Waschen unter Schülern?

Aber das beobachten des Pflegebedürftigen- das scheint außer Mode zu kommen.

Elisabeth

Also, ich kann das nur verneien.
Unseren Patienten wird sehr große Wertschätzung entgegengebracht. Wir lernen mit viel Einfühlvermögen und großen Respekt den Patienten entgegenzutreten.

Alles was wir hier lernen hat nur einen Zweck: der Pflegeempfänger soll die bestmöglicher, fachlich kompetente Pflege erhalten.

Schade das ich kein Bier mag :emba:
 
Schönes Mißverständnis. Mir ging es um die nicht meßbaren winzigen Veränderungen, die man nur sieht, wenn man lernt darauf zu achten.

Beispiel: nonverbale Kommunikation- Mimik, Gestik, Körperhaltung
Beispiel: Bewegung: Gangbild

Elisabeth
 
Beispiel: nonverbale Kommunikation- Mimik, Gestik, Körperhaltung
Beispiel: Bewegung: Gangbild

Elisabeth

Nonverbale Kommunikation wird bei uns von einer Psychologin unterrichtet. Haben zb. auch über die Bedeutung von Augenpositionen und Bewegungen gesprochen.
 
Warum übt man das nicht in der Praxis? Setzt sich in die Poliklinik und beobachtet die Leute um hinterher mit dem Arzt abzugleichen: lag ich richtig mit meiner Beobachtung?

Btw.- ich dachte NLP ist mittlerweile nicht mehr en vogue. Scheint net so. Kann man noch mit Geld verdienen.

Elisabeth
 
Die einzigste Hoffnung die ich aus diesen Übungen gezogen habe war, dass ich vielleicht nicht mal ein so skrupelloser Mensch werde, wie manche alten Kollegen, die da einfach eine Magensonde reinpressen mit den Worten: "Das tut doch nicht weh!".

Aber selbst das kann man als normal denkender Mensch ohne solche Übungen hinkriegen.

Als wir die Übungen machten waren wir auch mit viel Elan und Begeisterung dabei.
Im Nachhinein sehe ich die ein oder andere Übung auch mehr als fragwürdig an.
Wozu mir damals zum Teil die notwendige Kompetenz fehlte und auch kindlich/jugendliche Naivität mitspielte.

Wobei ich sicher niemand bin der solche praktischen Übungen verteufelt, sie sollten nur gezielter eingesetzt werden und man sollte die Ausbildung auch bestehen können dürfen ohne sich zwanghaft jeglicher Fremdbestimmung hingeben zu müssen.
 
Vorab: Lass dir auf keinen Fall erzählen, dass du das machen musst.
Natürlich gehört das "Waschen" zur Ausbildung, aber deswegen können sie dich nicht zwingen, das bei Mitschülern oder eben an dir selbst machen zu lassen. Das wäre so, als würden sie sagen "Legt euch mal eine Magensonde!" (Und glaub mir... ähnliche Diskussionen hatten wir bei "Mundpflege" ...)
Ich selbst finde, dass man manche Sachen einfach mal ausprobieren kann, solange es für einen okay ist und man sich nicht in Übermaßen zwingen muss.
Denn böse gesagt, macht diese einmalige Waschübung an einen deiner Mitschüler sowieso keinen "Meisterwäscher" aus dir - also keep cool, school!

Uns wurde von der zuständigen Lehrkraft zum Beispiel beim Waschen gesagt, dass wir nur so viel machen lassen brauchen, wie wir wollen. Und wenn es eben nur die Hände gewesen wären. (Ich habe z.B. gesagt: Arme, Beine, Gesicht und Hals ist okay und es gab keine Probleme)
So ist das vollkommen okay - du kannst also selbst entscheiden.

Ich weiß nicht, ob ihr das dann auch direkt mit Patientenhemd und im Bett ausprobieren müsst - das allein wäre schon zu empfehlen, um einfach zu spüren wie es ist, im/am Bett behandelt zu werden. (hoffentlich gut ;D)
Puppen sind für Katheterlegen, Magensonden und Co. besonders praktisch, aber die Nähe zu einem echten Menschen bzw. dessen Reaktionen kann damit natürlich nicht simuliert werden.


