Schwierige Angehörige

...die wird es immer geben.
Allerdings würde ich dann zusehen, dass ich dies an den behandelnden Arzt weiterleite. Vielleicht kann der mit der Ehefrau sprechen. Derzeit gibt es bei uns auch eine schwierige Angehörige.
Die Besorgnis um ihre Angehörige liegt ihr förmlich auf der Seele und dafür muss man eben einfach Verständnis haben.
Ruhig bleiben und sich nicht ausspielen lassen untereinander ist sehr wichtig.
Vorallem bei chronisch kranken Patienten.

Die Angehörigen und Patienten sind oft nur vollkommen hilflos und möchten gerne ihre eigene Welt beibehalten (alte Gewohnheiten u.a.).
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
 
Bei der ganzen Suche nach Entschuldigungen für schlechtes Benehmen, sollte man bei allem Verständnis für besorgte und verzweifelte Patienten und deren Angehörige, nicht vergessen, das es Menschen gibt, die ständig und an allem rummotzen, einfach nur weil es ihnen Spaß macht und sie sich dann wichtig fühlen. Und das braucht sich beim besten Willen keiner, nicht mal das ach so verständnisvolle und alles entschuldigende, Pflegepersonal gefallen lassen.
Ist jetzt mal so meine ganz persönliche Meinung!
 
Bei der ganzen Suche nach Entschuldigungen für schlechtes Benehmen, sollte man bei allem Verständnis für besorgte und verzweifelte Patienten und deren Angehörige, nicht vergessen, das es Menschen gibt, die ständig und an allem rummotzen, einfach nur weil es ihnen Spaß macht und sie sich dann wichtig fühlen. Und das braucht sich beim besten Willen keiner, nicht mal das ach so verständnisvolle und alles entschuldigende, Pflegepersonal gefallen lassen.
Ist jetzt mal so meine ganz persönliche Meinung!

Herrlich, Du schreibst mir aus der Seele!

Es gibt einfach unmögliche Menschen auf dieser Welt und warum sollten die sich ändern wenn sie oder ihre Angehörigen krank sind und im KH liegen?

Mel
 
Wirklich "nett" wird die Sache doch erst, wenn die PDL prinzipiell davon ausgeht, dass Angehörige und Patienten, egal über was sie sich beschweren, Recht haben.
Beim Gespräch über die Beschwerde ist es dann auch völlig egal ob ich mit der PDL, meiner Katze oder der Wand spreche... :angry:
 
Herrlich, Du schreibst mir aus der Seele!

Es gibt einfach unmögliche Menschen auf dieser Welt und warum sollten die sich ändern wenn sie oder ihre Angehörigen krank sind und im KH liegen?

Mel

Und warum wollen Pflegende diese immer ändern- dahingehend, dass sie auch lieb und dankbar sind.

Elisabeth
 
Niemand muss zu mir lieb und dankbar sein. Liebe und Höflichkeit haben nichts miteinander zu tun.
 
Wenn der aber net höflich sein kann, weil er eine entsprechende Persönlichkeitsschwäche hat?

Ich kann einen anderen net ändern- nur mich selbst.

Elisabeth
 
Ich will ja niemandes Charakter ändern. Ich kann ihm trotzdem Grenzen setzen oder ihm zu verstehen geben, wenn er mir gegenüber einen unpassenden Ton anschlägt.

Ich kann die Sorge um die kranken Familienangehörigen nachvollziehen, muss mir aber dennoch nicht alles gefallen lassen.
 
Wir meinen beide wahrscheinlich dasselbe- nutzen nur andere Worte.

Elisabeth
 
Und warum wollen Pflegende diese immer ändern- dahingehend, dass sie auch lieb und dankbar sind.

Elisabeth

Wo bitte hab ich geschrieben dass ich diese ändern will? Was Du immer alles zwischen den Zeilen liest ist echt rekordverdächtig!

Allerdings werde ich auch solchen Menschen gegenüber nicht demütig das Haupt senken und mich beschimpfen lassen...

Mel
 
Wir meinen beide wahrscheinlich dasselbe- nutzen nur andere Worte.

Elisabeth

Das sehe ich nicht so, Claudia hat eine klare Aussage, sehr verständlich was sie schreibt und meint. Deine Äusserungen dagegen ... ja was willst Du eigentlich mit Deinen Beiträgen sagen? Keine Ahnung....

