Kaiserschnitt auf Wunsch?

Würde ich die gleichen Argumente für einen Wahlkaiserschnitt finden, wenn ich ihn selbst bezahlen müßte? Wenn das meiner Gesundheit SO zuträglich ist, dann müßte mir das die Sache ja wert sein. Nicht zu vergessen, die Vorteile die das Kind dadurch angeblich hätte, die sind ja sicherlich unbezahlbar, wenn ich mir das so anhöre.

Liebe Grüße Fearn

Mhm...so gesehen wäre es doch eine nur logische und für die Krankenkassen rentabele Konsequenz, wenn die Betroffenen bei einem Wuschkaiserschnitt die daraus resultierenden zusätzlichen Kosten selbst tragen müssten, oder? Bezahlt die Krankenkasse das überhaupt, wenn keine medizinische Indikation besteht?
Und was veranlasst die werdenden Mütter, sich einen solchn Eingriff zu wünschen? Die Angst vor dem Geburtsschmerz und oder eventuellen Komplikationen? Ich habe damals nach 17 Stunden ununterbrochener Wehen auch einem Kaiserschnitt verlangt, bin aber damit - zum Glück - auf taube Ohren gestoßen...
 
Hallo,
meine Kinder wurden leider beide per Notsectio entbunden!
Leider deshalb, weil eine Geburt eigentlich etwas Natürliches sein sollte und ich mich freiwillig niemals dazu entschieden hätte.
Weshalb sollte man etwas Natürliches unterbinden?
Allerdings hatte ich nicht, wie zu Threadbeginn beschrieben "extreme Schmerzen" nach den Kaiserschnitten. Es waren Wundschmerzen, sonst nichts, alles andere ist reichlich übertrieben!
Ich hatte sofort meine Kinder selber versorgt, naja, einige Stunden später.
Auch benötigte ich keine zusätzlichen Schmerzmittel.
Das mal dazu!
Lange hatte ich ein schlechtes Gewissen, eben wegen der angeblich fehlenden Mutterbindung, durch einen Kaiserschnitt verursacht.
Meine Kinder haben sich aber vollkommen normal entwickelt.
Dennoch hätte ich niemals "nur so" einem Kaiserschnitt zugestimmt.
Viele Grüße,
Sanne
 
Vielleicht bin ich ja eine Rabenmutter. Ich erwartete gleich nach der Geburt dieses " überschwengliche "Muttergefühl, daß so oft beschrieben wurde. Stattdessen legte man mir meine Kinder in den Arm und ich betrachtete mir die genauestens. Und ich dachte eher:" Das soll jetzt Deins sein?- Sieht irgendwie noch fremd aus, komisch."
Das Gefühl hat natürlich nicht ellenlang angehalten, aber ich mußte mich erst gewöhnen. Leider können meine Kinder nicht berichten, was sie empfunden haben. Dann wäre ich schlauer.- Man kann das nur vermuten, ob die nun wußten:" DAS ist meine Mom.", oder ob man auch eine andere Mutter hätte vorsetzen können. Da man in der Vergangenheit immer wieder Geschichten von vertauschten Kindern gelesen hat, nehme ich an, daß das nix zu spüren ist an Unterschied, denn sonst wäre das ja früher und vor allem anders aufgefallen. Und wer sagt, daß dieser Bindungsprozeß innerhalb der ersten 5 - 10 Minuten abgeschlossen und unwiederbringlich verloren ist, wenn er nicht sofort passiert?
Ich denke, wir diskutieren hier einzig und alleine über kommerzielle Interessen, die im Vordergrund stehen. Da hat nun eine Klinik etwas entdeckt wo es noch keine Bestimmungen gibt, und rappzapp wird das vermarktet, weil man das 4 fache abkassieren kann. -
Wie haben sich denn die Geburtenzahlen entwickelt in den letzten Jahrzehnten, sind die angestiegen und wie lange bleiben die Frauen nach einer normalen Geburt heute in den Kliniken. Will man vielleicht die Stellen und Betten erhalten?

Andere Abteilungen und Leistungen bei denen man ein Minus macht, die werden möglichst abgeschoben und diese Abteilungen werden geschlossen, fallen dann ganz aus den Leistungen heraus. So wurden in den Kieferkliniken um 1990 herum die Ärzte angewiesen bei den Patienten nachzusehen, ob die noch die Weisheitszähne hatten. Allen erzählte man dann, daß man diese Ziehen müßte, weil die irgendwann Probleme machen könnten. Das wurde den Patienten so glaubhaft erzählt, daß die sich prophylaktisch die Weisheitszähne ziehen ließen.