Zu deinen Fragen:


Uns wurde mitgeteilt, dass wir bitte z.B. Badesachen mitbringen sollten sowie ein Duschgel, Lappen, ... was man halt verwendet haben möchte.
Waschen lassen haben sich unter der oben genannten Voraussetzung auch "Nein" sagen zu können alle. Es wurde immer in Pärchen gearbeitet und nach einem "Waschgang" wurden die Rollen gewechselt. Den Partner durften wir uns aussuchen. Da wir uns allerdings zu dem Zeitpunkt auch noch so gut wie gar nicht kannten, war uns das relativ egal, wer mit wem arbeiten würde.
Wir hatten keine verschiedenen Räume, allerdings haben wir uns einfach einen Sichtschutz gebastelt. Da wir aber eh nur vier Jungs in der Gruppe hatten, sind die einfach rausgegangen, während wir uns umgezogen haben. Und Bikinioberteil kann man z.B. ja auch schon vorher tragen. :)

Ich würde daher schon empfehlen, diese praktische Übung mitzumachen - so weit du es für dich selbst tun möchtest.
 
Also ich bin echt nicht von vorgestern, aber sowas finde ich schon echt an der Grenze.
Waschen gegenseitig aneinander ausprobieren?
In Bikinis oder noch weniger?
Wird das dann auch so gehandhabt, wenn's drum geht, ein Darmrohr zu legen?

Sorry, aber bei so ner Übung hätte ich komplett verweigert.
Hört sich extrem nach Rollenspielchen an.:x:weissnix::motzen:
 
Mich würde mal interessieren, ob diese "Initiationsriten" tatsächlich im Curriculum vorgegeben werden oder ob es in der "künstlersichen Freiheit" des jeweiligen Lehrers liegt?

Elisabeth
 
wir haben waschen überhaupt nicht geübt.. nur theoretisch gelernt. mundpflege haben wir gegenseitig gemacht, ebenso rasieren (also an unseren jungs^^) und haare waschen im bett.
weiß aber auch nicht was man denn beim waschen falsch machen sollte (zumindest in den fällen die man im unterkurs in der regel hat) wenn man doch in der theorie weiß was man beachten muss..

ich würd mich niemals von meinen mitschülern waschen lassen. lagern usw ist ja ok, aber nicht waschen.
 
Und was kann man bei der Mundpflege falsch machen, wenn man es nur theoretisch lernt? Rasur dito.

Elisabeth
 
Mich würde mal interessieren, ob diese "Initiationsriten" tatsächlich im Curriculum vorgegeben werden oder ob es in der "künstlersichen Freiheit" des jeweiligen Lehrers liegt?

Elisabeth
Curricula und Rahmenlehrpläne der Bundesländer geben die Inhalte vor- je nach Lehrplan mehr oder weniger dezidiert. Jede Schule erstellt aufgrund dieser Vorgaben ein eigenes Curriculum, in welchem jeder Lehrer große Freiräume hinsichtlich der methodischen Gestaltung hat.
 
Also liegt es an den methodischen Kompetenzen- richtig?

Elisabeth
 
Mit dem Wort Kompetenz wäre ich hier vorsichtig. Im Sinne eines erfahrungs- und handlungsorientierten Unterrichtes lassen sich solche Sequenzen sicher rechtfertigen. Man kann z.B. in Kleingruppen waschen lassen (freiwillig), beschreiben lassen was getan wurde und anhand dessen reflektieren, was hinsichtlich der Reihenfolge logisch und sinnvoll ist. Auch kann man antizipieren, was als angenehm empfunden wurde und was eben nicht - wohlgemerkt vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrung, die bei einem anderen nicht so sein muss. Die didaktische Ausrichtung bietet also Möglichkeiten, aus der Erfahrung Regeln abzuleiten. Eine andere Möglichkeit der Handlungsorientierung ist eben die direkte Übertragung theoretisch gelernter Inhalte auf eine simulierte Situation. Den Fokus würde ich persönlich auf das Einüben von sinnvollen Handlungsabläufen legen- also: wann ist ein Wechsel des Wassers sinnvoll, wann zieht man sich HS an und aus, wann erfolgt eine Händedesinfektion etc. Meiner Erfahrung nach haben Schüler am meisten Probleme mit der Koordination von Abläufen! Zu diesem Zweck reichen aber "Trockenübungen" aus...also bekleidet und eben nur "angedeutetes waschen". Sich gegenseitig mal die Zähne zu putzen finde ich persönlich nicht so schlimm...hier sollte das Handling im "geschützten Rahmen" der Schule eingeübt werden. Puls - und Blutdruckmessung würde ich immer in Partnerübung durchführen lassen; das halte ich für angemessen. Auch den Umgang mit dem Infrarot- Ohrthermometer kann man in der Schule einüben. Für mich indiskutabel sind Übungen zu invasiven Maßnahmen untereinander; also Sonden, Katheter, Injektionen, Blutentnahmen...
 
