Klammern ziehen und Verbandwechsel, ärztliche Tätigkeit?

hallo,

auf meiner station machen wir die vw´s und ziehen auch die fäden nach AAO. für aufwendige wunden wird ein speziell ausgebildetes wundteam hinzugezogen, welches nur aus Schwestern/pflegern besteht. klappt alles total gut so wie es ist. der arzt wirft nur bei veränderungen einen blick auf die wunde.
 
zum thema ärztliche tätigkeit: das wir zuwenig zeit haben ist das größte problem bei der übernahme dieser tätigkeiten.
Wie man's nimmt. Wenn das bei der Visite mitgemacht wird, bin ich ja auch dabei. Nur mache ich dann den Verband evtl. nicht selbst.
Wenn ich es selbst mache dauert das nicht länger und ich kann es dann machen, wenn es für mich und den Patienten günstig ist.

Ulrich
 
hallo,

also bei uns ist es sehr durchwachsen!
anfangs haben wir die verbände gemacht und auch das nahtmaterial entfernt, es sei denn wir hatten den verdacht auf platzbauch, dann wurde es von einem arzt entfernt. die folge dieser handhabung war aber, das die meisten wunden nur vom pp gesehen wurden und fast nie vom arzt, was sehr zum ärgernis der patienten führte (zu recht meiner meinung nach). also wurde es dann arztaufgabe ... sehr witzig, weil jetzt machen es häufig pj-ler, die nun wirklich die wenigste ahnung haben! ab und zu machen wir es, da es sonst oft durch sehr lange wartezeiten zum nachteil für die patienten wird, denn die ärzte sind ständig im op und wenn mal einer auf station ist, dann muß er meist 10 dinge auf einmal erledigen!
ich persönlich denke das es ideal wäre, wenn beide berufsgruppen diese tätigkeiten machen und einfach eine bessere kommunikation und organisation voraussetzung sind. ... wär ja schon toll, wenn wenigstens ein arzt da wäre, der nur mal kurz auf die wunde schaut ...
beim stoma ist es bei uns übrigens ausschließlich pflegerische tätigkeit die fäden zu entfernen!

lg tsunami
 
Ich kenne es verschieden, in vielen Kliniken wollen es die Ärzte machen, aber in manchen Klinikne kommt auch der Arzt zu mir oder einer anderen Schwester und sagt ziehen sie bei Pat XY die Nähte und zeigen es mir oder verbinden sie es wenn es nicht infiziert oder gerötet ist
 
Bei uns werden die Verbäde in der Visite gemacht.
Wir machen Verband ab, Doc schaut sich die Wunde an und dann machen wir den Verband wieder drauf.
Ist irgendwas auffällig .... Rötung, Überwärmung, etc. dann sagt der Doc wie er es gerne hätte.
Verbände bei WHST machen die Ärzte meist selbst - die kratzen einfach zu gerne mit dem scharfen Löffel auf dem Sternum rum :gruebel:
Klammern ziehen wir auch selbstständig, es sei denn, die Beine sind so geschwollen, dass man Angst haben muss, dass die Wunde "aufplatzt", dann lassen wir die Klammern drin und stellen es vor.
Wenn unsere Patienten entlassen werden machen wir die Verbände in der Bettenrunde und stellen Auffälligkeiten dann ggf. noch mal vor.
Wenn Verbände durchgenässt sind werden sie selbstverständlich von uns ohne "ärztliche Aufsicht" erneuert :lol:
 
Hallo erstmal,
also VW machen wir alle 2 Tage, es sei denn, es handelt sich um septische Wunden, die werden täglich gemacht. Beim Klammern/Fädenziehen handeln wir nach Standard, d.h. nach Bypass-OP US/OS-Klammern/Fäden am 7. Tag, in der Leiste am 10. Tag. Bei einer konv. Bif. werden Teilklammern am 12. Tag entfernt, Restklammern (wenn die Wunde adaptiert ist) am 14. Tag. (Nur auf der Privatstation gibt´s spezielle Standards......)
Unsere Docs kümmern sich eigentlich nur um die Vacs, wenn sie Zeit haben. Sonst machen das bei uns die Leute, die es können. Ansonsten haben wir bei der Behandlung der Wunden eigentlich freie Hand, wir beraten uns mit den Docs und in den allermeisten Fällen sind sie auch mit unserer Therapie einverstanden. (Ist auch meist besser, weil sonst nur unsinnig mit dem scharfen Löffel an irgendwelchen Wunden rumgekratzt wird......)
Gruss von Streycat
 
