Luft in Infusionsschlauch

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15.06.2011
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frischgebackene Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Onkologie
Huhu :)

Steinigt mich jetzt nicht für meine Dummheit und Verantwortungslosigkeit :(
Ich habe gestern eine Kurzinfusion zurecht gemacht, ich hatte meinen 2. Tag auf einer neuen Station... Ich wollte ein Infusionssystem in die Flasche machen, als eine Schwester zu mir sagte: "Brauchen Sie nicht machen, die Patientin hat noch eine Infusion im Zimmer, da stecken sie das alte System dann in die neue Flasche, wenn die andere Infusion leer ist..."
Ok... da ich neu bin, hab ich das angenommen und bin zur Patientin. Die erste Infusion war leer und es war ca. 20cm des Schlauches mit Luft gefüllt...
Ich Idiot habe das System dann in die neue Flasche gesteckt, den Filter wieder befüllt, ABER den Schlauch nicht erneut luftleer gemacht.
Ich habe keine Ahnung was mich da geritten hat... Könnte mich SCHLAGEN!!!
Ich war dann nach Dienstschluss so fertig, dass ich zurück auf Station bin und den Vorfall berichtet habe... Die Schwester ist schauen gegangen, meine Infusion war leer, der Patientin ging es gut.
Sie hat mich dann beruhigt, dass alles ok ist, das bisschen Luft nicht so schlimm ist und ich heimfahren soll.
Zuhause angekommen hat mich die Angst nicht losgelassen...
Ich habe dann abends um 9 nochmal auf Station angerufen, um zu erfahren wies der Patientin geht.
Die Schwester hat gesagt, dass alles ok ist und nichts passiert ist...
Jetzt plagt mich so die Angst... Ich gehe erst Montag wieder arbeiten und sterbe fast vor Panik, dass jetzt doch noch was passiert ist...
Meint ihr es kann zu Folgen kommen? Wann würde eine Embolie eintreten? Eigentlich innerhalb von Minuten, oder?
Ich habe dann gestern auch gegoogelt wie ne Blöde und da stand, das in einem ganzen Infusionsschlauch ca. 30ml Platz haben.
Ich drehe hier durch und ärger mich über meine Blödheit, nachdem ich die Prüfungen mit 1 gemacht habe :(
 
Huhu :)

Steinigt mich jetzt nicht für meine Dummheit und Verantwortungslosigkeit :(
Ich habe gestern eine Kurzinfusion zurecht gemacht, ich hatte meinen 2. Tag auf einer neuen Station... Ich wollte ein Infusionssystem in die Flasche machen, als eine Schwester zu mir sagte: "Brauchen Sie nicht machen, die Patientin hat noch eine Infusion im Zimmer, da stecken sie das alte System dann in die neue Flasche, wenn die andere Infusion leer ist..."
Ok... da ich neu bin, hab ich das angenommen und bin zur Patientin. Die erste Infusion war leer und es war ca. 20cm des Schlauches mit Luft gefüllt...
Ich Idiot habe das System dann in die neue Flasche gesteckt, den Filter wieder befüllt, ABER den Schlauch nicht erneut luftleer gemacht.
Ich habe keine Ahnung was mich da geritten hat... Könnte mich SCHLAGEN!!!
Ich war dann nach Dienstschluss so fertig, dass ich zurück auf Station bin und den Vorfall berichtet habe... Die Schwester ist schauen gegangen, meine Infusion war leer, der Patientin ging es gut.
Sie hat mich dann beruhigt, dass alles ok ist, das bisschen Luft nicht so schlimm ist und ich heimfahren soll.
Zuhause angekommen hat mich die Angst nicht losgelassen...
Ich habe dann abends um 9 nochmal auf Station angerufen, um zu erfahren wies der Patientin geht.
Die Schwester hat gesagt, dass alles ok ist und nichts passiert ist...
Jetzt plagt mich so die Angst... Ich gehe erst Montag wieder arbeiten und sterbe fast vor Panik, dass jetzt doch noch was passiert ist...
Meint ihr es kann zu Folgen kommen? Wann würde eine Embolie eintreten? Eigentlich innerhalb von Minuten, oder?
Ich habe dann gestern auch gegoogelt wie ne Blöde und da stand, das in einem ganzen Infusionsschlauch ca. 30ml Platz haben.
Ich drehe hier durch und ärger mich über meine Blödheit, nachdem ich die Prüfungen mit 1 gemacht habe :(

Entspann Dich bitte sofort.

