Mobbing... viel zu häufig totgeschwiegen

Die eigene Unsicherheit der Führungsebene führt oft geradewegs ins Bossing. Und die Machtposition dieser Mitmenschen ist unanfechtbar. Da kann MA nur den kürzeren ziehen... und sollte beizeiten das Weite suchen bevor man selbst Schaden nimmt an Leib und vor allem Seele.
Dies trifft übrigens nicht nur in der Pflege zu, sondern ist allerorten zutreffend.

Elisabeth
 
îch war Opfer und es waren mit Sicherheit keine Meinungsverschiedenheiten.

Ich bin vor ein paar jahren in einem Pflegeheim angefangen als Schichtleitung. Und das im Wechsel mit einer anderen PK.

Es fing an das mir wichtige Infos bei der Übergabe verschwiegen wurden. Logischerweise konnte ich dann auch nicht entsprechend handeln. Anfangs hielt ich das noch für einen Zufall aber als dann eine Bewohnerin vom MDK überprüft werden sollte und ich nichts vorbereitet hatte, kam es zu ersten Gespräch mit der PDL.
Geglaubt wurde mir nicht das ich nichts wußte.
Dann kam ich nach einem freien WE in den Frühdienst. Bei einer Bew. waren urplötzlich Mittags Tropfen auf dem Mittagstablett. Da ich wußte, das am Freitag Nachmittag noch der HA zur Visite da gewesen war, hätte es ja theoretisch richtig sein können. Zur Sicherheit habe ich die WBL gefragt, da die MA die diese Trpf. gestellt hatte schon nach hause gegangen war.Ohne noch einmal nachzusehen fauchte sie mich nur an, das sei schon richtig und ich könnte die ruhig geben.

Zu meiner Sicherheit schaute ich in die Doku, dort war nichts eingetragen. Also wanderten die Trpf in einen Blumentopf.
Am nächsten Tag stellte eine andere Kollegin die Trpf. und diesesmal waren keine auf dem Tablett.
Am dritten Tag stellte wieder die Kollegin von Montag die Trpf und wieder hatte ich welche auf dem Tablett. Wieder ging ich los um nachzufragen und wieder wurde ich angefaucht. Und wieder wanderten die Trpf in den Blumentopf.
Am nächsten tag hatte ich eine Einladung zum Gespräch mit WBL, PDL, sozialer betreuung und der anderen Kollegin die diese Trpf. gestellt hatte.
Als Ergebnis wurde mir Mobbing unterstellt. Ich habe das echt nicht geglaubt. Die Tropfenstellende Kollegin konnte aber noch nicht mal sagen was für Trpf sie getellt hatte.
Mittags fuhr ich mit einer anderen Kollegin nach Haus. Die erzählte mir doch tatsächlich, die patientin, die sie Mittags versorgt hatte, hätte Montags und Mittwochs keine Trpf gehabt, am Dienstag aber schon. Diese patientin bekam 20 Tropfen Diazepam.

Diese geschichte verstärkten sich immer wieder. Ich wurde sogar für Sachen verantwortlich gemacht die vor meiner Zeit passiert waren.
Sogar eine Abmahnung für eine solche geschichte habe ich kassiert.

In Gesprächen wurde mir nie geglaubt. Ich verlor mein Selbstbewusstsein, schlief schlecht, hatte Magenschmerzen sobald ich zur Arbeit musste, usw.

Ich habe über 2 jahre gebraucht um diese Geschichte zu verarbeiten.

Heute kann ich mir sogar die Ursache erklären. Die Kollegin die mit mir im Wechsel die Schichtleitung machen sollte, hatte Angst das ihre Fehler auffallen würde.
Sie konnte eine andere mit ins Boot holen, die sich durch Alkohol im Übermass von mir bedroht fühlte. Denn ein Nebenjob von mir im Haus war die Suchtkrankenhilfe. Diese war durch häufiges kurzes Fehlen bei der HL gewesen und war der Meinung, ich wäre dafür verantwortlich.
So zogen diese Beiden so nach und nach andere auf ihre Seite. Ich war unendlich froh als ich gehen konnte.
Aber ich habe ohne Namen zu nennen beim Abschussgespräch der HL von dieser Geschichte erzählt. Jetzt erst reagierte die HL.
Die MA wurden auf andere Wohnbereiche verteilt. Knallhart wurden bestehende Cliquen getrennt.
Aber Gott sei Dank ohne mich.

silverlady
 
Knallhart wurden bestehende Cliquen getrennt.