Aber genauso läuft bei uns ab: kleine Gruppen (Sichschutz), planen, üben, reflektieren bzw. eignen Empfindung/Erfahrung wiedergeben.
Beim Blutabnehmen gehts darum das einige Kliniken dieser Fertigkeiten/Kompetenzen verlangen. Und da wir nicht wissen wo wir mal arbeiten werden, finde ich das auch sinnvoll.
Und was die freiwilligkeit angeht...ich finde es besser wenn entweder aller oder gar keine mitmacht. Sonst drücken sich immer die gleichen, und prallen auch noch damit was die freiwilligen wiederum verunsichert. Tut die Klassen Gemeindschaft übringens nicht gut.
Wenn ich eine Ausbildung in so eine Schule anfange, wo man mir von vorne rein erklärt wie es funktioniert, und ich genau weiß nach welchen Modell hier unterrichtet wird, dann darf ich mich hinterher nicht wundern das es tatsächlich so kommt! Oder?
Es gibt genug andere ausweichmöglichkeiten, dann gehe ich eben dorthin wo ich das Konzept gut finde und wo ich mich gut fühle.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Isidor!

Hat man dir bei deinem Einstellungsgespräch gesagt, dass ihr euch im Unterricht waschen lassen, euch Magensonden legen und Blut abnehmen lassen müsst?
Was ist das für ein Modell? Hat das einen Namen und wo sind die Inhalte niedergeschrieben?

Und deine Einstellung zu:" entweder alle oder keiner" finde ich sehr fragwürdig.
Wer NEIN sagt, wird also entweder als Außenseiter abgestempelt oder er wird von der Gemeinschaft gezwungen etwas zu machen, was er nicht möchte.

Wann soll eine GuK lernen NEIN zu sagen, wenn schon in der Ausbildung gelehrt wird: "Wer NEIN sagt hat schon verloren"?

LG opjutti
 
Beim Blutabnehmen gehts darum das einige Kliniken dieser Fertigkeiten/Kompetenzen verlangen. Und da wir nicht wissen wo wir mal arbeiten werden, finde ich das auch sinnvoll.

Durch eine einmalige Unterrichtseinheit, in welcher ich dann meinen Mitschülern die Venen punktiere, kann ich doch nicht davon sprechen diese Fertigkeit nun zu beherrschen.
Um "treffsicher" zu werden und die Tätigkeit auch unter erschwerten Bedingungen ausführern zu können, braucht es nunmal Routine. Diese Routine erlerne ich in der Praxis.
 
@Isidor!

Hat man dir bei deinem Einstellungsgespräch gesagt, dass ihr euch im Unterricht waschen lassen, euch Magensonden legen und Blut abnehmen lassen müsst?
Was ist das für ein Modell? Hat das einen Namen und wo sind die Inhalte niedergeschrieben?

Und deine Einstellung zu:" entweder alle oder keiner" finde ich sehr fragwürdig.
Wer NEIN sagt, wird also entweder als Außenseiter abgestempelt oder er wird von der Gemeinschaft gezwungen etwas zu machen, was er nicht möchte.

Wann soll eine GuK lernen NEIN zu sagen, wenn schon in der Ausbildung gelehrt wird: "Wer NEIN sagt hat schon verloren"?