Wir machen alle Verbände selbst. Bei einer Neuaufnahme und nach OP ist der 1. VW zusammen mit einem Doc, damit er sehen kann wie der aktuelle Stand ist und welche Wundbehandlung angesetzt wird. Ansonsten werden die Docs nur bei Veränderungen hinzugezogen, wenn wir der Meinung sind, dass das Verbandsregime umgestellt werden sollte.
Fäden und Klammern dürfen wir nach Rücksprache selbst ziehen, wenn wir Zeit haben. Redons werden von uns gelockert, ZVKs ziehen wir selbst. PVKs und BE ist eigentlich Aufgabe der Docs, kann aber bei Bedarf auch von uns gemacht werden.
 
Hallo,
ich für meinen Teil muss sagen, das ich genauso wie meine Kollegen diese Tätigkeit gerne machen. Denn meiner Meinung nach kann Pflege mehr, als nur grundpflegerische Tätigkeiten. :lol1:
 
Also auf unserer Station machen es die Docs. Lediglich übernehmen wir die Verbände usw. nur dann wenn ein Pat. wirklich mehrere Stunden schon wartet. Aber alleine in unserem Haus wird es auf den Stationen unterschiedlich gehandhabt.Jeder macht irgendwie sein eigenes Ding:cry:
 
Also auf unserer Station machen es die Docs. Lediglich übernehmen wir die Verbände usw. nur dann wenn ein Pat. wirklich mehrere Stunden schon wartet. Aber alleine in unserem Haus wird es auf den Stationen unterschiedlich gehandhabt.Jeder macht irgendwie sein eigenes Ding:cry:

du arbeitest auf einer unfallchirurgie und bei euch machen die verbände die ärzte??

das entlastet euch aber! super!

LG
 
Bei dieser Diskussion fällt mir auf, dass immer nur darauf gescgaut wird, wer die Durchführung aus rechtlichen oder Kompetenzgründen übernehmen sollte und ob das nicht von der Pflege abhält. Was aber ist mit dem zu verbindenden Menschen? Wäre es für ihn nicht vielleicht angenehmer, den Vw im Rahmen der Körperpfl. oder Mobilisation zu erhalten, statt bereit zu liegen, um sich auf Anfrage erneut aus- und umzukleiden, so dass man sih vorkommt wie auf dem Förderband in einer Fabrik? Wenn wir ganzheitlich pflegen wollen, so können wir die Behandlungspflege nicht außen vorlassen.:hippy:
 
@marianne

zwar ne gute idee und ansatz, z.b. den verbandswechsel gleich bei der morgentlichen versorgung mitzumachen, nur... ist es zeitlich, bei mir auf station, nicht machbar! ich habe praktisch 1 1/2 std. für die morgentliche versorgung der pat., dazu gehört auch die OP vorbereitung, die auch zeit verschlingt!

und noch ein punkt, ab 8 uhr ist die visite und da "reißen" die ärzte die verbände runter und ich darf sie dann später wieder neu verbinden, also von daher... nicht machbar!

LG
 
:cry:Eigentlich schade! Aber schon seit meiner Ausbildung hat man diesen Gedanken aus wirtschaftlichen Gründen immer wieder verworfen.
 
Ich finde die pflegerische Wund-Fachkraft eindeutig die beste Variante. Auch unsere Chefärzte finden das gut , klar. Diese Fachkraft sollte dann natürlich entsprechend für diese Arbeit freigestellt sein. Ich habe bei uns auch durchaus den Eindruck, dass die Ärzte an korrekten aseptischen Verbänden interessiert sind. Die Chefs sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass das jeweilige Verbandsmaterial überhaupt vorhanden ist (z.B. mepilex border, Vakuumpumpen, u.ä.). Der ehemalige hatte keine Ahnung von den neuesten Standards, hat das eben so gemacht "wie immer". In diesem Fall wäre es wunderbar, wenn die/der qualifizierte Wundmanager(in) das Verbandsmaterial auch selber anordnen und bestellen dürfte! Soviel zu den Kompetenzen.
Und ich habe mal gelernt, dass der Arzt den ersten Verband postop. und den letzten vor Entlassung selbst machen sollte, denn wie soll er denn sonst die Wunde beurteilen und seinen Brief schreiben? Ach ja, wenn bei so vielen die Verbände pflegerisch sind: Wie wird dann die Dokumentation gehandhabt? Wer beurteilt die Heilung?
Ich könnte über unseren Chef oftmals ab****en, aber ich weiß, dass er sehr viel Wert darauf legt, dass sein Personal sich mit Wundbehandlung gut auskennt, auch die Station, nur ist das im Prinzip Aufgabe der Pflege, sich zu professionalisieren. Es wird keiner für uns tun.
Nur der Dekubitus, der ist eben ein katastrophaler Pflegefehler! Da droht dann die PDL: Jeder Dekubitus ist einer zuviel!
 