Und genau das muss ein Chef tun und ist eben auf gute MAs angewiesen, die auch mal ein vertrauliches Gespräch wünschen.

silverlady, wünsche Dir eine fruchtbare und spannende neue Arbeitsumgebung!

Neuron
 
Hallo ihr lieben....

Möchte auch mal was zum Thema beitragen:

Habe 2,5 Jahre in einem Betreuten Wohnen als Nachtbereitschaft gearbeitet. Damals als ich anfing wurde das Haus gerade Eröffnet und wir fingen mit 2 Pat und 4 MA an. Wir waren von Begin an ein sehr gut arbeitendes und eingespieltes Team das sich im Laufe der Monate auf 8 MA vergrössert hatte. Die Stimmung im Team war ungetrübt gut und alles lief super. MA und Pat sowie Cheff und PDL waren mit allem zufrieden, bis vor gut 1 Jahr eine NEUE Mitarbeiterin bei uns anfing. Von diesem Tag an nahm das Grauen seinen Lauf. Es fing damit an das diese MA i wann anfing Medikamente die vom HA verordnet wurden in Frage zu stellen (INFO: MA ist Pflegehlferin) ebenso diverse Versorgungen der Pat die vom HA und PDL angeordnet wurden. 2 MA haben sie mehrfach darauf hin gewiesen das sie nicht in der Position wäre sowas zu entscheiden oder gar eigenmächtig zu handeln. Dies war ein fehler. Von diesem Tage an ging es zur Sache..... BSP.: Pat hat angeblich 3 Tage immer die selbe Pampers angehabt was sie an der Größe und Breite der Kotstreifen in der Windel feststellen konnte und an angeblichen markierungen von ihr. Beschwerde von Ihr beim Chef. Weiter: Pat bekam eine Gewisse anzahl an ml pro Stunder per Sonde. Abends als sie ihren Dienst übergeben hatte und die Letzte Flasche schon angehangen war stand der Flow plötzlich zu niedrig was die andere MA aber nicht gesehen hatte. Morgens kam die "Nette" MA zum Dienst und ging sofort ins Zimmer des Pat. Sie kam wütend ausm Zimmer schrie die MA warum sie eingenmächtig die ML Zahl verringert habe und beschwerte sich beim Chef. Weiter: 1 Pat musste alle 2 Stunden gelagert werden. Jdesmal wenn diese MA die Schicht übernahm stand sie i wann mit nem Zettel neben dem Pat und notierte i welche Pseudo Druckstellen die dann dem Chef gemeldet wurden weil angeblich nie gelagert wurde usw.... Dies ging mit Medi´s und anderen Sachen so weiter. Allen MA wurden von Ihr Pflegefehler unterstellt und sogar EX PP wurde von ihr in dieser Art und weise Fertig gemacht. Leider kam man gegen diese MA bis heute nicht gegen an da sie 1. Beste Freundin von PDL ist, 2. Vermieterin des Sohnes vom Chef und 3. mit Sohn von Chef gut befreundet ist.

Moral von der Geschichte:
Dieser Betrieb hat eine MA Fluktuation die nicht mehr schön ist... 18 MA wechselten innerhalb der knapp 13 Monate ( Betrieb hat ca 16 MA inkl Mobilem Dienst). Das komplette Stammpersonal von Begin an ist ab Ende Mai weg und nur noch neue MA da von denen Mittlerweile auch wieder einige die Nase voll haben. ABER: Die Nette MA ist immernoch da und wird in höchsten Tönen gelobt. Denn die Bösen waren immernur die MA die Gegangen sind und Gegangen wurden.

Leider :-(

Lg Schmusehase111

PS: Die armen PAT müssen sich immer wieder an Neue MA gewöhnen was besonders für Demenzkranke stress Pur bedeutet !!!
 
