Monatliches Einkommen als examinierte Krankenschwester?

Zur Gehaltsdiskussion: Obwohl alle das ganze immer als so wichtig betrachten, ist Gehalt kein Motivator. Warum? Es wird jeden Monat ausgezahlt, man gewöhnt sich schneller als man denkt an das "mehr". Dann wird das Gehalt direkt ein "Hygienefaktor".(aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht gesprochen)

-> Wer jetzt "unzufrieden" ist wegen dem "schlechten" Gehalt, wird nicht zwingend zufriedener mit "mehr" Gehalt.
 
  • Like
Reaktionen: Elisabeth Dinse
-> Wer jetzt "unzufrieden" ist wegen dem "schlechten" Gehalt, wird nicht zwingend zufriedener mit "mehr" Gehalt.
Ausreichend Gehalt befriedigt nicht nur Luxusansprüche, sondern sichert auch existenzielle Grundlagen sowie Freizeit-, Erholungs,- und Urlaubsmöglichkeiten. Wer seinen Lebensunterhalt ohne größere Probleme bestreiten und noch etwas für Erholung beiseite legen kann, ist damit grundsätzlich zufriedener (und damit motivierter), als jemand der das Gefühl hat, er arbeitet nur, um bestehende Schulden zu begleichen, sich aber letztlich trotzdem nichts mehr leisten zu können. Deshalb ist Gehalt ganz selbstverständlich ein Motivator. Darüber hinaus spielen Nebenfaktoren eine große Rolle, wie z.B. der eigene Selbstwert- und damit die Wertschätzung (was bin ich / was ist meine Arbeit Wert?). Geld allein löst nicht alle Probleme und sorgt nicht für Glück, zufriedenER kann es aber durchaus machen.

Ben
 
  • Like
Reaktionen: Bachstelze
Würde das bedeuten, dass Gehalt nach den persönlichen, individuellen Bedingungen des Arbeitnehmers gezahlt werden müsste?

Elisabeth
 
Nein, aber das durchschnittliche Gehalt innerhalb eines Landes für einen Beruf mit mindestens 3-jähriger Ausbildung und einer vergleichbaren Verantwortung; im Vergleich mit anderen (oder gleichen) Berufen gleichwertiger Qualifikation. Es sollte also für mehr als zum Überleben reichen, nicht von persönlichen Bedingungen des Arbeitnehmers abhängig sein. Recht machen kann man's keinem, aber fair gestalten schon eher.

Ben
 
problem ist, dass es keine "gleichen" berufe gibt - was ist vergleichbare verantwortung?

aber wie dem auch sei: bin ganz klar deiner meinung, Ben! es sollte schon mehr als das nackte überleben drin sein, wenn man jeden tag zur arbeit geht...
 
mich würde irgendwie mal interessieren was ihr so für nen lebensstil habt...? ich kenn keinen pfleger der ums nackte überleben kämpfen muss. wenn man sich für einen beruf entscheidet dann macht man sich vorher auch schlau wie es mit dem verdienst steht. ihr habt euch alle trotzdem für diesen beruf entschieden. dieses ewige gejammer nervt einfach nur. es steht jedem frei in der pflege zu arbeiten oder auch nicht. wir verdienen genug, dass es für ein anständiges leben reicht. geld kotzt mich an, seid endlich mal zufrieden mit eurem wohlstandsleben. schlecht geht es niemanden von uns.
 
Wir vergessen immer gerne, dass wir zur Non-Profit-Branche gehören. Man müsste also in den Bereichen schauen und nicht in der Wirtschaft.

Das es immer mehr sein darf- dass steht außer Frage.

Elisabeth
 
mich würde irgendwie mal interessieren was ihr so für nen lebensstil habt...? ich kenn keinen pfleger der ums nackte überleben kämpfen muss. wenn man sich für einen beruf entscheidet dann macht man sich vorher auch schlau wie es mit dem verdienst steht. ihr habt euch alle trotzdem für diesen beruf entschieden. dieses ewige gejammer nervt einfach nur. es steht jedem frei in der pflege zu arbeiten oder auch nicht. wir verdienen genug, dass es für ein anständiges leben reicht. geld kotzt mich an, seid endlich mal zufrieden mit eurem wohlstandsleben. schlecht geht es niemanden von uns.

