Schichtdienst/Wechseldienst: negative Entwicklung - wo soll das noch hinführen?

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Gelöschter User 2798

Gast
Ich wusste jetzt nicht wohin ich das Thema stellen sollte daher schreibe ichs hier rein.

Das Schichtdienst für den allgemeinen Bio Rythmus nicht gut ist ist ja eigentlich allgemein bekannt. Der Trend geht dahin Arbeitszeitgesetze (wie mir scheint mit theoretischen Statistiken die nichts mit der Realität zu tun haben) zu entwickeln um diesem positiv entgegen zu wirken. Und was raus kommt ist meist noch unrgelmäßigere Dienste und Dienstzeiten die fern von Gut und Böse sind.
Vor über 10 Jahren als ich noch in Ausbildung war gab es pro Nachtdienst zwei Nachtgutstunden die man aufsammeln konnte und als Frei von Zeit zu Zeit im Dienstplan bekommen hat. Wenn man viele Nächte machte konnte man sich so recht gut viele freie Tage ansammeln. Damals hat man eine Woche Spät+das WE+eine Woche Früh gemacht und hatte häufig mit dem WE dann zwei evt. sogar drei Tage am Stück frei. Heute gibts das so nicht mehr. Im Gegenteil man muss aufpassen das man genügend Wechseldienste zusammen bekommt um erstens die Zulage zu beommen und zweitens Anspruch auf einige wenige (vor allem im Verhältnis zu den damaligen Nachtgutstunden) zusätzliche Urlaubstage im Jahr zu bekommen. Selten hat man mal zwei Tage hintereinander frei meist nur einen Tag zwischen vielen Diensten.

An meiner neuen Stelle wird demnächst eine weitere 80% Stelle geschaffen. Grundsätzlich eine tolle Sache-garkeine Frage!!! Jedoch sind wir dann sozusagen zu viel Personal im Früh als auch im Spätdienst. Daher wollen sie jetzt zusätzlich zu den normalen Schichten noch Kerndienste machen um nicht nur den Tagdienst sondern auch den Nachtdienst(für einen zusätzlichen Nachtdienst würde man leider noch mehr Personal brauchen) abdecken zu können. Und diese Kerndienste liegen dann zu so doofen Zeiten das man letztlich überhaupt nichts mehr vom Tag, Abend oder der Nacht hat. Es betrifft dann jeden Mitarbeiter und somit kommt es zu noch unregelmäßigeren Diensten. Mal abgesehen davon das einige Mitarbeiter in den Nachtstunden Schwierigkeiten haben vom Dienst weg oder hin zu kommen, besonders wenn sie auf Öffis angewiesen sind. Ein Wechsel von Spät zu Früh ist auch nicht mehr möglich, somit ist man gezwungen (betrifft besonders die Wochenenden) entweder Kerndienst zu machen oder Früh+Früh bzw. Spät+Spät.

Man hat heutzutage selten mal mehr als zwei Tage (und meistens sinds sogar ohnehin nur 1,5 Tage bei den Nachtdiensten) am Stück frei. Wo bleibt da die Erholung und Zeit soziale Kontakte aufzubauen und Hobbies zu pflegen?:gruebel:
 
Ich hatte bedeutend weniger Freizeit in der 6 Tagewoche, nämlich genau alle 14 Tage ein Wochenende. Wechselschichtzulagen gab es äußerst selten, da es Dauernachtwachen gab. Mehr Freizeit gab es noch nie für Nachtdienste, da hattest einen guten AG, der Dir für jede Nacht noch 2 Stunden zusätzlich gab.
Kerndienste wären für mich ein Traum, endlich zu zivilen Zeiten aufstehen und zu eben solchen Zeiten nach Hause kommen.
Heute habe ich eine 5 Tagewoche, nur noch 38,5 Stunden/Woche (damals 40), ich arbeite selten mehr als 5 Tage am Stück. Regelmäßigen Nachtdienst, der oftmals mehr als 2 freie Tage nacheinander bringt.
Welcher Vollzeitarbeitnehmer hat denn mehr als 2 Tage hintereinander frei sofern er keinen Urlaub und/oder Feiertage hat?
So ganz ist mir allerdings nicht klar, was Du heute als schlechter empfindest, bzw. was willst Du mit Deinem Post aussagen?
 
