Kaiserschnitt auf Wunsch?

Ich sehe das wie Elisabeth.-
Wer immer gesund war, der kann das sicherlich nicht verstehen.

Wunschkaiserschnitt von mir aus gerne, aber als Igl- Leistung!
Man hört sich ständig an " die medizinische Versorgung" sei nicht mehr finanzierbar. Warum sollte ich für diese "Luxusgeburten" mitzahlen müssen? Für jede Notsectio und alles anders sicherlich gerne, aber nicht dafür!
Und auch nicht, wenn sich diese Leistungen erschlichen werden.- Dafür fehlt mir jegliches Verständnis.

lg Fearn
 
Wunschkaiserschnitt von mir aus gerne, aber als Igl- Leistung!
Man hört sich ständig an " die medizinische Versorgung" sei nicht mehr finanzierbar. Warum sollte ich für diese "Luxusgeburten" mitzahlen müssen?
ganz ehrlich: Unser Gesundheitssystem krankt an vielem, aber sicher nicht an Wunschsectios :)
 
Hier ein bischen, dort ein bischen... und so läppert es sich zusammen. Es gibt eine konkrete Aussage: keine nicht medizinisch indizierte Eingriffe. Und wenn ich mir überlege, dass ich näcshtes Jaht einen Zusatzobulus zahlen darf, dann stehen auch solche "Kleinigkeiten" mit zur Debatte.

Farg dochmal einen Rentner, wie er das findet mit der Brillenzuzahlung. Frag mal einen chronisch kranken, wie er das findet mit den Zuzahlungen bei den Medis. Ein Diabetiker hat sich seine Krankheit nicht ausgesucht. Frag mal Leuts mit einer Zöliakie, wie sie es finden das Lebensmittel für sie teurer sind. Frag mal wie es Leuten geht, die ihre Reha abbrechen müssen, weil der Kasse einfällt: ist eh eine schlechte Prognose. ...

Solidargemeinschaft meint: Leistungen für Bedürftige und nicht für Wünschende. Aber das ist ja nicht systemkonform. Im System bekommen die Starken zu ungunsten der Schwachen. *grübel* Stimmt, die Gesellschaftsordnung sieht das so vor.

Elisabeth
 
Dann sollte die Krankenkasse aber auch keine Leistungen nach Reitunfällen und Malariatherapie nach Auslandsreisen bezahlen, wenn keine Malariaprophylaxe geschluckt wurde.
Als Taucher muss ich eine Druckkammerversicherung abschliessen oder diese ggf. selbst bezahlen nach einem Unfall.
Gefährliche Sportarten werden aber von der KK ohne mit der Wimper zu zucken finanziert..
 
Wär auf jeden Fall zu überlegen unter dem Aspekt der sinkenden Sozialeinnahmen. Allein, ich befürchte die Klientel die dies betrifft ist ein Leistungsträger und der muss ja gesund erhalten werden. *grmpf*

Elisabeth
 
Elisabeth, sind unsere werdenden Mütter vielleicht keine Leistungsträger in unserer kinderarmen Gesellschaft?
 
Dann sollte die Krankenkasse aber auch keine Leistungen nach Reitunfällen und Malariatherapie nach Auslandsreisen bezahlen, wenn keine Malariaprophylaxe geschluckt wurde.
Als Taucher muss ich eine Druckkammerversicherung abschliessen oder diese ggf. selbst bezahlen nach einem Unfall.
Gefährliche Sportarten werden aber von der KK ohne mit der Wimper zu zucken finanziert..

Diese Quintessenz finde ich durchaus nachvollziehbar. Allerdings frage ich mich, wo hierbei die Grenze zu ziehen ist. Letztendlich birgt doch das Verhalten eines jeden Einzelnen ein gewisses gesundheitliches Risiko - sei es der Bänderriss beim Basketballspiel, die Verbrennung beim Grillen, Bluthochdruck bei Adipositas usw...- Ab welchem Punkt wäre es gerechtfertigt, den Versicherten in die finanzielle Eigenverantwortung zu nehmen? Und ich gehe noch einen Schritt weiter: Warum soll die Krankenkasse eine Malariaprophylaxe bezahlen? Sie schickt den Versicherten doch nicht ins Ausland...:verwirrt:
 
Die Krankenkasse übernimmt KEINE Malariaprophylaxe, wohl aber die Behandlungskosten einer Malaria. Sie hat auch keinen gezwungen seinen Urlaub last Minute in Kenia zu verbringen.

