Monatliches Einkommen als examinierte Krankenschwester?

Ja, das dachte ich mir schon. Meine Angaben beziehen sich aber eher auf tarifunabhängige Einrichtungen in Brandenburg. Und da ist es Fakt, dass eine Fachkraft mit jahrelanger Berufspraxis (15-20 Jahre) in Vollzeit so gut wie kaum über 2100 Euro ausgezahlt bekommt.
Jetzt sag mir noch, du redest die ganze Zeit vom Netto-Gehalt!?

:lol1::lol1:
 
Noch einmal zum Verständnis: Ich rede vom Bruttogehalt. Also hier: 2100 Brutto.

Eigentlich ist das ja alles nicht zum lachen.:verwirrt:
 
Hallo,
mein Name ist Anna und ich habe eine Frage: Kenne mich noch nicht so aus und hoffe ich bin jetzt beim richtigen Thema. Ich bin 26 Jahre alt und habe drei Jahre Berufserfahrung sowie die Weiterbildung zum Praxisanleiter.

Momentan bin ich in Österreich tätig und habe keinerlei Überblick was man in Deutschland verdient. Genauer würde mich interessieren was ich in Heidelberg verdienen würde. Komme nicht ganz mit den Einstufungen klar, kann mir da jemand helfen wo ich eingestuft werde unter den oben genannten Voraussetzungen?

Vielen Dank im Vorraus.
 
Lies den Thread...

TVÖD und AVR EG 7a, Stufe 1-2, alles andere ist Verhandlungsgeschick.

Praxisanleiter wird nicht generell honoriert.
 
Immer wieder erfrischend:

Heute ein Vorstellungsgespräch gehabt. Relativ großer Pflegedienst (AIP und normale ambulante Pflege) mit Sitz unter anderem in Berlin (nein nicht die GIP) und Mitteldeutschland.

Angebotenes Bruttogehalt 1670,00 Euro bei Vollzeit (173h monatlich) - Haustarifvertrag.

Als ich mein aktuelles Gehalt und gängige Tarifverträge ins Spiel brachte, war man bereit, mich aufgrund meiner mehrjährigen Berufserfahrung und guter Referenzen, in die Stufe 3 (vier Jahre Firmenzugehörigkeit) und aufgrund meiner Fachweiterbildung AIP und meiner PDL-Weiterbildung in Gruppe 3 (Teamleiter mind. 6 Monate) einzustufen. Dann hätte ich sage und schreibe 1770 Euro verdient. (bei fast allen ehemaligen Arbeitgebern in der AIP hat sich alleine der Teamleiterzuschlag schon im Bereich um die 100 Euro + bewegt).

Also 4 Jahre Firmenzugehörigkeit + Fachweiterbildung + Teamleitertätigkeit wären dort 100 Euro mehr wert als der Dumpinglohn für die normalen Pflegekräfte, der sogar noch fast 200 Euro unter dem liegt, was im TVöD eine Pflegehelferin verdient. :schraube:

Für alle die jetzt glauben das sei ein Scherz, ich kann Euch versichern es ist leider keiner. Ich habe mich freundlich verabschiedet (meine beiden Gesprächspartner waren dazu leider nicht in der Lage) und bin gegangen. Zum Glück hatte ich ja noch was anderes in Peto, wo man bereit ist vernünftig zu zahlen.
 
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Angebotenes Bruttogehalt 1670,00 Euro bei Vollzeit (173h monatlich) - Haustarifvertrag.
Unglaublich, dass ist doch fast schon sittenwidrig.

Also 4 Jahre Firmenzugehörigkeit + Fachweiterbildung + Teamleitertätigkeit wären dort 100 Euro mehr wert als der Dumpinglohn für die normalen Pflegekräfte, der sogar noch fast 200 Euro unter dem liegt, was im TVöD eine Pflegehelferin verdient. :schraube:
Ja, ich glaube nach dem aktuellen TVÖD verdient eine Pflegehelferin was um die 1800 €. Bei uns hat man schon aufgrund der Teamleitertätigkeit eine Leitungszulage von 150 Euro.
Ist aber leider auch eine Erfahrung die ich gemacht habe: Fort- und Weiterbildung wird in unserem Beruf finanziell kaum gewürdigt.

Wenn man sich jetzt mal überlegt, dass eine Fachweiterbildung oder auch die Weiterbildung Qualitätsmanagement oder PDL einem Meister im Handwerk gleichkommt...

Ich glaube da würde es keiner wagen, einem Malermeister, Bäckermeister etc. einen Stundenlohn von 9,70€ anzubieten. Und die tragen keine Verantwortung für Menschenleben.
 
