Tattoo als Krankenschwester?

@blonderkaktus:

Ich habe an beiden Handgelenken Tattoos und hatte bisher keinerlei Probleme. Wir haben 20 Bewohner zwischen 40 und 65 Jahren und die haben höchstens gefragt was sie bedeuten und dass sie schön seien.
 
Ist es trotzdem so dass man Jobs evtl. nicht bekommt nur wegen eines Körperschmuckes?

Die Wannsee-Akademie sagt z.B. ganz offen, dass sie keinen Menschen mit einem sichtbaren Tattoo einstellen. Könnte mir gut vorstellen, dass es noch andere Arbeitgeber gibt, die so denken. Ist sicher nicht gang und gebe, aber die Möglichkeit, sich wegen eines Tattoos für eine Anstellung zu disqualifizieren, besteht ganz sicher.
 
Die Wannsee-Akademie sagt z.B. ganz offen, dass sie keinen Menschen mit einem sichtbaren Tattoo einstellen. Könnte mir gut vorstellen, dass es noch andere Arbeitgeber gibt, die so denken. Ist sicher nicht gang und gebe, aber die Möglichkeit, sich wegen eines Tattoos für eine Anstellung zu disqualifizieren, besteht ganz sicher.

Stellt sich die Frage was passiert, wenn mal jemand den Mut hat dagegen zu klagen! Ich finde das schon diskriminierend!
 
Meine Cousine arbeitet in einem katholischen Haus mittlerer Größe und hat ein Augenbrauen-, Nasen-, Zungenpiercing sowie mehrere Tattoos. Bei der Arbeit hat sie alle Piercings draußen, das ist so vorgeschrieben. Die Tattoos liegen auch alle unter der Kleidung.

Ich finds ok, wenn einige Arbeitgeber damit nicht einverstanden sind. Aber warum eigentlich? Weil es unbewusst mit mangelnder Hygiene und Gesundheitsbewusstsein in Verbindung gebracht wird vielleicht? -Jetzt, aber bitte nicht falsch verstehen. Aber ich würde mich tatsächlich aus genau den Gründen nicht piercen oder tätowieren lassen: In manchen Stuben wird nicht hygienisch gearbeitet, im schlimmsten Falle drohen Infektionen mit Hepatitis und Aids (wie schnell und unbemerkt und ohne zu einer Risikogruppe zu gehören man sich Hepatitis B zuziehen kann hab ich in der eigenen Familie erlebt: Meine Schwester hat sich infiziert und weiß nicht mal woher. Evtl. wars das Plasmaspenden oder beim Zahnarzt!). Dann das Thema Entzündungen.. und zuletzt: Tattoo-Farben sind teilweise gesundheitsschädlich. :gruebel:
 
Stellt sich die Frage was passiert, wenn mal jemand den Mut hat dagegen zu klagen! Ich finde das schon diskriminierend!

Bring als abgelehnter Bewerber mal den Beweis dafür, dass man Dich ohne Tattoo eingestellt hätte. Da lässt sich doch sicher eine andere Begründung finden - der Konkurrent war eben besser oder billiger oder passte besser ins Team oder sonstwas.

Nur um das klarzustellen: Ich persönlich schätze Kollegen, die fachlich fit und menschlich in Ordnung sind. Wenn das stimmt, können sie sich von mir aus jede Körperöffnung einzeln durchbohren - ich muss es ja nicht mitmachen.
 
Hallo!
Arbeitet jemand von euch am "Deutschen Herzzentrum" in München und weiß, ob es dort erlaubt ist mit einem Tattoo am Unterarm zu arbeiten?
Vorallem deshalb, weil man ja da nach TV-L bezahlt wird - hat das einen Einfluss?
 
Der Tarifvertrag egal ob TV-L oder AVR hat meines Wissens nach weder einen positiven noch negativen Einfluss auf ein Tattoo.
 
Da geht es ja wohl um sehr spezielle Tattoos und nicht um die Dinger an sich.
 
Das dürfte unbestritten sein. Mir ging's nur darum, dass es auch in anderen Berufen zu Probleme kommen kann.

Elisabeth
 
Das dürfte unbestritten sein. Mir ging's nur darum, dass es auch in anderen Berufen zu Probleme kommen kann.

Elisabeth

Wie gesagt es kommt auf die Tatoos an. Wenn in der Pflege jemand mit tätowierten Nazisymbolen rumrennt würde ich auch Konsequenzen fordern.
Nicht nur weil es menschenverachtend ist, sondern auch, weil sie schlichtweg verboten sind!
 
