Personalmangel

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Ich sehe es als eher mutigen Schritt solche Zustände offen anzusprechen. Denn nur wenn Öffentlichkeit geschaffen wird, kann sich was ändern.
Hallo Gego,

da kann ich nur entsetzt sein. Denn als mutiger Schritt ist es, dem entgegen zu treten. Nein, das ist nicht mutig....ganz und garnicht...
Es spiegelt für mich nur wieder...was passiert, wenn alle so arbeiten würden?


Dann könnten wir noch mehr sparen....an Essen, an Zeit, an Zuwendung, usw...um noch mehr Büroarbeit zu leisten.

Aus Sorge meine administrativen Dinge sind nicht fertig....Patienten liegen zu lassen? Wo sind die Grenzen? Wer bestimmt sie? Ich finde es einfach nur gefährlich....

Was nicht gemacht ist, braucht man auch nicht zu dokumentieren....erleichtert noch mehr....


Mir fällt dazu noch viel mehr ein....

Gruss Brady
 
[...]Denn als mutiger Schritt ist es, dem entgegen zu treten. [...]

Da bin ich völlig deiner Meinung. Ich hoffe auch, daß die Ironie in meinem Posting deutlich wurde.

Nur wenn Du bei deinem Arbeitgeber "einen Aufstand" machst, weil die Zustände nicht haltbar sind, könnte es durchaus sein, daß dein Brötchengeber die längste Zeit ein solcher war...

Es geht mir da jetzt nicht darum, "nur aus Angst vor dem eigenen Arbeitsplatz" zu schweigen. Nur ändert sich am System als solchem nichts, solange nicht eine breite Öffentlichkeit geschaffen wird und ein entsprechender Bewußtseinswandel bei Gesetzgebung usw. erfolgt.

Da sind uns die KollegInnen in England wohl einen Schritt voraus. (s. Link in meinem vorherigen Posting)
 
r
Ich will die Angelgenheit mal überspitzt formulieren:
Entweder hab ich Zeit (bzw. nehme sie mir), die Patienten ordentlich zu versorgen, dann leidet aber der administrative Kram (-> keine weitere Diagnostik -> Verweildauer steigt und was nicht dokumentiert ist, gilt als nicht erbracht -> ergo weniger Geld), oder ich mach den administrativen "Schrott", dann stimmt die Kasse und der Laden brummt, aber die Menschen sind schlecht versorgt.

Mhhh, man kann bestimmte administrative Aufgaben auch nach hinten verschieben. Ansonsten übernimmt eine KPH das Essenanreichen.
Oder aber, es bleibt was liegen für den nächsten Tag oder für die Spätschicht.
Wenn es nicht anders geht machen wir auch Überstunden, anders geht es nicht und fertig.

An Überstunden kann der Chef auch sehen, das die Arbeit in der gegebenen Zeit nicht mehr zu schaffen ist.
Und vielleicht bekommt man einen Mitarbeiter mehr........

LG
Sil
 
[...]
Wenn es nicht anders geht machen wir auch Überstunden, anders geht es nicht und fertig.[...]

Ich hab schon erlebt, daß die PDL die KollegInnen angesprochen hat, welche "regelmäßg" Überstunden machten, ob sie mit den Anforderungen noch zurecht kämen und eine Versetzung angeboten hat.
 
Ok, das könnte auch noch passieren.
Aber wenn mehrere Kollegen Überstunden haben, kann man schlecht 5 oder mehr Leute versetzen.
 
Hallo Gego,

dem kann ich zustimmen. Aber bitte nicht, auf Kosten von Patienten. Einmal diesen Schritt übersprungen....sehe ich Horrorszenarien auf uns zukommen.

Wir müssen was tun, aber nicht so.....nicht auf den Schultern der Schwächsten.

Gruss Brady
 
@ Silja: Das Team muß sich halt einig sein.
 