Dasselbe Spiel hatten wir vorher mit den Tonsillektomien und davor mit den Totaloperationen. Die ganze Bevölkerung erhielt diese Operationen. Davon könnten wir sicherlich auch noch ein paar prophylaktisch verkaufen. Gibts nochwas, daß wir aufschneiden, oder abschneiden können, was Geld bringt für die Kliniken und von dem wir die Patienten überzeugen können, daß das sinnvoll ist ?

Ich hab das gesehen, wie das mit den Kunden funktioniert,- in der Metzgerei: " Die Verkäuferinnen dort müssen ihre Kunden auch immer fragen: Darfs noch etwas mehr sein?"
Lg Fearn
 
Es geht hier nicht um den Kaiserschnitt aus medizinischer Indikation sondern um den Wunschkaiserschnitt.

Niemand muss sich verteidigen oder angegriffen fühlen, weil ihm eine natürliche Geburt nicht vergönnt war. Es ist gut, dass die Medizin eine Möglcihkeit hat bei Risikoentbindungen einen Kaiserschnitt zu machen. zum Wohle von Mutter und Kind.

Jeder, der meint einen Anspruch- aus welchen Gründen auch immer- auf einen Wunschkaiserschnitt zu haben- ganz wichtig: OHNE MEDIZINISCHE INDIKATION- der sollte die Mehrkostendifferenz zuzahlen.

Wie gesagt: Interruotio und Sterilisation müssen bezahlt werden. Ich möchte calypsos Begriff aufgreifen: Design ist Luxusund das kostet nun mal Geld.

Elisabeth
 
Bei uns gibt es übrigens keine Wunschkaiserschnitte, jedenfalls nicht, dass ich wüsste.
Bei extremer Angst vor der Geburt hat man ja schon wieder eine medizinische Indikation - psychisch ebend.
Ich weiß auch gar nicht, wie das den Kassen verkauft wird: Kaiserschnitt auf Wunsch der Pat.? Irgendeine Diagnose muss da schon stehen, wird ja alles hundertfach überprüft heutztage.
 
Wenn man mal forscht, dann erfährt man, daß ein Wunschkaiserschnitt nicht zu den Aufgaben eines Arztes gehört, die er nach § 1 der Berufsordnung duchführen muß.
Die AOK als auch die Barmer Ersatzkasse, lehnt die Übernahme der Kosten für einen Wunschkaiserschnitt ab, und auch die anderen Krankenversicherungen kennen überhaupt keine Abrechnungen für einen Wunschkaiserschnitt.
Wenn also über die Kasse abgerechnet wird, wird dann ein medzinisch notwendiger Kaiserschnitt angegeben?
Sorry, aber das liest sich sehr unangenehm, wenn diese Wunschkaiserschnitte tatsächlich stattfinden und auch von der Kasse bezahlt wurden, was wurde denen denn dort angegeben?
ClicK
Das würde ich gar nicht so laut herumkrakehlen, weil das nämlich Betrug ist , was da stattfindet.
Liebe Grüße Fearn
 
Aha!!

Aber beim Diagnosen-Erfinden kann so manch einer ja recht kreativ sein...

(Ich würde es unseren Gynäkologen am Haus allerdings nicht unterstellen.
Halte die für sehr menschliche, korrekte Mediziner.)
 
Ich denke, daß jeder Eingriff der eine Gebährende bei einer späteren Geburt in Schwierigkeiten bringen könnte, nicht angebracht ist.
Wenn ich mir im Vergleich hierzu ansehe, daß man Frauen mit einem " missed Abortion" die Todgeburt natürlich zur Welt bringen läßt, dann fehlt mir ein bißchen da Verständnis für einen " Wahlkaiserschnitt" bei einem gesunden Kind.

Komische " Argumentationen", die man verstehen soll, sind das. Das macht so wenig Sinn,- in diesem Vergleich.
Liebe Grüße fearn

Eine Totgeburt "sollte" nach Möglichkeit spontan zur Welt kommen, damit die Mutter durch die Sectionarbe nicht immer an dieses Drama erinnert wird!