Damals war es üblich (nicht nur bei meinem damaligem Arbeitgeber-ich habe auch von anderen Kollegen in anderen Häusern davon gehört sowie vorher bei meinem FSJ was auch bei einer anderen Einrichtung war gab es diese Nachtgutstunden).

Ja ich gebe dir Recht, Kerndienste sind super,....... wenn sie denn regelmäßig sind. Wenn ich denn nur Kerndienste und die restlichen Schichten nicht mehr machen müsste wäre ich auch froh. Aber nicht wenn sie abwechselnd zwischen den normalen Früh-Spät und zum Teil Nachtdiensten sind.

Wenn es so ist das jemand extra nur für die Kerndienste eingestellt werden würde .....auch ok.

Wenn du einen normalen Vollzeitarbeitnehmer meinst der nicht im Schichtsystem arbeitet hast du Recht der hat nicht mehr als 2 Tage aufeinander frei. Der hat aber auch kein Nachtdienst und kann sich auch normal erholen. Jemand im Schichtdienst mit Nachtdienst - kommt aus dem Nachtdienst und ist schon in seinem freien Tag und hat (so ist das zumindest bei mir und auch bei den meisten anderen Stellen die ich mir angesehen habe ebenfalls) meist nur noch häufig einen weiteren freien Tag zum erholen um dann wieder in den Dienst rein zu gehen.

Ich sehe für mich eine deutliche Verschlechterung darin das es zu dem ohnehin schon unregelmäßigen Schichtsystem weitere "schichten" mit noch schlechteren Dienstzeiten dazu kommen und es somit noch unregelmäßiger wird und somit die Erholungsphase und somit auch die Zeit soziale Kontakt oder Hobbies nachzugehen immer weiter eingeschränkt wird. Zudem habe ich weniger freie Tage(schließlich waren damals diese Nachtgutstunden ja eben extra dafür da um eine Erholungsphase für Nachtdienste zu haben) und sehr viel unregelmäßiger Dienste. Man muss immer flexibler werden als man in dem Beruf ohnehin schon ist.

Ich habe lange Zeit in Österreich gearbeitet mit 12,5h Diensten und freien Dienstplangestaltung. In Österreich gibt es auch die Nachtgutstunden noch. Auch dort gab es viele Vor und Nachteile. Ich habe mich unter anderem entschlossen wieder zurück nach Deutschland zu kommen um einerseits nicht mehr diese langen Dienste zu haben und dadurch mehr Möglichkeiten zur Erholung zu haben und um eine gewisse Regelmäßigkeit auch was Freizeitgestaltung angeht wieder zu bekommen. Leider muss ich feststellen ist dies so leider kaum mehr möglich.
 
"Nachtgutstunden" in welchem Tarifvertrag standen denn drin?
Gesetzlich hat sich in dieser Hinsicht auch nichts geändert.
 
Berufe in denen 24 Std/Tag jemand anwesend sein muss wird es nicht ohne Schichten/Bereitschaftsdienste..ect. gehen.
Auch in unserem Beruf Möglichkeiten des ausschließlichen Kerndienstes, z.B. in Funktionsabteilungen.
Wäre das eine Alternative für Dich?
So ein bisschen habe ich das Gefühl, dass Du die eierlegende Wollmilchsau möchtest.
Zeiten, die denen der Öffis entspricht um zur Arbeit zu kommen, aber die Lage von Kerndiensten findest Du per se doof.
Eine Wechselschichtzulage, ohne Wechseldienste.
Genügend Nachtdienste um Zusatzurlaub zu bekommen, aber nicht so viele Wechsel....
Was wäre Dein Vorschlag die Dienste in diesen Berufen so zu gestalten, dass Du zufrieden wärst? Wieviel Erholungsphase brauchst Du nach wie vielen Nachtdiensten?
Ich bin lange in diesem Beruf, aber ich bin noch nie auf einen AG getroffen, der mir zusätzliche Stunden für einen Nachtdienst gab.
Du sprichst dabei sicher nicht von Stunden die dadurch anfielen, dass man im Nachtdienst mehr Stunden arbeitete als im Tag?
 
