Ich springe äußerst selten ein. Ich bin immer nur alle 2 Wochen auf Station, da ich zu 50% freigestelltes BR-Mitglied bin. In meiner Stationswoche bin ich meine 5 Tage da (durchaus auch WE, dann halt in der Woche frei). Da bleibt nicht mehr viel mit einspringen. Außerdem habe ich privat einen gut vollen Terminplan, da bleibt auch nicht viel. Wenn ich nichts vor habe und es mir passt, springe ich auch ein. Aber nur sehr selten. Das Ganze einspringen ist doch ein Grund wieso die Stellensituation so ist wie sie ist. Was meint Ihr wenn passiert, wenn sich Pflege in dieser Hinsicht mal einig wäre und nicht den Pat. an erster Stelle sehen würde, sondern sich selbst.
Ich habe es hier schon so oft gesagt, die AG haben doch gar keine Veranlassung mehr Personal einzustellen, es klappt doch auch so.
Weiterhin lasse ich mir hier auch keine zweifelhafte Kollegialität von Dir vorwerfen, dann wäre ich sicher nicht im BR und aktives ver.di-Mitglied. Nur sehe ich mich und mein Privatleben halt an erster Stelle und nicht meinen AG.
Danke für Deine Erklärung.
Bei 50% bleibt in der Tat nicht viel Möglichkeit zum Einspringen. Ich gebe zu, das ich recht provokant war, aber ich kenne leider auch Kollegen, die das Nicht-Einspringen-Müssen im negativen Sinne ausnutzen, und dadurch Kollegen und Station belasten. Das gibt leider immer wieder unschöne Streitereien, die das Stationsklima zusätzlich belasten.
Wir sind nun mal Keine Büroarbeiter die mit Papier arbeiten, das im Krankheitsfalle auf die Bearbeitung warten.
Ich springe auch nur soweit ein, wie es meine Zeit und auch meine körperliche Vefassung es zulässt. Wenn nach 9-11 Tagen Dauerdienst mein Körper nach Erholung schreit werde ich gewiss nicht noch einspringen.
Am Ende ist es immer ein geben und Nehmen im Kollegenkreis.
D.h. aber nicht das man sich deshalb knebeln lassen muss- man kann das dem Arbeitgeber gegenüber durchaus auch als Druckmittel nutzen.
Ach ja, nur mal so nebenbei. Jede angeordnete Mehrarbeits- und Überstunde ist eigentlich durch den BR / PR abzusegnen. Wie sowas umgangen wird, wissen wir alle und erleben wir auch am eigenen Leib.
Zumindest würde mich niemand zwingen (was bei uns im Haus auch nicht gemacht wird) oder mir Überstunden anordnen, dann würde ich nämlich den entsprechenden BR-Beschluss fordern.
Wie gesagt- wie in vielen anderen Häusern steht die Verpflichtung zu Mehr- und Überstunden ebenfalls drinnen. Allerdings gibt es mit dem BR bei uns eine klare Grenze an Mehr/Überstunden, gestaffelt nach Prozenten.
Theoretisch klappt das, praktisch dagegen nicht unbedingt.
PS: Was heißt hier eigentlich arbeitslos? Schon mitbekommen, dass es Kliniken gibt die ihren Mitarbeitern Prämien zahlen, wenn diese qualifiziertes Personal werben! Wir sind mitten im Pflegenotstand! Also hört auf, das Märchen von Entlassung oder Nichteinstellung zu erzählen. Was solchen Klauseln angeht, hat man durchaus gute Chancen. Man muss nur verhandeln.
Momentan ja- vor 5 Jahren als ich mein Examen machte sah es aber genau umgekehrt aus.
Trotzdem- nicht überall in Deutschland ist die Dichte an Krankenhäusern, Pflegeheimen und Sozialstationen gleich groß. Geh mal in den Schwarzwald, auf die Schwäbische Alb oder sonstige ländliche Region. Die Auswahl ist kleiner, die Fahrtwege deutlich größer und unterschiedlicher. Man darf nicht vergessen, das einem auch nicht jede angebotene Arbeit liegt- am Ende wird man reiflich überlegen und abwägen.
Ich habe mir in den letzten zwei jahren mehrmals überlegt den Arbeitgeber zu wechseln- ich habe es nicht weil mir entweder die Arbeitszeiten nicht passten
(12Stunden-Schichten), die Fahrtwege das Mehr an Geld nicht unbedingt wettmachten oder weil das Betriebsklima nicht stimmte was dann auch die freien Stellen erklärte....