Luft in Infusionsschlauch

.
Aber kann man wirklich immer davon ausgehen, dass sich die Tropfkammer vollständig leert, der Schlauch aber luftleer durch die Lösung bleibt?

Es kommt auf das Infusionssystem an. Es gibt welche, da klappt das, da hat der Hersteller das so eingerichtet. Die Intrafix von B.Braun, die Narde verlinkt hat, sind so ein Fall. Wenn ihr ein solches System benutzt, musst Du Dir keine Sorgen machen.

Bei anderen System läuft auch der Schlauch ein Stück leer; ganz luftleer kann er nicht werden, wenn er am Patienten hängt, der Druck im venösen System verhindert das.
 
Danke für die schnelle Antwort.
Hab zwar immer nach Luft gesucht, aber keine gefunden. Trotzdem bin ich bei sowas immer so unsicher und wollt jetzt einfach nochmal nachfragen.

Wie würde man denn vorgehen, wenn bei einem anderen System bereits Luft in den Shclauh eingedrungen wäre? Dann müsste ich ihn ja vom PVK abschrauben, den Rest "Altinfusion" plus Luft rauslassen und neu luftleer machen.

Würde man dann dasselbe Infusionsbesteck nehmen oder würde sich aus hygienischer Sicht ein neues empfehlen?
 
Wie würde man denn vorgehen, wenn bei einem anderen System bereits Luft in den Shclauh eingedrungen wäre? Dann müsste ich ihn ja vom PVK abschrauben, den Rest "Altinfusion" plus Luft rauslassen und neu luftleer machen.

Würde man dann dasselbe Infusionsbesteck nehmen oder würde sich aus hygienischer Sicht ein neues empfehlen?

Gute Frage - ich würde ein neues System bevorzugen. Andererseits stöpsel ich zum Umziehen oder zur Mobilisation einen Patienten ja auch mal von der Infusion ab und schließe das System dann wieder an. Schlauch luftleer machen und wieder anschließen ist auch nicht weniger hygienisch.

Narde wüsste sowas, aber die ist im Urlaub...

Frag doch mal Eure Hygienefachkraft, oder sieh im Hygieneordner Eures Hauses nach. Wenn es dazu hauseigene Richtlinien gibt, musst Du Dich sowieso daran halten, egal, ob dies der einzige korrekte Weg oder einer unter mehreren ist.
 
Stimmt, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. :emba:
Auf jeden Fall bin ich jetzt erst mal erleichtert. Hatte immer total Angst, dass ich irgendwelche cm an Luft übersehe.
 
Es gilt die Faustformel, dass 0,4ml Luft / kgKG für einen Mensch tödlich sein können.

Hast du dafür ne Quelle?? Hab ich noch nie gehört. Glaube auch nicht, dass eine so geringe Menge tödlich wäre...

Solange die Kammer nich einmal luftgefüllt ist, soltle da eigentlich nichts passieren?

Mit diesem Thema habe ich mich auch beschäftigt.

Das was Nomis geschrieben hat, kann ich auch nur bestätigen.
Das habe ich auch so in der Literatur gelesen.

Dennoch verlasse ich mich nicht auf Formeln, sondern sorge dennoch darauf, dass das Infusionssystem luftleer ist.
 
Ich moechte, der Vollstaendigkeit halber, auf die paradoxe Embolie hinweisen. Die tritt manchmal bei Operationen in halbsitzender Position auf, ist aber auch bei liegendem ZVK ein Thema. Bei offenem foramen ovale rauscht die Luft nicht ueber die Lunge sondern direkt in das Gehirn. Und da reichen dann auch weitaus kleinere Mengen Luft um schweren Schaden zu hinterlassen. Deshalb besser immer aufpassen. Man gewinnt auch manchmal im Lotto!
 
Wir haben mal intraoperativ ein Echo gemacht, während ein Kollege NaCl aus einer - eigentlich entlüfteten - Spritze injiziert hat. Hätte nicht gedacht, dass da doch noch so viel sichtbare Luft im Herzen ankommt!
 