"Nachtgutstunden" in welchem Tarifvertrag standen denn drin?
Gesetzlich hat sich in dieser Hinsicht auch nichts geändert.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese "Nachtgutstunden" die Stunden sind, um die der Nachtdienst länger geht als der normale Dienst. So war es zumindest früher bei uns. Anstatt 8 ging der Nachtdienst 10 Stunden, sodass man nach einer Woche ND knapp zwei freie Tage mehr gesammelt hatte....
Von geschenkten Stunden habe ich auch noch nichts gehört.
 
Ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden.

Ich schrieb ich habe nichts gegen Kerndienste, wenn diese auch bei Kerndiensten bleiben und nicht noch ein Wechsel von Kerndiensten und normalen Schichten sind. Eben in Funktionsabteilungen oder auch auf Stationen wo es z.B. viele Nebenarbeiten gibt oder so. Ja dann bewerb ich mich aber auch geziehlt auf diesen Abteilungen. Wieso muss man auf einer normalen Station so viele verschiedene Dienstzeiten einführen?

Nein es geht auch nicht darum genügend Nächte zu machen um mehr Urlaub zu bekommen. Wie gesagt die zwei mehr Stunden für den Nachtdienst galten ja nicht als zusätzlichen Urlaub sondern als Erholung und sollte eigentlich auch darauf verwendet werden eben nach den Nachtdiensten mehr Erholungsphase zu haben. Meist wurden sie aber eher angesammelt und vor oder nach den Urlauben genommen, das stimmt! Heutzutage bekommt man dafür mehr Urlaubstage, jedoch nur wenn man gügend Wechseldienste macht.

Was bringt mir ein Dienst wo ich um 23.30h zum Beispiel Schluss habe und zu genau dieser Zeit mein Öffi fährt und der nächste erst eine Stunde später und ich erst Mitten in der Nacht nach hause komme?

Früher war ich in einer Schicht
eine Woche Spät, das WE Dienst eine Woche Früh und hatte das WE frei und zumeist in der Spätdienst Woche ein zusätzlicher freier Tag und an Nächten hat man zumeist auch 4-6 am Stück gemacht und hatte anschließend meist auch mindestens drei Tage frei. Es war eine gewisse Regelmäßigkeit drin auf die man sich meist drauf verlassen konnte. Man hat also zwischen den einzelnen Schichten auch schon genügend gewechselt. So wie die Wechseldienste heute sind kann man nichts mehr planen und hat zwar zwischendrin immermal nen Tag frei aber auch nichts mehr am Stück.

Ich kann gut und gerne auf die läppischen paar Euro Wechselschichtzulage verzichten, wenn ich innerhalb meiner Schicht eine gewisse Regelmäßigkeit wieder habe (ja sicher Ausnahmen wenn man einspringen muss oder tauscht gibt es natürlich immer!) Zumal ich ja jetzt auch keinen Wechseldienst von Spät auf Früh mehr machen darf.
 
Nachtgutstunden hat man glaub ich bekommen ab 22h. Ich glaube das hatte nichts damit zu tun das die Nachtdienste länger waren als die Früh oder Spätdienste. Dort wo ich jetzt arbeite ist der Nachtdienst ja auch länger als die Früh und Spätdienste.

In Österreich gibts auch nur Tag oder Nachtdienste und die sind beide 12,5h lang.
 
