News Hessen will Flüchtlinge zu Altenpflegern ausbilden

Redaktion

Redaktionsteam
Teammitglied
Registriert
26.03.2015
Beiträge
4.391
Ort
Frankfurt/Hannover
Das Bundesland Hessen will in den kommenden zwei Jahren mit über zehn Millionen Euro Flüchtlingen den Einstieg in soziale Berufe erleichtern. Sie sollen zu Altenpflegern, Krankenpflegern oder Erziehern ausgebildet werden, wie Landessozialminister Stefan Grüttner (CDU) in Wiesbaden sagte.

Weiterlesen...
 
was unseren beruf weiter aufwertet!!
die kapieren es einfach nicht...

Attraktivität des berufes erhöhen, dann klappt es von alleine mit dem personal..
 
Ich unterrichte noch in dieser Woche Pflegekräfte aus verschiedenen Balkanländern zur Vorbereitung auf ihre Anerkennungsprüfung. Von dem Elan, mit dem diese unsere Sprache und unsere Art zu pflegen erlernen, könnte sich mancher hier geborene Schüler (oder Weiterbildungsteilnehmer) gern eine große Scheibe abschneiden.

Pflegen kann sicher nicht jeder. Aber sehr viele können es lernen, egal, aus welchem Land sie stammen.
 
Ich unterrichte noch in dieser Woche Pflegekräfte aus verschiedenen Balkanländern zur Vorbereitung auf ihre Anerkennungsprüfung. Von dem Elan, mit dem diese unsere Sprache und unsere Art zu pflegen erlernen, könnte sich mancher hier geborene Schüler (oder Weiterbildungsteilnehmer) gern eine große Scheibe abschneiden.
Stellt sich die Frage ob die hohe Motivation nicht daher kommt das sie sonst wieder in ihre
150-Euro-Durchschnittsgehalt-Länder zurückgeschickt werden.
Die Knappheit an Arbeitskräften ist der einzige Grund warum die Gehälter(vor allem in der Altenpflege) langsam steigen, durch den Import von Lohnkonkurrenten wird das natürlich wieder zu Nichte gemacht.
Über das Anwerben von Lehrpersonal wird ja eher selten geredet, solche höherwertigen Tätigkeiten sind dann wieder den Deutschen vorbehalten.

Zur Erinnerung die meisten Berufe in Deutschland sind vor nicht EU-Einwanderung geschützt wenn nicht wenigsten 38.688 im Jahr gezahlt wird nur in der Pflege und einigen anderen muss der Mindestlohn reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stellt sich die Frage ob die hohe Motivation nicht daher kommt das sie sonst wieder in ihre
150-Euro-Durchschnittsgehalt-Länder zurückgeschickt werden.
Mit Sicherheit kommt die Motivation auch daher. Das bedeutet nicht, dass diese Kollegen schlechte Arbeit leisten.

Der Personalmangel ist zu groß, als dass wir uns den Verzicht auf Pflegekräfte, die aus dem Ausland stammen, leisten könnten. Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, inwiefern die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen aus anderen Ländern unseren Berufsstand abwertet.
 
Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, inwiefern die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen aus anderen Ländern unseren Berufsstand abwertet.

Wenn sie den formalen Ansprüchen genügen (Schulabschluss, Sprachkenntnisse etc.) dann nicht. Wenn sie aber eine Schmalspur Ausbildung bekommen sollen oder einfach rein geworfen werden, dann schon.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, inwiefern die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen aus anderen Ländern unseren Berufsstand abwertet.
Die Abwertung hat natürlich schon vorher stattgefunden in dem man zu anderen Branchen weder konkurrenzfähige Löhne noch Arbeitbedingungen geboten hat also geht die autochthone Bevölkerung in lukrativere Branchen und so ensteht ein Mangel aber statt die dringende vorallem finanzielle Aufwertung zu vollziehen wirbt man halt willige und billige Kräfte an. Macht ein paar Sonderegeln für die Zuwanderung oder fördert sogar staatlicherseits mit Programmen, dieselbige.
Wenn man das ganze groß genug Aufziehen würde mit Pflegeschulen in Afrika etc. wie hier vorgeschlagen Einwanderung: "Die jungen Afrikaner kommen. So oder so" - SPIEGEL ONLINE - Politik bin ich mir sicher man würde genug Kräfte für 1500 Brutto im Monat bekommen die nicht nur den Mangel beseitigen sondern auch einen Großteil der überalterten und zu teuren Bestandskräfte substituiert.
Keine Frage der Herkunft sondern eine von Angebot und Nachfrage. Marktgesetze sind farbenblind aber erbarmungslos.