Hallo Gego,

dem kann ich zustimmen. Aber bitte nicht, auf Kosten von Patienten. Einmal diesen Schritt übersprungen....sehe ich Horrorszenarien auf uns zukommen.

Wir müssen was tun, aber nicht so.....nicht auf den Schultern der Schwächsten.

Gruss Brady


Da sind wir uns völlig einig! Nur besteht halt leider ein gewisses Problem die Zustände öffentlich zu machen. Ich sag mal nur Loyalitätspflicht gegenüber dem Arbeitgeber...

Geh' mal an die Presse und schildere die Zustände, da hast Du schnell eine Arbeitsrechtsklage oder Kündigung am Hals.

Daher finde ich es in sofern gut, daß Spritzensusi das mal thematisiert hat, denn nur wessen man sich bewußt ist, kann man auch ändern.
 
Wenn ich bedenke, wie wir das vorher ohne unsern lieben ein Euro Perlen geschafft haben........kann mich nicht mehr daran erinnern.

Wir haben unseren Chef gefragt ob wir noch welche bekommen könnten, ich mein, der Chef hat auch was davon und günstiger kommt er auch noch weg.

SIe reichen auch das Essen an, unter Aufsicht, und das ist ne sehr sehr große Hilfe.

Lg
Sil
 
Wenn ich bedenke, wie wir das vorher ohne unsern lieben ein Euro Perlen geschafft haben........kann mich nicht mehr daran erinnern.[...]

Da bin ich immer ganz hin und her gerissen.

Einerseits bieten Hilfskräfte ja eine Entlastung.

Andererseits werden sie auf den Stellenplan angerechnet.

Und dann könnte sicher im Management die eine oder andere Tätigkeit als an Hilfskräfte übertragbar erscheinen, bis zum Schluß nur noch (billige!) Hilfskräfte arbeiten...
Ob das dann die Lösung der Probleme ist?
 
Da bin ich immer ganz hin und her gerissen.
Ich auch.

Wenn man schon als gelernte Pflegekraft die Wichtigkeit der Nahrungsaufnahme nicht kennt und alles was damit zu tun hat. Wie Kontaktaufnahme, Zuwendung....gerade Altenheim....Diese Menschen leben dort...

Auch so kann man sich wegrationalisieren.....


Gruss Brady
 
Wohl möglich nicht, aber anderseits haben diese Menschen wieder eine Aufgabe.
Und wie ich finde, eine wunderschöne!
 
Auch so kann man sich wegrationalisieren.....


Gruss Brady

Durch Ein Euro Kräfte?
Wie soll das gehen?

Ok, jetzt könnte kommen, das diese umlernen etc.und dann bei uns einsteigen als Pflegekraft aber eine *** mehr bekommen wir so oder so nicht.
 
Ne, also weniger glaube ich nicht. Es kann eine Ein Euro Kraft nicht eine Pflegekraft ersetzen.
Wir haben jetzt einen guten Schlüssel und der bleibt auch so.
Ich sitze mit an der Quelle, dann würde ich versuchen mit guten Argumenten dagegen zuhalten.

Es geht nur ums Essen an reichen ansonsten haben die nichts mit der Pflege an sich zu tun, das weiß der Chef auch.
(mit dem Essen an reichen meine ich jetzt)
 
Hallo silja, will dir deine illsusionen nicht rauben aber lies doch mal das Buch abgezockt und totgepflegt. Erst geht es mit anreichung von essen los und dann kommen die anderen Tätigkeiten ganz automatisch.
 
ich fasse es einfach nicht. Deine Art und Weise erinnert mich an jemanden der auch schonmal hier geschrieben hat. Aber das tut nichts zur Sache.
Was bedeutet dir dieser Beruf?
Welches Menschenbild hast du?
Es wäre mir sowas von egal, wenn ich einem Patienten die Nahrung reiche, wielange er dafür braucht.
Was bildest du Dir eigentlich ein? Einen Menschen, der auf dich angewiesen ist...so zu behandeln?
Also zum Einen macht es mich hier sehr traurig, das man sofort hier mit Füßen getreten wird, wenn man mal sagt wie's wirklich ist. Manche meiner Kollegen geben erst gar nicht den Bew. das Essen ein, da kaum Zeit ist.
Sorry, aber kommt mal bitte in so ein Pflegeheim.