Von Nachtgutstunden habe ich noch niemals gehört. Die zusätzlichen Urlaubstage, die es zumindest im TVÖD und AVR noch immer gibt, scheinst Du ja nicht zu meinen? Sprichst Du von Deiner Zeit in Österreich? Du kannst die Arbeitsbedingungen dort aber nicht in anderen Ländern erwarten.

Wieso muss man auf einer normalen Station so viele verschiedene Dienstzeiten einführen?
Damit die Arbeitskräfte optimal verteilt sind. Zu "Stoßzeiten" viele, zu ruhigeren Phasen weniger Mitarbeiter. Macht betriebswirtschaftlich gesehen durchaus Sinn. Der AG muss schauen, wie er sein Geld möglichst sinnvoll ausgibt. Sein Budget ist schließlich nicht unbegrenzt.
 
Ich glaube, dass es eher noch mehr unterschiedliche Schichten geben wird als weniger.
Wie Claudia schon schrieb, dem AG ist daran gelegen sein Personal möglichst dem Arbeistaufkommen anzupassen.
Aber auch viele Pflegende wünschen sich besondere Zeiten z.B. wegen Kinderbetreuung.
Du hattest doch grad gekündigt, ist Deine neue Stelle besser als die alte?
Bei einbem guten Team kann man durchaus schon mal seine Dienste so gestalten, dass es passt, weil die Vorlieben nicht alle gleich sind.
 
Von Nachtgutstunden habe ich noch niemals gehört. Die zusätzlichen Urlaubstage, die es zumindest im TVÖD und AVR noch immer gibt, scheinst Du ja nicht zu meinen? Sprichst Du von Deiner Zeit in Österreich? Du kannst die Arbeitsbedingungen dort aber nicht in anderen Ländern erwarten.

Damit die Arbeitskräfte optimal verteilt sind. Zu "Stoßzeiten" viele, zu ruhigeren Phasen weniger Mitarbeiter. Macht betriebswirtschaftlich gesehen durchaus Sinn. Der AG muss schauen, wie er sein Geld möglichst sinnvoll ausgibt. Sein Budget ist schließlich nicht unbegrenzt.

Ich spreche bei den Nachtgutstunden sowohl von meiner Zeit in Österreich als auch von meiner Zeit vorher in Deutschland. Ich kannte also diese Nachtgutstunden schon bevor ich nach Österreich gegangen bin. Leider finde ich zu den Stunden aber auch keine Tarif/Gesetzeslage. Es steht weder in meinem damaligen österreichischen Vertrag noch dem von meiner Ausbildung in Deutschland. Nichtsdestotrotz ich habe sie bekommen und weiß auch das viele andere aus anderen Häusern diese auch hatten.

Nein du hast schon Recht das ich die Arbeitsbedingungen von anderen Ländern nicht auch in Deutschland erwarten, das ist schon klar. Und mir ist auch schon bei meiner letzten Stelle wo ich ja jetzt zum Glück weg bin sehr schnell bewußt geworden das ich mit ganz anderen Erwartungen wieder zurück nach Deutschland gekommen bin und ich letztlich auch sehr geschockt bin wie sehr viel schlechter vieles sich in dem (Gesundheits)System hier in Deutschland in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. Ich habe zwar die Lage beobachtet gehabt, aber dadurch das nun ja richtiger Personalmangel herrscht (vor 10 Jahren war der Arbeitsmarkt gesättigt und man fand nichts) dachte ich wenn man jetzt wieder Jobs findet scheints ja so schlimm nun auch wieder nicht zu sein. Man merkts dann wenn man wieder in dem System drin ist, wie letztlich die Wirklichkeit doch aussieht.

Für mich ist letztlich aber nicht der Vergleich mit meiner Zeit in Österreich ausschlaggebend sondern eben der Trend von vor 10Jahren in Deutschland zu jetzt in Deutschland und da sehe ich zumindest für mich eine deutlich negative Entwicklung. Und ich denke Schichtdienst ist ohnehin schon ein heikles Thema und wenn der Trend zu noch mehr unterschiedliche Schichten/Zeiten geht und man dadurch noch weniger am sozialen Leben teilnehmen kann wird dies den Pflegeberuf sicherlich nicht attraktiver machen.