Mel
 
Hallo,
zu solchen Angehörigen kannst du sagen was du willst, du wirst damit nicht weiter kommen. Ausser zusätzlichen Stress wird das nichts bringen. Was ich in solchen Situationen mache, ist, es jedesmal kurz zu erwähnen, auch im Beisein von Angehörigen. Also z.b. Herr ..... wenn sie aufstehen möchten oder etwas brauchen, bitte klingeln sie und machen sie das nicht alleine.Danach dokumentiere ich das genau. Herr... wurde ins Bett begleitet, im Beisein seiner Tochter/ Frau oder so wurde er gebeten, zu klingeln wenn er etwas brauche oder aufstehen möchte. Und das mache ich jedesmal! Auch wenn manche sagen, das sei zuviel dokumentiert. Ich weiss aber nicht, wann genau solche Angehörigen mir mal einen Strick draus drehen, wenn der Patient fällt und sich dabei verletzt. Drum denke ich, lieber einmal zuviel dokumentiert als einmal zu wenig!
Spar dir deine Nerven, diskutiere mit so Leuten nicht rum, verlasse freundlich aber bestimmt solche Situationen.
 
Gibt es eigentlich " schwierige " Patienten und Angehörige? Oder gibt es nicht vielleicht doch solche, die eine besondere Herausforderung sind? Wir wollen doch Profi`s sein, oder ???Und warum muss ein Patient immer so funktionieren und reagieren, wie wir meinen, daß er es tun sollte???Wenn jemand trotz guter Aufklärung von Seiten des Personals ohne Hilfe aufsteht, dann ist das so...da werde ich mir als Pflegekraft auch nicht den Mund fusselig reden.Dokumentation ist da meine Absicherung, und die muss hieb- und stichfest sein. Mehr bedarf es da nicht...
 
Ich finde die Bezeichnung "schwierige" Patienten oder Angehörige grauenhaft. Das ist herabsetzend und fördert meiner Meinung nach Vorurteile.

Häufig ist es ja so dass schon während der Übergabe so etwas gesagt wie:
2Herr Müller war heute wieder total anstrengend. Und bei den Angehörigen, da muss man vorsichtig sein. Vor allem die Ehefrau, die bekommt alles direkt in den falschen Hals und ist total fordernd. Die geht mir wirklich auf die Nerven!"

Gerade auf Intensiv höre ich auch oft sowas wie "Boah, müssen die immer zu Besuch kommen?"

Es gibt sicherlich auch Menschen, die von Natur aus fordernd oder anstrengend sind, bzw so empfunden werden, aber meistens liegt das negativ beurteilte Verhalten der Angehörigen daran, dass sie selbst massiv unter Stress stehen. Sie haben einen lieben Menschen, der im Krankenhaus ist! Dem es vielleicht sehr schlecht geht. Der vielleicht sgar lebensbedrohlich erkrankt ist.
Wie kann ich von jemandem, dessen Partner im Koma liegt und beatmet wird, irgendwelche Verhalentsweisen erwarten? Er befindet sich (genau wie der Patient) in einer Ausnahmesituation.
Ein wenig Empathie würde ich mir da von vielen meiner Kollegen wünschen :(

Und wenn Angehörige wirklich ausfällig werden, dann kann und muss ich ihnen natürlich Grenzen aufzeigen. Aber genauso würde ich mich jedem meiner Mitmenschen gegenüber verhalten, der meine Grenzen überschreitet.

Ich weise Angehörige, die wirklich unzufrieden sind, immer auf die Möglichkeit der Beschwerde hin. Wir haben ein Beschwerdemanagement, das sich um so etwas kümmert. Die meisten Leute finden es dann aber alles doch nicht so schlimm ;)
 
Naja,hat vielleicht erstmal gar nix mit "Empathie" oder "Professionalität" zu tun,ich bin viel eher der Meinung,daß wir als zufällig anwesendes Pflegepersonal in erster Linie erstmal als "Blitzableiter" der Angehörigen mißbraucht werden. Die Angehörigen haben Stress ? Sie haben einen lieben Menschen im KH und sind deswegen berechtigt,den Anstand zuhause zu lassen ? Sorry,wir als Pflegepersonal haben auch Stress und auch wir haben ein Privatleben mit Problemen usw.,aber wen benutzen wir als "Blitzableiter" ?
Nee,nee,also wir als Pflegepersonal sind den Angehörigen gegenüber zu überhaupt nichts verpflichtet,ein Angehöriger ist genauso ein Mensch,wie wir auch und von jedem Menschen kann man Anstand und Respekt erwarten.
 
Naja,hat vielleicht erstmal gar nix mit "Empathie" oder "Professionalität" zu tun,ich bin viel eher der Meinung,daß wir als zufällig anwesendes Pflegepersonal in erster Linie erstmal als "Blitzableiter" der Angehörigen mißbraucht werden. Die Angehörigen haben Stress ? Sie haben einen lieben Menschen im KH und sind deswegen berechtigt,den Anstand zuhause zu lassen ? Sorry,wir als Pflegepersonal haben auch Stress und auch wir haben ein Privatleben mit Problemen usw.,aber wen benutzen wir als "Blitzableiter" ?
Nee,nee,also wir als Pflegepersonal sind den Angehörigen gegenüber zu überhaupt nichts verpflichtet,ein Angehöriger ist genauso ein Mensch,wie wir auch und von jedem Menschen kann man Anstand und Respekt erwarten.