LG opjutti

Hallo opjutti :wink:

Ich möchte niemanden verärgern, oder gar diesen Stuttgarter Modell als DAS Modell überhaupt anprangen. Ich sage ja nur das ich vorher gewußt habe was kommt, und ja, ich habe mich bewußt dafür entschieden.
Auf keinen Fall möchte ich jemanden seine Freiheit NEIN zu sagen untersagen.
Ich mache wiederrum jeden Tag in der Schule solche Erfahrungen wie :"oh, kein Bock auf dies oder jenes zu machen!" oder "lass doch die Streber vor, ist eher alles Sinnlos was wir hier machen" Hallo???
Wozu sind sie den da?
Und unter diese Umständer finde ich es gerecht das aller das gleiche machen. Was ist daran so schlimm das jemanden meine nackten Arme oder Beine mit mein Waschlappen und meine Pflegeprodukte in ein klein Rahmen, in einen warmen Raum, geschützt vor Fremden Blicken wäscht?
Für mich ist es in Ordnung.
 
gibt es tatsächlich schulen die solche dinge VERLANGEN?
also ich muss sagen bei uns im kurs wird öfter mal so etwas angeboten (waschen,zähneputzen, blutentnahme, abbo legen, magensonde, s.c. injektionen,..) und es ist IMMER freiwillig aber wird immer sehr gerne angenommen. und wenn sich 2-3 leute mal nicht pieksen lassen wollen, dann machts nen andrer dafür gern doppelt etc. da gabs noch nie probleme. das ganz zu unterlassen fände ich schade, weil es mit zu den besten unterrichtseinheiten gehört die wir so haben (*ist frustriert von dämlichen arbeitsaufträgen und viel zu viel leerlauf mit pseude gruppenarbeiten* aber das ist ein andres thema ;))
 
Hätte man von mir verlangt mich vor meinen Mitschülern auszuziehen und mich komplett waschen zu lassen, inklusive Intimzone, hätte ich mich geweigert.
Wir haben nur gegenseitig eine Mundpflege durchgeführt, und mit einem Waschlappen am Unterarm den richtigen Druck, Temperatur, etc. geübt. Die GKW lernt man ja größtenteils sowieso in der Praxis.
 
...
Beim Blutabnehmen gehts darum das einige Kliniken dieser Fertigkeiten/Kompetenzen verlangen. Und da wir nicht wissen wo wir mal arbeiten werden, finde ich das auch sinnvoll.

Vom einmaligen Blutabnehmen lernt man das noch lange nicht. Da bleibt nur die Praxis und geübt wird am Pat.. Machen die angehenden Doks im PJ auch net anders. Wieso neigt Pflege da zur Selbstverletzung?

Und was die freiwilligkeit angeht...ich finde es besser wenn entweder aller oder gar keine mitmacht. Sonst drücken sich immer die gleichen, und prallen auch noch damit was die freiwilligen wiederum verunsichert. Tut die Klassen Gemeindschaft übringens nicht gut.
Dir ist aber schon klar, dass selbst das Waschen den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen kann, von Blutentnahmen und Sondenlegen mal ganz zu schweigen. Es ist völlig wurscht ob das der Klassengemeinschaft gut tun oder nicht, was übrigens bezweifle. Eher im Gegenteil, wenn da welche sind die gezwungen werden, kann die Stimmung schnell in Gegenteil umschlagen.
Ich weißt nicht wieso einige Lehrer immer noch der Meinung ist, dass man waschen nur lernt wenn man das im Unterricht praktisch durchnimmt? Ich würde das mit größter Sicherheit nicht machen, da sollte mich mal jemand versuchen zu zwingen - der hätte ein riesiges Problem, ich sage nur Nötigung!! Ich glaube einigen Lehren ist nicht bewusst, auf was für ein Risiko sie sich einlassen, wenn sie ihre SchülerInnen zum waschen zwingen.
strafrechtlich ist das ganz, ganz dünnes Eis.

Wenn ich eine Ausbildung in so eine Schule anfange, wo man mir von vorne rein erklärt wie es funktioniert, und ich genau weiß nach welchen Modell hier unterrichtet wird, dann darf ich mich hinterher nicht wundern das es tatsächlich so kommt! Oder?
Es gibt genug andere ausweichmöglichkeiten, dann gehe ich eben dorthin wo ich das Konzept gut finde und wo ich mich gut fühle.
Kannst Du die Frage bitte beantworten, bei opjutti bist Du klassisch ausgewichen. Woher weißt Du im Vorfeld ob man im Unterricht gezwungen wird Waschen & Co. über sich erhehen lassen zu müssen? Wurde Dir das im Vorstellungsgespräch mitgeteilt, oder wie lief das?
Ich habe in verschiedenen Schulen Vorstellungsgespräche miterlebt, da wurde das definitiv nie erwähnt, gut da gab es auch den Zwang nicht.
 

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