Ich kann verstehen das es wirtschaftlich für den Betrieb sicherlich besser ist, was jedoch die Arbeitsbedingnungen oder auch Mitarbeiterfreundlichkeit angeht aber sicherlich nicht unbedingt.

Ja an meiner neuen Stelle fühle ich mich sehr viel wohler und ich schätze das Team auch sehr viel positiver ein. Viele Kollegen finden die zusätzlichen Dienstzeiten auch nicht ok und ich denke das es auch nochmal zu einem Gespräch kommen wird.
 
Ich muss noch mal was zu den Kerndiensten fragen...
Heißt dass, das jemand, der an dem Tag "Kerndienst" hat, mehrmal kommen muss zu Stoßzeiten? Sind die vorher festgelegt oder quasi Rufdienst/Bereitschaftsdienst?
 
Ich muss noch mal was zu den Kerndiensten fragen...
Heißt dass, das jemand, der an dem Tag "Kerndienst" hat, mehrmal kommen muss zu Stoßzeiten? Sind die vorher festgelegt oder quasi Rufdienst/Bereitschaftsdienst?

Nein, "Kernzeit" wäre z.B. 8-16 Uhr
 
Ich kann verstehen das es wirtschaftlich für den Betrieb sicherlich besser ist, was jedoch die Arbeitsbedingnungen oder auch Mitarbeiterfreundlichkeit angeht aber sicherlich nicht unbedingt.
Würde ich so nicht unterschreiben. Dass zu Stoßzeiten genügend Mitarbeiter vorhanden sind (oder zumindest mehr als zuvor) wäre eine Verbesserung meiner Arbeitsbedingungen und insofern mitarbeiterfreundlich. Gegen eine Arbeitszeit von 8.00h - 16.00h wäre im Prinzip auch nichts einzuwenden - Otto Normalverbraucher, der nicht in der Pflege arbeitet, hätte wohl eher mit Nachtdiensten Probleme. Kernzeitendienste gehen auch nicht zwangsläufig mit Karnickel-Hüpp-Diensten einher.

Nun hat jeder Mensch seinen eigenen Biorhythmus und mag deshalb den einen Dienst mehr und den anderen weniger. Kein AG wird in der Lage sein, es allen Recht zu machen. Das hat mir mitarbeiterfreundlich oder nicht aber absolut nichts zu tun.

(Und ich glaube nicht, dass ein oder mehrere AG Dir Stunden geschenkt haben, weil Du regulär zum Nachtdienst gekommen bist. Ich halte das für ein Missverständnis.)
 
Dass der Schichtdienst, insbesondere dabei eben die diskontinuierlich auftretenden Nachdienste und damit der fehlende regelhafte Schlaf, auf Dauer der Gesundheit nicht förderlich ist, ist wohl inzwischen unstrittig.
Zusätzliche Arbeitszeiten in Form eines schichtübergreifenden Kerndienstes halte ich aber keineswegs für eine Gängelei der Arbeitnehmer, zumindest solange damit die Schichten insgesamt gestützt und nicht beschnitten werden. Bei uns gibt es so eine Schicht auch. In der Regel wird sie geplant, wenn längerdauernde Routineaufgaben anstehen (Apotheke schreiben usw....). Dabei bleibt die Standardbesetzung der Früh- und Spätschicht unverändert.
Sollte euer Kerndienst dazu führen, dass die Frühschicht schlechter besetzt anfängt und der Spätdienst schlechter besetzt endet, wäre das natürlich für alle eine Verschlechterung des Istzustandes. Das habe ich aber aus dem Eröffnungsthread so nicht herauslesen können.
Unser Kerndienst ist eigentlich sogar recht mitarbeiterfreundlich, denn wenn man eben zu dem eigentlich geplanten Zeitpunkt (11:30 bis 20:00) nicht kommen kann, dann verschiebt man den Dienst einfach (abgesprochenerweise natürlich) um 1-2h nach vorne, Hauptsache die Gesamtstundenzahl ist wieder bei 8,5h. Dass es so immer klappt, ist nicht garantiert, aber man kann ja miteinander reden.
Ansonsten heisst das Stichwort zur Mitarbeiterzufreidenheit: Wunschplan. Der liegt vorab einen Monat aus und jeder kann Wünsche äußern. Davon profitieren einige Kollegen konkret, die ihre Pläne mit ihren Lebenspartner abstimmen müssen, andere sind schon mit weniger Wunschtagen zufrieden und überlassen das Los ansonsten dem Dienstplanschreiber. Der kann sich an einem immer gültigen Standardwunsch (mehr FD, mehr ND, jedes erste WE frei, uswusf) orientieren. So kommt am Ende ein Plan heraus, der sicher nicht immer alle einzelnen Wünsche von jedem berücksichtigen kann, der aber wichtige Termine planbar macht.
Mein persönlicher Favorit für meine eigene Zufriedenheit lautet aber: Teilzeit. Damit habe ich genug freie Tage, um mich zu erholen. Geld ist mir persönlich nicht so wichtig wie meine Zeit. Und wenns doch mal konkret mehr sein sollte, suche ich mir Leasingdienste und verdiene ein paar gute Euro dazu.