Ich kenne sehr wohl Kollegen, die sich nicht einmal ein Auto leisten können von ihrem Gehalt. Die arbeiten für eine private Krankenhauskette. Und es gibt durchaus Differenzierungen zwischen am Hungertuch nagen und sich auch mal was leisten können. Und auch ich verdiene im Verhältnis heutzutage sehr viel weniger, als früher als Berufsanfängerin.

Lustig ist das nicht.

Da hilft es auch nicht, sich vorher zu überlegen, welchen Job man sich aussucht. Denn die Zeiten ändern sich und somit auch die Umstände. Eine Familie ist von dem Gehalt nur schwer zu ernähren. Das war tatsächlich mal anders. Und wenn Du in den "guten Zeiten" angefangen hast zu arbeiten, dann ist es eben nicht schön mit anzusehen, wie sich die Bedingungen, das Arbeitsaufkommen und die Gehälter entwickeln.

Sicher gibt es immer noch "Inseln der Glückseligkeit", aber die werden zunehmend selten.
 
  • Like
Reaktionen: -Ben-
geld kotzt mich an, seid endlich mal zufrieden mit eurem wohlstandsleben.
Da nicht nur Nonnen und linke Sozialisten in der Pflege arbeiten (Gott sei Dank), wirst du die Diskussion - äh sorry, dein Wortstil, das "gejammer", wohl aushalten müssen. Irgendwie. Du schaffst das! ;)

P.S.: Ich persönlich bin auch zufrieden mit meinem Gehalt, aber es gibt eben auch Kollegen mit der Hälfte des Verdiensts. Über den Tellerrand herauszugucken und gelegentlich nicht nur auf sich selbst zu schauen, schadet nicht - außer dem eigenen, kleinen Egoismus vielleicht.

Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite für eine private Krankenhauskette (wohlgemerkt für eine äußerst wirtschaftlich orientierte) und kann mir zu einem Auto auch noch 'ne nette Wohnung und "Erholung" (sprich Urlaub, etc.) leisten.
 
Die "Inseln der Glückseligen" dürften sich dort finden, wo der Lohn nach TVöD/AVR gezahlt wird. Und da muss sich der Kollege schon fragen lassen- warum arbeitest du für weniger?

Elisabeth
 
was hat das mit sozialismus und nonnen zu tun?

wenn ich einen arbeitsvertrag unterschreibe dann ist davon auszugehen, dass ich mit den rahmenbedingungen (also auch gehalt) einverstanden bin. bin ich es nicht dann unterschreibe ich auch nicht, ist doch eigentlich logisch oder... deswegen verstehe ich dieses gejammere nicht. es wird niemand gezwungen in der pflege zu arbeiten. und es gibt genug andere berufsgruppen die tatsächlich zu wenig verdienen, wir gehören da sicher nicht dazu.
 
Die "Inseln der Glückseligen" dürften sich dort finden, wo der Lohn nach TVöD/AVR gezahlt wird. Und da muss sich der Kollege schon fragen lassen- warum arbeitest du für weniger?

Elisabeth
In Ballungszentren darf man diese Frage sicher stellen. Aber nicht in jeder Region hat man gleich mehrere Krankenhäuser, Altenheime oder ambulante Pflegedienste zur Verfügung. Und nicht jeder ist ortsungebunden oder bereit, eine Wochenendbeziehung einzugehen.
 
was hat das mit sozialismus und nonnen zu tun?

wenn ich einen arbeitsvertrag unterschreibe dann ist davon auszugehen, dass ich mit den rahmenbedingungen (also auch gehalt) einverstanden bin. bin ich es nicht dann unterschreibe ich auch nicht, ist doch eigentlich logisch oder... deswegen verstehe ich dieses gejammere nicht. es wird niemand gezwungen in der pflege zu arbeiten. und es gibt genug andere berufsgruppen die tatsächlich zu wenig verdienen, wir gehören da sicher nicht dazu.
Unsere Berufsgruppe verdient definitiv zu wenig! Sorry, aber es ist lachhaft zu behaupten wir würden angemessen bezahlt werden. Schichtarbeit, Wochenende, Feiertage, die Verantwortung... und wenn ich dann so sehe was im Schnitt bezahlt wird... das grenzt teilweise schon an Frechheit überhaupt so einen Lohn anzubieten. Es gibt noch Häuser wo man nicht schlecht verdient. Und schön, dass du mit deinem Gehalt zufrieden bist. Aber nur weil man gerne in der Pflege arbeitet/arbeiten möchte muss man sich nicht mit allem zufrieden geben oder alles hinnehmen.
 