Und ich habe mal gelernt, dass der Arzt den ersten Verband postop. und den letzten vor Entlassung selbst machen sollte, denn wie soll er denn sonst die Wunde beurteilen und seinen Brief schreiben? Ach ja, wenn bei so vielen die Verbände pflegerisch sind: Wie wird dann die Dokumentation gehandhabt? Wer beurteilt die Heilung?
!

Bei uns und wahrscheinlich bei den meisten, wird ein Wundbogen angelegt. Also bei aufwendigen, sekundärheilenden Wunden. Dort wid die Wunde genau beschrieben, das Vorgehen aufgelistet, und Risken für Wundheilungsstörungen dokumentiert. Ich verbinde die Wunde und schätze die Heilungsphase ein und beschreibe die Wunde und dokumentiere diese bei jedem Vw. Meist holen wir unser Wundteam im Haus dazu und diese geben uns dann einen Rat zur Therapie. Das lässt man dann noch von Arzt absegnen, sprich er schaut auch mal drauf. Wenn sich irgendwas verändert zeige ich dem Arzt selbstvertändlich die Wunde. Im Bogen ist auch eine Spalte dafür ob ein Arzt anwesend war, dies wird also auch dokumentiert.
Bei primärheilenden OP-Wunden schauen die Ärzte anfangs und mal am Schluß drauf. Ich dokumentier dies dann im Pflegebericht wie die Wundverhältnisse sind.

lg Mary Jane
 
Diese Diskussion zeigt mir mal wieder wie uneinig sich doch die „Pflege“ ist und wie gerne sich doch auch immer über ärztliche Tätigkeiten , auch wenn sie delegierbar sind ,definiert wird.Sehen wir uns tatsächlich immer noch als kleine Hilfsärzte ?
ich für meinen Teil muss sagen, das ich genauso wie meine Kollegen diese Tätigkeit gerne machen. Denn meiner Meinung nach kann Pflege mehr, als nur grundpflegerische Tätigkeiten
Oder anders gesagt, dass „man“ sich gar abgewertet fühlt weil man eine Tätigkeit nicht durchführen“ darf“. Wer sagt denn ,dass „ es ist nicht meine Aufgabe“ und“ ich darf es nicht“ dasselbe ist.?Haben wir immer noch nicht gelernt uns über pflegerische Tätigkeiten zu definieren und lassen wir es nicht nur zu , sondern werten wir selbst unsere Arbeit ab, indem wir es für erstrebenswert halten ärztliche Aufgaben zu übernehmen .
Wieviele von diesen angesprochenen "fitten" Patienten haben Beratung nötig? Wenige. ich sprach von dem Mehr an nicht-Pflegebedürftigen wo man eben nur die genannten Tätigkeiten verrichtet. DIESE sehen dann auch keine Beratungsfunktion.
Ich frag mich welcher Patient keine Beratung nötig hat ?
Gerade bei einem fitten Patienten kann ich sehr gut mit Hilfe des Pflegeprozess, indem ich nämlich mit ihm gemeinsam seine Pflegplanung erstelle und täglich evaluiere; meine Professionalität zeigen, und du kannst sicher sein, dass sie auch wahrgenommen wird ,ohne dass ich ärztliche Tätigkeiten übernehmen muss .Und wenn ich das gut und richtig mache, dann hat er anschließend vielleicht tatsächlich keine Beratung mehr nötig.
Wär schon schön, wenn man dadurch ne Zeitersparniss hätte. Aber ein Arzt kann doch seinen Verbandswagen ned selber schieben, oder? zumindest ned viele. Darfst dann mitgehen und ihnen die Sachen rauslegen die sie brauchen und zuschaun wie hygienisch manche von ihnen arbeiten...
Wenn ihr euch das gefallen lasst ,dann seid ihr selber schuld, tut mir leid.
Bei uns werden die Verbände von den Ärzten gemacht, und nur wenn sie Hilfe benötigen z.B. bei sehr großen Verbänden wird asssistiert ,und auch dann wird abgesprochen wann wir dafür Zeit haben.
Bei stark nässenden Wunden ,die mehr als einmal am Tag versorgt werden müssen wird in Absprache mit den Ärzten einer der Verbandwechsel von uns übernommen , das geschieht dann meist in Zusammenhang mit der Grundpflege , macht schließlich nicht viel Sinn den Patienten frisch zu machen und den Verband nass zu lassen.
Na also es gibt also noch mehr praktisch interessierte, nicht "Funktionärs behaftete" Pflegekräfte, ach ist das schön.
Ich würde mir wünsche es gäbe mehr Pflegekräfte, die sich mit den berufspolitischen Auswirkungen ihres Handelns auseinander setzen.
Denn die einfache Übernahme der Tätigkeit bringt immer noch keine Kompetenzerweiterung.
In dem Sinne ein fröhliches Weihnachtrsfest