Hallo,
mein Name ist Anna und ich habe eine Frage: Kenne mich noch nicht so aus und hoffe ich bin jetzt beim richtigen Thema. Ich bin 26 Jahre alt und habe drei Jahre Berufserfahrung sowie die Weiterbildung zum Praxisanleiter. Momentan bin ich in Österreich tätig und habe keinerlei Überblick was man in Deutschland verdient. Genauer würde mich interessieren was ich in Heidelberg verdienen würde. Komme nicht ganz mit den Einstufungen klar. Kann mir da jemand helfen wo ich eingestuft werde unter den oben genannten Voraussetzungen? Vielen Dank im Vorraus.

Meinst du an der Uni Heidelberg? Bin dort selbst tätig, allerdings noch Azubi. Habe mich allerdings auch schon das ein oder andere Mal erkundigt, nach Examen und Übernahme sollen es als Vollzeitkraft rund 1600-1700 € Netto sein, Praxisanleiter wird bei uns soweit ich weiß nicht vergütet.
 
Meinst du an der Uni Heidelberg? Bin dort selbst tätig, allerdings noch Azubi. Habe mich allerdings auch schon das ein oder andere Mal erkundigt, nach Examen und Übernahme sollen es als Vollzeitkraft rund 1600-1700 € Netto sein, Praxisanleiter wird bei uns soweit ich weiß nicht vergütet.
Das hilft ihr NICHTS.
Erzähl ihr vom Brutto-Gehalt.
 
Bei uns verdienen Pflegefachkräfte 1864 Euro Grundgehalt Brutto, gelernte und ungelernte Pflegehilfskräfte 1504 Euro. Natürlich in Vollzeit, aber man kriegt ja fast nur Teilzeitverträge mit 30 oder 35 Wochenstunden. In Schleswig-Holstein sind fast alle Pflegeheime in privater Hand und dementsprechend schlecht, also selten über Mindestlohn, wird auch gezahlt.
 
Man sollte das Gehalt endlich anheben. Es ist wirklich eine Frechheit, wie wenig wir verdienen bei dieser Verantwortung.
 
@Snuslida: Wer ist denn "man"?

Bist du in der Gewerkschaft und/oder warst du bei dem letzten Streik dabei?

Es ist wirklich eine Frechheit, wie wenig wir verdienen
Wir verdienen genau das was wir bekommen!

Wenn wir als so groooooße Berufsgruppe den Hintern nicht hochbekommen und für unsere Belange kämpfen, ja auch mal 3 Monate wie die Ärzte, da ist die Welt auch nicht untergegangen - dann bekommen wir genau das was wir verdienen.

Von Dauergejammer und Nichtorganisation bringen wir keinen Arbeitgeber dazu uns mehr zu bezahlen.

Ich verstehe auch nicht, dass dieser Berliner Pflegedienst immer noch Mitarbeiter hat und nicht schon lange Pleite ist. Wenn es Kollegen gibt, die sich in der heutigen Zeit so ausbeuten lassen, auf der anderen Seite immer wieder Worte wie professionell, selbstbewußt etc. in den Mund nehmen, da fällt mir nix dazu ein. Und solange es solche Kollegen gibt, ist es schwer einen Schritt weiter zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber auch durchs auf die Straße gehen wird das Gehalt nicht so angepasst werden, dass die Verantwortung und der Arbeitsaufwand im Verhältnis zur Bezahlung stehen werden. Das wird dann eine Gehaltserhöhung von 5 Prozent und verbessert hat sich dadurch nur sehr wenig.

Unsere Gesellschaft und Politik (und ich bin nicht im Pflegeberuf tätig) muss endlich die die Relevanz und Bedeutung dieses Berufsstandes erkennen. In der Zukunft werden immer mehr Pflegekräfte benötigt werden. Bei der derzeitigen Bezahlung sehe ich eine extreme Nachwuchsproblematik. Aber mit meiner Aussage erfinde ich das Rad natürlich nicht neu.
 
also mir reicht meine kohle (und ich schaff nur 80%...)
gesundheit ist wichtiger, kampf dem kapital. :boozed:
 
@Franzerl:
Aber auch durchs auf die Straße gehen wird das Gehalt nicht so angepasst werden, dass die Verantwortung und der Arbeitsaufwand im Verhältnis zur Bezahlung stehen werden.
Na wie denn?
Durch das Dauergejammer auch nicht!
Mach doch mal nen Vorschlag?!

Tarifpolitik machen in der BRD die Gewerkschaften und nicht die Politik - Gott sei Dank.