@Claudia... Finnland ist bei uns undenkbar. Das ist wohl wahr.

@WildeSchwester- Ich finde den Lohn nach TvöD/AVR durchaus angemessen. Wenn du mehr erwartest- warum nimmst du den Job denn dann an, wenn dir das Gehalt nicht reicht?

Elisabeth
 
es wird niemand dazu gezwungen schlecht bezahlte jobs anzunehmen... wenn du es tust, selber schuld. was wäre denn konkret ein angemessener lohn?

ich will gerne konkret werden, ich arbeite 80%, steuerklasse 1, keine kinder, ledig. im schnitt habe ich 1900-2000 € netto im monat (tvöd). wenn ich schaue was andere ausbildungsberufe verdienen dann finde ich dass angemessen. es ist heutzutage auch nichts mehr besonderes im schichtdienst zu arbeiten... und was hat man denn großartig noch an verantwortung? es wird doch größtenteils nur noch auf arztanordnung gearbeitet, siehe zig threads hier im forum (beispiel eisbeutel bei dickem knie...). unter verantwortung verstehe ich persönlich was anderes.
 
  • Like
Reaktionen: Elisabeth Dinse
ich will gerne konkret werden, ich arbeite 80%, steuerklasse 1, keine kinder, ledig. im schnitt habe ich 1900-2000 € netto im monat (tvöd).
Ja, DU vielleicht. TvÖD ist toll, hab ich auch. Aber es gibt Menschen, die für selbe Leistungen deutlich schlechter bezahlt werden (weil kirchlicher-Sklavenarbeitgeber, kein TvöD ,...). Warum gehst du immer von dir aus? Und zum Thema Verantwortung: Schon mal in der Psychiatrie gearbeitet mit einem Assistenzarzt für 400 Patienten (z.B. am Wochenende)?

Ben
 
Warum sind diese schlechten Löhne und Arbeitsbedingungen überhaupt möglich? Weil sich genug finden, die zu den Konditionen arbeiten. Wir leben im Kapitalismus. Da gilt nicht: Jedem nach seinen Leistungen, jedem nach seinen Bedürfnissen. *nachdenk* Wobei- das wird in keiner Gesellschaftsordnung funzen.

Elisabeth
 
1 assistenzarzt für 400 patienten, oder 10 für 400 patienten, das ändert doch nix an deiner verantwortung als pflegekraft. deine arbeit und verantwortung ist und bleibt die gleiche. du bist doch nicht für die kompensation eines ärztemangels verantwortlich.

und nochmal: es gibt genügend stellen für pflegepersonal, wer eine stelle mit schlechten rahmenbedingungen annimmt ist selber schuld, jeder hat die freiheit sich einen job zu suchen wo die rahmenbedingungen für einen selber stimmig sind.

wäre sicherlich anders wenn es keine stellen in der pflege geben würde, wir befinden uns aber in der umgekehrten position... wir sind es, die momentan gesucht werden und durchaus auch forderungen stellen können. wer dass nicht kapiert und versteht der ist selber schuld und soll sich dann auch nicht beklagen wenn er trotzdem nen dumpingvertrag unterschreibt.
 
Und was mir bei den Angaben immer fehlt- welche Aufgaben hat denn die Pflegekraft zu erfüllen? 1 Pflegekraft kann in einer Schicht schon zu wenig sein bei 2 Patienten und 100 Patienten brauchen nicht mal eine Pflegekraft am Tag. Der Personalschlüssel lässt sich doch nicht an Köpfen festmachen sondern am Pflegebedarf. Und beim Pflegebedarf wird nochmal differenziert: für welche Maßnahme braucht es wirklich ein Examen?

Elisabeth
 

Ähnliche Themen