*grübel* eine Person mobbt ein ganzes Team? Hab ich so noch nicht gehört.

Elisabeth
 
Siehste mal... Es gibt nichts was es nicht gibt....Wenn Cheffe nur dieser MA glaubt und allen anderen nicht was willste dagegen machen? Da kommt man nicht gegen an. Selbst Teamsitzungen oder Gespräche einiger MA mit Cheffe und dieser MA haben nichts erreicht. Eher das gegenteil weil er viel von diese MA hällt. Anstatt was zu ändern schiebt Cheffe den schwarzen Peter immer den Ex MA zu da diese ja nur Unruhe gestiftet haben. Harter Tubbak oder?

Lg Schmusehase111
 
Ich sehe es als ( nicht gerade kleinen) Konflikt in einem Team. Das hat mit Mobbing nichts zu tun. Hier versucht sich jemand auf eine mehr als unschöne Art und Weise eine Position zu erkämpfen und diese zu behaupten. Das hierfür Verleumdung und üble Nachrede genutzt wird, ist nicht gleich zu setzen mit einer Mobbingsituation.

Schau auch nochmal hier:
Konfliktstufen - Entwicklung von Konflikten
versus
Halt! Gewalt!

Gerade dieser "Mißbrauch" des Begriffes Mobbing für jedweden Konflikt macht es echten Opfern schwierig, ihre Erlebnisse zu beweisen.

Elisabeth
 
@ Elisabeth: Danke für die Info....

@ Maniac: Der Termin mit allen MA wurde ebenfalls gemacht bei Cheffe... Trotzdem war er auf ihrer Seite und glaubte niemanden deswegen ja die Kündigungswelle...

So und da mein Text hier doch nicht zum Thema passt thx für alle Meinungen zu dem Fall....

Lg Schmusehase111
 
Ich finde nicht, dass der von Schmusehase 111 geschilderte fall nicht zum Thema passt !
Ganz im Gegenteil: Bis auf eine, für Aussenstehende erkennbare Zielsetzung, sind hier alle Charakteristika, die Mobbing bedingen gegeben.
Aber vielleicht ist das Ziel ja auch gerade das, was sich im Resultat aus Verhaltensweise beschriebeneder Person wiederspiegelt: Eine hohe Mitarbeiterfluktuation zur Untermauerung ihrer eigenen Machtposition im Betrieb !

@ Elisabeth:

Nicht das Zahlenverhältniss ist ausschlaggebend für die Mobbing-Konstellation, sondern das Machtungleichgewicht. Und in diesem Fall ist es offenbar klar und deutlich wer die grössere Macht hat.
Dass ein Einzelner eine Gruppe, oder genereller ausgedrückt: eine Minderheit eine Majorität mobbt, kommt sehr häufig vor
 
Wenn du die KPH als verlängerten Arm der Leitung siehst... *grübel* Bossing? gegen ein Team. Aber ist dies möglich? Kann ein Team- ein in sich geschlossenes Team- ein Bossingopfer werden?

Elisabeth
 
@ Elisabeth
ich denke NEIN, ein in sich geschlossenes Team kann niemals Opfer von Bossing werden. Ich glaube eher, dass Bossing, so hab ich das erlebt, nur dann möglich ist, wenn aus dem Team ein paar die "Handlanger" apielen. Bei Bossing ist es wie bei Mobbing, das geht am besten in der Gruppe :x
Gruß Inti38
 
Stellt Euch vor, Ihr bekommt eine neue Mitarbeiterin. Sie ist nicht mehr die Jüngste (aber auch noch nicht kurz vor der Rente) und anscheinend sehr kompetent.

Gleich am ersten Arbeitstag trägt sie 3 !!! Wochen Urlaub ein, wohl wissend, dass das "eigentlich nicht üblich" ist. In den darauf folgenden Tagen zieht sie sich zurück, wann immer es möglich ist, um zu telefonieren oder verträumt aus dem Fenster zu schauen, während die Anderen sich den A**** aufreißen und vor lauter Arbeit nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht.

Der Groll wächst und trotz mehrfacher Bitten, sich doch ein bisschen mehr einzubringen, ändert sich wenig.