Also - können wir nur durch eine starke Organisation als Gegengewicht zu den Arbeitgebern eine vernünftige Bezahlung erstreiken - freiwillig machen die Arbeitgeber den Geldbeutel nicht weiter auf.

Die Ärzte haben vor einigen Jahren gezeigt, dass man durchaus einen grooooßen Schluck aus der Pulle nehmen kann.

Unsere Leute kommen ja nicht mal zu Warnstreik, Jammern ist einfacher.

Abgesehen davon - würde das in der Pflege was ändern, würde diese dann attraktiver, wenns 200 oder 300€ mehr gäbe? Dann wäre das Gejammer genauso groß und in 2-3 Jahren wäre wieder das Gehalt zu niedrig, was es tatsächlich auch ist. Doch welches Gehalt wäre eigentlich angemessen?

Untersuchungen zeigen, dass die Gründe für den Ausstieg aus dem Beruf nicht in erster Linie das Gehalt ist, das kommt je nach Umfrage irgendwo bei Grund 3-6. Aber andererseits, wenn ich mich als Fachkraft für unter 2000€ Brutto verkaufe in der heutigen Zeit - da fällt mir nix mehr ein. So wird sich auch nichts ändern.

Geiz ist Geil - wenn die Milch Aldi billiger wie Lidl anbietet - welche kaufst du dir wahrscheinlich eher ein? Und genau so machen es auch die Arbeitgeber. Warum mehr bezahlen, wenn ichs auch billiger haben kann.
 
Stimmt. Durch einen Streik alleine ändert sich nicht die Welt. Die würde sich erst ändern, wenn auch die letzte Fachkraft begreifen würde, dass man sich nicht unter Wert verkauft und nicht Arbeitsbedingungen unterschreibt, die man eigentlich nicht will.

Verdi und Co. sind keine Mutter Oberin die die "Kinder" beschützt vor der bösen Welt. Irgendwann muss auch mal die Pflegekraft erwachsen werden und selbstbewusst agieren.

Elisabeth
 
@renje
Ich kann deine Argumentation schon verstehen, keine Sorge. Und natürlich sollte man, wenn man mit der Arbeitssituation aus den verschiedensten Gründen unzufrieden ist, dies auch zeigen und etwa an Warnstreiks teilnehmen, keine Frage. Ich bin in keinster Weise gegen Streiks, aber das hab ich ja auch gar nicht geschrieben. Es geht mir nur grundsätzlich darum, dass gerade Berufe in der Pflege oder in der Kindererziehung nicht die Wertschätzung erhalten, die sie verdienen. Und solch eine Wertschätzung spiegelt sich nun einmal auch im Gehalt wieder.

Und natürlich wollen immer alle nach einiger Zeit noch mehr. Das ist ja im Grunde in jeder Berufsgruppe so. Ich finde nur, dass die Berufe analog zu anderen Berufen, die nicht so eine gesellschaftliche Relevanz haben, bezahlt werden sollten. Es geht also nicht vornehmlich um die Höhe des Gehalts, sondern um das Verhältnis zu anderen Berufen.

Das man dafür auch auf die Straße gehen sollte, ist keine Frage. Gleichzeitig würde ich mir aber auch wünschen, dass nicht nur die direkt Betroffenen, also die Pflegekräfte, für größere Wertschätzung eintreten würden, sondern, dass auch der Rest der Gesellschaft für diese wichtige Berufsgruppe einsteht.

Mit dem Milch/Aldi/Discounter-Vergleich bist du bei mir leider an der falschen Adresse, aber natürlich hast du trotzdem Recht. Aber genau dann wenn es um ungesunde Kostenreduzierung oder Preiserhöhung geht, kann meiner Meinung nach ein Eingriff der Politik (z.B. Subventionen, Vorgaben) durchaus sinnvoll sein. Vorausgesetzt natürlich, die Politik ist nicht für das vorherige Übel verantwortlich.
 
Der Lohn,der in den beiden großen Tarifveträgen ausgehandelt wurde ist ja nun nicht unbedingt niedrig. Im Verhältnis zu anderen Non-Profit-Berufen durchaus nicht schlecht. Wer mehr verdienen will, ist halt in dieser Branche schlecht aufgehoben.

Ganz nebenbei- es gibt keine wertvolle und weniger wertvolle Berufe. Für die Gesellschaft ist jeder Beruf relevant.

Und Wertschätzung- das scheint der Deutsche schnell zu vergessen, erfolgt nicht allein über den monitären Bereich. Wertschätzung ist auch kein Geschenk. Das muss man sich erarbeiten- unter anderem mit einer entsprechenden Fachkompetenz. Ich kann mich nicht beklagen ob fehlender Wertschätzung. Im Gegenteil.

Elisabeth
 

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