jetzt klarer, aber eine standardgeile Pflege wünsche ich mir keinesfalls.
 
Und was kann man bei der Mundpflege falsch machen, wenn man es nur theoretisch lernt? Rasur dito.

Elisabeth

für die munddpflege muss man sich aber nicht ausziehen.
aber ich gebe dir recht: unsicherheit muss nicht schlecht sein.
wenn ich auf der nachbarstation spontan ausgeholfen hab, kannte ich die pat. ja auch nicht. also hab ich den jeweiligen einfach gefragt wie er es denn gerne hätte/gewohnt ist. manche waren erstaunt aber nach dem man erklärt hat dass man von der nachbarstation kommt, waren alles sehr "behilflich".
 
Die Mundhöhle zählt zu den Tabuzonen, analog zu den Intimzonen. Frag mal deine Verwandschaft, wer ihnen in den Mund langen darf.

Elisabeth
 
Ich bin selbst "frisch" ausgelernt. Ich finde diese Übungen im Nachinein unnötig und Zeitverschwendung. Man bekommt genug davon in der Praxisphase.

Ich leite auch schon Schüler an. Und ich frage jedesmal bevor ich jemandem Körperpflege auftrage Warum? Meistens lautet die Antwort: "um den Menschen sauber zu machen". Weil ich ja böse bin, habe ich die Situation schon 2 Mal unterbrochen und die Schüler darum gebeten sich zu überlegen, wie und warum die Pflege bei dem Patienten gestaltet werden sollte.
 
Les ich mir den Treat so durch, frag ich mich: wo ist den eigentlich die Grenze? Und zwar nicht nur für die Lehrkräfte sondern was lässt sich der Auszubildende denn so gefallen (mal eben ne Magensonde, Blutentnahme, Blasenkatheter, ZVK, Thoraxdrainage ..... - nur mal eben so zur Probe; Is ja nicht schlimm)?!?
 
@matras: DAS frag ich mich hier auch.....*kopfschüttelnd* LGJenny
 
Bin dirket mal neudierig. Hier im Forum gibt es ja viele, die außerhalb von D leben. Wie ist das da? Wird dort auch in dieser Art und Weise Wissen vermittelt? Ist das wieder mal ein deutscher Sonderweg oder imitieren wir eine amerkanische Ausbildung?

Elisabeth
 
Dazu möchte ich festhalten: da nicht in der Curricula der BL festgehalten - sondern "Praxis" einzelner Schulen = nicht "Deutscher Sonderweg"! Allenfalls praktizierter Schwachsinn einzelner Ausbildungsstätten.
 
Bin dirket mal neudierig. Hier im Forum gibt es ja viele, die außerhalb von D leben. Wie ist das da? Wird dort auch in dieser Art und Weise Wissen vermittelt? Ist das wieder mal ein deutscher Sonderweg oder imitieren wir eine amerkanische Ausbildung?

Elisabeth

ich habe das 1. jahr schon mal in luxemburg gemacht. (wurde leider nicht anerkannt) dort haben wir fast alles an puppen geübt. also waschen mit allem drum und dran, an- und ausziehen, betten machen.
mund- und zahnpflege mit klassenkameraden, verbände ebenso.

ich kann aber versichern dass die ausbildung in deutschland weitaus besser organisiert ist als in luxemburg: viel mehr praxis und auch die ansätze sind viel besser!
 
Es ist Dir aber schon klar, dass das in Lux OK ist und die hier beschriebenen Vorgänge mit Magensonden und waschen unter Schülern (als Pflicht) gewisse große (Perönlichkeits-) Rechtliche Probleme bergen???
 
... waschen unter Schülern (als Pflicht) ...
Die Azubis hier legen aber viel Wert darauf, dass sie dies freiwillig taten. Ich glaube, den allerwenigsten ist bewusst, dass der Freie Wille manipulierbar ist. Was wird immer als Begründung für die Spielerchen hergenommen? "Da können sie mal spüren, wie das ist, wenn sie jemanden waschen." "Da üben wir, wie die Abläufe am besten funzen". Das der Proband gesund ist, dass wird mal eben ignoriert. Der Azubi glaubt das, was der Lehrer sagt.

Um sich der Übung zu verweigern muss man über ein gerüttelt Maß an Selbstbestimmung verfügen- etwas, was bei Pflegekräften eher rar ist. Und man muss es aushalten können, dass man sich von der Meinung der Gruppe distanziert. Auch etwas, was im Rahmen der traditionellen Sozialisierung eher unerwünscht ist.

Elisabeth
 

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