Wie bringt man die neue Kollegin nun dazu mitzuarbeiten, ohne dass es in Gemeinheiten und Mobbing ausartet???
 
Stellt Euch vor, Ihr bekommt eine neue Mitarbeiterin. Sie ist nicht mehr die Jüngste (aber auch noch nicht kurz vor der Rente) und anscheinend sehr kompetent.
Ist ja für die Sache an sich irrelevant, oder?

Gleich am ersten Arbeitstag trägt sie 3 !!! Wochen Urlaub ein, wohl wissend, dass das "eigentlich nicht üblich" ist.
Ich weiß ja nicht wo Du arbeitest, aber eine neue MA hat erstmal ein halbes Jahr Probezeit und bei uns weiß niemand wo man sich für den Urlaub einträgt...grübel..woher weiß sie es? Wieso lässt die Leitung das kommentarlos zu?

In den darauf folgenden Tagen zieht sie sich zurück, wann immer es möglich ist, um zu telefonieren oder verträumt aus dem Fenster zu schauen, während die Anderen sich den A**** aufreißen und vor lauter Arbeit nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht.
Nochmal meine Frage, was sagt Eure Leitung, hat die MA keine Probezeit, die sie auch möglichst überstehen möchte?
Ehrlich gesagt eine solche neue MA habe ich noch nie erlebt, egal ob ganz frisch Examiniert, berufserfahren, älter oder jünger.
 
Kann ein Team- ein in sich geschlossenes Team- ein Bossingopfer werden?

Ich denke ja und sehr leicht wenn über die Einrichtung mal eben ein neuer Eigentümer bestimmt. Der schaut sich die vorhandenen Personalstrukturen an und was ihm nicht passt... na ja .. da kann es freilich sehr schnell zu Unfrieden kommen insbesondere wenn MA ggf. mit befristeten Verträgen ihren Dienst versehen.
 
@sigjun:

Ich arbeite in einer Arztpraxis und wir Mitarbeiter führen unseren Urlaubsplan eigenständig. Die Chefs lassen uns machen und würden nur dann ein Machtwort sprechen, wenn wir uns absolut nicht einigen könnten oder der reibungslose Ablauf der Sprechstunde gefährdet wäre.

Unser Team funktioniert sehr gut und wir nehmen Rücksicht aufeinander. Daher haben wir auch kein stiktes "Nein" ausgesprochen, zumal die neue MA ja selbst ausdrücklich sagte, dass ihr bewusst sei, dass so etwas eigentlich nicht geht.

Bei einwandfreier Arbeitsleistung hätte damit ja auch niemand ein Problem, aber so ... naja, vielleicht wird´s ja noch. Unsere Leitung schaltet sich so wenig wie möglich ein, die sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben und wir unseren Kram selbst geregelt kriegen. Klappt ja im Großen und Ganzen auch gut.

Ich kam darauf, in diesem Thread zu posten, weil aus dieser Situation meiner Meinung nach leicht ein Mobbingverhalten der enttäuschten Kolleginnen entstehen könnte.
 
Nicht jeder Konflikt ist ein Mobbing/ Bossing.

Elisabeth
 
Ich verstehe nicht,was der Urlaubeintrag mit dem kritisierten Verhalten zu tun hat???Ich habe im Januar auch einen neuen Job angefnagen und schon im Vorfeld drei Wochen Urlaub in den Sommerferien eingetragen...warum auch nicht???
Was das andere Verhalten angeht...vielleicht einfach mal nachfragen,was los ist???:flowerpower:
 
@Maniac:

.... also ist das doch erstmal meine Aufgabe. Ich bin die Älteste im Team und erst wenn ich das Signal gebe, geht es in die nächste Instanz. Was möglichst zu vermeiden ist.


@Elisabeth Dinse:

Stimmt, aber da ich im Grunde konfliktscheu bin, hasse ich es wie die Pest, so Offensichtliches anzusprechen. Bein einem störrischen Azubi ist das nicht so wild, aber von einer erfahrenen Kollegin erwarte ich, dass sie ohne Extra-Aufforderung mitarbeitet. (--> @sigjun: Alter und Qualifikation der Kollegin sind da eben doch nicht irrelevant)
 

Ähnliche Themen