SPIEGEL ONLINE: An welche Branchen denken Sie?

Clemens: In Europa werden dringend Altenpfleger gebraucht, die Ausbildung ist nicht so kompliziert, und sie wäre in Afrika noch dazu sehr billig. Auch die deutsche Sprache lernt sich schnell in ein, zwei Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sie den formalen Ansprüchen genügen (Schulabschluss, Sprachkenntnisse etc.) dann nicht. Wenn sie aber eine Schmalspur Ausbildung bekommen sollen oder einfach rein geworfen werden, dann schon.
Der Artikel spricht von Ausbildungen und von geschützten Berufsbezeichnungen. Die kann man nicht mit einer Schmalspurausbildung erreichen.

Die Teilnehmer in meinem Unterricht haben eine akademische Ausbildung genossen, sie sind also auf einem höheren Niveau als der Großteil von uns und haben lediglich das Pech, nicht aus einem EU-Mitgliedsstaat zu stammen. Auf die Qualität ihrer Arbeit dürfte dies keinerlei Einfluss haben.
 
Die Teilnehmer in meinem Unterricht haben eine akademische Ausbildung genossen, sie sind also auf einem höheren Niveau als der Großteil von uns und haben lediglich das Pech, nicht aus einem EU-Mitgliedsstaat zu stammen. Auf die Qualität ihrer Arbeit dürfte dies keinerlei Einfluss haben.
Das ist unbestritten aber auf die Qualität ihrer Gehaltsforderungen
Und wenn ich es mir recht überlege sind die 1500 Brutto im obigen Beispiel noch zu hoch gegriffen angeschichts des Elends in vielen Teilen dieser Welt dürften freie Kost und Logie ausreichen.
Ich würde sogar soweit gehen das sich für die meisten Tätigkeiten in Deutschland
Myriaden andere Arbeitskräfte finden die, diese besser und billiger ausführen könnten.
Trotzdem findet man vor allem in der Pflege halbstaatliche Anwerbeprogramme die keinem anderen Zweck dienen als der Kostensenkung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Bachstelze
Das ist unbestritten aber auf die Qualität ihrer Gehaltsforderungen.
Die sind doch nicht dämlich. Mit ihrer Anerkennungsprüfung dürfen sie sich Gesundheits- und KrankenpflegerIn nennen und auch das entsprechende Gehalt fordern. Bzw. werden gleich von vornherein entsprechend bezahlt.

Es ist mir durchaus bewusst, dass die Träger solcher Projekte nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit handeln, aber sag mir doch mal bitte, wie Du bei dieser Bevölkerungsentwicklung genügend Pflegekräfte zustande bringen willst, ohne dass KollegInnen aus dem Ausland darunter sind.
 
Die sind doch nicht dämlich. Mit ihrer Anerkennungsprüfung dürfen sie sich Gesundheits- und KrankenpflegerIn nennen und auch das entsprechende Gehalt fordern. Bzw. werden gleich von vornherein entsprechend bezahlt.
(1) Steigt mit ihrem bloßem Markteintritt das Angebot an Arbeitkräften was immer zu einem Sinken des Gleichgewichtspreises (Lohn) für alle führt (Marktverzerrungen wie Tarifverträge verzögern so eine Preisanpassung nur)
(2) Wenn ich nicht recht irre ist ihre Aufenthaltserlaubnis doch darann gekoppelt das sie einen Job haben? Das verbessert nicht gerade ihre Verhandlungsposition beim Lohn.

Du bei dieser Bevölkerungsentwicklung genügend Pflegekräfte zustande bringen willst, ohne dass KollegInnen aus dem Ausland darunter sind.

Da für mich fraglich ist das es einen absoluten Mangel an Arbeitskräften (über alle Branchen) in Deutschland und erst recht nicht in Europa gibt. Lautet meine Antwort: Mehr Geld hat im Kapitalismus noch jeden Mangel beseitigt.
Arbeitsmarkt - 56 Millionen EU-Bürger suchen (mehr) Arbeit - Statistisches Bundesamt (Destatis)
 
Nun ja, wir haben seit Jahren einen Pflegenotstand und unsere Gehälter steigen nicht so sprunghaft wie erhofft, von daher scheint These (1) nicht zuzutreffen.

Mehr Geld schafft im Kapitalismus mehr junge Menschen? Hast Du in Biologie gefehlt?
 
