i.V. Infusionen als Altenpfleger ziehen

Apfli1

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Hallo!

Heute musste ich bei einer Bewohnerin den Notarzt rufen, die Sanis sind gekommen und haben den Notarzt dazugeholt. Sie hatten bei ihr eine i.V. Infusion gelegt. Der Notarzt hat zu mir gesagt ich solle die Infusion später ziehen. In der Berufsschule haben wir das Thema (i.V.) nicht gehabt und uns wurde dort auch gesagt das wir das ohne zuätzliche Fortbildung als Altenpfleger nicht tun dürfen. Das habe ich auch dem Notarzt mitgeteilt und er kam zu mir und meinte wörtlich "Sie wollen bloß nicht". Da die Infusion durchgelaufen ist haben die Sanis sie dann eh gezogen nur wollte ich fragen wie die Rechtslage ist. Meine Kollegen meinten ich habe richtig gehandelt und auch in anderen Foren schreiben Leute das nur Krankenpfleger i.V. Tätigkeiten durchführen dürfen, andere die schon 20 Jahre als Apfl. arbeiten meinten sie hätten schon mal i.V. Infusionen gezogen. Ich habe jetzt ein schlechtes Gewissen weil ich mich geweigert habe und wollte wissen was ihr dazu meint. Grüße Lobby

__________________
 
Guten Morgen Apfli,

eine Viggo ziehen kann jede Hilfskraft.
Was solllst dabei falsch machen können? Pflaster lösen, Stapel Tupfer auf die Einstichstelle packen, Viggo ziehen, paar Minuten drücken damit es nicht blutet. Wenn eine stärkere (!) Nachblutung bei der Patientin zu erwarten gewesen wäre, hätte der Notarzt sie wohl mitgenommen.
Dass Ihr keine Medikamenten-/Infusionsverabreichung durchführen solllt, ist schon richtig. Auch beim Verbandwechsel wäre ich vielleicht vorsichtig und würde das zu zweit machen, wenn ich keine Übung damit habe, damit die Viggo nicht versehentlich gezogen wird. Aber nach ärztlicher Anordnung ziehen...Ich denke, das kann dir der Notarzt schon zutrauen.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Wenn Du es noch nie gemacht hast und Deine Kollegen auch nicht, solltet Ihr tatsächlich darüber mal mit Eurer Leitung sprechen.

Ich finde Du hast Recht, wenn es bei Euch kein Bestandteil der Ausbildung war, dann solltet ihr das nicht tun. Da geht es auch ums Prinzip.

Einen PDK zu ziehen ist auch kein Hexenwerk, trotzdem würde niemand sagen: Mach das doch mal eben, ist doch wohl nicht so schwer....
 
Nun, ich denke man sollte hier unterscheiden ob es sich um eine periphere Kanüle, die vielleicht 1 Stunde lag, handelt, oder um einen rückenmarknahen Katheter, der meistens über Tage liegt. Dass ich beim PDK sowohl die Einstichstelle beurteilen als auch weitere Komplikationen wie z.B. Verletzungen, Infektionen, im Patient verbliebene Spitze o.ä. ausschließen muss und dass DAS keine Altenpflegekraft machen sollte, ist natürlich klar.
 
Wenn sie Angst hat und es nicht gelernt hat, sollte sie diese Aufgabe nicht übernehmen.
 
eine Viggo ziehen kann jede Hilfskraft....
Darüber sollte mal nachgedacht werden. Wenn wir nur das machen würden, was wir in der Schule gelernt und geübt haben, dürfte es ziemlcih mau aussehen im klinischen Bereich.

Elisabeth
 
Eine vernünftige Einweisung würde da durchaus reichen.
Ein: "machen sie mal, ist nicht so schwer und stellen sie sich nicht so an" ist eine andere Sache.

Dazuzulernen schadet nie.
Learning bei doing, ohne weitere Erklärung, manchmal schon.
 