Und wenn ich mir was wünschen dürfte: keine Nachtdienst mehr, bei vollem Lohnausgleich :-) , das wäre was...
(by the way: regelmäßige Wechselschicht bringt laut meinem Tarifvertrag 6 Zusatzurlaubstage im Jahr)

Gruß spflegerle
 
Würde ich so nicht unterschreiben. Dass zu Stoßzeiten genügend Mitarbeiter vorhanden sind (oder zumindest mehr als zuvor) wäre eine Verbesserung meiner Arbeitsbedingungen und insofern mitarbeiterfreundlich. Gegen eine Arbeitszeit von 8.00h - 16.00h wäre im Prinzip auch nichts einzuwenden - Otto Normalverbraucher, der nicht in der Pflege arbeitet, hätte wohl eher mit Nachtdiensten Probleme. Kernzeitendienste gehen auch nicht zwangsläufig mit Karnickel-Hüpp-Diensten einher.

Nun hat jeder Mensch seinen eigenen Biorhythmus und mag deshalb den einen Dienst mehr und den anderen weniger. Kein AG wird in der Lage sein, es allen Recht zu machen. Das hat mir mitarbeiterfreundlich oder nicht aber absolut nichts zu tun.

(Und ich glaube nicht, dass ein oder mehrere AG Dir Stunden geschenkt haben, weil Du regulär zum Nachtdienst gekommen bist. Ich halte das für ein Missverständnis.)

Zunächst einmal muss ich sagen, scheine ich wirklich jetzt eine sehr gute Station getroffen zu haben und mir scheint es auch so das man sich gut absprechen kann und grundsätzlich auch der Dienstplan möglichst fair geschrieben wird und auch drauf geachtet wird das Wünsche berücksichtigt werden.
Bisher ist das mit den Kerndiensten und andere Schichtzeiten sozusagen in der Testphase und ich glaube das bisher auch noch nicht ganz klar ist wie was wirklich geregelt werden soll. Da müssen wir jetzt auch erstmal abwarten. Grundsätzlich ist es aber schon so vorgesehen das sowohl der Früh als auch der Spät und der Nachtdienst etwas davon hat. Und ja da stimm ich ja auch vollkommen zu das das natürlich grundsätzlich von den Arbeitsbedingungen eine Erleichterung werden könnte -jenachdem wie mans dann regelt. Mitarbeiterfreundlich was diese Sache betrifft-mag evt eine individuelle Sache sein, wobei es dann auch ganz drauf ankommt inwieweit die Planung letztlich dann aussieht.