Es ist natürlich immer wichtig die Infusionsleitung luftleer zu machen, damit die Infusion überhaupt laufen kann bzw. nicht der Nächste das Gleiche macht und dadurch z.B. beim ZVK oder Port nicht doch etwas passiert. Bei einem negativen Unterdruck kann dies passieren. Allerdings ein sofortiges abklemmen und verschließen eines ZVK`s ist notwendig. U.a. nicht nur wegen der Herznähe und damit verbundenen Luftemboliegefahr, sondern eben auch wegen der Infektionsgefahr.

Denn es gibt sogar Selbstversuche mit Zentralen Venenkatheter, Doppler und weitaus mehr als 30 ml Luft. Es ist niemals etwas passiert. Es rauschte die Luft einfach nur so durchs Gefäßsystem durch.

Eine Luftembolie entsteht viel eher bei einem Gefäßleck. Aber die Bedingungen sind nicht vollständig erfüllt, wenn es sich um einen peripheren Zugang handelt.
 
Es gilt die Faustformel, dass 0,4ml Luft / kgKG für einen Mensch tödlich sein können. Gehen wir davon aus, dass Deine Patientin 50kg wiegt, wären wir bei 20ml. In ein handelsübliches Infusionssystem gehen ~10ml.
Dir ist ein Fehler passiert, der nicht passieren sollte, ganz klar. Aber es ist ja gut gegangen. Dir wird sowas mit Sicherheit nie wieder passieren.

Syptomatisch wirkt sich eine Luftembolie wie eine Thromboembolie aus. Diese wäre sehr zeitnah nach der Luftinfusion aufgetreten, demnach kannst Du das WE ganz entspannt verbringen. Falls es Dich beruhigt: ruf doch einfach nochmal auf Station an. ;)
 
Liebe Juliane,
jetzt brauchst Du ganz bestimmt keine Angst mehr zu haben. Wenn die Luft im Schlauch Schaden verursacht hätte, dann wäre das gleich passiert. Wenn es der Patientin jetzt gut geht, alles ok!
 
Es gilt die Faustformel, dass 0,4ml Luft / kgKG für einen Mensch tödlich sein können.
Hast du dafür ne Quelle?? Hab ich noch nie gehört. Glaube auch nicht, dass eine so geringe Menge tödlich wäre...

Solange die Kammer nich einmal luftgefüllt ist, soltle da eigentlich nichts passieren?
 
Laut Pathologielehrbuch von Böker können Mengen von mehr als 100 ml zum Exitus führen.
 
Ach Leute, wenn ich wirklich wissen wollte wie viel Luft intravenös injiziert zum Tode führt würde ich in der Gerichtsmedizin nachfragen:lol::lol::lol:.
 
Solange die Kammer nich einmal luftgefüllt ist, soltle da eigentlich nichts passieren?

Muss ich mal raussuchen...irgendwo hier im Bücherregel. Hatte die Zahl irgendwie im Kopf. Womöglich waren es aber auch 4ml, aber das erscheint mir dann doch wieder recht hoch...!?
 
Ich frag mich sowieso eines : Die relativ neuen Infusionssysteme von Braun,die nicht leer laufen und 24h verwendbar sind,werden grundsätzlich immer nur "umgestöpselt",ohne das System jedesmal von der Flexüle zu trennen. Wenn nicht eine gewisse Menge Luft toleriert würde,gäbe es die Systeme mit dem Hinweis auf 24 stündige Verwendung wohl nicht oder ??
 
Ich frag mich sowieso eines : Die relativ neuen Infusionssysteme von Braun,die nicht leer laufen und 24h verwendbar sind,werden grundsätzlich immer nur "umgestöpselt",ohne das System jedesmal von der Flexüle zu trennen. Wenn nicht eine gewisse Menge Luft toleriert würde,gäbe es die Systeme mit dem Hinweis auf 24 stündige Verwendung wohl nicht oder ??

In diesen Systemen kommt doch eben keine Luft ins System, wenn es denn einmal gefüllt wurde? Also muss ich es auch nicht leerlaufen lassen.
 
Hallo Claudia,
doch,wenn die Infusion durch ist,läuft das System bis unter die Tropfkammer leer und steht dann. Anschließend steckt man um,füllt die Tropfkammer und weiter geht's. Bleibt also eine minimale Restluftmenge,die mit in den Kreislauf geht.
 
Ein Arzt hat mir mal gesagt, dass ein Erwachsener 50ml Luft ohne Schäden verkraften würde.
Es wird manchmal zu viel drumrum geredet. In fernsehkrimis bekommt man den falschen Eindruck, 5ml Luft würden ausreichen um jemanden umzubringen.
Natürlich sollte man nicht extra Luft in die Vene applizieren, wenn doch mal noch eine Luftblase in der Spritze ist, oder etwas Luft im Schlauch ist das bei erwachsenen kein Drama.
 
