Port, Morphinperfusor und diskontinuierliche Infusionen

Gego

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Krankenpfleger
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Pneumologie
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Praxisanleiter
Hallo zusammen!

Folgendes Problem: Pat. hat einen Port mit laufendem Morphinperfusor (2mg/ml) und dazu nicht kontinuierlich Infusionen.
Bei Infusionsgabe erhält doch der Pat. einen Morphinbolus (ensprechend dem Portvolumen), wenn ich nicht komplett falsch liege.

Kennt ihr das Problem und wie geht ihr vor?

Schöne Grüße, Gego
 
Hallo amezaliwa!

Danke für die Antwort, ich hatte sowas von ca. 3ml Portvolumen im Kopf...

Schönen Gruß, Gego
 
Kammervolumen wird nicht gleich Portvolumen sein; wir haben ja noch den Katheter selbst. Dessen Länge käme auf die Lage des Ports und die Größe des Patienten an.

Ob der Bolus jetzt bei einer größeren Infusion mit geringer Flussrate reinhaut bezweifle ich; beim Spülen des Ports haben Patienten schon von einer merkbaren Wirkung berichtet. Allerdings wären das ja immer noch vergleichsweise geringe Dosen von wenigen mg an Medikament, und die meisten onkologischen Patienten sind ja höhere Schmerzmitteldosen gewohnt. Atemdepressionen durch Portspülen oder Infusion anhängen habe ich noch nicht erlebt. Bin auch in der Literatur noch nicht auf entsprechendes gestoßen.
 
Bin zur Zeit als Auszubildender auf einer Palliativstation im Einsatz, sehe deswegen in letzter Zeit häufig Morphinperfusoren.
Hier werden zusätzliche Infusionen einfach per 3- Wege-Hahn dazugeschaltet und laufen parallel. Habe hier aber nur Kurzinfusionen wie Antibiosen oder Novalgin im Kopf, an größere Infusionsmengen kann ich mich gerade nicht erinnern. Ist das parallel Laufen einer KI suboptimal für die Schmerztherapie? Oder spielt das nur bei größeren Infusionsmengen eine rolle?
 
Hallo Infusiomat!

So lange die Infusionslösung kompatibel mit Morphin ist, ist das kein Problem. Es macht auch keinen nennenswerten Unterschied, ob Kurzinfusion oder was anderes, Entscheidend ist die Laufgeschwindigkeit bzw. welches Volumen in welcher Zeit läuft.

Ausgangspunkt meiner Fragestellung war, daß beim Anlaufen der Infusion das "stehende" Volumen aus der Portkammer gespült wird und somit eine Bolusgabe von Morphin erfolgt. Wie gesagt, ich hatte irgendwie 3 ml Volumen im Kopf, was einem Bolus von 6 mg entspräche...

Schönen Gruß, Gego

PS: Frohe Ostern!
 
Sagen wir mal so: Wenn Du auf eine Morphin- oder sonstige Schmerzpumpe umgestiegen bist, sind die Schmerzmittelmenge pro Tag in der Regel so hoch, dass ein Bolus von 6mg nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen würde. Zumal die Gesamtmenge des über den Tag gegebenen Morphins ja dadurch nicht steigt; die Basalrate der Pumpe bleibt ja gleich.
 
Wenn man auf Nummer sicher gehen will, muss man halt mal 6ml abziehen, und dann den Port wieder vom Blut freispülen.
Wenn die Kurzinfusion durch ist, muss man nur bedenken, dass man dann etliche ml Volumen mit keinem bzw. mit sehr geringem Anteil Schmerzmittel im Port hat. Dann sollte man evtl. drüber nachdenken zumindest mit nem 1-2ml Bolus die Kammer zum Teil wieder mit Morphin zu füllen, damit die Zeit nicht so lange ist, wo nichts kommt.
Also entweder zuviel geben, oder nach Ende der Kurzinfusion zuwenig geben, für eins von beiden muss man sich entscheiden.

Der Nachteil bei der Methode den Bolus zu akzeptieren, könnte sein, dass man Gewöhnungseffekte damit fördert und die nötige Dosierung dadurch schneller ansteigt. Zumindest mal so als Theorie.
 
Hallo! Also wenn wir MO dauerhaft laufen lassen, hängen wir über 3 Wegehahn ne NaCl oder so dazu mit 30ml/h als Mindestlaufrate! Damit er nicht zu geht!
 

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