Ich und auch viele Kollegen können uns das mit den Kerndiensten und andere zusätzliche Schichtdienste auf der Station schwer vorstellen da es im Verhältnis einfach doch "zu wenig regelmäßige Nebenaufgaben" gibt die dieser Dienst abdecken könnte. Aufnahmen gibt es bei uns rund um die Uhr und nicht nur zu den Stoßzeiten, wobei es bei uns in dem Sinn auch nicht mal unbedingt Stoßzeiten gibt. Wenn ein Kerndienst oder ein später Spätdienst kommt fehlt demjenigen die komplette Übergabe und du musst demjenigen erstmal wieder übergeben was auch wieder Zeit in Anspruch nimmt die man viel besser am Patienten nutzen könnte-nur mal als Beispiel. Da würde ein Kollege mehr direkt in der Schicht sehr viel besser helfen.

Auf gewissen anderen Stationen (oder auch bei meiner letzten Stelle) wäre ein Kerndienst oder unterschiedliche Schichten durchaus angebracht und auch evt durchaus nachvollziehbarer. Auf diesen Stationen kann ich mir dann auch vorstellen das bei den Dienstplänen nicht unbedingt viele Wechsel zwischen den Schichten und Kerndiensten sind und somit auch eine gewisse Regelmäßigkeit reingebracht werden könnte.

Also ich bin grundsätzlich ja nicht unbedingt gegen diese unterschiedlichen Schichtzeiten, es kommt ganz drauf an wie sie aufgeteilt sind. Und das was ich bisher so ganz allgemein in den unterschiedlichsten Häusern gesehen habe in Deutschland ist dies doch eher positiver für den Betrieb als für den Mitarbeiter ausgelegt (ja Ausnahmen bestätigen natürlich auch die Regel!)

Nun nochmal zu den Nachtgutstunden. Also ich hatte sie (auch wenn ich natürlich in der Ausbildung nicht viele Nächte hatte) auf jeden Fall. Es scheint also wirklich betriebsbedingt zu sein und damals in Deutschland schienen (zumindest in meinem Umfeld) die Betriebe noch genügend "Zeit/Geldfenster" gehabt zu haben oder auch ausgeben wollen.
 
Dass der Schichtdienst, insbesondere dabei eben die diskontinuierlich auftretenden Nachdienste und damit der fehlende regelhafte Schlaf, auf Dauer der Gesundheit nicht förderlich ist, ist wohl inzwischen unstrittig.
Zusätzliche Arbeitszeiten in Form eines schichtübergreifenden Kerndienstes halte ich aber keineswegs für eine Gängelei der Arbeitnehmer, zumindest solange damit die Schichten insgesamt gestützt und nicht beschnitten werden. Bei uns gibt es so eine Schicht auch. In der Regel wird sie geplant, wenn längerdauernde Routineaufgaben anstehen (Apotheke schreiben usw....). Dabei bleibt die Standardbesetzung der Früh- und Spätschicht unverändert.
Sollte euer Kerndienst dazu führen, dass die Frühschicht schlechter besetzt anfängt und der Spätdienst schlechter besetzt endet, wäre das natürlich für alle eine Verschlechterung des Istzustandes. Das habe ich aber aus dem Eröffnungsthread so nicht herauslesen können.
Unser Kerndienst ist eigentlich sogar recht mitarbeiterfreundlich, denn wenn man eben zu dem eigentlich geplanten Zeitpunkt (11:30 bis 20:00) nicht kommen kann, dann verschiebt man den Dienst einfach (abgesprochenerweise natürlich) um 1-2h nach vorne, Hauptsache die Gesamtstundenzahl ist wieder bei 8,5h. Dass es so immer klappt, ist nicht garantiert, aber man kann ja miteinander reden.
Ansonsten heisst das Stichwort zur Mitarbeiterzufreidenheit: Wunschplan. Der liegt vorab einen Monat aus und jeder kann Wünsche äußern. Davon profitieren einige Kollegen konkret, die ihre Pläne mit ihren Lebenspartner abstimmen müssen, andere sind schon mit weniger Wunschtagen zufrieden und überlassen das Los ansonsten dem Dienstplanschreiber. Der kann sich an einem immer gültigen Standardwunsch (mehr FD, mehr ND, jedes erste WE frei, uswusf) orientieren. So kommt am Ende ein Plan heraus, der sicher nicht immer alle einzelnen Wünsche von jedem berücksichtigen kann, der aber wichtige Termine planbar macht.
Mein persönlicher Favorit für meine eigene Zufriedenheit lautet aber: Teilzeit. Damit habe ich genug freie Tage, um mich zu erholen. Geld ist mir persönlich nicht so wichtig wie meine Zeit. Und wenns doch mal konkret mehr sein sollte, suche ich mir Leasingdienste und verdiene ein paar gute Euro dazu.

