Monatliches Einkommen als examinierte Krankenschwester?

@Claudia... Finnland ist bei uns undenkbar. Das ist wohl wahr.

@WildeSchwester- Ich finde den Lohn nach TvöD/AVR durchaus angemessen. Wenn du mehr erwartest- warum nimmst du den Job denn dann an, wenn dir das Gehalt nicht reicht?

Elisabeth
Elisabeth, ich habe in meinem Post gesagt, dass es durchaus noch Häuser gibt die nicht so schlecht zahlen. Und ich habe nicht gesagt, dass es nicht reicht, sondern das im Allgemeinen die Pflege definitiv unterbezahlt ist wenn man das ganze betrachtet. Zum überleben reicht es bei den meisten. Aber ausreichende und angemessene Bezahlung sind nicht das gleiche. Und angemessen ist die Bezahlung oftmals nicht. Ist schön wenn du entsprechend deiner Leistung bezahlt wirst. :wink:

Im übrigen bin ich sicher nicht des Geldes wegen in die Pflege gegangen. Da ich da aber der Meinung bin, dass die Bezahlung eben nicht angemessen ist engagiere ich mich entsprechend um eine bessere Bezahlung/ bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen.
 
Um dies zu entscheiden, muss man "angemessen" definieren. Der Mindestlohn von Euro 8,50 brutto in der Stunde gilt laut Politik bereits als angemessenes Einkommen. Und da dürften die meisten auch außerhalb des TVÖd mehr bekommen.
 
ich stelle meine frage gerne nochmal: was wäre für euch angemessen, welche summe?
 
Angemessen wäre für mich eine Summe, mit der man als Alleinverdiener eine Familie mit allem was dazu gehört unterhalten und noch was in die Sparsau geben kann. Also ungefähr 4476,62 brutto. :-)

Realistisch? Natürlich nicht. Wünschenswert? Denke schon.
 
  • Like
Reaktionen: Elisabeth Dinse
@WildeSchwester - mehr Lohn kann es immer sein. Mich stört lediglich die Argumentation mit "mehr Verantwortung, Schichtdienst, Wochenende, Feiertage" usw. Da haben andere Berufe durchaus bodenständigere Gründe für mehr Lohn. Die schämen sich net zu sagen: ich will mehr Geld weil das Leben teurer geworden ist.

Elisabeth
 
@WildeSchwester - mehr Lohn kann es immer sein. Mich stört lediglich die Argumentation mit "mehr Verantwortung, Schichtdienst, Wochenende, Feiertage" usw. Da haben andere Berufe durchaus bodenständigere Gründe für mehr Lohn. Die schämen sich net zu sagen: ich will mehr Geld weil das Leben teurer geworden ist.

Elisabeth
Sorry, ich finde es traurig, dass du als Krankenschwester deinen eigenen Berufsstand immer wieder ins schlechte Licht rückst und meinst Fachpflegekräfte hätten nicht mehr Anerkennung auch in Form von mehr Gehalt verdient. Auch deine Äußerungen in so manch anderem Thread haben bei mir schon häufig die Frage aufgeworfen: "Warum bombardierst du immer wieder deinen eigenen Berufsstand?" Kann ich nicht nachvollziehen. Argumentationen wie die deinen würde ich eher nachvollziehen können wenn sie von einer Pflegehilfskraft kommt, die einen guten Job macht und nicht versteht warum vieles den examinierten vorbehalten ist.

Edit: Um die 4000€ brutto fände ich auch angemessen(er)
 
4000€ brutto? welcher ausbildungsberuf verdient soviel geld, da gibts zig studierte die nicht soviel verdienen...

was macht denn eine durchschnittliche pflegekraft alles? ich sehe da nicht sooooo viel verantwortung die solch ein gehalt rechtfertigen würde. wird doch wegen jedem ******* der onkel doc angerufen weil man es selber nicht hinbekommt...
 
welche verantwortung konkret rechtfertigt eine vergütung von 4000€ brutto? momentaner status quo sicher nicht.
 
4000€ brutto?? welcher ausbildungsberuf verdient soviel geld, da gibts zig studierte die nicht soviel verdienen...
Versicherungskaufleute und Bankkaufmänner/-frauen mit Berufserfahrung, Mechatroniker/Techniker mit Weiterbildung, Fachinformatiker, etc,... nicht nur Verantwortung rechtfertigt ein höheres Gehalt, sondern auch Rahmenbedingungen, Zusatzbelastungen, Qualifikationen und Berufserfahrung. Solange die Pflege aber glaubt, sie kann nix, darf nix und ist nix Wert, wird sich weder am gesellschaftlichen Status, noch am durchschnittlichen Gehalt was ändern.