Ich denke aber wir kommen vom Thema ab. Den Hypertonus würde ich noch als Sozialleistung sehen, aber nicht den Bänderriss beim Basketball.
Den Grillunfall, solange nicht fahrlässig gegrillt wurde auch.

Dafür würde ich eine Sportunfallversicherung in Betracht ziehen, wer einen Extremsport treibt, dazu zähle ich auch reiten und tauchen, der soll seine Unfälle auch mit einem Zusatzbeitrag absichern.
Als Taucher habe ich eine Druckkammerversicherung, kostet nicht die Welt, sichert mich aber weltweit für Tauchunfälle ab.
Wer sich ein Pferd leisten kann, sollte auch in der Lage sein, eine entsprechende Zusatzversicherung abzuschliessen.
(Das Pferd sei hier als Beispiel genannt, trifft auf andere gefährliche Sportarten genauso zu)
 
Farg dochmal einen Rentner, wie er das findet mit der Brillenzuzahlung. Frag mal einen chronisch kranken, wie er das findet mit den Zuzahlungen bei den Medis. Ein Diabetiker hat sich seine Krankheit nicht ausgesucht. Frag mal Leuts mit einer Zöliakie, wie sie es finden das Lebensmittel für sie teurer sind. Frag mal wie es Leuten geht, die ihre Reha abbrechen müssen, weil der Kasse einfällt: ist eh eine schlechte Prognose. ...
du glaubst nicht ernsthaft dass das aufgrund von Wunsch-Sectios so ist?

Das Sozialsystem wird woanders abgezockt, sicher nicht bei den Leuten, die eine Sectio auf Wunsch wollen.

Btw: man könnte auch die PDA bei Spontangeburten abschaffen (oder kostenpflichtig machen), ist ja in vielen Fällen auch nicht medizinisch indiziert :o
 
Du verstehts mich offenbar net. Es geht darum, dass immer auf die anderen gezeigt wird, wenn es um Löcher im Sozialsystem geht.
Wie heißt es so schön: jeder denkt zuerst an sich, dann wird keiner vergessen.

Aber warten wir ab. Über kurz oder lang wird sich das Thema eh erledigen. dann beginnt der Run, um überhaupt noch eine Leistung zu bekommen. Da ist die Wunschsectio dann das geringste Problem.

Elisabeth
 
Elisabeth, sind unsere werdenden Mütter vielleicht keine Leistungsträger in unserer kinderarmen Gesellschaft?
Was hat das denn damit zu tun, dass eine Geburt ein natürlicher Vorgang ist den man mit einem Wunschkaiserschnitt jegliche Natürlichkeit nimmt?

Wenn ein Bänderriss nach einem Basketballspiel nicht von der Kasse bezahlt werden soll, dann eine Schwangerschaft nach Geschlechtsverkehr auch nicht ;-)
 
Was hat das denn damit zu tun, dass eine Geburt ein natürlicher Vorgang ist den man mit einem Wunschkaiserschnitt jegliche Natürlichkeit nimmt?

Wenn ein Bänderriss nach einem Basketballspiel nicht von der Kasse bezahlt werden soll, dann eine Schwangerschaft nach Geschlechtsverkehr auch nicht ;-)
Nee, ist klar...Und weil die menschliche Existenz als solche das größte gesundheitliche Risiko in sich selbst birgt, wäre es wohl am sinnvollsten, wenn jeder im vollen Umfang für sich selbst aufkommt. :klatschspring:
 
Du verstehts mich offenbar net. Es geht darum, dass immer auf die anderen gezeigt wird, wenn es um Löcher im Sozialsystem geht.
doch, ich versteh dich schon. Ich frag mich nur warum ausgerechnet beim Wunschkaiserschnit einer auf "Solidarsystem" gemacht wird, beim chronischen Alkoholiker aber fröhlich dutzende bis hunderte Male lavagiert wird wenn er eine Pankreatitis hat, nicht.
Was hat das denn damit zu tun, dass eine Geburt ein natürlicher Vorgang ist den man mit einem Wunschkaiserschnitt jegliche Natürlichkeit nimmt?
auch eine Blinddarmentzündung ist ein völlig natürlicher Vorgang :)
 