Ironiemodus an: Das kann doch jeder Laie! Wie oft haben wir schon erleben müssen, dass die vorher in die Vene plazierte Flexüle frei in der Luft baumelnd ihre Lösung auf dem Fußboden verteilt. - oder?
Ironiemodus aus: Ohne Einweisung und dass man es mal gezeigt kriegt, - nein! Der Kommentar des NA ist unüberlegt und unqualifiziert.
 
Die Handlungsweise war IMHO völlig richtig. Wenn ich mir - auch als Fachkraft - etwas nicht zutraue, dann mache ich es nicht. Ich habe eine Durchführungsverantwortung und wenn ich etwas noch nie gemacht habe, dann kann ich nicht wissen, dass da nichts großartige bei ist, eine Viggo zu ziehen. Es ist in meinen Augen fahrlässig Dinge zu tun, die man nicht kann. Hier hätte nichts passieren können, aber woher sollte sie das vorher wissen?

Erst nach einer Anleitung/Einweisung weiß man das.

Haftungsrechtlich hat sie sich ganz richtig verhalten.


Nichtsdestotrotz kann man es anleiten und zeigen.
 
Also ich hab meine Ausbildung im September letzen Jahres abgeschlossen und wir hatten das Thema nicht. Die meisten sagen es ist voll einfach den zu ziehen aber woher soll ich denn wissen wie das geht? Ich hatte angst das wenn ich ihn herausziehe ich ein Gefäß verletzen kann.... Ich habe das gleiche Thema in anderen Pflegeforen gestellt und viele sagen "Viggo" ziehen muss man können.....
 
Na sagen wir mal, die anatomischen und physiologischen Grundlagen solltest du kennen.

Ich finde es tatsächlich höchst interessant, dass in der Ausbildung nichtmals angerissen wird, was ein venöser Zugang ist, wie er funktioniert/aufgebaut ist.

Also nach 3Min Einweisung sollte das "jeder" können, richtig.

Aber wenn ihr nunmal alle keine Erfahrung, Schulung und/oder Einweisung hattet, dann müsst ihr ablehnen. Korrekt.
 
Also wir haben gelernt was i.V. bedeutet aber wie die zugänge funktionieren nicht. Dafür haben wir ausführlich s.c. Infusionen/Injektionen durchgenommen...Ich wäre voll dafür das man das gezeigt bekommt weil ich fand bloß die aussage vom Notarzt daneben das ich sie bloß nicht "ziehen will"....
 
Ich wäre voll dafür das man das gezeigt bekommt weil ich fand bloß die aussage vom Notarzt daneben das ich sie bloß nicht "ziehen will"....
Na dann tus doch - dir zeigen lassen.
Der konnte wahrscheinlich nicht Glauben, dass eine med. Fachkraft nach 3Jahren Ausbildung sowas nicht kann und zumindest das theoret. Wissen darüber hat.
Ich übrigens auch nicht.
Ich wäre auch sehr erstaunt.
Ein i.v. Zugang in einem AH ist doch Heute keine seltenheit mehr.
 
Ich wäre voll dafür das man das gezeigt bekommt weil ich fand bloß die aussage vom Notarzt daneben das ich sie bloß nicht "ziehen will"....

Die spielen sich schonmal gerne auf, das passiert mir auch zuweilen und ich bin wirklich langjährig examiniert. Da gibt es schonmal Diskussionen über die Notwendigkeit den Notarzt zu holen usw.

Zieh dir diesen Schuh nicht an, du hast nichts falsch gemacht.

Ein i.v. Zugang in einem AH ist doch Heute keine seltenheit mehr.

Ist das so?

In der ambulanten Pflege haben wir parenterale Ernährung über Port und zur Portversorgung müssen die Altenpfleger angeleitet werden, da es nicht Bestandteil der Ausbildung ist. Die Arzthelferinnen dürfen es gar nicht, auch nicht nach Anleitung.