Lalala~ Bin grad beim Wühlen auf den Thread gestoßen :)
Das ist an und für sich schon eine große Diskussion, die da vom Zaun bricht bzw. immer am Laufen ist.
Mein Lehrkrankenhaus gehört zu einer Holding aus drei Häusern, in meinem Haus sind sichtbare Tattoos und Piercings erlaubt. Habe selbst zwei Percings an der Unterlippe und zwei Tattoos, die aber bisher noch von der Dienstkleidung verdeckt werden (mal sehen wann ich mit meinem Arm weitermache, hrhr :verwirrt:). Allerdings ist das im zweitten Lehrkrankenhaus unserer Holding NICHT erlaubt und sogar Teil der Dienstkleidungsordnung. Man sieht, es variiert von Haus zu Haus und wenn ich keine andere Wahl hätte, müsste ich mich wohl auch notgedrungen von meinen geliebten Snakebites trennen :cry1::cry1:
Ergo: Bei Vorstellungsgespräch und Co erstmal nachfragen, inwieweit das ganze toleriert wird und sich seelisch drauf vorbereiten, seine metallischen Verzierungen abzulegen. Bei Tattoos natürlich nicht möglich, als selbst bemalter kann ich mich da auch nicht objektiv zu äußern, finde es aber schade, dass Tattoos oft immernoch mit Kriminalität oder ähnlichem gleichgesetzt werden :(
So viel von mir dazu :cheerlead:
 
Tattoos in der Pflege?!

Hallo liebes Forum,
diesmal poste ich mal etwas " normales " nicht meinen Arbeitsplatzkamfhickhack ^^ ( cooles Wort ne? :-P )

Wie steht ihr zu Tattoos in der Pflege? Sprich Tattoos an Pflegenden die man SEHEN kann... z.b. Hals Armen, Brust etc...
Ich bin mehrfach tattoowiert, teilweise je nach sitz des Kittels auch sichtbar!
Seit ewigkeiten schon während der Ausbildung, spiele ich mit dem Gedanken mit den Unterarm mit einem Spruch und 4 Symbolen ( aus dem Berreich des Glückspiels zu tattoowieren, der Spruch ist weder lustig, verhetzend, radikal oder sonstiges, spiegelt einfach nur ein Lebensmotto wieder...

Wie steht ihr zu sichtbaren Tattoos? No go? oder in der heutigen Zeit völlig ok...

Bisher wenn Patienten meine Tatoos gesehen haben, waren sie eher neugierig und fragten teilweise ob sie anfassen dürften^^ weil sie nicht wussten wie sich tattoowierte Haut anfühlt... oder auch sprüche : das sieht ja aus wie gezeichnet ^^ :-P

Kann das von Nachteil bei der PDL sein? In Gesprächen mit denen kann man es ja notfalls verdecken...

Also haut eure Meinungen raus, für Tipps, anregungen, befürwortungen oder auch wehemtem abraten bin ich stets offen ;)

Liebe Grüße


- send by Samsung Galaxy
 
es kann zu Problemen kommen, wenn der Arbeitgeber darauf besteht, das Tattoos abgedeckt sein müssen.Das ist häufig in kirchennahen häusern sogar vertraglicher Bestandteil des Beschäftigungsverhältnisses.Das muss man sich eben genau überlegen, was man sich in diesem Sinne leisten kann oder will.
 
Kann das von Nachteil bei der PDL sein?

Denke es kommt zunächst auf eher auf die Qualifikation und Referenzen an, sowie auf die Person insgesamt an.
Dennoch hätte ich meine Vorbehalte, zumal ich die Wirkung auf ältere und ängstlichere Personen im Pflegeheim, vor allem beim Nachtdienst nicht einzuschätzen vermag.

Jedenfalls würde ich mindestens zwei Tage für Probearbeit ansetzen, um die Bewohner letztlich entscheiden zu lassen.
 
Ich habe ja zur Zeit die Schwiegermutter auf der Intensivstation liegen.
Sie wird zur Zeit über einen Luftröhrenschnitt beatmet und ist an der Beatmung häufig wach.

Meine Schwiegermutter wird nächsten Monat 80 und sie liegt seit dem 29.1 nach einem schweren
Verkehrsunfall dort.

Ich war bisher auch der Meinung, daß so ein Tattoo nichts mit dem Beruf zu tun hätte und heute keinerlei
Probleme machen dürfte/ sollte

Gestern passierte folgendes:

Meine Schwiegermutter wurde von einem Pfleger betreut, der etliche Tätowierungen hatte.
(Überigens sehr schöne, von denen mir einige von der Ausführung und Qualität sehr gefallen haben.)

Meine Schwiegermutter war unruhig und panisch.
Sie kann mit dem geblocktem Tubus nicht reden. Deshalb schrieb sie mir auf, daß sie Angst vor
dem Pfleger habe. " Der Mensch ist böse."

Sicherlich tut der ihr bei ihren Verletzungen auch mal beim Lagern weh. Ich könnte das wohl auch nicht
ohne ihr dabei etwas weh zu tun, und auch das Absaugen wird für sie nicht fein sein, sodaß das
Pflegepersonal bei ihr sicherlich nicht nur Freude auslösen wird.