Flocky
 
In den letzten 22 Jahren habe ich (mit einigen Ausnehmen) noch nie einen Arzt gesehen, der Fäden oder Klammern zieht, außer bei mir selber, da hat der Chef persönlich Hand angelegt!!!

Unsere Ärzte bräuchten wohl um einiges länger und der ganze Betrieb würde stocken -> behaupte ich hier mal böswillig!
 
In meinem Krankenhaus machen es meistens die Ärtze selbst. Eine Schwester erneuert den Verband, wenn Bedarf besteht. Den ersten post-op-Verbandswechsel führt der Arzt auf jedenfall durch.

In dem Krankenhaus wo ich zuvor gearbeitet habe, wurden die Verbände gemeinsam mit den Ärtzen gemacht und je nach Bedarf die Schwester selber..
 
bei uns in der Abteilung ist es üblich das wir die Verbände machen, Drainagen ziehen und Klammern entfernen ist Arztsache. Oftmals ist es jedoch so das sie es gern delegieren möchten und stöhnen wenn wir Schwestern es nicht übernehmen können, da natürlich der pflegerische Bereich im Vordergrund steht. Dann kommen teils auch sehr abwertende Kommentare zum Berufsstand der KS. :twisted:

Ein anderer sehr beliebter Weg ist, stur zu ignorieren wenn das PP sie daran erinnert, weil die Patienten uns darauf ansprechen (teils wirklich nervend). :kloppen:

Oftmals funktioniert dann auch letztere Methode, damit man seine Ruhe hat, auch wenn es im größten Streß ist...
 
Hallöchen zusammen :o

Also ich für meinen Teil bin froh das unsere station sehr eigenständig arbeitet. Bei uns sind Verbände, Fäden/Klammern ziehen Aufgabe des Pflegepersonals und das ist auch gut so :o ( Natürlich gibt es da auch Ausnahmen wie z.B tiefe infizierte Wunden, diese werden dann meist mit Arztbeteiligung durchgeführt) Bei Auffälligkeiten wird dann natürlich ein Arzt hinzugezogen. Wir haben es schließlich gelernt und sind in Sachen Wundversorgung/Hygiene wahrscheinlich fitter/kompetenter wie mancher Arzt (ohne jemadem zu nahe zu treten)! -- Manchmal muß man auch den Ärzten sagen welche Wundauflagen am geeignesten sind.--:o

Ich bin froh vieles selbstständig machen zu dürfen, möchte auch gerne Viggos legen (gelernt hab ich es) aber leider spielt die Leitung da nicht mit, das Argument ihrerseits ist dann immer "wir nehmen den Ärzten die Arbeit weg". Natürlich hätten diese dann weniger zutun, aber wenn wir es könnten und macheb dürften würde einiges schneller gehen. :o Aber das ist ein anderes Thema :o

Schönen Abend euch noch....
Unsere Ärzte bräuchten wohl um einiges länger und der ganze Betrieb würde stocken -> behaupte ich hier mal böswillig!
Da stimme ich voll und ganz zu!!!!!!!!!!!!!! :)
 

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