Ben
 
zeigt ja die tägliche praxis, dass es so ist...

was entscheidet denn die pflege? es wird doch wegen allem der doc gefragt... jegliche verantwortung wird abgelehnt ("ist nicht meine aufgabe"). die pflege will doch gar keine verantwortung, mehr kohle schon, dass passt nicht zusammen.

und wenn ich mir die nasen anschaue die zum teil in der pflege so rumrennen, dann ist es auch besser so.
 
die von dir genannten gehälter der anderen berufsgruppen sind zumindest laut google nicht korrekt, sondern liegen wie erwartet niedriger.

bei uns gibt es übrigens auch zuschläge je nach tätigkeitsfeld (intensiv/psychzulage, mit fachweiterbildung höhergruppierung, mit steigendem alter = mehr berufserfahrung höhergruppierung usw.).
 
  • Like
Reaktionen: Elisabeth Dinse
@WildeSchwester ... ich bin Krankenschwester- nicht mehr und auch nicht weniger. Ich brauche keine Überhöhung. Ich bin nix besonderes. Ich mache meine Arbeit genauso verantwortungsvoll wie jeder andere Berufstätige auch. Warum brauche ich da also eine Begründung für eine Gehaltssteigerung á la "Ich bin aber was ganz Besonderes"? An meiner Arbeit wird man erkennen, dass mir der entsprechende Lohn zusteht. Wer sich als Laie im Pflegebereich zeigt, dem wird die Bevölkerung auch nur Laiengehalt zugestehen. Denjenigen, die Fachkompetenz transparent machen, wird in der Regel auch mehr Respekt und Anerkennung gezollt... bis hin zu einem entsprechenden Gehalt.

Zum Verständnis... Meine Arbeit wird vergütet... nach Öffentlicher-Dienst.Info - TVöD-K - Krankenhäuser . Mit Zuschlägen und allem Pipapo komme ich schon ziemlich nahe an die gewünschten 4000 Euro Brutto ran. Das wird aber nicht "geschenkt". Da steckt ne Menge Fort- und Weiterbildung drin.

Wenn du für weniger arbeitest, dann ist das nicht mein Problem. Niemand zwingt dich, dich unter Wert zu verkaufen.

Elisabeth
 
Wer sich als Laie im Pflegebereich zeigt, dem wird die Bevölkerung auch nur Laiengehalt zugestehen.

sehr guter satz, ist mir erst beim zweiten durchlesen aufgefallen, aber genau so isses.

beispiel: mein name ist schwester so und so und ich bin heute für sie zuständig. da krieg ich die krätze - den kollegen würd ich selbst ihr grundgehalt verweigern, vom fachlichen oftmals ganz abgesehen, da könnte ich bücher mit füllen. erst mal professionell werden, sich professionell verhalten, dann wird es auch mit dem gehalt und zwar von ganz alleine. aber dass ist noch ein weiter, weiter weg...
 
  • Like
Reaktionen: Maniac
Die Vorstellung mit "Schwester Martha" dürfte das aller-, aller-, allerkleinste Problem sein. Die Kunden schauen nicht auf die Anrede- die schauen auf das Handeln. Und da ist oft weder bei Schwester Martha noch Frau GuK Müller viel zu finden. Es reicht halt nicht, den Beruf mit Checklisten und laienorientierten Standards zu füllen.

Aber wir schweifen mittlerweile doch sehr weit vom Thema ab. Also kurz und bündig: werde bezahlt nach TVöD und würde auch nicht für weniger arbeiten.

Elisabeth
 
muss man "angemessen" definieren

Unangemessen finde ich ,
  • wenn in den Gehaltsaufstiegsstufen bei jedem Wechsel jedes mal quasi von vorn angefangen werden muss (teilweise sogar intern)
  • dass bei den Stufen irgendwann Schluss ist, also niemals eine weitere Steigerung möglich ist
  • dass die Steigerungsmöglichkeiten teilweise „sinnlos“ sind (8a/St. 4= 7a/St.4)
  • dass die Steigerungen lächerlich gering sind
  • der Arbeitnehmer 15 Jahre braucht, um in Stufe 6 zu kommen
  • dass auf Weiterbildung nicht zwingend eine Gehaltserhöhung erfolgt, auch wenn sie z.B. für den Erhalt des Zertifikates einer bestimmten Abteilung nötig war

VG
lusche
die von Grundgehalt spricht, denn die Zulagen erhält nicht jeder
 
Das Fachkompetenz durchaus adäquater honriert gehört- keine Frage. Nur Fachkompetenz erwirbt man nicht, in dem man 15 Jahre am selben Arbeitsplatz verbleibt ohne irgendwelche sinnvollen Fortbildungen zu machen. Von daher finde ich die Lohnsteigerung an die Betriebszugehörigkeit zu binden falsch.