Bei einer Wunschsectio, geht es vielen Müttern um die Gesundheit ihrer Kinder!

Also was soll das bitte für ein "Vergleich" sein??! 8O
 
Ich möchte nicht darüber nachdenken, was die Austreibung eines toten Kindes für psychische Narben hinterläßt. Aber diese Narben sieht man ja nicht.

Elisabeth
 
Welcher Wunsch auch immer hinter den Wunschsectios steht, wir müssen ihn nicht schlimmer machen als er ist.
Und ich finde auch nicht, dass den Müttern alleine ein schlechtes Gewissen gemacht werden sollte. Irgendwann einmal hat jemand einem solchen Wunsch nachgegeben und heute tun es viele. Diejenigen, die diese Wunschsectios machen, tragen ebenso viel moralische Verantwortung in meinen Augen. Leider ist der gesellschaftliche Druck der Mütter mittlerweile so groß, dass es mehr als schwer fällt eine Wunschsectio abzulehnen. Nicht zu vergessen, dass es mittlerweile auch einen wirtschaftlichen Faktor gibt, wenn man es konsequent ablehnt.
Moralisch ist eine Wunschsectio sicher umstritten.
Die moralische Einstellung aber mit den (scheinbar) negativen Seiten bei einer Wunschsectio zu untermauern halte ich für den falschen Weg.
 
Leider ist der gesellschaftliche Druck der Mütter mittlerweile so groß, dass es mehr als schwer fällt eine Wunschsectio abzulehnen.

Nicht zu vergessen, dass es mittlerweile auch einen wirtschaftlichen Faktor gibt, wenn man es konsequent ablehnt.

Unter beiden Aspekten kann ich mir nichts vorstellen, was pro Wunschsectio ausgelegt werden könnte.

Elisabeth
 
Meine Güte Eure Probleme will ich ja nicht haben:eek1:
Wenn jemand den Wunsch hegt einen Wunschkaiserschnitt zu wollen...oh von mir aus.
Mir ist das egal, genauso wie mit Stillen oder Flaschennahrung.
Jedem das seine....
Finde es schon fast dreist über Wunschkaiserschnitt Mamas zu reden als wären sie das letzte was auf Erden herumläuft.
So kommt es nämlich rüber:knockin:
 
  • Like
Reaktionen: BettyBoo
Hallo...
also ich bnin auch der Meinung das das jeder für sich entscheiden muss. Ich selbst habe letztes Jahr per Sectio entbunden und ich war wirklich froh darum...
Ich hab mir das nicht gewünscht...es war eine Notsectio!:cry1:
Und die Tage danach waren sehr schlimm...während andere Mütter schnell wieder auf den Beinen waren,hat es bei mir etwas gedauert!
Und trotzdem habe ich mich dazu entschieden...sollte ich wieder ein Kind bekommen,werde ich es wieder per Sectio entbinden. Wobei ich dazu sagen muss, das es aus Anatomischen Gründen keine andere Möglichkeit gibt!Denn wäre mein Sohn nicht per Sectio gekommen...wäre er wahrscheinlich tod zur Welt gekommen!

LG
black_star
 
Eine Totgeburt "sollte" nach Möglichkeit spontan zur Welt kommen, damit die Mutter durch die Sectionarbe nicht immer an dieses Drama erinnert wird!

Glaubst Du ernsthaft, eine spontane Geburt schützt vor der Erinnerung an eine mißlungene Schwangerschaft?

Der Grund für die Spontangeburten bei intrauterinem Fruchttod liegt meines Erachtens woanders. Sollte man nicht nach einer Sectio zwei Jahre mit der nächsten Schwangerschaft warten? Wahrscheinlich will man den Müttern bei einer Totgeburt diese Zwangspause ersparen.
 
Warum auch immer dieser Eindruck hier entstanden ist, ich finde nicht, dass in den Beiträgen die Entscheidung für eine Sectio bisher verurteilt wurde. In erster Linie ging es doch darum, dass Wunschkaiserschnitte immer häufiger praktiziert werden, obwohl es diese Begrifflichkeit bei den Krankenkassen offiziell gar nicht gibt... Des weiteren wird hier laut über die Gründe nachgedacht, die eine Schwangere veranlassen, sich einen solchen Eingriff zu wünschen.
@ Leann: Insofern kann ich Deinen undifferenzierten Kommentar nicht wirklich nachvollziehen.
 