Na dann hoffe ich mal ganz arg, dass du in jeder Situation die Kontrolle über dein Verhalten behälst und dich immer korrekt jedem gegenüber verhälst. Ich kann das nämlich nicht garantieren. Gerade nicht, wenn ich mir vorstelle einer meiner Angehörigen läge im Krankenhaus!

Btw, ich habe noch nicht ein einziges Mal in zwei Jahren auf ITS Probleme mit Angehörigen gehabt. Auch nicht mit denen, die von Kollegen als sehr schwierig beschrieben wurden.
Manche Kollegen sind einfach wie die Axt im Wald, da braucht man sich dann auch nicht wundern, wenn sie mal jemand als Blitzableiter benutzt...
 
Da haste natürlich völlig recht,Paula,es sind Ausnahmesituationen.
Bloß wir sind ja erstmal nur erster Ansprechpartner,weil wir eben immer da sind,im Gegensatz zum Doc,welchem die Angehörigen dann doch bitte Druck machen sollten,falls es Grund dazu gibt. Und ja,es sind alles erwachsene Menschen und von erwachsenen Menschen erwarte ich,daß sie sich auch so benehmen ! Um hier Mißverständnisse zu vermeiden : Ich spreche von den wirklich anstrengenden Angehörigen,die dann meinen,sie als Angehörige wären,genau wie der eigentliche Patient,der Kunde und Kunde ist König.
Verstehst ?
 
Schon mal drüber nachgedacht, dass die erwachsenen Menschen sich in einer Ausnahmesituation befinden und vielleicht deshalb so reagieren, wie sie reagieren. Bist du sicher, dass du net genauso reagieren würdest, wenn dein Angehöriger auf einer Notaufnahmestation liegt und du das Gefühl hättest, es wird net schnell genug bzw. zu wenig getan?

Bibel-Online.net - Johannes 8 (Luther 1912)

Elisabeth
 
Naja, die wenigsten Menschen sind von Natur aus und ohne Grund "schwierig". Ich habe vor kurzem zB einen Patienten betreut der sehr, sehr anstregend war. er war privat versichert und sehr fordernd. Ich habe dann im Gespräch mit ihm herausgefunden dass er privat versichert ist weil er selbststndig ist. Er hat im Lauf seines Lebens viel Geld verdient, und dann durch eine Insolvenz alles verloren. Er und seine Frau hatten nicht einmal gesetzlichen Rentenanspruch, weshalb der Mann mit fast 80 Jahren noch voll berufstätig war.
er machte sich extreme Sorgen um die Zukunft. Nicht nur seine eigene Gesundheit und Arbeitsfähigeit stand auf dem Spiel, nein, er wusste auch nicht, ob seine Frau in Zukunft gut versorgt sein würde.

Dementsprechend hat er sich sehr ängstlich verhalten, wollte alles erklärt bekommen, hinterfragte alles und jeden und forderte quasi die beste Behandlung.
Mit seiner Geschichte im Hinterkopf fand ich ihn zwar trotzdem anstrengend, konnte sein Verhalten aber von meiner Person abgrenzen und gut damit umgehen.
Er war nicht so weil er ein Problem mit meiner Arbeit hatte, im Gegenteil, er war sehr zufrieden. Er hatte einfach nur extreme und berechtigte Zukunftsangst!

Ich kann natürlich auch nur von meiner Station reden. Wie sich Angehörige auf Normalstation verhalten kann ich nicht beurteilen.
Aber bei uns ist es häufig so, dass die Angehörigen völlig unvorbereitet auf den sedierten und beatmeten Angehörigen treffen.
Vor der (Herz-)OP haben die Ärzte ihnen erklärt es sei heutzutage ein Routine.Eingriff und ginge ganz schnell, alles kein Thema.
Und dann gibt es doch Probleme, niemand informiert die Familie.
Die kommen dann am Tag nach der OP zu Besuch, erwarten einen fröhlichen, wachen Verwandten. Und sehen einen reglosen Menschen im Bett liegen, an Maschinen angeschlossen und von Apparaten überwacht. Schläuche am ganzen Körper. Teilweise erkennt man den Menschen gar nicht mehr, weil er in der Nacht nach der OP so viel Volumen gebraucht hat, dass mit 10 Liter Wasser an Board das Gesicht richtig aufgequollen ist.
Wie soll ich es in so einer Situation jemandem verübeln, dass er sich mir gegenüber vllt nicht immer einhundert Prozent korrekt benimmt?
Das könnte ich mir nicht verzeihen, wenn ich so denken würde.
 

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