Ich überlegte kurz den Pfleger darauf anzusprechen, ob wir etwas "vermitteln "könnten.
Denn ich kenne ja meine Schwiegermutter: " Wenn die Tätowierungen sieht, dann meint sie, sie
wird von einem aus dem Knast gepflegt, der da wegen irgendeiner Untat gesessen hat."

Der Pfleger entpuppte sich als sehr nett und kompetent. Sicherlich hat er sie auch etwas
gefordert, weil ihr Aktivierung gut tut.
Wir konnten sehr gut mit dem Pfleger kommunizieren, und ich hätte als Patient keinerlei Probleme
damit gehabt.

Mein Mann und ich wir mußten im Auto noch darüber lachen, weil wir die Schwiegermutter ja kennen.

Die wird gedacht haben." Oh weh, jetzt bist Du fällig." ganz einfach weil sie in dem Alter
Tätowierungen mit Gefängnis gleichsetzt und weil das überhaupt nicht in ihr Weltbild paßt,
was Krankenpflege betrifft.

Natürlich hat sie dazu auch noch Probleme damit von einem Mann gewaschen und gepflegt zu werden.

Das kann man halt nicht ändern. Aber die Schwiegermutter hatte an dem Tag wirklich Panik
und es war schwer sie zu beruhigen, obwohl das nur Vorurteile sind.

Dennoch können wir nicht so tun, als hätten die Menschen keine Vorurteile.

Nachdem ich den Pfleger darauf angesprochen hatte, konnten wir gemeinsam mit
der Schwiegermutter reden. Dh. sie kann ja nichts sagen: Sie kann ja nur
zuhören.

Der Pfleger hat sich weit über die Gebühr hinaus für sie eingesetzt.
Das war wirklich annerkennenswert.

Wir sollten aber nicht vergessen, daß soetwas bei Patienten einen etwas intensiveren Kommunikationsbedarf
bedeuten kann.

Natürlich schmunzele ich immer noch darüber, wie ich das Häufchen Elend da im Bett vorgefunden habe,
wegen des tätowierten Pflegers.
Ich glaube die Schwiegermutter hat gedacht:" Jetzt bist Du fällig.
Das überlebst du nicht!"
Für sie selbst wird das weniger lustig gewesen sein....

Ich möchte nicht wissen, was die Schwiegermutter gedacht hat, weshalb ihr Pfleger "gesessen hat." ,-))))

Ich habe zur Zeit beide Schwiegereltern in der Klinik liegen, und der Schwiegervater gesellt sich aufgrund seiner
schweren Erkrankung und des Zustands seiner Frau immer wieder auch auf die Intensivstation.

Ich mache ja nun 34 Jahre Krankenpflege. Dennoch mache ich gerade Erfahrungen, über die ich mir obwohl ich mir
viel Gedanken über meinen Beruf mache, nie Gedanken gemacht hätte.


Was ist allerdings besonders wichtig finde ist die respektvolle Kommunikation miteinander.

Und man sieht, daß diese aufgrund wirklich übler Erfahrungen( die ich ja in meinem Job ebenfalls täglich mache),
von vorne herein oft schwierig ist, weil überhaupt nicht mehr erwartet wird, daß man das Pflegepersonal anständig anspricht und ordentlich mit ihnen über ein Problem. das man hat spricht, oder auch daß man gewillt ist
zu warten bis Zeit dafür ist, etwas zu besprechen.



Liebe Grüße Fearn
 
Also bei mir auf der Arbeit sind bis auf eine Mitarbeiterin tätowiert. Eine hat sogar ein sehr offensichtliches Tattoo an der Hand, während die anderen ihre Verzierungen an Stellen haben, die man verdecken kann bzw. sogar sollte :lol1: Ich selbst hab eins aufm linken Schulterblatt.

Und da du - wie schon erwähnt wurde, nicht ohne Hose durch die Gegend rennst, wirds kein Problem sein.

LG
Shirin
 
OT

@Fearn,
mit dir würd ich gern mal arbeiten. Scheinbar :anmachen: sitzt dein Herz am rechten Fleck und du hast jede Menge Humor. Also schreib so weiter (bleib so weiter) und laß dich nicht unterkriegen! Aber den Eindruck hab ich eh nicht.
Gruß, Marty
 
Falls man ein Tattoo plant, würde ich es einfach mal mit dem AG besprechen. Manche sehen es sehr locker (auch wenn die Tattoos offensichtlich sichtbar sind) in anderen Häusern wiederum wird es absolut nicht gern gesehen...
Wenn man schon eins hat, welches zwar im Bewerbungsgespräch nicht sichtbar war, während der Arbeit jedoch schon, einfach mal fragen, wie die dazu stehen. Wenn das Tattoo nicht sichtbar ist, denke ich auch nicht, dass man den AG unbedingt drauf hinweisen muss ;)

Liebe Grüße
Zukerfee
 

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