I.V. Infusionen haben wir (im Sinne von "mein Pflegedienst", ich weiß ja nicht, wie das in anderen Diensten ist). Wenn es nur um Flüssigkeitszufuhr geht, dann machen wir schonmal s.c. Infusionen (per Verordnung).
 
Es geht hier nicht um einen Port. Es geht um das herausziehen einer ganz banalen Venüle. Man könnte makaber auch raten, dass man den Bewohner bittet, diese zu ziehen. Er wird es bestimmt können. Und das sogar ohne jegliche Anleitung.

Elisabeth
 
Es geht hier nicht um einen Port

Elisabeth, ich habe den Thread von Anfang an gelesen und weiß um was es geht.

Es ging mir um die Aussage, dass i.V infusionen im Altenheim heutzutage keine Seltenheit sind. Das wollte ich einfach nur hinterfragen und vergleichen. Eine Altenpflegerin bekommt so etwas bei uns nicht zu Gesicht.
 
Verzeih- aber der Bewohner hat sie garantiert auch noch nicht gesehen und wird trotzdem wissen, wie er ziehen muss. Hier wird ein Brimborium um eine Tätigkeit gemacht, die jeder Laie beherrscht- leider net selten ungewollt.

Elisabeth
 
Hallo! Schonmal danke für die hitzige Diskussion. Zu der Aussage "i.V. ist im Altenheim keine Selteneheit mehr" kann ich dir nicht zustimmen, das war die erste i.V. die ich in den 4 Jahren in denen ich in 2 Heimen verbracht habe ziehen sollte. i.V. zugänge haben wir eigentlich nie, meistens werden sie nur im Krankenhaus gezogen oder gleich von den Notärzten wieder gezogen. Da viele mir sagen das es sehr einfach ist, werde ich mich bei einer Fortbildung anmelden und mich verifizieren lassen das ich die rechtliche Absicherung habe. Meine PDL hat gesagt ich habe richtig gehandelt und ich darf es auch verweigern wenn ich es noch nie gemacht habe. Grüße
 
Verzeih- aber der Bewohner hat sie garantiert auch noch nicht gesehen und wird trotzdem wissen, wie er ziehen muss. Hier wird ein Brimborium um eine Tätigkeit gemacht, die jeder Laie beherrscht- leider net selten ungewollt.

Elisabeth

Wenn mann so will, dann brauchen wir hier über gar nix mehr diskutieren, ich empfinde deine Beiträge zum Teil auch als Brimbamborium, trotzdem respektiere ich sie und bewerte sie nicht, da es dir ja mit vielen anderen Dingen wichtig ist, sie mitzuteilen oder sie zu hinterfragen.

Wo, wenn nicht in einem Forum zum Thema kann man denn diskutieren, auch über Dinge, die dir vielleicht banal sind oder von denen du meinst, dass das alles ganz easy ist. Ist es nicht, sonst würde die TE nicht fragen. Sie hatte eine Unsicherheit und wollte diese geklärt haben. Für mich ein ganz normaler Vorgang, auch wenn ich persönlich rein fachlich kein Problem darin sehe. Die Latte legt aber der Mitarbeiter, in diesem Fall die Fragerin und da hole ich sie ab.

Ich bin damit raus aus dem Thread.
 
Vielleicht hab ich mich ein bisschen hart ausgedrückt. Dann kann ich mich nur entschuldigen.

Ich habe eine Kinderkrankenpflegeausbildung und bin in der Erwachsenenpflege gelandet. Ich habe mir sehr viel selbst erarbeiten müssen. Nur mit dem Wissen aus der Ausbildung wäre ich gescheitert. Vielleicht sehe ich deswegen vieles anders.

Was mir auffällt- es wird scheinbar viel Angst erzeugt in der Ausbildung. Auch ich bin der Meinung, dass man seine Grenzen kennen muss- keine Frage. Wenn die Angst aber handlungsunfähig macht, dann stimmt da was in der Vermittlung nicht.

Elisabeth
 

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