GROB falsch. Ich weiß, nicht höflich, aber die Aussage mit den ungefährlichen 30 ml zu verbreiten ist falsch und lebensgefährlich!!!Ich selber habe eine 19-jährige nach Luftembolie von ca 20 ml unter oprimalen Rahmenbedingungen mit reanimiert (Intensivstation, Monitoralarm, erfahrener Intensivmediziner und mehrere ebenso erfahrene Intensivpflegekräfte vor Ort, Intubation zügig, gute Teamarbeit bei Katecholaminperfusoren etc).Vor Luftembolie sollte die Frau auf Normal verlegt werden, nach Luftembolie zunächst stabilisiert, aber wenige Tage später verstorben!!!
 
@red.baron:
Über normalen Infusionsschlauch peripher (Arm, Hand...) oder über ZVK?

Die 30ml ist ungefähr das, was aktuell gelehrt wird. Ob das haltbar ist, ist eine andere Frage. Vorsicht ist immer geboten, ein gewisses Risiko eben nicht auszuschließen, und daher sollte das System immer luftleer bleiben.
 
Als Altenpfleger, der nur selten mal mit einer Portversorgung zu tun hat,würde mich folgendes interessieren.
Gibt es keinen Standard, was zu tun ist, wenn man das Enlüften vergisst?
Oder tatsächlich einfach nur beobachten, ob es zu einer Embolie kommt oder nicht?
 
Wenn du vergessen hast zu entlüften, sind das wohl deutlich unter 20 ml (die mir bekannte Zahl, die ein ausgewachsener Mensch "locker verpackt"). Heißt, da sollte ja nichts passieren..
 
Nicht gesagt - es gibt viel genug Patienten / Bewohner, die ein nicht bekanntes persistierendes Foramen ovale haben. Gerade wenn man das nicht ausschließen kann, muss man besonders vorsichtig sein. Eigentlich muss man aber immer aufpassen. Wobei es ja kein Act ist, ein Infusionssystem zu entlüften...:besserwisser:
Wir haben im Herz-OP zur Verdeutlichung der Gefahr mal bei einem Patienten während einer iv-Injekton ein transösophageales Echo gemacht - die Spritze war augenscheinlich entlüftet, im Echo hat man aber ganz viele kleine Luftblasen erkannt. Sehr eindrücklich!

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Gibt es davon zeigbare Aufnahmen? Solche eindrücklichen Aufnahmen sind für Schule und Fortbildung für alle sicherlich interessant und hilfreich!
 
Hallo HHS,

mir liegen keine vor. Die kann euch aber jede kardiologische Abteilung während einer TEE erstellen. Pat. hat dabei ja im Normalfall sowieso ne Viggo und dann kriegt er halt mal ein bisschen NaCl gespritzt. Die Bilder lassen sich ja am Echo-Gerät ausdrucken.
 
Du kannst beim nächsten mal einfach das System der alten Infusion luftleermachen bevor du es umsteckst.. Dazu schiebst du das drehding in die Mitte des Schlauches, drehst es fast zu und ziehst es nach oben , sodass sich der Spiegel wieder füllt. Schwups hast du ein luftleeres System und muss nur noch umstecken..
Liebe Grusse
 
Du kannst beim nächsten mal einfach das System der alten Infusion luftleermachen bevor du es umsteckst.. Dazu schiebst du das drehding in die Mitte des Schlauches, drehst es fast zu und ziehst es nach oben , sodass sich der Spiegel wieder füllt. Schwups hast du ein luftleeres System und muss nur noch umstecken..
Liebe Grusse


Wow, ist dieser Irrsinn immer noch nicht ausgestorben.
Man bin ich froh, dass wir mittlerweile Systeme haben die nicht mehr leerlaufen.
 
Ja ist noch nicht ausgestorben..;-) aber mehr als einmal sollte man es auch nicht machen sonst geht das System kaputt.. Zudem ist es glaub auch nit gern gesehen..
Wie heißen denn diese Systeme die nicht mehr leer laufen?
 
Alle marktüblichen Systeme laufen nicht mehr komplett leer....z.B. Braun
 
Du kannst beim nächsten mal einfach das System der alten Infusion luftleermachen bevor du es umsteckst.. Dazu schiebst du das drehding in die Mitte des Schlauches, drehst es fast zu und ziehst es nach oben , sodass sich der Spiegel wieder füllt. Schwups hast du ein luftleeres System und muss nur noch umstecken..
Liebe Grusse

verstehe ich nicht ganz..? ... ziehst nach oben, und füllst damit den unteren teil am lock-ansatz mit blut?