Ich bin selber sehr unzufrieden mit dieser Art zu pflegen, deshalb habe ich ja auch gekündigt, da sich auch wenn sich die Mitarbeiter noch so beschweren und versuchen die Lage schön zu reden, es nicht besser wird. Und aus dem Grund dieser menschenunwürdigen Pflege habe ich gekündigt. Und BRADY: ich finde es anmaßend und beleidigend von dir zu behaupten ich würde die Menschen schlecht behandeln, für die Rahmenbedingungen kann ich auch nichts. Ich kann wirklich nicht mehr als mein Bestes geben, aber ich bin am Rande meiner Kräfte angekommen, ich kann nicht mehr, ein paar Wochen mehr und ich bekäme wahrscheinlich den brühmten "Burn out". Und es geht nicht nur mir so auf dieser Station.

Wieso kann man denn in einem "renomierten" Pflegeforum nicht ehrlich sagen, das man es nicht schafft, den Bewohnern ordentlich ihr Essen einzugeben!? Ich finde das ist mehr als ehrlich und ich bin auch sehr traurig darüber, aber soll ich mich zerteilen!? Meint ihr das macht mir Spaß!? Aber ich finde so ein Forum ist doch dazu da die Missstände der Pflege aufzuzeigen.......Aber wenn man jedesmal damit gemobbt wird, muss ich mir doch stark überlegen ob das ein Forum ist, was alle meine Interessen vertritt.....

Glaube hier wird fast darauf gelauert das jemand mal ein kritisches Wort bzw. ehrlich Missstände aufdeckt um diesen dann fertig zu machen. Soll ich wohl sagen dass die Pflege in meinem Heim ja sooo toll ist und die Bew. sooo glücklich sind!? Wollt ihr angelogen werden!? Und was ich hier zum Besten gebe,ist sicher nicht immer meine Meinung sondern die geschilderte Realität. Wenn ihr diese nicht vertragen könnt oder nicht wollt, dann seid ihr genauso ignorant gegenüber der Situation in den Heimen wie andere.

Also, schade, ich sag hier nichts mehr.
 
Hallo Spritzensusi,

wie ich lese bist du in einer Zwickmühle - zum einen die Ansprüche der Bewohner, zum anderen die Ressourcen durch die Heimleitung.
Ich weiss, du bist nicht mehr lange in dem Heim und wechselst in den OP.

Trotzdem meine Frage, wie könnte man die Situation verbessern, die Heimleitung wird kaum mehr Personal aus dem Ärmel schütteln.
Wäre es eine Möglichkeit, wenn man sich die Angehörigen als "Verbündete" ins Boot holen könnte?
Dass Bewohner nicht ihr Essen bekommen, empfinde ich eine sehr traurige Situation, dies soll kein Vorwurf an dich sein.
Gibt es "weniger wichtige" Tätigkeiten, die man vernachlässigen könnte?
Ich sehe es natürlich aus Krankenhaussicht, hier ist für die Patienten oft das Essen, der wichtigste Teil des Tages.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo silja, will dir deine illsusionen nicht rauben aber lies doch mal das Buch abgezockt und totgepflegt. Erst geht es mit anreichung von essen los und dann kommen die anderen Tätigkeiten ganz automatisch.

Hat das Buch denn jetzt auch was mit dem Thema "1 Euro Kraft" (in meinem Falle) zu tun?
Ich dachte, es geht um das Pflegepersonal, welches schlecht pflegt?!etc.
Illusionen habe ich wirklich viele, aber man kann sie auch umsetzen.....


LG
Sil
 
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