Das habe ich eben noch dazu gefunden auf http://www.wunschkaiserschnitt.at/GE_Risk.htm :
Die natürlichste Form der Geburt ist die vaginale Geburt ohne Dammschnitt, ohne Zange oder Saugglocke und ohne Komplikationen.
Eine alternative Geburt kann ein geplanter Kaiserschnitt ab der 38 Woche sein. Während die natürliche Variante von einigen Launen der Natur abhängt, kann man die planbare Variante praktisch garantieren. Die werdende Mutter muss sich also zwischen der natürlichen Ungewissheit und der planbaren Gewissheit entscheiden und mit ihrem eigenen Wertesystem in Einklang bringen..
Für das Kind ist der geplante Kaiserschnitt am sichersten.

Der Patienten-Wille wird viel stärker gewichtet. Nicht mehr der Arzt oder die Hebamme allein wissen, was für die Schwangere gut ist. Es findet ein Dialog statt zwischen Kompetenz der Schwangeren für ihr persönliches Wertesystem und Kompetenz des Arztes für Diagnose und Behandlung.

Das Operations-Management beim Kaiserschnitt wurde einfacher, angenehmer und sicherer. Dank neuer, "sanfter" Operationstechniken, sofortigem Kostaufbau und rascher Mobilisation kann die Patientin nach geplantem Kaiserschnitt bereits nach wenigen Tagen das Spital verlassen. Konsequente Thrombose- und Antibiotikaprophylaxe, Verzicht auf Vollnarkose zugunsten der Regionalanästhesie und fachärztlich kompetente Betreuung in gut ausgerüsteten Kliniken haben die Komplikationsrate auf ein immer tieferes Niveau gesenkt.
logo_markyellow.gif
Die Spätfolgen einer (traumatischen) vaginalen Geburt werden mehr gewichtet. Neue Erkenntnisse (aus Ultraschall- und MRI-Untersuchungen) betreffend Veränderungen der Beckenbodenstrukturen, belegen den Zusammenhang zwischen vaginalem Geburtsmodus und späterem Urin- und Stuhlverlust.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht können wir einfach festhalten, das jede Frau selbst entscheiden sollte, wie ihr Kind zur Welt kommt. :klatschspring:

Das mit den Kosten sehen wir mal im Sinne der guten "Kundenleistung", denn was mir die eine Kasse nicht bezahlen würde, damit lockt die Nächste....

Und solange Elisabeth nicht bei den Kassen arbeitet, brauchen wir uns um die Kostenübernahme eines WKS eh keine Gedanken zu machen. :D

So, Feuer frei..... :verwirrt:
 
Abgesehen davon, daß man trotz der erwähnten Malariaprophylaxe eine Malaria bekommen kann, geht die Diskussion jetzt ab ins Finanzielle. Und da sind wir in einem weiten Feld: Braucht der achtzigjährige Hüftgelenksarthrotiker eine TEP oder einen Stock? Ist tauchen oder reiten ein Extremsport? Was soll die Solidargemeinschaft finanzieren und was ist individuell zu regeln?
Und diese Diskussion wird, selbst beschränkt auf Sectios, sehr lang und ergebnislos. Sie indivuduell wie die Gebärwünsche sind wohl auch die Finanzierungsansichten.
 
Ich hatte auch geschrieben, wenn OHNE Prophylaxe, bitte schon mal genau lesen.
 
Narde, ich habe richtig gelesen, mich aber wohl mißverständlich ausgedrückt. Wenn man die Behandlung einer Malaria ohne vorhergehende Prophylaxe nicht der Solidargemeinschaft anhängen will, könnte der Betroffene das als ungerecht ansehen, weil andere, die trotz Prophylaxe erkrankt sind, auf Kassenkosten behandelt werden. Also bleibt die Frage, auf die es (noch) keine Antwort gibt: Was soll die Versichertengemeinschaft zahlen und was soll individuell finanziert werden? Ist reiten ein (gefährlicher) Sport oder eine Fortbewegung? Trifft Radfahrer, die ohne Helm verunfallen, eine Mitschuld? (Hat ein Richter bestritten.) Usw. usw....
 

Ähnliche Themen