Ein Kaiserschnitt sollte grundsätzlich immer der Notausstieg bei Komplikationen sein. Bei wirklichen Komplikationen, nicht die fadenscheinigen Argumente die nur den Kaiserschnitt selbst rechtfertigen sollen.

Ich weiß wo von ich rede. Mein 1. Kind war eine Sectio. Heute behaupte ich, dass auch diese Sectio damals nicht nötig war. Lag wohl eher an der Panik eines unerfahrenen Arztes. Bei der 2. Entbindung habe ich mir eine externe Hebamme gesucht die mir Beistand leistete. Die 2. Entbindung war eine Spontangeburt ohne Komplikationen.

Nun ratet mal was mir wesentlich mehr Probleme bereitet hat? Die Sectio wars, körperliche Probleme sowie auch psychische. Wesentlich mehr Schmerzen als mit einer normalen Geburt. Nach der normalen Geburt bin ich am nächsten Tag schon nach Hause gegangen. War topfit. Nur ein wenig Sitzprobleme die nicht gewesen wären wenn man dem Arzt vorher gezeigt hätte wie man richtig näht ;-)

Schmerzen bei der Geburt, ok die sind nunmal da. Wenn keine Komplikationen auftreten sind sie aber auszuhalten. Gibt schlimmere Schmerzen. Wer natürlich schon vor der Geburt vor Panik fast stirbt kommt auch mit dem Schmerz nicht klar.
 
Unter beiden Aspekten kann ich mir nichts vorstellen, was pro Wunschsectio ausgelegt werden könnte.

Elisabeth
Es geht nicht darum FÜR die Wunschsectio zu sein, sondern um dem Anspruch einer Sectio, der immer häufiger anzutreffen ist.
Wie erwähnt, die moralische Seite kann diskutiert werden.
Die betriebswirtschaftliche ist mittlerweile nicht mehr so ganz einfach abgetan.
Ich habe zwar noch niemand damit werben sehen, aber ich kenne etliche, die einfach den Entbindungsort wechseln, wenn ihrem Wunsch nicht entsprochen wird. Das kann, so sehr man auch auf die Schwangere von einer natürlichen Geburt überzeugen möchte, durchaus finanzielle Einbußen nach sich ziehen. Ich kenne einige Häuser, die sich lange gewehrt haben.

Ich glaube mein erster Satz meines letzten Postungs kann missverstanden werden:
Welcher Wunsch auch immer hinter den Wunschsectios steht, wir müssen ihn nicht schlimmer machen als er ist.
Ich meinte, dass man die Entbindung per Sectio nicht schlimmer darstellen muss als sie ist nur um gegen Wunschsectios zu argumentieren. Die medizin. notwendigen Sectios können nun mal auch Leben retten und diesen Müttern, bei denen es notwendig ist muss nicht unnötig Angst gemacht werden. Genügende Mütter, die eine z.B. eine Notsectio hatten hätten viel lieber normal entbunden.
Ich hatte 2 Geburten per Sectio (aus mediz. Indikation), beide problemlos, beide ohne nennenswerte Schmerzen oder sonstige Komplikationen, bei beiden war ich schnell wieder fit und habe mein Kind nach ca. 5 Tagen alleine versorgt.
 
Was mich an dem ganzen stört: es wird eine Wunschleistung von der Solidargemeinschaft bezahlt und andere Eingriffe wie die Sterilisation bzw. die Interruptio muss der "Kunde" bezahlen.

Für eine Brille muss der Kunde Geld ausgeben, obwojhl er an der Verschlechterung der Augenleistung keine Schuld trägt.

Es werden Medikamente nicht mehr verordnet weil zu teuer.

Wichtige physiotherapeutische Maßnahmen werden nicht verordnet, weil das Geld nicht für eine kontinuierliche Therapie reicht.

Mir kommt es langsam so vor, dass die wirklich kranken Menschen immer weniger Leistungen aus dem großen Topf bekommen. Wer aber Leistungsträger ist mit genug Durchsetzungsvermögen. dem stehen alle Türen offen.

Wer sein Kind ohne medizinische Indikation als Wunschkaiserschnitt zur Welt bringen will, soll dies tun- aber bitte auf seine Kosten.

Elisabeth (die mittlerweile auch die Patientenseite kennengelernt hat und entsetzt ist über das, was chron. Kranken so geboten wird)
 

Ähnliche Themen