Um die ganze Geschichte zu entspannen:

Ich kenne den Arzt ganz gut, der den Selbstversuch durchführte. Die Luft rauschte durch das Herz ohne eine Luftembolie bzw. Anzeichen zu verursachen.

Die Braun- Schwerkraft-Infusionsleitungen sind mir seit 2005 bekannt. Diese verfügen über ein Rückschlagventil und laufen auch nicht mehr im System komplett leer. Ein umstecken ist laut Hersteller in Ordnung. Diese Systeme werden in sehr vielen Häusern alle 24 h spätestens gewechselt. Manchmal braucht es aber auch kürzeren Wechselintervall, da sie z.B. nach Antibiotika, Haes, Novalgin- KI irgendwann eben einfach nicht mehr laufen.
 
Es gilt die Faustformel, dass 0,4ml Luft / kgKG für einen Mensch tödlich sein können. Gehen wir davon aus, dass Deine Patientin 50kg wiegt, wären wir bei 20ml. In ein handelsübliches Infusionssystem gehen ~10ml.
Dir ist ein Fehler passiert, der nicht passieren sollte, ganz klar. Aber es ist ja gut gegangen. Dir wird sowas mit Sicherheit nie wieder passieren.

Syptomatisch wirkt sich eine Luftembolie wie eine Thromboembolie aus. Diese wäre sehr zeitnah nach der Luftinfusion aufgetreten, demnach kannst Du das WE ganz entspannt verbringen. Falls es Dich beruhigt: ruf doch einfach nochmal auf Station an. ;)

Nicht böse sein, Nomis, aber Pseudosicherheit durch Formeln ist nichts schönes! Oder kann einem 300kg Menschen 120ml Luft injiziert werden? Oder ist nur das Normalgewicht gemeint? Oder wie? So klar kommt das hier nicht rüber.

Zur Autorin oder auch allgemein!
Eine Entschuldigung oder Selbstbeleidigen wie als Einleitungssatz hier zu diesem Artikel geschehen, ist und sollte unnötig sein!!
In Zeiten des Fehlemanagements ist die Präsentation eines Fehlers als ein Mittel zum Lernen sowie um dessen Wiederholung zu verhindern, eh´ anerkannt. Deshalb sollte es eher klug und lobenswert sein, offen zu fragen.
Ich hoffe, andere schliessen sich dieser Einstellung an?

LG Pinguin
 
Mit so pauschalen Formeln u.ä wäre ich auch vorsichtig- passiert trotz kleiner Menge irgendwann mal was wird solch eine Formel ehr nicht vor Gericht gelten oder?

Vlg verena
 
Zur Autorin oder auch allgemein!
Eine Entschuldigung oder Selbstbeleidigen wie als Einleitungssatz hier zu diesem Artikel geschehen, ist und sollte unnötig sein!!
In Zeiten des Fehlemanagements ist die Präsentation eines Fehlers als ein Mittel zum Lernen sowie um dessen Wiederholung zu verhindern, eh´ anerkannt. Deshalb sollte es eher klug und lobenswert sein, offen zu fragen.
Ich hoffe, andere schliessen sich dieser Einstellung an?

LG Pinguin[/QUOTE]



Das wird in Deutschland allerdings nicht jederzeit und überall so gesehen und vorallem nicht gelebt. Es hat sich noch nicht überall durchgesetzt.
 
Wir lassen auch alles über 1 Infusionssystem laufen, ich hab auch gar keine Zeit bei 2 Patienten 20 Infusionssysteme neu anzustecken
 
Ob die Dinger so neu sind, sei mal dahin gestellt, wir nutzen sie schon seit mindestens fünf Jahren, dürfen auch nicht nur 24 Stunden bleiben sondern 48.
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Ich hab mich mit dem Thema auch etwas beschäftigt und wollte mich einfach nochmals vergewissern.

Auf der Station, auf der ich gerade bin, kommt es oft vor, dass ein Patient Dauerinfusionen mit NaCl 0,9& oder RL bekommen. Das Sytem (genau das in obigem Link dargestellten) benutzen wir 24 Stunden.
Es muss dann quasi lediglich umgesteckt und die Tropfkammer neu befüllt werden.
Ich hab auch schon darauf geachtet, ob eventuell der Schlauch schon mit Luft gefüllt ist, konnte aber nichts sehen.

Aber kann man wirklich immer davon ausgehen, dass sich die Tropfkammer vollständig leert, der Schlauch aber luftleer durch die Lösung bleibt?
Musste bisher immer nur Infusionen neu richten, erst auf meiner derzeitigen Station kam das mit dem Umstecken dazu, daher frag ich jetzt nochmals etwas verunsichert.