Nun ja, wir haben seit Jahren einen Pflegenotstand und unsere Gehälter steigen nicht so sprunghaft wie erhofft, von daher scheint These (1) nicht zuzutreffen.
Durch die Beschaffenheit der Pflegerefinanzierung setzt der Staat in dieser Branche bei den Löhnen Höchstpreise fest. Und Höchstpreise die unter dem Gleichgewichtspreis liegen führen lehrbuchmäßig zu einem Mangel.
Es gibt in den Wirtschaftswissenschaften gar keinen andere Erklärung für einen andauernden und relativen Mangel als eine Unterschreitung des Gleichgewichtspreises.
Jetzt kann man sagen was taugen schon die Wiwis aber gibt es wo anders Erklärungsmodelle für Fehlallokation die so stringent sind?
Mehr Geld schafft im Kapitalismus mehr junge Menschen? Hast Du in Biologie gefehlt?
Der Beweis das es ein absoluter Mangel an Arbeitskräften herrscht steht angesichts der beträchtlichen Unterbeschäftigungsquoten auf europäischer wie nationaler Ebene noch aus.
Immer noch 5,15 Millionen Unterbeschäftigte in Deutschland - Herdentrieb
Aber ich lass mich gerne eines Besseren belehren von Bio hab ich nur noch die Sexualkunde im Gedächtnis;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe nicht recht. Du hättest gerne die 5,15 Millionen Menschen unbekannter Qualifikation, die 2014 nicht vollzeitbeschäftigt waren, als ungelernte Pflegehelfer auf Station, und bist gleichzeitig gegen die Integration hochqualifizierter Pflegekräfte aus dem Ausland, weil letztere allein durch ihre Existenz zu Lohndumping führen?

Tut mir leid, aber diese Logik erschließt sich mir nicht.
 
mich stört primär, das keine Maßnahmen ergriffen werden um unseren beruf attraktiver zu gestalten, was zu einem ausreichenden nachwuchs und nachfolgend auch zu einer höheren berufszufriedenheit und auch verbleib im beruf führt. akkredierung von ausländischem personal gibt es seit Jahrzehnten, hat es iwas gebracht??

hat sich dadurch die Situation für uns PK in irgendeiner form gebessert??

ich denke nicht, es ist eher das Gegenteil eingetreten. es ist eine notlösung, ändert aber nichts. es muss einfach ordentlich kohle in die hand genommen und die arbeitsbedingungen müssen vebessert werdren, dann gibt es auch wieder ausreichend zufriedenes personal.

alles andere ist Augenwischerei... und das kann ich nicht unterstützen.
 
mich stört primär, das keine Maßnahmen ergriffen werden um unseren beruf attraktiver zu gestalten, was zu einem ausreichenden nachwuchs und nachfolgend auch zu einer höheren berufszufriedenheit und auch verbleib im beruf führt. akkredierung von ausländischem personal gibt es seit Jahrzehnten, hat es iwas gebracht??

hat sich dadurch die Situation für uns PK in irgendeiner form gebessert??

ich denke nicht, es ist eher das Gegenteil eingetreten. es ist eine notlösung, ändert aber nichts. es muss einfach ordentlich kohle in die hand genommen und die arbeitsbedingungen müssen vebessert werdren, dann gibt es auch wieder ausreichend zufriedenes personal.

Bitte nicht falsch verstehen - ich bin sehr für verbesserte Arbeitsbedingungen. Aber die bekomme ich meiner Ansicht großteils durch ein Mehr an Kollegen, durch einen vernünftigen Stellenschlüssel, nicht durch ein Mehr an Gehalt für das wenige überlastete Personal, das wir haben. Und im Gegensatz zu hyperion bin ich durchaus der Meinung, dass die Statistiken stimmen: Praktisch keine arbeitslosen Pflegekräfte, die Hälfte von uns demnächst über 50 Jahre alt, eine ständig steigende Anzahl von Pflegefällen. Das sind keine Probleme, die der Kapitalismus mit mehr Geld einfach so lösen kann.

Wir brauchen auch - nicht: nur - KollegInnen aus dem Ausland. Wir können sie entweder anwerben oder unter denjenigen, die bereits im Land sind, die geeigneten auswählen und entsprechend ausbilden. Ich bin sicher, dass sich unter einer Million Menschen auch welche finden lassen, die sich für unseren Berufsbereich eignen.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Es hat doch von AG-Seite meist kaum jemand Interesse den Beruf besser zu bezahlen, weil es doch genügend Fachkräfte aus dem grösstenteils wirklich armen Balkan zu uns kommen. Das spart doch ne Menge Geld. Für die ist unser Gehalt ein absoluter Topverdienst. Die bekommen ein vielfaches wie in ihrer Heimat
 

Ähnliche Themen