Und wenn ich mir was wünschen dürfte: keine Nachtdienst mehr, bei vollem Lohnausgleich :-) , das wäre was...
(by the way: regelmäßige Wechselschicht bringt laut meinem Tarifvertrag 6 Zusatzurlaubstage im Jahr)

Gruß spflegerle

6 Zusatzurlaubstage hört sich nicht wenig an. Aufpassen muss man nur das man eben tatsächlich auch genügend Wechselschichten hat. So wie ich das schon einige male mitbekommen habe fällt der Dienstplan (ob nun beabsichtigt oder nicht beabsichtigt sei mal dahin gestellt) doch hin und wieder so aus das man eigentlich keinen Wechselschichtbonus bekommt.

Wenn ich diese Zusatzurlaubstage, die ja auch wirklich wie Urlaub zu behandeln sind mit den Nachtgutstunden vergleiche: Komme ich bei monatlich durchschnittlichen 5 Nächten auf mehr als 12 zusätzliche freie Tage im Jahr. Ich würde also mit den Nachtgutstunden deutlich besser bei wegkommen als bei den zusätzlichen Urlaubstagen bei der Wechselschicht.
Aber ok, darüber braucht man ohnhin nicht weiter drüber nachzudenken. Die gibts ja leider nicht (mehr) in Deutschland.
 
Wenn ich diese Zusatzurlaubstage, die ja auch wirklich wie Urlaub zu behandeln sind mit den Nachtgutstunden vergleiche: Komme ich bei monatlich durchschnittlichen 5 Nächten auf mehr als 12 zusätzliche freie Tage im Jahr.

Deine Regelung ist ohne Zweifel die bessere. Schon alleine deswegen, weil damit tatsächlich die geleisteten Nachtdienste belohnt werden. Wer also extra viele ND macht, bekommt dafür auch angemessen mehr freie Tage (die man ja auch braucht). Mit dieser Regelung könnte ich sehr gut leben. Wird leider nie passieren.

Ich will die Zustände bei mir auch nicht allzuschön reden. Die Dienstplangestaltung ist sicherlich akzeptabel bei uns, gerade weil man zumindest in begrenztem Umfang Einfluß darauf hat. Die tatsächliche Stellensituation hat sich aber bei uns wie überall in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Vollzeitstellen wurden im großen Umfang abgebaut, Lücken im Plan werden durch Leasingkräfte ersetzt (wenn man welche bekommt). In Zeiten vermehrter Krankheitsfälle (wie gerade jetzt zB) fehlen halt in einzelnen Schichten Leute, die nicht mehr rechtzeitig ersetzt werden können.
Man sollte dieses in der Öffentlichkeit einfach immer wieder zur Diskussion stellen: der hohe Versorgungsstandard und die hygienischen Notwendigkeiten können bei dieser Entwicklung nicht gehalten werden, mit Abstrichen müssen alle rechnen. Leider bemüht sich die Politik seit Jahren um nichts, was die Pflege angeht. Alle Massnahmen zielen nur auf Fassadenverschönerung ab, an der Grundsubstanz des Gesundheitssystems wird nicht repariert. Aber das ist ja ein altes Lied, und ich will jetzt den thread nicht in die falsche Richtung ziehen...

Gruß spflegerle
 

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