Fort- und Weiterbildungen sind immer sinnvoll. Denn im Gegensatz zur Grundausbildung werden da in der Regel nicht Handgriffe andressiert und Checklisten nebst laienorientierte Standards ausgeteilt.

Vielleicht wäre das System Kompetenzstufen nach Benner – PflegeWiki sinnvoller. Nur- wer legt dann fest, welche Voraussetzungen/Kompetenzen für welches Gehalt vorhanden sein müssen? Die Gewerkschaft kann es definitiv nicht. Ihr fehlt es an dem notwendigen Fachwissen... wie man aktuell so schön sehen kann.

Elisabeth
 
Von daher finde ich die Lohnsteigerung an die Betriebszugehörigkeit zu binden falsch.
Lohnsteigerung nur an die Jahre zu binden finde ich nur bedingt richtig; mich nervt hauptsächlich, dass ich in der Stufe u.U. sogar absteige, wenn ich das Haus wechsle.
Nur Fachkompetenz erwirbt man nicht, in dem man 15 Jahre am selben Arbeitsplatz verbleibt ohne irgendwelche sinnvollen Fortbildungen zu machen.
Nur weil jemand 15 Jahre vielleicht am gleichen Haus ist, heißt das, dass keine Fortbildung besucht wird, oder wie soll ich das verstehen?

Und können die Weitergebildeten länger und weiter in den Stufen aufsteigen? Nein... auch da ist irgendwann Schluss und für immer Ende der Fahnenstange, wenn sie nicht irgendwann in der höheren Leitungsebene sind.

VG
lusche
 
Obwohl ich seit mehr als 15 Jahren, um genau zu sein, seit 26 Jahren beim gleichen Arbeitgeber bin, habe ich mich fort- und weitergebildet und bin inzwischen sogar in der höheren Führungsebene angekommen. In dieser Position habe ich nach bestehen einer Probezeit sogar eine Lohnsteigerung von 2 Entgeltgruppen mit Stufe 5 ausgehandelt.

Oft bestehen sogar im eigenen Haus bessere Aufstiegschancen, weil man bekannt ist und gewertschätzt wird.

LG
 
  • Like
Reaktionen: Elisabeth Dinse
was entscheidet denn die pflege? es wird doch wegen allem der doc gefragt... jegliche verantwortung wird abgelehnt ("ist nicht meine aufgabe"). die pflege will doch gar keine verantwortung, mehr kohle schon, dass passt nicht zusammen.

Diese Unterstellung ist sowas von falsch! Es ist einfach die rechtliche Frage und theoretisch müssten wir noch viel mehr den Ärzten überlassen, bzw. noch viel weniger selbst denken. Denn immer wenn du entscheidest, welches Schmerzmittel gebe ich jetzt, welche Schlaftablette kann der Patient haben, Dauerkatheter legen bei Harnverhalt, welches Abführmittel ist jetzt geeignet, und was auch immer, dass dürfen wir rein rechtlich nicht ohne vorhergegangene schriftliche Anordnung entscheiden, aber tun es trotzdem. Und wenn dann etwas schiefgeht, erwarte nicht dass dein Stationsarzt sich vor dich stellt und sagt, das hatte er/sie auch so angeordnet. Und Schwupps biste im Knast.

Also erzähl mir nicht, ich solle mehr Eigenverantwortung zeigen um jemanden zu beweisen dass ich es kann? Und natürlich kann ich besser als die meisten Ärzte Entscheidungen für abführende Maßnahmen treffen und tue es auch. Aber dafür werde ich halt nicht bezahlt. Natürlich kann ich eine Braunüle legen, tue es aber nicht, weil ich dann Stress kriege wenn ich dabei nicht erfolgreich bin.

Wenn es jedoch darum geht pflegerische Kernkompetenzen auszufüllen, bin ich gerne bereit dafür die maximale Verantwortung zu tragen und verstehe bis heute nicht wieso in den Anordnungen steht "bitte Patient mobilisieren" oder "Atemübungen mit Atemtrainer". Natürlich hat das den Grund, dass das halt nicht jeder macht. Und wenn du das kritisierst bin ich da voll mit dakor.

So Luft hab ich mir jetzt gemacht. ;)
 

Ähnliche Themen